W221 Nahbereichsradar gesundheitsschädlich?

Mercedes CL C215

Hab in der Auto Bild und AMS gelsen, dass der W221 sowohl das Abstandsradar für die Autobahn bekommt, als auch ein Nahbereichsradar für die Stadt.

Meine Frage: Radarstrahlen sind ja gesundheitsschädlich. Die Bundeswehr musste vor ein paar Jahren mehrere Entschädigungszahlungen an ehemalige Soldaten leisten, die vom Radar nachweisbare Schäden davon getragen haben.

Wie schaut das beim W221 aus. Der sendet ja auch die ganze Zeit Radarstrahlen aus. Ist das nicht schädlich für Fußgänger etc.??

Beste Antwort im Thema

Warum nicht - wenn´s doch gewünscht wird und dem Umsatz dient ?

Aber zur Intensität soviel:
Das Luftüberwachungsrader muß auf eine Entfernung von einigen 100km Objekte detektieren, die Distronic auf rund 100m.
Faktor 1.000 in der Entfernung macht einen Faktor 1.000.000 in der Sendeleistung erforderlich.
(Intensität der Strahlung nimmt proportional zum Quadrat des Abstands ab.)

Wenn die Luftüberwachung also mit 10kW feuert (10.000W), reicht für die Distronic eine Leistung von 10mW (0,01W).

Das ist ein Hundertstel der Sendeleistung eines Handies.
Und das halten sich die Leute an´s Ohr; der Distronic-Sender ist in der Regel einige Meter von Personen entfernt.

Auch hier gilt wieder: Doppelter Abstand - viertel Dosis, zehnfacher Abstand - hundertstel Dosis usw..

Nehmen wir mal an, daß die typische Eintragentfernung beim Handy ca. 5cm beträgt und beim Distronic-Radar 2m: Faktor 40 in der Entfernung macht nochmal eine Reduktion um Faktor 1.600 in der Expositionsdosis der Distronic gegenüber dem Handy.

Insgesamt powert die Distronic also das 0,00000625-fache an Sendeleistung auf den Körper einer in 2m Entfernung vorbeigehenden Person wie ein Handy in den Kopf seines Benutzers.

Dazu kommt dann noch, daß die 77GHz-Signale des Radars viel weniger vom Körper absorbiert werden, als die 0,9 oder 1,8GHz des GSM-Funks.
(Der Trick beim Radar ist, die Reflexionen auszuwerten; der Frequenzbereich ist also so gewählt, daß die Welle von allen üblichen Feststoffen reflektiert und nicht absorbiert wird.
Handy-Funk dagegen ist eher darauf gezüchtet, Hindernisse durchdringen zu können, sonst könnte man ja nur im Freien und mit Sichtverbindung zur Feststation telefonieren.)

Mein Urteil zur Bioverträglichkeit der Distronic lautet also:
Völlige Entwarnung.

Ich weiß aber, daß das ein furchtbar emotional besetztes Thema ist und viele Zeitgenossen ein Milliwatt für unendlich gefährlicher halten als ein Watt weil es irgendwie mysteriöser klingt.

Kein Witz, auch in unserem Kaff gab´s hirnerweichende Debatten um einen Mobilfunkmast, der in der Nähe einer Schule montiert werden solllte.
Der Mast kam dann natürlich irgendwo weit draußen in´s Feld und die Handies am Ohr der "armen Kinderchen" müssen jetzt ihre Leistung voll aufdrehen, um den entfernten Mast zu erreichen, den sie sonst mit Minimalleistung erreicht hätten.
Aber die besorgte Bevölkerung fühlt sich besser...
Der Mast selbst benötigt übrigens auch keine höhere Sendeleistung als die Handies, die er versorgen muß, da das Signal in beiden Richtungen der gleichen Abschwächung unterliegt; er sendet also selbst nur unwesentlich stärker als die Handies am Ohr der Kinder...

Aber da Physik ja uncool ist, und man darüber überhaupt nichts wissen muß, um seine Meinung zu haben, und sachliche Argumente ja sowieso nichts zählen, wenn sie vom "Feind" kommen, haben´s Eltern und Kinder halt nicht besser verdient.

Ich hoffe, der kleine Abschweifer wird mir verziehen.
Er paßte gerade so gut. 🙂
Deshalb gleich noch einer: 😁

In einer kleinen bayerischen Gemeinde wurde vor eniger Zeit ein Mobilfunkmast errichtet und sogleich bildete sich eine "Bürgerwehr" dagegen, die ihn mit allen Mitteln bekämpfte.
Es wurden Studien in Auftrag gegeben, die belegten, daß seit der Mast errichtet wurde, in der unmittelbaren Umgebung die Leukämiefälle signifikant zugenommen hatten und auch sonstige Gesundheitsstörungen überdurchschnittlich hoch lagen.
Daraufhin wurden also alle politischen Anstrengungen unternommen, um die Gemeinde endlich zu zwingen, gegen den Mast vorzugehen.
Die wurde dann auch aktiv und bat den Betreiber, den Mast wieder abzuschalten.
Dieser erklärte, daß er das bei dem ganzen vorliegenden "Beweismaterial" ja sicher auch tun würde wenn er es könnte.
Aber dafür müsse man das Ding ja schließlich erstmal in Betrieb nehmen, was aufgrund einer Planungsänderung beim Netzaufbau bis dato nicht geschehen war. 😁

Soviel also zum Funk - ein ausgesprochen lustiges gesellschaftliches Thema.

MfG ZBb5e8

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uhm - das wird doch per infrarot realisiert - das hat mit dem radar von der bundeswehr nix zu tun 😉

Zitat:

Original geschrieben von Pacifica


uhm - das wird doch per infrarot realisiert - das hat mit dem radar von der bundeswehr nix zu tun 😉

Doch doch..... es IST Radar, also elektromagnetische Strahlung, allerdings wird die Intensität weit unter den gesetzlich festgelegten Grenzwerten liegen.

Ein Handy ist da u.U. gefährlicher. 😉

LG, w.

Frauen und Technik...

...wie immer hat die Frau recht ! 😉

Es ist ein echtes Radar (kenne es von meinem XKR).

Die einzige Option, die ich heute NICHT mehr bestellen
würde.

Kann mich nicht mit fremdbestimmtem Leben (erst
recht nicht im Auto) abfinden. Bei unseren Verkehrsverhältnissen
ärgert es mich mehr als dass es mir nützt.

Vielleicht ist es bei DC besser.
Vielleicht liegt es aber nur am Fahrer...

Gruss

Re: Frauen und Technik...

Zitat:

Original geschrieben von Webraider


Kann mich nicht mit fremdbestimmtem Leben (...) abfinden.

(...) ärgert es mich mehr als dass es mir nützt.

Vielleicht ist es bei DC besser.

Vielleicht liegt es aber nur am Fahrer...

 

Sommer-Depressionen? 😰 😉

In der Hoffnung, dass nicht.....
wuddeline

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@wuddeline:
Nein, keine Angst.
Aber Dank für den Gedanken. 😉

Gruss

hi

ich glaube kaum, dass mercedes eine gesundheitsschädliche sonderausstattung dem kunden anbietet : P

MfG Chris

Warum nicht - wenn´s doch gewünscht wird und dem Umsatz dient ?

Aber zur Intensität soviel:
Das Luftüberwachungsrader muß auf eine Entfernung von einigen 100km Objekte detektieren, die Distronic auf rund 100m.
Faktor 1.000 in der Entfernung macht einen Faktor 1.000.000 in der Sendeleistung erforderlich.
(Intensität der Strahlung nimmt proportional zum Quadrat des Abstands ab.)

Wenn die Luftüberwachung also mit 10kW feuert (10.000W), reicht für die Distronic eine Leistung von 10mW (0,01W).

Das ist ein Hundertstel der Sendeleistung eines Handies.
Und das halten sich die Leute an´s Ohr; der Distronic-Sender ist in der Regel einige Meter von Personen entfernt.

Auch hier gilt wieder: Doppelter Abstand - viertel Dosis, zehnfacher Abstand - hundertstel Dosis usw..

Nehmen wir mal an, daß die typische Eintragentfernung beim Handy ca. 5cm beträgt und beim Distronic-Radar 2m: Faktor 40 in der Entfernung macht nochmal eine Reduktion um Faktor 1.600 in der Expositionsdosis der Distronic gegenüber dem Handy.

Insgesamt powert die Distronic also das 0,00000625-fache an Sendeleistung auf den Körper einer in 2m Entfernung vorbeigehenden Person wie ein Handy in den Kopf seines Benutzers.

Dazu kommt dann noch, daß die 77GHz-Signale des Radars viel weniger vom Körper absorbiert werden, als die 0,9 oder 1,8GHz des GSM-Funks.
(Der Trick beim Radar ist, die Reflexionen auszuwerten; der Frequenzbereich ist also so gewählt, daß die Welle von allen üblichen Feststoffen reflektiert und nicht absorbiert wird.
Handy-Funk dagegen ist eher darauf gezüchtet, Hindernisse durchdringen zu können, sonst könnte man ja nur im Freien und mit Sichtverbindung zur Feststation telefonieren.)

Mein Urteil zur Bioverträglichkeit der Distronic lautet also:
Völlige Entwarnung.

Ich weiß aber, daß das ein furchtbar emotional besetztes Thema ist und viele Zeitgenossen ein Milliwatt für unendlich gefährlicher halten als ein Watt weil es irgendwie mysteriöser klingt.

Kein Witz, auch in unserem Kaff gab´s hirnerweichende Debatten um einen Mobilfunkmast, der in der Nähe einer Schule montiert werden solllte.
Der Mast kam dann natürlich irgendwo weit draußen in´s Feld und die Handies am Ohr der "armen Kinderchen" müssen jetzt ihre Leistung voll aufdrehen, um den entfernten Mast zu erreichen, den sie sonst mit Minimalleistung erreicht hätten.
Aber die besorgte Bevölkerung fühlt sich besser...
Der Mast selbst benötigt übrigens auch keine höhere Sendeleistung als die Handies, die er versorgen muß, da das Signal in beiden Richtungen der gleichen Abschwächung unterliegt; er sendet also selbst nur unwesentlich stärker als die Handies am Ohr der Kinder...

Aber da Physik ja uncool ist, und man darüber überhaupt nichts wissen muß, um seine Meinung zu haben, und sachliche Argumente ja sowieso nichts zählen, wenn sie vom "Feind" kommen, haben´s Eltern und Kinder halt nicht besser verdient.

Ich hoffe, der kleine Abschweifer wird mir verziehen.
Er paßte gerade so gut. 🙂
Deshalb gleich noch einer: 😁

In einer kleinen bayerischen Gemeinde wurde vor eniger Zeit ein Mobilfunkmast errichtet und sogleich bildete sich eine "Bürgerwehr" dagegen, die ihn mit allen Mitteln bekämpfte.
Es wurden Studien in Auftrag gegeben, die belegten, daß seit der Mast errichtet wurde, in der unmittelbaren Umgebung die Leukämiefälle signifikant zugenommen hatten und auch sonstige Gesundheitsstörungen überdurchschnittlich hoch lagen.
Daraufhin wurden also alle politischen Anstrengungen unternommen, um die Gemeinde endlich zu zwingen, gegen den Mast vorzugehen.
Die wurde dann auch aktiv und bat den Betreiber, den Mast wieder abzuschalten.
Dieser erklärte, daß er das bei dem ganzen vorliegenden "Beweismaterial" ja sicher auch tun würde wenn er es könnte.
Aber dafür müsse man das Ding ja schließlich erstmal in Betrieb nehmen, was aufgrund einer Planungsänderung beim Netzaufbau bis dato nicht geschehen war. 😁

Soviel also zum Funk - ein ausgesprochen lustiges gesellschaftliches Thema.

MfG ZBb5e8

@ZBb5e8

Super Beitrag. Klingt schon fast wie eine Doktorarbeit!

Zitat:

Original geschrieben von Brabus-EV12


@ZBb5e8

Super Beitrag.

Ich schließe mich dem in vollem Umfang an. 😁😁

Dank an den, dessen Namen ich mir immer noch nicht merken kann (Verzeihung) und den ich hoffentlich, Camlot gleich, ab jetzt Doppel-Benz nennen darf?!? 🙂

wuddeline

@ZBb5e8 Guter Beitrag, stimme dir vollkommen zu. allerdings

Zitat:

Der Mast selbst benötigt übrigens auch keine höhere Sendeleistung als die Handies, die er versorgen muß, da das Signal in beiden Richtungen der gleichen Abschwächung unterliegt; er sendet also selbst nur unwesentlich stärker als die Handies am Ohr der Kinder...

Stimmt nicht ganz, eine Mobilfunkantenne sendet mit einer Leistung von bis zu 700 W (wenn ich mich nicht irre ist das eine genormte Grösse). Erst dadurch ist es möglich trotz der sehr geringen Sendeleistung des Handys eine Verbindung aufzubauen.

Nach meinem Kenntnisstand sind es auch nur 20-50W Sendeleistung der Mobilfunkmasten.

Aber ZBb5e8, klasse Beitrag, volle Zustimmung 🙂

Gruß Meik

Zitat:

Original geschrieben von ealoe


[...]Stimmt nicht ganz, eine Mobilfunkantenne sendet mit einer Leistung von bis zu 700 W (wenn ich mich nicht irre ist das eine genormte Grösse). Erst dadurch ist es möglich trotz der sehr geringen Sendeleistung des Handys eine Verbindung aufzubauen.

Das Signal vom Handy muß den Mast erreichen können und das Signal vom Mast muß das Handy erreichen können.

Fehlt eine der beiden Übertragungsrichtungen, ist die Verbindung unbrauchbar.

Der Mast kann durch Erhöhung seiner eigenen Sendeleistung ein zu schwaches Signal vom Handy nicht kompensieren. Er würde es ja sogar "übertönen", also schlechter empfangen, wenn er kräftiger "dagegen" funken würde.

Mast wie Handy haben sogar gute Gründe, ihre Sendeleistung so gering wie möglich und nur so stark wie unbedingt nötig einzuregeln:

Das Handy muß mit seiner Energie haushalten und soll nicht stärker strahlen als unbedingt notwendig.

Der Mast hat keine Energieknappheit und könnte prinzipiell immer voll powern, auch wenn sein am Handy ankommendes Signal deutlich stärker wäre als für einen klaren Empfang unbedingt nötig.
Damit würde aber die Wahrscheinlichkeit zunehmen, in benachbarte Funkzellen hineinzureichen und dort Frequenzbänder und Slots mit zu blockieren.
Aus diesem Grunde, versucht auch die Basisstation, sich möglichst zu mäßigen.

In der Praxis ist das Handy wegen seiner Energieknappheit etwas geiziger als der Mast.
Die Sendeendstufen der Basistationen sind in der Regel auf 20W dimensioniert, die aber nur in den allerseltensten Fällen voll ausgenutzt werden.

Da die Abschwächung des Signals eben in beiden Richtungen gleich stark ist, nutzt es dem Mast nichts, wesentlich stärker zu senden als das Handy.
Wenn das Handy nicht mehr zum Mast durchkommt, ist die Verbindung hin, egal wie stark der Mast powert.

Und wenn das Handy mit einer Sendeleistung x zum Mast durchkommt, dann kommt auch der Mast mit der gleichen Sendeleistung x zum Handy durch.

Würde er wesentlich mehr powern, so würde er nur einen größeren Raum mit der Verbindung füllen, was ggf. die Anzahl freier Kanäle in Nachbarzellen beeinträchtigen könnte.

Eine Sendeleistung der Basistation, die um Größenordnungen über der der Handies läge, wäre also technsich sinnlos.

MfG ZBb5e8

PS:
Danke! Freut mich, daß es gefallen hat !. 🙂
Wenn das aber eine Doktorarbeit abgäbe, dann hätte ich was falsch gemacht. 😁

Ja, das ist alles schön und gut.

Ich finde aber trotzdem, dass man alle Strahlen verbieten sollte - vor allem die von der Sonne.

Höchste Zeit, dass die Politik da einschreitet.

😁

Stimmt !

Ein riesiges Kernkraftwerk, völlig veraltete Technik, ohne jedes Warnsystem und keinem internationalen Abkommen beigetreten.

Schlimmer noch - alle Anfragen nach einem Störfallplan blieben unbeantwortet !

Auch die Entsorgungsfrage wird voll und ganz den nachfolgenden Generationen aufgebürdet.

Die Sonne muß sofort abgeschaltet werden !

😁 😁 😁 😁 😁

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