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W221 VorMopf - Gewinde am Radträger hinten beschädigt

Mercedes S-Klasse W221
Themenstarteram 20. März 2018 um 14:43

Hallo allerseits,

ich habe heute die hinteren Bremsscheiben und -beläge an meinem W221 (S320 CDI Bj. 04/09) von einer freien Fachwerkstatt wechseln lassen.

Der Kfz-Meister hat mir bei der Abholung mitgeteilt, dass die untere Schraube, die den Bremssattel mit dem Radträger/Achsschenkel verbindet und normalerweise mit 110 Nm angezogen werden soll, sich nur mit 70 Nm anziehen ließ, weil das Gewinde beschädigt sein soll. Die alte Schraube soll schwer rausgegangen sein.

Ich wollte mir das Gewinde gerne anschauen, aber wir haben die neue Schraube nicht wieder gelöst, da mikroverkapselte (selbstsichernde) Schrauben eingebaut wurden, die nicht umsonst sind.

Jetzt empfiehlt der Kfz-Meister einen Austausch des kompletten Radträgers. Die Kosten würden bei ca. 1.100 EUR liegen. Ich war auf eine böse Überraschung dieser Art nicht vorbereitet.

Meine Fragen sind:

1. Wie wahrscheinlich ist, dass sich die Schraube wegen der fehlenden 40 Nm trotz Schraubensicherung lockert? Wie würde sich das ankündigen? Hierzu wären Erfahrungsberichte interessant.

2. Wäre ein Gewindeeinsatz (z.B. HeliCoil) in diesem Fall geeignet, um den Radträger instandzusetzen? Dann würde ich wenigstens den Großteil der Materialkosten (750 EUR) sparen.

Anbei ein paar Bilder.

LG

Alberto

Neue Bremssattelschraube
Alte Bremssattelschraube
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77 Antworten

Dennoch würde ich auch nochmal über ein nach MB Vorgaben geprüftes Gebrauchtteil zb von mbgtc (Tochter des Daimler Konzernes) nachdenken.

Wenn man so will: JEDES Auto ist gebraucht, wenn es einmal auf der Straße war. Jedes Auto hat im Übrigen auch gebrauchte Reifen, Felgen, Fahrwerk und Bremsen. Im Gegenteil: wer baut an seinem Auto ohne Grund ein solches Bauteil zur intensiven Prüfug aus? Ein geprüftes junges Bauteil wieder eingebaut kann ggf. sogar sicherer sein, als altes verschlissenes Originalzeug was bereits 10Jahre am Auto gelitten hat.

Mit erneuern meinte ich den defekten gegen einen intakten Radträger wechseln.

Natürlich kann man auch ein gebrauchtes Teil verbauen, es muss nicht unbedingt ein Neuteil verwendet werden.

Wenn man so ein Teil vom Verwerter kauft ist das meiner Meinung nach auch in Ordnung. So ein Schmiedeteil ist schon sehr robust und seldst aus einem normalen Unfallfahrhrzeug kann man auch solche Teile verwenden. Es sei denn das Teil war unmittelbar vom Unfall betroffen oder das Fahrzeug ist ausgebrannt.

Ich habe mal bei ebay eine Auktion gesehen in der abgebrannte Fahrwerksteile angeboten wurden, die meiner Meinung nach sehr hohen Temperaturen ausgesetzt waren, so etwas würde ich natürlich nicht unbedingt empfehlen.

Man baut doch keinen neuen Radträger ein.. dort wo man eine Time sert einbauen kann.. dann hatte schon viele Motoren wo das Gewinde für die Kopfbolzen ausgerissen war weggesmissen werden sollen..

Die Werkstatt muss für ihren Murks gerade stehen und den Schaden beseitigen, fertig. Dafür haben die auch Haftpflichtversicherungen. Auch wenn die Schraube fest saß, ist das deren Verantwortung, wenn die das Gewinde verdengelt haben.

Zum technischen Problem ist folgendes zu sagen:

1) was die Werkstatt gemacht hat, dich damit wegzuschicken, ist grob fahrlässig und unentschuldbar (fast schon kriminell)

2) der "Meister" hat wohl keine Probefahrt gemacht, sonst wäre ihm das Schleifen aufgefallen. Eine Bremse "schleift" nicht auch wenn der Schutzlack drauf wäre, denn der verschwindet bei der Probefahrt

3) Wie kann man eine Schraube mit angeblich 70Nm anziehen? Entweder es geht bis auf die geforderten 110Nm und ist dann fest oder nach 70Nm dreht die Schraube durch = Gewinde defekt und die Festigkeit ist auch keine 70Nm mehr

4) Flüssige Schraubensicherungen funktionieren nur bei unbeschädigten Gewinden. Wenn Gänge fehlen oder zerquetscht sind, ist keine Sicherung mehr möglich. Die Schraubensicherung "ersetzt" keinen Gewindegang

5) Ich weiss nicht genau, ob der W221 einen elektrische Feststellbremse hat. Wenn ja, hat der "Meister" diese nicht eingestellt (deshalb vielleicht das Schliefen). Mit dem Dauerschleifen und dem Versuch die Bremse "freizubremsen" hast du wahrscheinlich die neue Scheibe schon gehimmelt (verzogen).

6) Der Träger ist aus Gusseisen (sprödes Material). Damit sind Gewindereparaturen eher nicht zu empfehlen. Theoretisch könnte man grösser bohren und einen Gewindeeinsatz in M12 einsetzen, ob der aber 110Nm kann und genau zentrisch einzusetzen ist bleibt fraglich.

Wie oben ausgeführt MUSS der den Murks sachgemäß in Ordnung bringen. D.h. Achsträger tauschen, ob neu oder gebraucht wäre der einzige Kompromiss, der akzeptabel wäre.

Zitat:

@fjanssen schrieb am 22. März 2018 um 08:22:30 Uhr:

Man baut doch keinen neuen Radträger ein.. dort wo man eine Time sert einbauen kann.. dann hatte schon viele Motoren wo das Gewinde für die Kopfbolzen ausgerissen war weggesmissen werden sollen..

Doch, macht man, zumindest wenn man etwas auf Sicherheit gibt.

Man kann bestimmt viel reparieren, aber da wo es durch Materialschwächug bei der Reparatur zu riskant sein könnte, sollte man meiner Meinung nach besser das defekte Teil erneuern.

Zitat:

@schwertderzeit schrieb am 22. März 2018 um 15:05:37 Uhr:

Zitat:

@fjanssen schrieb am 22. März 2018 um 08:22:30 Uhr:

Man baut doch keinen neuen Radträger ein.. dort wo man eine Time sert einbauen kann.. dann hatte schon viele Motoren wo das Gewinde für die Kopfbolzen ausgerissen war weggesmissen werden sollen..

Doch, macht man, zumindest wenn man etwas auf Sicherheit gibt.

Man kann bestimmt viel reparieren, aber da wo es durch Materialschwächug bei der Reparatur zu riskant sein könnte, sollte man meiner Meinung nach besser das defekte Teil erneuern.

Mit eine timesert brauchst du wirklich keinen Angst zu haben...

Eine Kopfbolzen wird viel mehr belastet auf das Gewinde als eine Bremssattelhälter..

Beim komplete Trägerwechsel geht meist mehr schief.. ;)

Die Materialschwächug bezog sich auf den Radträger, weil die original Bohrung vergrößert werden muss, nicht auf das Material des Gewindeeinsatzes.

Zitat:

@schwertderzeit schrieb am 22. März 2018 um 17:22:29 Uhr:

Die Materialschwächug bezog sich auf den Radträger, weil die original Bohrung vergrößert werden muss, nicht auf das Material des Gewindeeinsatzes.

Deshalb gerade timesert.. etwas besseres gibt es nicht..

 

 

Themenstarteram 22. März 2018 um 19:58

Danke an alle für die hilfreichen Beiträge.

Ich war heute wieder in der Werkstatt und habe die aufgetretenen Fehler geschildert. Leider hat der Kfz-Meister anfangs leicht aggressiv darauf reagiert und die Schuld auf die angeblich billigen Teile von Bosch geschoben. Dann habe ich ihn mit den Tatsachen konfrontiert und zu einer umfassenden Überprüfung überredet.

Zur Vorführung des Fehlers bin ich 3-4 km mit häufigem Bremsen (kein Vollbremsen) gefahren. Danach sah die Bremsscheibe hinten rechts so aus, wie auf dem Foto, und es roch verbrannt. Bis der Kfz-Meister mit dem IR-Thermometer aus dem Büro kam, kühlte sie sich etwas ab, aber der Temperaturunterschied zu den anderen Scheiben war noch deutlich:

51°C vorne rechts

49°C vorne links

40°C hinten links

90°C hinten rechts

Auf dem Bremsenprüfstand wurde festgestellt, dass die rechte Bremse wesentlich stärker greift, als die linke. Die genauen Werte habe ich nicht mehr im Kopf, aber für die Feststellbremse lagen sie bei:

160 links - 310 rechts (Abweichung 94% bei erlaubten 50%)

Bei der Betriebsbremse gab es eine ähnliche Abweichung und man konnte die Schleifgeräusche deutlich wahrnehmen.

Auf der Bühne waren beide Räder zwar ein bisschen schwergängig, aber meiner Meinung nach nicht auffällig. Sie ließen sich von Hand drehen und hatten gleich viel Widerstand.

Der Meister meinte, dass der Fehler nicht der sei, dass die rechte Bremse zu stark ist, sondern, dass die linke zu schwach ist. Zur Erklärung fiel ihm nur eine große Abweichung der Reibwerte zwischen rechts und links ein.

Die Bremsbeläge wurden deshalb ausgebaut und von rechts nach links und umgekehrt getauscht. Dabei wurde alles nochmal gereinigt und geschmiert. Einen bestimmten Einbaufehler konnte man nicht feststellen - die Bremskolben sollen leichtgängig und die Dichtungen heile gewesen sein. Die Bremsflüssigkeit wurde vor einem Jahr bei MB gewechselt.

Danach wurde die Feststellbremse neu eingestellt. Ging übrigens ohne SD. Das "Einbremsen" geht allerdings nur auf dem Bremsenprüfstand, weil sich die Bremsscheibe bei angezogener Feststellbremse drehen muss, damit der Schutzlack im Inneren abgeschliffen wird, was ja nicht im Stand geht.

Der Wagen kam dann wieder auf den Bremsenprüfstand. Diesmal waren die Werte der Feststellbremse wesentlich besser. Die Abweichung betrug nur noch 30%. Die Werte habe ich leider nicht mehr im Kopf, aber sie lagen beidseitig im Bereich 230-280. Und die Feststellbremse hält jetzt endlich.

Auf der Probefahrt auf dem Hof gab es keine wahrnehmbaren Schleifgeräusche mehr und die Wärmeentwicklung war nach mehreren Bremsungen von 40 km/h auf 0 km/h im Rahmen. Was die Ursache der Schleifgeräusche war, konnte keiner feststellen.

Ich habe dann die Werkstatt verlassen und eine weitere Probefahrt in der Stadt und auf der AB gemacht. In der Stadt war die Bremse relativ unauffällig. Auf der AB war es hingegen wieder problematisch. Ich habe 2 Bremsungen von 100 km/h auf 30 km/h bzw. 0 km/h gemacht und auf dem Parkplatz die rechte Bremsscheibe begutachtet. Und siehe da, sie war wieder wesentlich heißer und dunkler als die linke und es roch wieder verbrannt!

Ich habe darauf hin den Meister angerufen und ihm die Situation geschildert. Er besteht weiterhin darauf, dass es keine Einbaufehler gibt, und sieht die Ursache ausschließlich bei den Teilen, da Bosch angeblich nichts selbst herstellt und nur minderwertige Bremsscheiben aus dem Fernosten zukauft. Sein Lösungsvorschlag ist, ein paar Tage damit zu fahren, um zu sehen, ob es nach der Einfahrphase besser wird, und wenn nicht, die Teile zu reklamieren und Originalteile bei MB zu holen.

Ich kann schlecht beurteilen, ob er recht hat. Einerseits bieten Originalteile zweifellos die bestmögliche Qualität und die Werkstatt hat eigentlich nur gute Bewertungen, andererseits kann ich mir schlecht vorstellen, dass Bosch seinen Ruf auf diese Art und Weise riskiert, und ich habe ja seit 10tkm Bosch-Bremsen an der VA und gar keine Probleme damit gehabt.

Was meint ihr?

Wo könnte der Fehler liegen?

Zum beschädigten Gewinde im Radträger:

Angeblich hat der Bremssattelträger nur ein Loch und kein Gewinde. Die Schraube geht erst durch das Loch im Bremssattelträger und dann ins Gewinde im Radträger. So werden die beiden Teile zusammengehalten. Somit erübrigen sich einige Fragen von mir, weil ich von einer anderen Konstruktion ausgegangen war.

Wegen der Verwendung eines Gewindeeinsatzes hat der Meister keine Bedenken geäußert. Gusseisen soll fest genug sein. Ich bin noch am Grübeln.

Ob die Werkstatt für die Beschädigung des Gewindes haften soll, kann ich auch schlecht beurteilen.

Ich habe den Meister darauf angesprochen, wie es seiner Meinung nach dazu kam. Er meinte, dass man beim letzten Einbau die Schraube schräg angesetzt und mit einem Schlagschrauber eingedreht haben müsste. Beim Lösen der Schraube sollen sich ein paar Gewindegänge abgelöst haben - und das hätte angeblich keine Werkstatt verhindern können. Klingt das plausibel?

Ansonsten kenne ich das von MB, dass man sie vor einem Austausch der Glühkerzen von der Haftung für mögliche Schäden am Kopf schriftlich freistellen muss. Ich musste hier nichts derartiges unterschreiben, aber ich glaube, dass ich eh in der Beweispflicht bin, wenn ich behaupte, dass die Werkstatt für den Schaden haftet, oder?

Bremsscheibe nach 3-4km
Bremsscheibe nach 3-4km
Schraube im beschädigten Gewine

Ich denke das die Werkstatt nicht so gut ist wie angeblich ihre Bewertungen es darstellen.

Mag sein das Bosch nicht das aller beste Bremsen Material am Markt hat aber mit Sicherheit auch nicht das schlechteste.

Es liegt mit Sicherheit nicht am verwendeten neuen Material, da wurde entweder nicht richtig gearbeitet oder es wurden Mängel nicht entdeckt und deshalb auch nicht beseitigt.

Übrigens, wenn die eine Bremsscheibe so heiß wird, wird sich das nicht durch "einfahren" von selbst reparieren.

Da stimmt etwas nicht und es müsste möglichst schnell der Fehler gefunden und behoben werden.

Du fährst dir sonst die Bremsen und eventuell auch mehr kaputt.

Dass Bosch Mist liefert halte ich für ausgeschlossen. Aber so eine blaue Scheibe hat es wahrscheinlich bereits hinter sich. Denn blau heißt geglüht und damit weich. Wahrscheinlich hat sie inzwischen eine Seitenschlag. Kann man mit einer Messuhr nachprüfen. Entweder durch den Schlag reibt sie ständig oder die Bremszylinder öffnen nicht ausreichend.

Themenstarteram 22. März 2018 um 21:43

Ich tendiere auch dazu, den Fehler beim Einbau zu suchen, da ich eine Mindestqualität von Bosch erwarte (sofern es sich nicht um eine Fälschung handelt). Aber ich weiß nicht, was für Fehlerquellen sonst in Frage kommen.

Dass die Scheibe schon einen Seitenschlag hat, glaube ich nicht. Auf dem Bremsenprüfstand gab es kein Pulsieren. Auch wirklich blau angelaufen ist sie nicht. Ich denke, dass die dunkle Farbe ein Materialübertrag von den Belägen ist, weil er sich freibremsen lässt und die Bremsscheibe danach wieder grau ist.

Bremskolben ist vermutlich fest.. oder schwergängig.. davon ausgegangen das die bremsklotzen leichtgänging im hälter bewegen können

90 grad ist also ein zeichen das der klotz sich nicht gut trennt vom scheibe

Themenstarteram 22. März 2018 um 22:55

Der Bremskolben soll leichtgängig sein und sich problemlos zurückdrücken lassen. Auf der Bühne lassen sich beide Räder mit dem gleichen Widerstand von Hand drehen. Sichtbare Schäden an den Manschetten der Führungsbolzen gibt es keine. Die Fehlersuche hat es deshalb leider in sich...

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