VTG Frage

Audi A4 B5/8D

Hallo
ich weiß, zu dem Thema gibt es schon vieles hier im Forum und einiges davon hab ich gelesen.

Ich hab mir vor ein paar Tagen einen 98er A4 mit dem 1,9l Diesel (110PS) gekauft.
Laufleistung 89000 !!!
Normalerweise sagt man bei so einem Angebot zu Händler: "Wenn Du mich bescheissen willst fang es intelligenter an."
Aber das Checkheft und der Name des Fahrers lassen vermuten daß das stimmt.
Jährlich gestempelt bis 2017 mit 3-4000 km im Jahr.
Motor ist auch top gepflegt. Da ist kein poröser Schlauch oder ähnliches.
Julius (nein, nicht Cäsar) ist aber scheinbar so gefahren wie es der Name vermuten lässt. Immer schön 50 (linke Spur)
Daher Motor doch etwas sauer, durchzugsarm.
Ich hatte was âhnliches Mal mit einem Mondeo. Da halfen dann 200 km Autobahn.
Leider nicht beim Audi, eher im Gegenteil. Stichwort: Notmodus.
Also erst Mal fleissig hier im Forum gestöbert und einiges über VTG und Unterdruck gelernt.
Die Verstellung war natürlich komplett fest. Also erst mal ans gängig machen.
Das ging auch nach viel fluchen ganz gut mit einer Hundeleine. Karabinerhaken sei Dank.
Und dazu hab ich jetzt eine Frage:
Es bewegt sich jetzt zwar alles wie es sollte aber mir kommt die Zugkraft die es braucht ziemlich hoch vor.
Geschätzte 5 kg. Schafft das so eine Unterdruckdose überhaupt ? Oder ist da noch was anderes im Argen ?
Gebracht hat es leider nichts, aber wenn man weiß woran es liegt kann man wenigstens einigermaßen vernünftig fahren
Leider kann ich noch nicht auslesen. Ich fahr Dienstag erst Mal ein paar Tage in den Urlaub. (nicht mit dem Auto).
Dann besorge ich mir so ein Auslesegerät und im Zweifel einen neuen Turbo.
Schläuche sind alle top

Beste Antwort im Thema

Zitat:

@Cogan schrieb am 27. Juli 2019 um 15:55:08 Uhr:


...und die Einstellarbeiten an der Unterdruckdose muß ich mir auch nicht geben.
Klick
Was haltet Ihr davon ?

Das Angebot sieht aber so aus, als ob der nackte Turbo angeboten wird, d.h. damit

bekommst Du genau das Problem mit dem Einstellen der Länge der Verstellstange.

Das ist äußerst diffizil und ohne VCDS kaum zu machen:

Länge zu groß ==> träges Ansprechen oder permanenter Leistungsmangel

Länge zu klein ==> Große Überschwinger und auf Dauer Gefahr für Turbo und Motor.

Wenn Dein Motor jetzt immer noch in den Notlauf geht, muss das noch nicht das Ende
der Fahnenstange sein. Wenn Du bei Deinem verbauten 110 PS-ler (ein AFN ? ) die
Turboverstellung sehen kannst, dann kuck mal, ob sich die Stange nach Motorstart
(durch einen Helfer) zügig ca. 1 cm aus dem Turbo rausbewegt (das ist die
Vorraussetzung für gute Leistung im unteren Drehzahlbereich). Tut die Stange
das nicht, dann bekommst Du Notlauf, wenn Du im unteren Drehzahlbereich
Leistung anforderst, und zwar wegen zu geringen Ladedrucks (das müsstest
Du aber schon vorher merken, weil das Auto da über mehrere Sekunden keine
Leistung bringt).
Kommt dagegen die Stange gut raus, dann herrscht bis zum Notlauf keine
Leistungsmangel, aber so ab 2100-2300 rtm klappt offensichtlich das Zurückfahren
der Stange nicht, weil sie in der ursprünglichen Position hängen bleibt. Dann wird
der Ladedruck zu hoch, und nach ca. 5 sec schaltet MSG auf Notlauf (Schutzfunktion).

Letzteres Problem hatte ich in den 18 Jahren, die ich meinen AFN (Golf 3) jetzt
fahre 🙂, insgesamt 3 -mal (so ungefähr im Abstand von jeweils 5 Jahren), und
zwar immer nach viel Betrieb in Kurzstrecke oder viel Landstraßenzuckelei, also
immer dann, wenn der Turbo lange Zeit nicht richtig heiß wurde und so der
Schmodder bei den Verstellschaufeln nicht abgebrannt wurde, -- dann klemmts
irgendwann.

In diesem Fall kann man versuchen, die Turbohitze durch Vollgasperioden, die
nicht mehr als ca. 3 sec dauern, herzustellen und so den Schmodder rauszubrennen.
Bei mir hat das immer gut geklappt, aber: ganz ohne Risiko für Turbo (und damit
auch Motor) geht das nicht ab, das muss man wissen !
Meiner hat jetzt aber 305 ' km und regelt wieder astrein.

Grüße Klaus

9 weitere Antworten
9 Antworten

Die VTG Verstellung kannst du locker mit zwei Fingern bewegen. Die Druckdose hat nicht viel kraft,wenn es schwer geht kannst es vergessen. Das wird dann auch dein Problem sein, Fehlercode wird was mit Regelgrenze überschritten sein.
Besorge dir eine große Spritze und hänge die an die Druckdose, damit solltest du die Verstellung problemlos bewegen können, wenn nicht musst du schauen was da klemmt, die VTG Verstellung selbst oder die Dose.
Neuer Turbo muss nicht zwingend sein, gibt einige Firmen die Lader isntand setzen. Die billigen eBay Lader sind Kernschrott, lass lieber deinen reparieren.

Danke
Sowas dachte ich mir schon.
Die Verstellung geht geschmeidig rauf und runter, nur muss man sie eben mit grossem Kraftaufwand hochziehen.
Als ob da eine fette Feder wäre.
Schlauch von der Unterdruckdose hab ich natürlich abgezogen.
Ich hab mir Bilder und Videos darüber angesehen und wundere mich nur was da so gegenarbeitet.

In der Dose ist schon eine Feder, in eine Richtung geht es halt etwas schwerer und in die andere leichter. Aber so wie du es beschreibst würde ich sagen es ist zu schwer. Das ganze ist recht empfindlich, es reicht schon ein Hauch zu viel für den Notlauf.
Aber prüfe alles andere vorher, nicht das es nur irgend ein Schlauch ist oder der Ladeluftkühler mit einem kleinen Loch. Oder der MAP Sensor ist hin, oder das Unterdruckventil... wärst nicht der erste der einen heilen Lader ersetzt.

Wenn du die Möglichkeit bekommst, dein Auto an ein Diagnosegerät anzuschließen, dann kannst du einen Stellgliedtest/Grundeinstellung der VTG durchführen.

Dann wirst du sehen, ob der Unterdruck ausreichend ist, um die Stange weit genug hin und her zu bewegen.

Optional kannst du auch einen dünnen Schlauch auf die Dose stecken und daran saugen. Wenn du 2 mal kräftig saugst, sollte die Stange oben sein, ohne dass dein Kopf rot wird.

ich wollte mir, wenn ich aus dem Kurzurlaub zurück bin, so ein OBDeleven Ausleseteil kaufen um die Fehler auszulesen und zu löschen. Kostet ja nicht allzuviel.
Schläuche hab ich überprüft. Ich denke das die Unterdruckdose einen weg hat. Mit Schlauch und ansaugen werde ich probieren, aber ich glaube kaum das sich da was bewegt. Der Kraftaufwand das Gestänge hochzuziehen ist zu groß. Ich hab das in einem Video gesehen wie leichtgängig das sein soll.
Bei Ebay werden generalüberholte Turbos mit Garantie für 225 € angeboten. Ich denke das Geld werde ich investieren. Opa hat den Turbo sicher komplett zugerotzt und die Einstellarbeiten an der Unterdruckdose muß ich mir auch nicht geben.
Klick
Was haltet Ihr davon ?
Das Auto ist es allemal wert, grad ohne Mängel durch den TÜV

Zitat:

@Cogan schrieb am 27. Juli 2019 um 15:55:08 Uhr:


...und die Einstellarbeiten an der Unterdruckdose muß ich mir auch nicht geben.
Klick
Was haltet Ihr davon ?

Das Angebot sieht aber so aus, als ob der nackte Turbo angeboten wird, d.h. damit

bekommst Du genau das Problem mit dem Einstellen der Länge der Verstellstange.

Das ist äußerst diffizil und ohne VCDS kaum zu machen:

Länge zu groß ==> träges Ansprechen oder permanenter Leistungsmangel

Länge zu klein ==> Große Überschwinger und auf Dauer Gefahr für Turbo und Motor.

Wenn Dein Motor jetzt immer noch in den Notlauf geht, muss das noch nicht das Ende
der Fahnenstange sein. Wenn Du bei Deinem verbauten 110 PS-ler (ein AFN ? ) die
Turboverstellung sehen kannst, dann kuck mal, ob sich die Stange nach Motorstart
(durch einen Helfer) zügig ca. 1 cm aus dem Turbo rausbewegt (das ist die
Vorraussetzung für gute Leistung im unteren Drehzahlbereich). Tut die Stange
das nicht, dann bekommst Du Notlauf, wenn Du im unteren Drehzahlbereich
Leistung anforderst, und zwar wegen zu geringen Ladedrucks (das müsstest
Du aber schon vorher merken, weil das Auto da über mehrere Sekunden keine
Leistung bringt).
Kommt dagegen die Stange gut raus, dann herrscht bis zum Notlauf keine
Leistungsmangel, aber so ab 2100-2300 rtm klappt offensichtlich das Zurückfahren
der Stange nicht, weil sie in der ursprünglichen Position hängen bleibt. Dann wird
der Ladedruck zu hoch, und nach ca. 5 sec schaltet MSG auf Notlauf (Schutzfunktion).

Letzteres Problem hatte ich in den 18 Jahren, die ich meinen AFN (Golf 3) jetzt
fahre 🙂, insgesamt 3 -mal (so ungefähr im Abstand von jeweils 5 Jahren), und
zwar immer nach viel Betrieb in Kurzstrecke oder viel Landstraßenzuckelei, also
immer dann, wenn der Turbo lange Zeit nicht richtig heiß wurde und so der
Schmodder bei den Verstellschaufeln nicht abgebrannt wurde, -- dann klemmts
irgendwann.

In diesem Fall kann man versuchen, die Turbohitze durch Vollgasperioden, die
nicht mehr als ca. 3 sec dauern, herzustellen und so den Schmodder rauszubrennen.
Bei mir hat das immer gut geklappt, aber: ganz ohne Risiko für Turbo (und damit
auch Motor) geht das nicht ab, das muss man wissen !
Meiner hat jetzt aber 305 ' km und regelt wieder astrein.

Grüße Klaus

Wenn man es sich zutraut ,kann man den Turbo abgasseitig auch zerlegen und die ganze Verstellmechanik reinigen . Hört sich schwieriger an wie es ist

also er ist schon im unteren Bereich recht leistungsschwach.
Kommt einem eher wie 50 PS als wie 110 vor.
Auch dreht er nicht flott hoch.
Ich werde mir das nach dem auslesen mal genau ansehen. Einfach mal komplett ausbauen und sehen was sich da wie bewegt und versypht ist.

um das mal zum Abschluß zu bringen eine Wasserstandsmeldung.
Die verlorenen PS sind gefunden worden.
Was hab ich gemacht ?
OBDeleven gekauft und Fehler ausgelesen. Erwartungsgemäß der typische Fehler 575 Saugrohrdruck.
Ansaugseitig mal mit Wynn Turboreiniger gearbeitet. Ergebnis: leichte Besserung
Abgasseitig Reinigung mit Backofenreiniger und gängigmachen der VTG Verstellung. Ergebnis: auch nur leichte Besserung
dabei ist mir aber aufgefallen das er beim Gasgeben ohne Flexrohr (Dreck ausblasen) sehr flott hochdrehte.
Flexrohr wieder drauf = lahme Krücke
also mal abgeschraubt das Teil und "offen" eine Runde gefahren. Aha, ganz anderes Auto.
Opa hat den Kat hinter dem Turbo total dichtgefahren. Der kommt morgen raus und dann hab ich endlich einen vernünftigen Wagen.
Vielleicht hilft es ja jemand der ähnliche Probleme hat.
Vielen Dank auch an alle die hier Tips gegeben haben, war sehr hilfreich

Deine Antwort