Wann platzt die Oldtimer Blase?

Hallo Freundinnen und Freunde des guten Geschmacks,
früher waren es die billigen Autos für Geringverdiener und Studenten. Käfer für 600DM mit 6 Monaten RestTÜV über den Winter und dann ab in die Presse, oder ohne TÜV für 300DM wieder verkauft.
Für so einen Käfer in deutlich schlechterem Zustand werden heute "Mondpreise" ausgerufen. 3.000€ sind da kein Einzelfall.
Warum ist das so?
Das große Problem ist mal wieder das Geld. Keine Zinsen, Immobilienpreise sind schon durch die Decke, warum also nicht sein Geld in einen Oldtimer investieren. Gute Idee, wenn nicht ..... da diese schwarzen Schafe unterwegs wären, die nur drauf warten, dass der Mitt30er BWLer vor der Tür steht und bereit ist 50 große Lappen für ein Käfer Cabrio auf den Tisch zu legen nur weil er mal gehört hat, dass die selten sind und der Wert ja in den letzten Jahren so gestiegen ist (in Wirklichkeit ist es aber ein umgebauter Hoffmann "Planwagen"😉.
Oder noch besser einen brasilianische T1 "Samba" aus 1974 für 60.000. "Hat doch auch Dachfenster :-o"

Warum ist der "Wert" so gestiegen?

https://www.motor-talk.de/.../...dierende-oldtimerpreise-t7057846.html

Nein, der Wert an sich ist mit Sicherheit nicht gestiegen, höchstens der Marktwert. Angebot und Nachfrage und die Gauner dazwischen.

Nach meinem Empfinden wird irgendwann eine "kritische" Masse erreicht sein. Und zwar die kritische Masse von "Blendern". Also Oldtimer, die weit über Wert verkauft werden. Spätestens wenn der Besitzer (m/w/d) zum Oldtimertreffen fährt und mit anderen ins Gespräch kommt, wird sich herausstellen, wie "wertvoll" sein bestes Stück wirklich ist. Vielen ist das egal, aber wenn man einmal Blut geleckt hat, möchte man vielleicht auch mehr. Und dann muss die Höhle weg. Am besten mit Gewinn. Entweder es findet sich ein zweiter Dummer, oder Preis muss runter.

Die Preisbewertung der Oldtimer Markt hatte VW T1 und Porsche 911 im letzten Heft bereits gesenkt.

Mein Ratschlag: Schaut euch die Dinger richtig gut an, macht euch schlauch welche Ausstattung serienmäßig verbaut sein müsste. Fahrt zum TÜV und macht eine Bewertung. Und das egal wie teuer das Auto sein soll.
Es ist ein Hobby und Frust im Hobby ist Kacke.

Mal schauen wie's weiter wird.

RapidOo.

101 Antworten

Zitat:

@VolkerIZ schrieb am 12. August 2021 um 15:41:21 Uhr:


Für einige Modelle sehe ich da schon ganz gute Aussichten, weil sie ihrer Zeit voraus waren und dadurch heute noch bekannt, auch wenn nicht mehr viele erhalten sind, z.B. der erste Renault Espace oder der Nissan Prairie mit Schiebetüren ohne B-Säule. Und natürlich der weltweit erfolgreiche Chrysler Voyager. Wenn man mit einer etwas großzügigen Verarbeitung leben kann, ein völlig problemloses Auto, die besseren Modelle der ersten Jahrgänge sehen sogar noch ein wenig nach Ami aus, von innen und außen.

Ich finde ja die ersten Fiat Multipla recht interessant.
Diese komische Lippe am Ende der Motorhaube bzw. unter der Windschutzscheibe.

Damit scheinst du ziemlich alleine zu sein, denn alle Testberichte der letzten 732 Jahre beschrieben den Wagen als ein hässliches Auto. Aber Geschmäcker sind zum Glück verschieden...

Zitat:

@158PY schrieb am 13. August 2021 um 05:46:59 Uhr:


Damit scheinst du ziemlich alleine zu sein, denn alle Testberichte der letzten 732 Jahre beschrieben den Wagen als ein hässliches Auto. Aber Geschmäcker sind zum Glück verschieden...

Ich habe ihn als interessant bezeichnet.
Nicht als schön.

PS. Und die Lippe als komisch.

Schön war in den letzten Jahren bis Jahrzehnten nichts und der Multipla ist wenigstens originell. Dass er noch nicht vergessen ist, obwohl er sich nicht gut verkauft hat, spricht schon mal dafür, dass er auch im Wert steigen könnte und noch mal als eine der ganz großen Kuriositäten in die Geschichte eingeht.

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Also ich finde schon, dass einige schöne Autos gibt. Auch heute. Nur weil hauptsächlich SUVs und Crossover Gurken herum fahren, heißt das nicht, dass es keine schönen Autos mehr gäbe.

Vielleicht sollte man einmal die Frage stellen, was eigentlich ein Oldtimer ist. Für mich als Kind der 60er waren das immer ganz klar Vorkriegswagen oder die Nachkriegszeit bis etwa in die 50er Jahre. Alles ab den 60ern waren in meinen Augen einfach nur alte Gebrauchtwagen. Inzwischen bekommen Autos mit Katalysator, elektronischer Einspritzung und modernen Sicherheitssystemen ein H-Kennzeichen. Angeblich trocknet der Markt für Vorkriegswagen aus, weil das Zielpublikum in die Jahre kommt und wegstirbt. Sollte mich freuen, ich denke schon seit längerem darüber nach mir nach 20 Jahren endlich wieder einen Vorkriegswagen zu holen. Ohne Servolenkung, ohne synchronisiertes Getriebe, ohne Heizung, Radio und Klima, ohne Scheibenbremse, ohne Sicherheitsgurte, ohne Knautschzone, vielleicht sogar ohne 4 Radbremse (oh ja, das gab es bis weit in die 1920er Jahre) und ganz bestimmt ohne Rückfahrkamera und ohne Parksensoren.

Meistens sind es doch Autos aus der Kindheit, sei es, weil die Eltern sowas hatten oder weil man es damals geil fand. Vielleicht noch zehn Jahre zurück.
Ich bin aus den 70ern, meine Wünsche gehen bis in die 60er zurück, weiter aber auch nicht.

Ich denke, auch Vorkriegswagen haben noch ihren Reiz für etwas jüngere Oldtimerliebhaber. Mir gefallen besonders die FZ aus den 30ern. Sicher würde man gern den einen oder anderen haben wollen.

Es scheitert oftmals aber an anderem.
Sicherlich ist damit auch Geld gemeint, aber hauptsächlich eben die Möglichkeit solche FZ zu schrauben. Die Möglichkeit, zB mal ein Teil selbst herzustellen, zu drehen oder fräsen. Spezielle Maschinen, der Platz dafür, und die Fähigkeiten. Ein Auto von einem Hersteller den es nicht mehr gibt, beinhaltet auch, es gibt keine Teile mehr. Die Leute, die eine kleine Werkstatt haben um ein Teil herzustellen, werden immer weniger. Das kann man nur mit genug Kohle ausgleichen, weil man sich an einen der wenigen Spezialisten wenden muss.

Ein Grund für mich, warum ein FZ aus den 30ern ein Traum bleibt.

Gruß Jörg.

Die alten Ford T sollen noch einigermaßen erschwinglich sein und die Ersatzteile wohl auch günstig verfügbar. Habe ich gehört, kann es selber aber nicht beurteilen. Mercy 170 geht wohl auch noch ganz gut.
Oder man holt sich einen GAZ 21, Vorkriegstechnik und -Optik in einem Auto aus den 60ern, Teile gibt es lang und schlapp. 😉
Muss ja nicht gleich ein Horch oder Wanderer sein.

Vom T Modell wurden über 15 Millionen Stück hergestellt, es müsste mich also wundern, wenn das Modell sonderlich teuer wird. Horchen und Wanderer sind dagegen viel seltener mit wenigen 1000 gebauten Exemplaren. Trotzdem hab ich mehr Bezug zu letzteren, denn mein Großvater hatte einen Wanderer W25 und Tante Gusti einen Horch. Mit Ford hingegen hatte ich meiner Lebtag lange nie etwas zu tun.

Zitat:

@63er-joerg schrieb am 9. September 2021 um 10:01:41 Uhr:


Ich denke, auch Vorkriegswagen haben noch ihren Reiz für etwas jüngere Oldtimerliebhaber. Mir gefallen besonders die FZ aus den 30ern. Sicher würde man gern den einen oder anderen haben wollen.

Es scheitert oftmals aber an anderem.
Sicherlich ist damit auch Geld gemeint, aber hauptsächlich eben die Möglichkeit solche FZ zu schrauben. Die Möglichkeit, zB mal ein Teil selbst herzustellen, zu drehen oder fräsen. Spezielle Maschinen, der Platz dafür, und die Fähigkeiten. Ein Auto von einem Hersteller den es nicht mehr gibt, beinhaltet auch, es gibt keine Teile mehr. Die Leute, die eine kleine Werkstatt haben um ein Teil herzustellen, werden immer weniger. Das kann man nur mit genug Kohle ausgleichen, weil man sich an einen der wenigen Spezialisten wenden muss.

Ein Grund für mich, warum ein FZ aus den 30ern ein Traum bleibt.

Gruß Jörg.

Die Mechaniker die damit umgehen können, dürften auch weniger werden. Die oftmals noch eigenwillige und spezielle Technik von Vorkriegsfahrzeugen, die Tatsache das man da nicht mal eben "wegwerfen und neu kaufen" kann und das man wirklich noch tiefgreifendes Verständnis von KFZ-Technik haben muss, machen das sicher nicht einfacher jemanden zu finden der einem so ein Fahrzeuge reparieren kann. Und die, die es noch gibt bzw die Qualität bringen, wollen entsprechend Geld dafür sehen.

Zitat:

@63er-joerg schrieb am 9. September 2021 um 10:01:41 Uhr:


Ich denke, auch Vorkriegswagen haben noch ihren Reiz für etwas jüngere Oldtimerliebhaber.

Sofern sie bereit sind Autos ohne Servolenkung und Bremskraftverstärker zu fahren.
Das schalten eines unsynchronisierten Getriebes muß auch noch gelernt werden.

Fakt ist, daß der Verkauf von Vorkriegs-Autos immer mehr nachlässt.

Zum Teil ist man daran aber selbst schuld,zu lange hat man den Nachwuchs ausgeschlossen bzw sich nicht drum gekümmert,man wollte lieber unter sic bleiben.

Zitat:

@Carlssonclk380 schrieb am 9. September 2021 um 23:19:43 Uhr:



Zitat:

@63er-joerg schrieb am 9. September 2021 um 10:01:41 Uhr:


Ich denke, auch Vorkriegswagen haben noch ihren Reiz für etwas jüngere Oldtimerliebhaber.

Sofern sie bereit sind Autos ohne Servolenkung und Bremskraftverstärker zu fahren.
Das schalten eines unsynchronisierten Getriebes muß auch noch gelernt werden.

Fakt ist, daß der Verkauf von Vorkriegs-Autos immer mehr nachlässt.

Für unsynchronisiertes Getriebe, ohne Servo und Bremskraftverstärker muss es kein Vorkriegswagen sein.

Meiner ist Baujahr 71, bei dem ist es auch so.

Man fährt damit halt Auto, muss immer ein Ohr und Auge beim Motor haben .. Bei einem modernen Wagen wird man mehr oder weniger chauffiert, man muss auf nichts achten und wenn was im Argen liegt gibt es eine Kontrollanzeige, was.

Hat beides was.

Zitat:

@ToledoDriver82 schrieb am 9. September 2021 um 23:34:28 Uhr:


Zum Teil ist man daran aber selbst schuld,zu lange hat man den Nachwuchs ausgeschlossen bzw sich nicht drum gekümmert,man wollte lieber unter sic bleiben.

Es zeigt sich oft sehr früh ob ein junger Mensch Interesse an einem FZ und dessen Technik hat. Bei uns zB werden die jüngeren nicht ausgeschlossen, im Gegenteil, wir haben oft versucht jüngere mit einzubinden. Beim schrauben dabei zu sein, zu erklären was man macht, warum man es macht und was draus werden soll.

Ich hatte sogar ein junges Madel dabei, die war begeistert wenns in die Werkstatt ging. Sie hatte auch keine Angst vor schmutzigen Fingern. Aber sowie draußen was interessanteres war, waren die jungen dann meistens verschwunden...

Man selbst verliert dann die Lust sich darum zu kümmern.
Betteln will man auch nicht...

Gruß Jörg.

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