W126 kaufen?
Einen schönen Pfingstmontag wünsche ich der Community!
Auf der suche nach einem neuen Auto,für welches ich mich bis heute noch nicht wirklich entscheiden konnte,bin ich über den W123 & W124 gestolpert. Wunderschöne Fahrzeuge. Aber konnte bis jetzt noch keinen finden wo ich sage " Ja der ist es",bis auf einmal,aber der war schon weg.
Nun habe ich mich allerdings mal nach W126 Limousinen umgeschaut und ich muss sagen,wunderschöne Fahrzeuge. Meiner Meinung nach der schönste Benz den es gibt.
Nun kommen wir zur Kernfrage,bis zu den Kernfragen:
1. Was sollte man zahlen für so einen Wagen?
2. Taugt bzw "darf" ich mir so einen Wagen als Alltagsauto holen (Wöchentlich ca 400-500 KM fahrt)
3. Welchen? Ich will KEINEN V8,mir reichen die Reihen 6er dicke,will nur samt über die Autobahn cruisen,keine Rennen fahren. Die Frage: Welcher? 260er soll ja echt untermotorisiert sein der 280er soll nur als Schalter wirklich was bringen (Stimmt das,ich schalte nämlich nicht gerne 😁 ) und rein aus dem Affekt heraus würde ich den 300er vorziehen. Ob jetzt SE oder SEL ist mir persönlich egal,Platz hat man hinten alle mal,zumal ich da ja nicht sitze 😛
Beste Antwort im Thema
"Was sollte man zahlen... " das hängt von SEHR vielen Faktoren ab. Richtig gute W126er sind kaum noch unter 10.000 zu bekommen, derweilen Fahrzeuge mit erkennbaren Mängeln stehenbleiben wie Blei. Denn wer w126er schätzt, hat meist schon den Wagen seiner Wünsche. Und gibt ihn so schnell dann nciht mehr her.
Es hängt auch davon ab, ob man selber schrauben kann, vor allem sich um die üblichen Problemzonen kümmern kann. Betreffs Antrieben sind die Sechszylinder relativ unkritisch. Die M103-Motoren der Serie 2 haben ihre "Sollsiffstellen" am Kettenschacht, bei Zylinderkopfreparaturen ist ein genaues Vorbereiten sinnvoll, dass da die Ölspuren wegkommmen. Der 280er Motor M110 ist der schönste überhaupt, es ist am Stück ein anderthalbfacher Alfa-Motor. Äußerst selten in der kleinsten Variante mit Vergaser und 156 PS. Wenn man sich mit ein bissl selberschrauben anfreundet, sind momentan Wagen aus den Niederlanden, oft schon mit Galsanlagen LPG drin, interessant. Wenn es alte Anlagen sind (immer nur Venturi, sequentielle Anlagen sind zu neu), dann sind die sogar befähigt zur Abnahme aufs H-Kennzeichen.
Kritisch ist bei W126ern immer die Vorderachse. Sie ist bei guten Autos oft bereits schon überholt worden, in so manchen anderen Fällen (z.B. bei Autos ohne TüV) ist eine anstehende Vorderachsüberholung wegen der Preise weit jenseits von 2.500 Euro (alleine die Teile kosten beinahe 2.000 Euro) schon das wirtschaftliche Aus. Darauf sollte man also scharf achten: wie sind die Reifen abgefahrne, und fährt das Auto sauber geradeaus, ohne böse Klonkergeräusche auf Bodenwellen, und bremst es geradeaus...
Bei Karosseriearbeiten ist zu gucken, ob DIE zweidrei Schwachstellen betroffen sind: a- Batteriefach, oft per Laub verstopft. Das instandsetzen zu müssen ist für den Nichtprofi fast sofort der wirtschaftliche Totalschaden, weil dabei beinahe der gesamte Innenraum mit Armaturenbrett und Elektrik zuvor auszubauen und hinterher alles wieder einzubauen ist, und unterwegs so einige heikel zu schweißende Bleche warten. Das ist nur etwas für den, der selber günstig schweißen kann und viel Spass daran hat. Deiser Fall ist selten, aber man sollte geguckt haben... Der andere, allerdings recht häufige Fall ist ein gegammelter Heckscheibenrahmen unten. Der Onkel Benz hatte damals eine minder elastische Scheiben-Dichtmasse am Start, die mit den Jahren austrocknetet und dann Feuchtigkeit an der Falz sammelt, gammelt... Bei der Limousine ist das Blech des unteren Rahmens noch lieferbar, bei den Coupés (es gibt keine originalen Sechszylinder-Coupes) ist es schon NML.
Kritischer Punkt bei den 126ern der Serie zwei (am Septmeber 1985) ist das Schiebe-Hebedach, die Hubwinkel sind öfter mal fertig, und die Teile sind mittlerweile recht abartig teuer geworden.
Weiter ist zu gucken, ob eine vorhandene Klimaanlage a- funktioniert, und b- schon auf R137 umgerüstet ist. "Nur einmal eben schnell füllen" ist eine der beliebtesten Ausreden bei Verkäufern.. Mitunter wird von der Klimaautomatik abgeraten und zur manuellen Klimaanlage zugeraten, erkennbar daran, dass es beim Klimaautomaten im 126er nur ein Temperatureinstellrädchen gibt, aber einer meiner Wagen hat die, und funzt. Sehr bequem. Reinsetzen, starten, das Auto macht alles alleine und macht es richtig. Die manuelle Klima hat beide Enstellrädchen für rechts und links. Oder aber ein Auto mit zwei Rädchen hat nur die Heizmatik...
Die Ventile der Heizung sind auch klassischer Schwachpunkt, weil die Membranen spröde weren, das aber lässt sich für beherrschaber kleine Talers auch selber reparieren. Der Fehler zeigt sich so, dass der Wagen erst kalt ist, dann warm wird, richtig muckelig heiß, und dann wirds wieder kalt... weil daserwärmte Kühlwasser durch den Riss drängelt und das Ventil wieder schließt, entgegen den getakteten Hüben der Steuerung. ....
Im Innenraum ist oft bei den Sechsern nur Stoff am Start, schöner ist natürlich Leder, und NOCH schöner finden sehr viele Komfort-Interessierte Autos mit Velours-Ausstattung, sie sind auch die leisesten innen.
Zu den Sechsendern gehören auch die Diesel-Wagen, die in die USA und nach Japan geliefert wurden. 300 SD und 300 SDL... aber zu denen sollte man wissen, dass es praktisch KEINE Möglichkeit gibt, sie mit Tüv-Papieren auf (min. ) Euro 2 umzubauen, was einem dann Steuerrechnungen in der Kante um 1.500 Euro per Jahr beschert. Es gibt allerdings, wenn man Diesel mag, die Möglichkeit, sich die Antriebe von W124ern einzubauen. Ich selber besitze zwei Wagen mit solchen unzerstörbaren Sechsendern OM 603 aus dem 300 D W124, man muss sich dann dareinfinden, dass ein großer Benz auch mit nur 109 PS durchaus fährt und auch Tempo 160-170 erreicht. Ideal ist für solche Umbauten ein 420 SE(L) zu nehmen, weil dessen Hinterachsübersetzung passt.
Was man unbedingt machen sollte: sich zuerst ein paar Gedanken zu den sinnvollen und gewünschten Extrs. Gerade die zum einen noch relativ einfache Elektri (ohne CAN-Bus) und das große Angebot an Teilen zum W126er ergeben reichhaltige Möglichkeiten zum Nachrüsten. Und wenn, dann alles , wirklich ALLES an vorhandenen Extras auch austesten.!!!!
Sehr sehr viele empfehlen den 300 SE(L) mit dem Motor M103. Das ist auch das angemessene - und immer mit Getriebeeautomat. Handgerührtes Benzin ist irgendwie doch nicht so richtig S-Klasse-konform, meine pers. Meinung.
Ein äußerst hilfreiches, absolut empfehlenswertes Forum zu W126ern ist eines, das man mit "w126 forum" schnell ergoogelt.
Ich hoffe geholfen zu haben.
Freundlichen Gruß
37 Antworten
Auf jeden Fall Heckscheibenrahmen auf Korrosion prüfen. Genau so die Voraderachsaufnahmen (!). Dann den Wasserkasten vorne. Das wären für mich 3 k.O Kriteren. Für die Instandsetzungskosten kannst Du ganz entspannt mehrere gut intakte M103 kaufen 😉
Einen tiefergelegten Wagen würde ich auf keinen Fall kaufen, eine Schräglenkerhinterachse legt man nicht so einfach tiefer ohne dass sich der Wagen danach schlecht fährt.
Und mit Verbrauch würde ich gar nicht erst anfangen zu rechnen. Die V8 sind auf lange Sicht ne Hausnummer teurer, die R6 haben einfach weniger Macken im Mittel.
Für den Wald- und Wiesenbetrieb ist so ein 300 SE auch von der Übersetzung her angenehmer zu fahren, weil viel kürzer übersetzt. die 420er fahren, wie alle 126er, grundsätzlich im zweiten Gang an. Der geht beim 420er bis 135 km/h. Du kannst Dir also leicht ausrechnen wie das Drehzahlniveau im Stadtbetrieb ist. Und so viel Drehmoment als dass sich das so souverän fährt wie man es von einem V8 erwartet hat insbesondere der 420er dann nicht immer. Die 300er sind da spritziger.
Das bessere Auto ist der bessere Kauf, relativ egal was da für ein Motor drin ist.
Ich würde nach einem gepflegten 260er oder 300er gucken, wenn der von der Karosse ok ist dann ist die Anzahl der möglichen teuren Fehlerquellen relativ übersichtlich, jedenfalls übersichtlicher als beim V8.
Also der 300er,alles klar ??
Wie sieht es beim anlassen aus das er sich eine gewisse Bedenkzeit liegt?
Eventuell liegt es an der leeren Batterie?
Mein 300er springt nach ca.1 bis max. 2 Sekunden an und läuft sofort ruhig. 3 bis 5 Sekunden finde ich persönlich zu lang. Bei einer schlappen Batterie würde der Anlasser recht lahm drehen. Tut er das ?
Ja tut er 🙂 Der Wagen steht seid Ca 3 Monaten beim Händler
Ach ja der Händler würde keine Gewährleistung geben weil er sagt der Wagen ist zu alt
Was sagt ihr dazu?
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Also ich weiß nicht, es fehlt eigentlich fast alles, was einen Luxuswagen ausmacht... da sind ja heutige Kleinwagen besser ausgestattet... aber wenn dir das egal ist...
Meine Meinung:
Beim Handel mit Fahrzeugen bis zu einem Alter von 10 Jahren und 150000 sollte der Händler in der Gewährleistungspflicht stehen und es sollte auch alles funktionieren. Bei einem Fahrzeug dieses Alters verstehe ich ihn aber durchaus. Die Kurve bekommt er nur sauber hin, wenn er im Kaufvertrag darauf hinweist, dass sich die Parteien darüber klar sind, dass es sich um ein Fahrzeug mit hohem Alter und es bereits die Laufleistung überschritten hat, für die ein solches Fahrzeug ausgelegt ist oder dass es sich um ein reparaturbedürftiges Fahrzeug handelt. Solange du privater Käufer bist, kommt er im Prinzip nicht aus der Gewährleistung heraus. Letztendlich entscheiden aber im Streit immer die Gerichte, was in der Vergangenheit zu Unterschieden in der Rechtsprechung geführt hat, weil das jeder Richter anders sieht. Ein Richter, der kein Auto hat oder Neuwagen least, sieht das anders als ein Richter, der selbst 2 Oldtimer in der Garage stehen hat.
Zitat:
Wie sieht es beim anlassen aus das er sich eine gewisse Bedenkzeit liegt?
Eventuell liegt es an der leeren Batterie?
Wenn alles in Ordnung ist, springt der nach 2-3 Kurbelwellenumdrehungen an.
Das ist ein Moment länger als bei neuen Autos, aber wenn der 3 volle Sekunden braucht, ist das zu lang.
Das liegt an der Einspritzanlage, Reparatur ist nicht ewig teuer, aber kostet Geld...
Muss man aber auch nicht unbedingt reparieren, das ist erst einmal nur kosmetischer Natur...