VW Golf 4 BJ 2002 Automatik

VW Golf 4 (1J)

Hallo zusammen,
ich beabsichtige, mir einen VW Golf 4 Baujahr 2002 Automatik 101 PS mit 150.000km zu besichtigen.
Da ich keine Ahnung von VW Golf habe, möchte nur fragen, worauf ich beim Kauf achten muss?
Gibt es typische Schwäche des Wagen?
Ich danke euch im Voraus
VG

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Weiss man mit 182 Beiträgen nicht, wo die Suchfunktion ist?

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Danke!

Dass in einer so kompakten Karre wie einen Golf dermaßen viele Mängel drinstecken können, glaubt man wirklich erst, wenn man es selbst gesehen hat.

An der Lambdasonde rumfingern werde ich bestimmt nicht. Die ebay-billig-Dinger für 20 Euro soll man nicht nehmen, und die originale vom Freundlichen ist einfach viel zu teuer. Und außerdem gehen die alten Sonden meist nicht zerstörungsfrei raus, weil festgegammelt. Wenn man mit der Reparatur anfängt, ufert das bestimmt auch wieder aus (Gewinde im Auspuffrohr reißt aus, ...).

Die Roststelle an der Bremsleitung ist an einer ziemlich versteckten Stelle (Plastikclip oben am Längslenker, kurz vorm Übergang auf den Bremsschlauch zum Sattel). Würde im Zuge einer HU recht wahrscheinlich übersehen, weil man eigentlich nur nach Rad-Demontage wirklich gut hinsieht. Ob die beim nächsten festen Tritt aufs Pedal platzt, oder erst mal über Monate nur leicht zu schwitzen anfängt, sieht man der halt nicht an. Kurze Probefahrt auf einem abgelegenen Feldweg, um die einwandfreie Funktion des Automatikgetriebes zu demonstrieren, ginge schon, aber mehr lieber nicht mehr.

Würde man all die Mängel in der Werkstatt reparieren lassen, könnte man da ganz leicht 2.000-3.000€ an Geld in die Karre versenken. Wohlgemerkt ohne den Motorblock aufs erste Übermaß aufbohren zu lassen - was wegen des Ölverbrauchs technisch gesehen eigentlich auch noch sinnvoll wäre.

Hi,
ist zwar alles behebbar, jedoch stimme ich Dir zu.
Wenn Du das alles in der Werke machen lässt, lohnt sich das vermutlich nicht.
Man weiß ja auch nie, was als nächstes dran ist.

Für einen Schrauber evtl dennoch interessant.
Vielleicht kriegst Du den Wagen ja noch ganz gut verkauft.

Zitat:

@Allexx schrieb am 29. Mai 2020 um 15:19:41 Uhr:


Danke!

Dass in einer so kompakten Karre wie einen Golf dermaßen viele Mängel drinstecken können, glaubt man wirklich erst, wenn man es selbst gesehen hat.
(...)

Doch doch, das glaube ich schon 😁.

Nur wird es bei anderen Marken und deren Wagen im entspr. Alter nicht viel besser aussehen.

Bei Deinem 1.6er - so scheint mir - kommen mehrere Dinge wie Verschleiß, Defekte und ein wenig Wartungsstau (ZR) zusammen. Irgendwann trifft es den Besitzer dann geballt und eine Rep. wird unwirtschaftlich. Erschwerend kommt hinzu, dass Gebrauchtkäufer beim IVer noch eine ordentliche Auswahl haben und bessere Fahrzeuge (mit HU) mitunter nicht mehr deutlich teurer sind.

Bei so alten Autos kommt immer mal was. Mein 1.4er (s. Sig.) ist etwas jünger als Dein 1.6er und hat weniger km. HU bis Herbst 21, Rost ist nicht zu sehen, Ölverbrauch absolut im Rahmen, ZR hat noch lange Guthaben, Bremsen und Fahrwerk kommen irgendwann, Klima läuft (keine Climatronic), Service passt und die Komfortelektrik arbeitet störungsfrei (gerade Türschloss HR neu). Sonden-Prob hab ich nicht, glaube der späte 1.4er hat schon die besseren Breitbandsonden.

Wenn Du magst, kannst ja mal berichten, wie es mit dem Golf ausgegangen ist.

Zitat:

@Wendtland schrieb am 31. Mai 2020 um 16:09:29 Uhr:



Erschwerend kommt hinzu, dass Gebrauchtkäufer beim IVer noch eine ordentliche Auswahl haben und bessere Fahrzeuge (mit HU) mitunter nicht mehr deutlich teurer sind.

Das ist ganz genau der Punkt! Zwar mag bei Automatik-Fahrzeugen die Auswahl schon geringer sein, aber auch davon stehen in absoluten Zahlen reichlich herum.
Deswegen mein Gedanke, der Golf wäre vor allem als Getriebespender interessant. Das Auto als solches (zum Reparieren-und-damit-rumfahren) ist nicht so interessant, weil es viele alternative Angebote gibt. Aber weil Automatikgetriebe halt auch mal schlapp machen, und das in diesem Golf eben super schaltet, wäre er als Teileträger optimal.

Am besten warte ich noch ein paar Tage, ob wir eine neue Abwrackprämie a la 2009 bekommen. Das wäre die eleganteste Lösung :-)

Zitat:

@Wendtland schrieb am 31. Mai 2020 um 16:09:29 Uhr:



Nur wird es bei anderen Marken und deren Wagen im entspr. Alter nicht viel besser aussehen.

Nun ja, es gibt da schon so ein paar Klassiker, die man insbesondere im VAG-Konzern findet.
So muss im Golf IV zur ZV- und eFH-Steuerung unbedingt je ein Türsteuergerät in allen 4 Türen stecken, an denen wiederum gefühlte 1000 Mikroschalter hängen, und die über einen CAN-Bus mit dem zentralen Komfortsteuergerät kommunizieren. Bei so einer übetrieben komplizierten Konstruktion ist klar, dass da irgendwann mal ein Bauteil ausfällt.
Andere machen das ganz simpel mit ein paar Relais. Hat dann nicht das letzte Komfort-Feature (Komfortschließung der Fenster etc.), aber ist dafür viel robuster.

Und der 1,6 SR-Motor...oh je. Wie konnte anno 2001 nur so ein Steinzeit-Motor in einem Auto stecken? Mit 2-Ventil-Technik...?
Also ich hatte lange Jahre einen 10 Jahre älteren (Bj. 1991) Nissan Primera P10 mit einerm SR20Di-Motor. 2L-Vierzylinder-Vierventiler mit 2 obenliegenden Nockenwellen und Nockenwellentrieb über Steuerkette. Der hatte vor allem einen Vorteil: unkaputtbar! Außer Ölwechsel, Zündkerzen, Luftfilter und einmal einen neuen Thermostat brauchte der keine Wartung, sondern lief einfach. Ölverbrauch? Fehlanzeige. Hatte ihn leider nur bis 201tkm, dann war die Karosserie weggerostet. Andere fuhren über 400tkm mit dem SR20Di.
Und ich habe hier jetzt einen 1,6 SR (AVU) vor mir, der angeblich um die 130tkm schon mal auseinandergerissen wurde und neue Kolbenringe bekommen hat, wegen hohem Ölverbrauch, und nun hat er 195tkm runter, säuft inzwischen wieder Öl, und bräuchte auch mal wieder einen neuen Zahnriemen.
Um gar nicht davon zu reden, wie der 1,6SR auf Euro4-Einstufung gebracht wurde. Der Kat ist einfach viel zu weit weg vom Krümmer. Um das auszubügeln, sind dann solche Krücken wie die Abgasrückführung und die Sekundärluftpumpe (die gerne mal Ärger machen) drangebaut worden. Das geht auch anders...!

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Wenn Du Dir einen Neuwagn oder vielleicht einen sehr jungen Gebraucht- oder Jahreswagen für Dich vorstellen kannst, wäre eine mögliche Umtauschprämie vom Staat sicher eine feine Sache. Egal ob diese Förderung nun Abwrack-, Umwelt-, Öko- oder sonstwie Prämie genannt wird.
Vermutlich wird aber eine ökologische Komponente enthalten sein und es werden wohl maximal Jahreswagen förderfähig sein. Förderhöhe, so schätze ich mal, richtet sich nach vermeintlich ökologischen Aspekten. Wobei ich die Ladeinfrastruktur der E-Autos für viele Menschen in den Städten und an deren Arbeitsplätzen aktuell und auch zeitnah nicht sehe. Von der vielschichtigen Akkuproblematik (Herstellung, Crrshsicherheit, Reichweite, Entsorgung u.s.w.) sowie der CO2-Bilanz eines neuen E-Auitos fange ich jetzt gar nicht erst an.

Wenn Du den alten Golf solange "zwischenparken" kannst und bis dahin eine Ersatzmobilität has, umso besser. Nur abmelden würde ich den Golf nicht. Oft müssen die Altwagen bei Inanspruchnahme von Prämien in den letzten x Monaten auf den Halter zugelassen gewesen sein.

Bei einer möglichen Prämie bleibt nur die Frage, was die Händler mit den großen Beständen an jungen Gebrauchtwagen tun werden, die älter als 12 Monate sind. Es bleibt spannend ...

Zitat:

@Wendtland schrieb am 1. Juni 2020 um 17:08:32 Uhr:



Wenn Du den alten Golf solange "zwischenparken" kannst und bis dahin eine Ersatzmobilität has, umso besser. Nur abmelden würde ich den Golf nicht. Oft müssen die Altwagen bei Inanspruchnahme von Prämien in den letzten x Monaten auf den Halter zugelassen gewesen sein.

Richtig, das ist die Lehre aus der Abwrackprämie 2009. Damals musste das Altfahrzeug mindestens die letzten 12 Monate auf den Halter zugelassen gewesen sein, der die Prämie beantragt und Halter des Neufahrzeugs wird. Wer es vor Inkrafttreten der Prämie abmeldete, hatte verloren.
Deswegen steht meine Karre auch noch angemeldet herum, ohne gefahren zu werden. Was eigentlich doppelt blöd ist, weil es so weiter Steuer+Versicherung kostet, und andererseits die Anmeldung des Nachfolge-Fahrzeugs verzögert, das bereits angeschafft ist und auf den freiwerdenden Versicherungsvertrag wartet.

Sollte da eine passende Prämie kommen, würde ich mir ggf. das billigste förderfähige Neufahrzeug holen und den Golf dafür in die Presse schieben. Falls Benziner förderfähig sind, wäre ein Mitsubishi Space Star für 7490€ eine Idee. Den bekommt dann irgendwer in der Verwandtschaft, oder er wird weiterverkauft...

Die Bundesregierung tagt aktuell gerade zur Ausgestaltung einer möglichen Prämie ...
Brauchst ja nur Haftpflicht noch für den alten Golf, aber das hast sicherlich schon gemacht.
SpaceStar kann man machen, nur wäre mir eine Klima wichtig. Die hat dre Basis Spacestar m. W. nicht.
Vielleicht rutschen noch bestimmte Jahreswagen in den Kreis der förderfähigen Fahrzeuge. Könnte interessant werden.

Hi,

bin mal gespannt, was die da an Prämie raustun wollen....

@Allexx
Nun ist es raus. Förderung nur für E-Autos bzw. Plugin-Hybride. Wenn da etwas vorstellbar ist, ins Budget bzw. Fahrprofil passt? Sieht jedenfalls schlecht aus für den SpaceStar.
Vielleicht bekommt man aber nen schönen Rabatt auf junge GW vom (überfüllten) Händlerhof, so dass der Verkauf des alten 1.6er doch noch attraktiv wird. Etwas abzuwarten könnte sich vielleicht lohnen.
Sonst hast immer noch WKDA als Option.

Ganz genau, gestern spät nachts kam die Nachricht: Keine Abwrackprämie nach dem Vorbild von 2009, sondern nur eine reine E-Fahrzeug-Förderung, die nicht von der Verschrottung eines Altfahrzeugs abhängt.

Demnach nutzt mir der Golf in dem Zusammenhang nichts. Die Fördermöglichkeiten sind unabhängig vom Vorhandensein eines Altfahrzeugs.

Lediglich die temporäre Absenkung der Mehrwertsteuer von 19% auf 16% für die zweite Jahreshälfte 2020 hat einen (kleinen) Einfluss, der SpaceStar würde demnach 7301,18€ statt 7490€ kosten. Das reißt's dann aber auch nicht wirklich raus. Und dass eine Ersatz-Lambdasonde und neue Bremsleitungen für den Golf durch die MwSt-Absenkung minimal billiger werden, wird mich jetzt auch nicht zu einer Reparatur veranlassen.

Dagegen würde ich davon ausgehen, dass die nächsten 4 Wochen so gut wie kein Privatkunde mehr ein neues Auto kaufen wird. Denn warum jetzt noch 19% MwSt zahlen, wenn es ab dem 1.7.2020 nur noch 16% sein werden? Das dürfte den Automarkt bis Monatsende erst mal noch weiter zurückwerfen.

Könnte durchaus sein. Ich halte es auch für möglich, dass der Handel schon sehr zeitnah Angebote für die vorhandenen Pkw macht, um auch die nicht förderfähigen Autos vom Hof zu bekommen. Das ist sicherlich nur eine Frage des Marketings ...

Wenn die Leute gerade kein Auto kaufen, weil ihnen alles noch unsicher scheint, dann müssen die Hersteller runter mit den Preisen, sonst stehen die Autos da, was viele Probleme bereitet : gebundenes Kapital, Platz für neue Autos, Standschaden der neuen Wagen...
Preise werden noch weiter sinken, unabhängig davon, ob Abwrackprämie kommt oder nicht. Wartet ab.

Zitat:

@Wendtland schrieb am 27. Mai 2020 um 00:00:03 Uhr:



Auch wenn ich den Laden nicht mag und persönlich noch nicht da war: WKDA.

Hallo Wendtland,

ganz vielen herzlichen Dank nochmal für diesen Tipp! Das war DIE Lösung!
Auf dem unten stehenden Bild könnt Ihr sehen, welches "Ende" es mit dem Golf nahm.
Ohne den Tipp hätte ich da gar nicht drangedacht.

Ich habe mir die kritische Bremsleitung nochmal angeschaut, die beiden neuen hinteren Sättel nochmal entlüftet (zuvor nur provisorisch, weil ja eh klar war, dass man da nochmal ran muss und Luft reinbringt) und dann mehrfach mit voller Kraft aufs Pedal getreten. Sichtkontrolle Bremsleitung: Kein Schwitzen an der rostigen Stelle.
Daraufhin habe ich es dann riskiert, die Karre die gut 20 km zur nächsten WKDA-Ankaufstation zu fahren.

In der Corona-Ära geht das meiste bei denen jetzt schon vorab online. Erst gibt man die Eckdaten (Hersteller, Modell, Baujahr, km etc., sowie seine E-Mail-Adresse ein). Dann bekommt man einen ersten, viel zu optimistischen Schätzwert angezeigt (so etwa Eurotax-Schwacke Listenpreis).
Danach wird man jeden Tag um 7:05 Uhr morgens mit einer E-Mail bombardiert, in der jedesmal wieder dieser Schätzwert steht, und in der es einen Button zur genaueren Bewertung gibt. Klickt man da drauf, wird man aufgefordert, mehrere Bilder des Fahrzeugs mit genau definierter Perspektive (schräg von vorne, Kombiinstrument Nahaufnahme, Armaturenbrett Weitwinkelblick etc.) hochzuladen, sowie eins vom Fahrzeugschein, oder alternativ die Fahrzeug-Ident-Nr. einzutippen. Hat man das gemacht, kommt bis zum nächsten Werktag weiterhin um 7:05 Uhr morgens die alte E-Mail mit dem alten Preis. Am nächsten Werktag kommt dann das genauere Angebot anhand der hochgeladenen Fotos/Daten. In meinem Fall genau 50% vom ersten Schätzpreis.
Dann startet eine 48-stündige Händlerauktion, innerhalb derer Händler aus ganz Europa auf das Auto bieten können. Ist ein bisschen so wie bei ebay, der Preis geht sukzessive hoch.

Bei meiner Karre war es so:
- Schätzpreis 946€
- Erstes Ankaufangebot anhand der Fotos: 473€
- Zweites Gebot 552€
- Drittes Gebot: 637€

Sogar die Herkunftsländer der Gebote bekommt man mitgeteilt. Bei meinem Golf 1. und 3. Gebot aus CZ, das zweite aus UA.

Als das dritte Gebot da war, habe ich auf "annehmen" geklickt, mit nur 1 Stunde Vorlaufzeit einen Termin in der nächsten Ankaufstation gemacht, und mit dem Golf gleich die letzte Fahrt angetreten.
Ich war echt gespannt, wie das vor Ort laufen würde. Großes Gefeilsche wegen der diversen Mängel? Gerade auf der Fahrt ging dann blöderweise auch noch die MKL an (der sporadische Lambdasonden-Fehler, mal wieder).

Erfreulicherweise lief das dann aber alles total relaxt ab. Der Mitarbeiter war total freundlich, fuhr einmal über den Hof, und nahm sich dann viel Zeit, sich von mir die ganze Mängelliste vortragen zu lassen. Hebebühne, Rollenprüfstand oder gar OBD-Tester haben die nicht - die schauen das Auto nur "von oben" an, machen viele Bilder und schicken die in Echtzeit an die Zentrale nach Berlin. Die Preisfindung erfolgt zentral dort.

Trotz der Mängel blieb der Preis unverändert. Ich habe die Karre für 637€ losbekommen.

War für mich die optimale Lösung. In 3 Wochen für VB 900€ und 1 Woche für 700€ bei mobile.de kamen nur nichtssagende Anfragen, und bei manchen fragte ich mich, ob ich mir da nicht das organisierte Verbrechen zu mir nach Hause hole, wenn ich die zu einem Besichtigungstermin einlade.
WKDA ist quasi so eine Art "Firewall" zwischen mir als Verkäufer und den ganzen osteuropäischen Autodealern. Und WKDA bezahlt per Überweisung, also sicher mit echtem Geld. Bei manchen Interessenten auf mobile.de hätte ich sogar daran noch gezweifelt...

Daher nochmal ein ganz dickes herzliches Dankeschön an Wendtland für den Tipp!

Mein letztes Bild vom Golf...

Zitat:

@Allexx schrieb am 11. Juni 2020 um 23:00:42 Uhr:



Zitat:

@Wendtland schrieb am 27. Mai 2020 um 00:00:03 Uhr:



Auch wenn ich den Laden nicht mag und persönlich noch nicht da war: WKDA.

Hallo Wendtland,

ganz vielen herzlichen Dank nochmal für diesen Tipp! Das war DIE Lösung!
Auf dem unten stehenden Bild könnt Ihr sehen, welches "Ende" es mit dem Golf nahm.
Ohne den Tipp hätte ich da gar nicht drangedacht.

Ich habe mir die kritische Bremsleitung nochmal angeschaut, die beiden neuen hinteren Sättel nochmal entlüftet (zuvor nur provisorisch, weil ja eh klar war, dass man da nochmal ran muss und Luft reinbringt) und dann mehrfach mit voller Kraft aufs Pedal getreten. Sichtkontrolle Bremsleitung: Kein Schwitzen an der rostigen Stelle.
Daraufhin habe ich es dann riskiert, die Karre die gut 20 km zur nächsten WKDA-Ankaufstation zu fahren.

In der Corona-Ära geht das meiste bei denen jetzt schon vorab online. Erst gibt man die Eckdaten (Hersteller, Modell, Baujahr, km etc., sowie seine E-Mail-Adresse ein). Dann bekommt man einen ersten, viel zu optimistischen Schätzwert angezeigt (so etwa Eurotax-Schwacke Listenpreis).
Danach wird man jeden Tag um 7:05 Uhr morgens mit einer E-Mail bombardiert, in der jedesmal wieder dieser Schätzwert steht, und in der es einen Button zur genaueren Bewertung gibt. Klickt man da drauf, wird man aufgefordert, mehrere Bilder des Fahrzeugs mit genau definierter Perspektive (schräg von vorne, Kombiinstrument Nahaufnahme, Armaturenbrett Weitwinkelblick etc.) hochzuladen, sowie eins vom Fahrzeugschein, oder alternativ die Fahrzeug-Ident-Nr. einzutippen. Hat man das gemacht, kommt bis zum nächsten Werktag weiterhin um 7:05 Uhr morgens die alte E-Mail mit dem alten Preis. Am nächsten Werktag kommt dann das genauere Angebot anhand der hochgeladenen Fotos/Daten. In meinem Fall genau 50% vom ersten Schätzpreis.
Dann startet eine 48-stündige Händlerauktion, innerhalb derer Händler aus ganz Europa auf das Auto bieten können. Ist ein bisschen so wie bei ebay, der Preis geht sukzessive hoch.

Bei meiner Karre war es so:
- Schätzpreis 946€
- Erstes Ankaufangebot anhand der Fotos: 473€
- Zweites Gebot 552€
- Drittes Gebot: 637€

Sogar die Herkunftsländer der Gebote bekommt man mitgeteilt. Bei meinem Golf 1. und 3. Gebot aus CZ, das zweite aus UA.

Als das dritte Gebot da war, habe ich auf "annehmen" geklickt, mit nur 1 Stunde Vorlaufzeit einen Termin in der nächsten Ankaufstation gemacht, und mit dem Golf gleich die letzte Fahrt angetreten.
Ich war echt gespannt, wie das vor Ort laufen würde. Großes Gefeilsche wegen der diversen Mängel? Gerade auf der Fahrt ging dann blöderweise auch noch die MKL an (der sporadische Lambdasonden-Fehler, mal wieder).

Erfreulicherweise lief das dann aber alles total relaxt ab. Der Mitarbeiter war total freundlich, fuhr einmal über den Hof, und nahm sich dann viel Zeit, sich von mir die ganze Mängelliste vortragen zu lassen. Hebebühne, Rollenprüfstand oder gar OBD-Tester haben die nicht - die schauen das Auto nur "von oben" an, machen viele Bilder und schicken die in Echtzeit an die Zentrale nach Berlin. Die Preisfindung erfolgt zentral dort.

Trotz der Mängel blieb der Preis unverändert. Ich habe die Karre für 637€ losbekommen.

War für mich die optimale Lösung. In 3 Wochen für VB 900€ und 1 Woche für 700€ bei mobile.de kamen nur nichtssagende Anfragen, und bei manchen fragte ich mich, ob ich mir da nicht das organisierte Verbrechen zu mir nach Hause hole, wenn ich die zu einem Besichtigungstermin einlade.
WKDA ist quasi so eine Art "Firewall" zwischen mir als Verkäufer und den ganzen osteuropäischen Autodealern. Und WKDA bezahlt per Überweisung, also sicher mit echtem Geld. Bei manchen Interessenten auf mobile.de hätte ich sogar daran noch gezweifelt...

Daher nochmal ein ganz dickes herzliches Dankeschön an Wendtland für den Tipp!

Hört sich wie versteckte Werbung an,und zwar nicht nur von einem sondern mindestens zwei Users. Der eine stellt Frage, der andere schreibt sowas hier.

@bka24141
Was genau möchtest Du mir jetzt mit Deinem Beitrag sagen 😕?
Völlig unkritisch war mein obiger Beitrag zu WKDA übrigens nicht.
Wenn ich hier iwo schreibe, meine SR sind von Dunlop, mein neues Türschloss ist orig. VW, das Öl von LM u.s.w. und ich berichte hier darüber, was ist es dann Deiner Meinung nach?
Einflussnahme oder Schleichwerbung?
Was ist andersherum mit vielen Usern, die ihre (oftmals) negativen Erfahrungen über z. B. ATU hier posten?

WKDA ist (auch durch massive TV-Werbung) sicher einer der bekanntesten Aufkäufer mit einem entsprechenden Hintergrund. Bekannt ist ja schon lange, dass der erste (zu hohe) Ankaufswert vor Ort reduziert wird. Ob man den Endpreis dann annimmt, möge jeder selbst entscheiden.

Ziemlich unstrittig ist, dass WKDA zahlt. Und auf Inserate im Altwagen-Bereich melden sich auch Leute, die man für wenige hundert Euro nicht bei sich auf dem eigenen Hof haben möchte. WKDA ist nur eine von vielen Möglichkeiten neben Online-Inseraten, Inzahlungnahme, Verwertung oder Versteigerung bei best. Portalen.
Nicht mehr und nicht weniger.

Welche weiteren Optionen siehst Du, so einen Golf zu verkaufen?

@Allexx
Moin Allexx!
Wow, 7.05 Uhr! Da bruchtest die Tage ja keinen Wecker 😁!
Vielen Dank für Deine ausführliche Rückmeldung. Freut mich sehr, dass Du den Golf noch zum akzeptablen Kurs ohne großartige Nervereien losgeworden bist.
Interesant auch die aktuelle Handhabung in Covid-19-Zeiten sowie die Tatsache, dass es an Deinem Standort eine richtige Halle gab und nicht einfach nur "Partyzelte".

So viele Optionen mit ca. 20 Jahre alten, reparaturbedürftigen Wagen hat man ja nicht mehr. Da hast Du ja auch schon einige Erfahrungen gemacht, wie Du schreibst. Der gute Zustand der Karosse Deines Golf dürfte sich aber auch ein wenig positiv auf den Erlös ausgewirkt haben. Das Auge kauft doch mit ...

Dann wünschen wir dem alten Golf auch weiterhin gute Fahrt!

Viele Grüße und schönes Wochenende!

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