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Vorsicht beim Autokauf: Tachomanipulation

Themenstarteram 17. Januar 2021 um 12:55

Hallo,

hier möchte ich einmal meine Erfahrungen bezüglich Tachomanipulation teilen, die ich nun nach mehreren gekauften PKW´s gemacht habe.

Fall 1.) Der Typische Gebrauchtwagenhändler verkauft ein Auto mit neuem TÜV.

Hier gehen anscheinend viele kleinen Händler hin und kaufen sich ein Auto, drehen den Kilometerstand runter und lassen den TÜV neu machen. Danach werden die alten TÜV Berichte entsorgt.

-> Hier immer drauf achten, dass der letzte und die vorherigen TÜV Berichte vorhanden sind.

-> Weiter kann man so herausfinden, wie der Vorgänger mit dem Auto gefahren ist. Wenn z.B. alle 2 Jahre die Bremsscheiben vorne bemängelt wurden, dann ist es mit Sicherheit kein Renterfahrzeug.

SOLLTE NUR DER LETZTE TÜV BERICHT VORHANDEN SEIN: FINGER WEG, HIER STIMMT WAS NICHT!!!!!

 

Fall 2.) Der Privatmann.

Hier wird immer öfters hingegangen, und vor jedem TÜV der Kilometerstand runtergedreht. Dadurch spart man Versicherung, und der Wagen lässt sich später zu einem viel besseren Preis verkaufen.

-> Hier Nachfragen, ob der Verkäufer immer in einer Markenwerkstatt, oder eher in einer freien Werkstatt sein Auto reparieren ließ.

-> Bei einer freien Werkstatt: Nach einem Kauf grundsätzlich in eine Markenwerkstatt des jeweiligen Herstellers fahren und den Kilometerstand in jedem Bauteil auslesen lassen und vergleichen. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass so eine Manipulation immer aufgedeckt wird. Auf jeden Fall bei BMW und Mercedes, was ich selbst miterlebt habe.

 

Fazit:

-> Auf jeden Fall im Kaufvertrag den aktuellen Kilometerstand vermerken. Niemals eine Angabe, wie "Kilometerstand laut Tacho". Nur so ist es möglich das Auto später wieder zurückzugeben.

-> Und ganz wichtig: Immer vorab telefonisch nach den vorherigen TÜV Berichten fragen. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass viele dann ganz hecktisch sich versuchen rauszureden ;-). Dann habt ihr euch den Weg dorthin zumindest gespart!!!

 

Aber trotzdem viel Erfolg bei eurem nächsten Autokauf

Grüße vom Komissar33

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202 Antworten

Guter Tipp. Es soll ja etwa jeder dritte Gebrauchtwagen einen manipulierten Tacho haben. Aber heben die Seriösen denn stets die alten TÜV-Berichte auf?

Sinnvolle Tipps sind da eher auf Verschleißteile zu achten.

Also beim Diesel z.B. den Aschefüllstand

Oder mal auf den Zahnriemen schauen.

Fahrwerk anschauen, ob es der Fahrleistung entspricht.

Ansonsten 1. Hand kaufen und sich alles zeigen lassen.

Dann kann man wenigstens die Person zur Verantwortung ziehen.

Motorsteuergeräte auslesen hilft auch nur bedingt, weil heute Tachomanipulateure natürlich immer der Aufklärungstechnik einen Schritt voraus sind und die beim KM-Zähler ansezten

https://www.youtube.com/watch?v=urf0rNDBca8

So hab ich vor Jahren schon mal einen Bericht mit Tachomanipulation und Leasing. Da hat der Leasingnehmer seine S-Klasse einfach auf halber Kraft zählen lassen.

Du kannst nur versuchen an allen Ecken und Kannten zu schauen, ob der KM-Stand zum Fahrzeugstand passt. Mehr Möglichkeiten hast Du da nciht. Und wenn der Verkäufer dann noch 300€ in die Aufbereitung steckt und ein, zwei Teile vierlleicht noch tauscht. Viel Spaß dabei.

Und auch der Gesetzgeber hat kein Interesse den deutschen Autokäufer zu schützen. So könnte man doch leichtesterdings den Betrieb eines manipulierten Techos, der nicht vom hersteller geändert wurde, unter drastische Strafen stellen. Pro zehntausend KM zurückgedrehten KM-Stand geht es ein Jahr in Bau. Und der Manipulateur ebenso.

So könne man schnell dem Thema EU-Weit ein Ende setzen. Aber kein Interesse seitens der Politik...

Wer hinter allem was ungesetzliches vermutet, hat es auch nicht leicht im Leben.

am 17. Januar 2021 um 14:06

...ich hatte vor Jahren mal u.a. einen alten Firmenwagen zu verwerten... BMW X3 2.0Diesel, mit gut 400.000km auf der Uhr inzwischem mit dem 2. Motorschaden (1. Motor bei 200.000km kaputt, 2. Motor bei gut 400.000km hinüber...), rundrum angeditscht... immer so kleine Unfälle, die repartiert wurden... Innenraum sah noch relativ gut aus - besser als der Laie für die Laufleistung erwarten würde... das lag aber vermutlich daran, dass hier nicht die junge Familie mit quengelnden Kindern usw. damit rumgefahren ist, sondern ein Bauleiter i.d.Regel allein und viel auf Langstrecke.

Das genaue Baujahr kann ich nicht mehr sagen... Bilder nach (klick, Wikipediaartikel) müßte das ein F25 gewesen sein.

Unsere üblichen Aufkäufer, die normalerweise den "100-300,-€ Schrott" nehmen haben sich gegenseitig die Köpfe eingeschlagen... der Schrotthaufen ist für knapp 9.000,-€ vom Hof gegangen.

 

Kann sich jeder an 5 Fingern abzählen, was -meiner Einschätzung nach- mit dem Auto gemacht wurde... vermutlich ab in den Osten damit (wir sind hier ca. 40km von der tschechischen Grenze entfernt), dort haben die den Motor möglichst billig wieder hingepfuscht, das Ding etwas aufpoliert, den Kilometerstand auf um die 100.000km runter gedreht und gewinnbringend zum damals üblichen Preis von 15 bis 18.000,-€ für so ein Auto verkauft.

Themenstarteram 17. Januar 2021 um 14:18

Hallo,

ein Beispiel von vor ca. 2 Stunden: Habe einen Verkäufer kontaktiert bezüglich einer C-Klasse. Meine erste Frage ist immer nach den vorherigen TÜV Berichten. Der Verkäufer wurde wieder ganz hektsich und wollte mir irgendwas erzählen. Ich sagte ihm, dass es mir um die Fahrzeughistorie ging, bezüglich Fahrstil und Bremsen. Natürlich nichts von Tachomanipulation. Auf Nachfrage für eine Probefahrt, lehnte er diese ab, mit er Begründung, dass im Moment zu viel Matsch auf der Straße wäre??? Also habe ich die 50km Fahrt letzenendes gespart :-).

Ein anderes Beispiel: Habe nach den Berichten gefragt, und prompt Blockte der Verkäufer ab, dass das Auto nur für Export wäre, obwohl bei auf einer bekannten Autobörse nichts dergleichen angegeben war.

Also bevor ich mir ein Auto anschaue, frage ich telefonisch immer erst nach den Berichten. Kann nur nur jedem Empfehlen!!!! Die technische Überprüfung des Fahrzeuges muss natürlich vor Ort auch durchgeführt werden. Ideal ist es natürlich, wenn noch alte Serviceberichte vorhanden sind. Dann kann man eine Tachomaniuplation, so finde ich, dorch ruhigen Gewissens ausschließen.

Grüße

Themenstarteram 17. Januar 2021 um 14:20

Hallo nochmals,

habe noch vergessen zu sagen, dass es ein gewerblicher Verkäufer ohne Markenbindung war und keine Privatperson.

Grüße

Zitat:

@SCR_190iger schrieb am 17. Januar 2021 um 14:46:42 Uhr:

Sinnvolle Tipps sind da eher auf Verschleißteile zu achten.

Oder mal auf den Zahnriemen schauen.

Fahrwerk anschauen, ob es der Fahrleistung entspricht.

Genau da ist das Problem:

Wenn man eine plausible Fahrzeughistorie (u.a. TÜV-Berichte) hat geht es. Am Fahrzeug selbst kann man das kaum erkennen. Die Tipps dazu sind stets nur geeignet um extreme Täuschungen ( von 200tkm auf 20tkm) zurückdrehen aufzuzeigen. Ein Rückdrehen von 180tkm auf 120tkm kann selbst ein Mechaniker kaum beurteilen.

Viele Abnutzungen hängen eher Nutzung. Deshalb ist es so beliebt jüngere Gebrauchte mit sehr hohen Laufleistungen zurückzudrehen. Wenn die vorwiegend auf der Autobahn liefen sieht das Fahrwerk besser aus als beim gleichen Modell wenn es zwar nur 2/3 der Laufleistung hat, die aber auf Landstraßen mit Schlaglöchern gefahren wurden. Im Innenraum ähnlich - 200.000km im Außendienst und der Innenraum ist noch wie neu (Gegenstück habe ich gesehen: Astra 2 Jahre bei der DB als Poolfahrzeug. Alles verkratzt, Teppiche massiv abgenutzt - sah schlechter als die meisten 20 jährigen Autos aus).

Noch dazu muss man auch noch Experte für das jeweilige Modell sein. Bei manchen Laguna war es normal, dass nach gut 100tkm die Spurstangen durch sind - während andere Mittelklasselimos nach der doppelten Laufleistungen noch die ab Werk drin hatten). Die Abnutzung der Sitze schwankt ebenfalls je nach Modell. Sprich ohne Experte für genau das Modell zu sein, hat man kaum eine Chance.

Daher bin auch für eine EU-Lösung. TÜV und vorgeschriebene Wartungen (freiwillig gern auch jeden Werkstattbesuch) einfach erfassen. Damit ist für den Käufer der Zählerstand zumindest halbwegs überprüfbar bzw. Manipulationen werden zunehmend aufwendig. Ein starkes Zurückdrehen beim Händler wäre nicht mehr drin.

Zitat:

@Komissar33 schrieb am 17. Januar 2021 um 15:18:51 Uhr:

Also bevor ich mir ein Auto anschaue, frage ich telefonisch immer erst nach den Berichten.Ideal ist es natürlich, wenn noch alte Serviceberichte vorhanden sind. Dann kann man eine Tachomaniuplation, so finde ich, dorch ruhigen Gewissens ausschließen.

Du kannst es simpel formulieren: Je mehr Daten zur Historie vorliegen desto besser. Ein Scheckheft hilft ja schon halbwegs. Das gut zu manipulieren ist schon aufwendig. TÜV-Berichte oder Werkstattrechnungen darüber hinaus sind hilfreich - nur selten vorhanden. Als ich meinen Gebrauchten in Zahlung gab hat der Händler noch nichtmal danach gefragt.

am 17. Januar 2021 um 16:02

Ein Grund mehr nur Neuwagen zu kaufen, bei den 17 km auf dem Tacho braucht man nix zurück drehen ;)

Auch Neuwagen werden zurückgedreht.

Auch wenn nur um weniger KM :-)

Also sind eigentlich alle zurückgedreht. Was regen wir uns auf :-)

am 17. Januar 2021 um 16:10

...eben Tachodrehen ist sogar lt. Herstellervorgaben Stand der Technik... also wo ist das Problem, wenn die Zahlen nicht gefallen wird gedreht :D

Zitat:

@gast356 schrieb am 17. Januar 2021 um 15:06:46 Uhr:

 

Unsere üblichen Aufkäufer, die normalerweise den "100-300,-€ Schrott" nehmen haben sich gegenseitig die Köpfe eingeschlagen... der Schrotthaufen ist für knapp 9.000,-€ vom Hof gegangen.

Wahrscheinlich ist das interessanteste daran paar Steuergeräte,paar Sensoren und die Fahrgestellnummer

Man siehts auch in Restwertbörsen bei Unfallwägen,je nach Modell wird da für den größten Schrott noch grosses Geld bezahlt

An alle „Tachojustierer“:

§ 22b StVG

Missbrauch von Wegstreckenzählern und Geschwindigkeitsbegrenzern

„1) Mit Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder mit Geldstrafe wird bestraft, wer

1. die Messung eines Wegstreckenzählers, mit dem ein Kraftfahrzeug ausgerüstet ist, dadurch verfälscht, dass er durch Einwirkung auf das Gerät oder den Messvorgang das Ergebnis der Messung beeinflusst,“

am 17. Januar 2021 um 16:48

...na und, was denkste was bei den analogen Tachographen in den LKWs & Bussen früher so abgegangen ist, erst seit es die digtialen Tachographen gibt, die sich die Daten von jedem speichern, der da beim Einstellen / Justieren (§57b) seine Werkstattkarte steckt haben zumindest die meisten in D angesiedelten die Hosen voll... da irgendetwas zu drehen.

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