Volvoeigene Methode der Kundenbindung
Moin,
ich durfte heute auch einmal die subtilen Methoden der Volvobank im Hinblick auf Kundenbindung erfahren. Die Vorgeschichte:
Freitag hatte ich auf Einladung eines Händlers einen ausführlichen Probefahrttermin im Lexus GS 450h. Ein durchaus erstaunliches Fahrzeug, dessen nähere Betrachtung für mich jedenfalls nicht ausgeschlossen ist.
In dem anschließenden Verkaufsgespräch hat mir jedenfalls der freundliche Lexus Händler zu verstehen gegeben, dass man über die vorzeitige und umgehende Ablösung meines noch laufenden Leasingvertrages sprechen könne. Im Hinblick auf die in Kürze anstehende Fortsetzung und Intensivierung solcher Gespräche habe ich daher heute mit der Volvo Bank Kontakt aufgenommen.
Positiv: ich hatte eine kurze E-Mail mit meinen Vertragsdaten an die Volvo Bank gesandt und darum gebeten, dass man mich im Hinblick auf die Ablösung des Vertrages anrufen möge. Der Rückruf erfolgte innerhalb von 2 Stunden.
Der Inhalt des Gespräches war weniger erfreulich. Die freundliche Dame teilte mir mit, dass ich meinen Leasingvertrag überhaupt nicht vorzeitig ablösen können. Allenfalls der Händler könne im Einvernehmen mit der Volvo Bank einen Antrag auf vorzeitige Beendigung des Leasingverhältnisses stellen.
Ich teilte daraufhin mit, das ist mir zunächst nicht um die Ablösung des Leasingvertrages gehen, sondern ich zur wirtschaftlichen Beurteilung eines solchen Vorgehens lediglich daran interessiert sei, die Höhe der zu einem gewissen Stichtag fälligen Ablösung zu erfahren.
Die freundliche Dame teilte mit, dass Sie mir solche Auskünfte nicht geben dürfen. Sie könne lediglich meinen Volvo Händler informieren, dass er mir entsprechende Auskünfte erteilen. Sie habe dies schon vorbereitet; ich würde in Kürze einen Anruf meines Händlers erhalten.
Der Anruf meines Freundlichen ließ auch nicht lange auf sich warten. Er nutzte diese, um mit mir über meinen Wunsch, das Leasingverhältniss zu beenden, zu diskutieren. Da ich an meinem Händler ja nun nichts auszusetzen habe, sondern mit diesem zufrieden bin, habe ich ihm mitgeteilt, dass es jedenfalls an ihm nicht liege, sondern ich lediglich interessiert sei, die zu einem gewissen Stichtag fällige Ablösesumme zu erfahren. Er teilte sie mir mit.
Nun frage ich mich: muss es in der Tat so sein, dass die Volvo Bank ihren eigenen Kunden keine Auskünfte über die Verträge erteilt, sondern diese nur über die Händler abgibt? Hat einer von euch ähnliche Erfahrungen gemacht? Wie bewertet ihr ein solches Verhalten? Ich habe jedenfalls kein gutes Gefühl dabei.
Gruß, Hagen
PS. Der ausführliche Fahrbericht über das Hybridfahrzeug folgt in Kürze.
46 Antworten
Wegen des "Selbstverkaufs" oder einer Inzahlungsnahme bei einem anderen 🙂 ist das Ganze dann ja ohne Risiko für den Händler.
Gruß
Jürgen
Zitat:
Original geschrieben von hjp xc70
Ist doch klar, mit dem echten Ablösewert kannst du die Kalkulation der Bank nachvollziehen - das werden die zu verhindern wissen.
Dass sie nicht den wirklichen Ablösewert für den Händler mitteilen dürfte schon klar sein.
Es ist wie bei allen Finanzierungen, ausser es sind Sonderzahlungen vereinbart, dass bei vorzeitiger Auflösung des Vertrages eine Vorfälligkeitsentschädigung auf den - rechnerischen - Restwert aufgeschlagen wird.
Gruß
Martin
Muss das gleich morgen mal nachlesen.
Na, da muss ich als Leasingguru mal was sagen, es ist nämlich relativ einfach:
zwischen Bank und Händler wird eine Vereinbarung getroffen, welches zum einen regelt, daß der Händler ein Vorkaufsrecht hat bzw. eine Kaufverpflichtung und auf der anderen Seite regelt diese Vereinbarung den Preis.
So hat die Bank einen fest definierten Preis, zu dem sie das Auto definitiv am Ende verkaufen kann, und kann so ihre Raten kalkulieren.
Abgesehen davon steckt ja Volvo dahinter und wittert so leichte Neugeschäftsbeute.
Also wird zwischen Bank und Händler stillschweigen Vereinbart. Der Kunde darf nix hören, was er nicht weiss macht ihn nicht heiss...
Rechtlich MUSS aber die Bank dem Kunden ein Ablöserecht einräumen, nur weiss das fast keiner (das wird jetzt KEINE Rechtsberatung, gelle?!). ABER: wenn jemand das von der Bank verlangt, nimmt sie natürlich nicht den billigen, vereinbarten Restwert den sie mit dem Händler vereinbart hat, sondern schlägt da nohmal ordentlich drauf. Weil: das Auto gehört ja der Bank, und welchen Preis sie da macht, ist relativ egal (solange es kein offizieller WUCHER ist).
Also der Tip des Tages: am besten mit Eurem Händler gutstellen (keine Ahnung wie das gehen soll wenn man die Marke wechseln will ;-)) und das ganze möglichst über ihn abwickeln. Oder Tip 2: Karre kaufen :-)
In diesem Sinne...
Zitat:
Original geschrieben von hoppinsponge
ABER: wenn jemand das von der Bank verlangt, nimmt sie natürlich nicht den billigen, vereinbarten Restwert den sie mit dem Händler vereinbart hat, sondern schlägt da nohmal ordentlich drauf. Weil: das Auto gehört ja der Bank, und welchen Preis sie da macht, ist relativ egal (solange es kein offizieller WUCHER ist).
In diesem Sinne...
Hallo,
Kleiner einwurf von mir, in der Regel kauft der Händler bei der Leasinggesellschaft das Fahrzeug raus.
Und der Händler verkauft anschliessend zu seinem "Wert"das Fahrzeug weiter.
So ist das jedenfalls bei den meisten "freien" Leasinggesellschaften.
Man kann also in den meisten Fällen auch beim Händler nachverhandeln.-
In dem Fall von Hagen kann ich bei einem Markenwechsel nur empfehlen den Wagen bis zum normalen Leasingende weiterzufahren und würde mir überlegen,zu einer unabhängigen Leasing zu wechseln,die nicht markengebunden ist.
Gruß Martin
Gruß Martin
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Noch einen dritten Tip: Es gibt genug herstellerunabhängige Leasinganbieter, deren Hauptgeschäft durch KUNDEN gebracht wird, u.a. die Sparkassen sind da mit der Deutschen Leasing sehr aktiv, und es gibt noch andere. Natürlich ändert sich nichts am Leasingstatus, Eigentümer bleibt weiter die finanzierende Bank etc.
Jetzt meine Spekulation: Da diese Unternehmen von den Kunden leben, ist die Zielstellung bei vorzeitiger Ablöse eine andere als die der Volvobank - denn es soll ja dieser Kunde wieder leasen und nicht unbedingt dieser Kunde exakt diese Marke. Man wird also wohl schon die branchenübliche Vorfälligkeitsentschädigung verlangen, aber damit sind die Wünsche des Leasinggebers erfüllt, der Rest ist Finanzmathematik.
Noch nie probiert, aber einen Versuch wert: Teilen diese Leasinggeber die vorfälligen Ablösewerte mit?
Nun muss man prüfen, was einen die Wahlfreiheit kostet und welchen Wert sie für einen hat.
Viele Grüße,
rawaho
P.S.: Das ist keine Finanzberatung und ich profitiere auch nicht von Geschäften mit diesem Anbieter...
Zitat:
Original geschrieben von d5er
und würde mir überlegen,zu einer unabhängigen Leasing zu wechseln,die nicht markengebunden ist.
... warum wundert mich dieser Vorschlag von dir nicht? 😁
Gruß
Jürgen
der auch "unabhängig" wär, wenn die Volvobank+Volvo+Presserabatt nicht unschlagbar wäre...
Zitat:
Original geschrieben von gseum
... warum wundert mich dieser Vorschlag von dir nicht? 😁
Weil er einfach Sinn macht?!
Gruß Martin....der Cayenne mit Presserabatt kommt auch nicht schlecht😉
Natürlich gibt es Ausnahmen, wo ein Werksleasing billiger ist als über eine Fremdbank. Das sind aber wie gesagt nur Ausnahmen, da die Fremdbanken, egal ob Deutsche Autoleasing, VR Leasing, Deutsche Leasing oder, oder, oder meist ein gutes Stück billiger sind.
Bei mir waren es 250,- € im Monat bei annährend gleichem Restwert (ich lease nur mit Restwert) von 30%.
Gruß
Michael
Zitat:
Original geschrieben von Volwow
Bei mir waren es 250,- € im Monat bei annährend gleichem Restwert (ich lease nur mit Restwert) von 30%.
Gruß
Michael
Und versuch jetzt mal bei einer Herstellerleasing das Fahrzeug zu diesem Restwert zu kaufen.-
Gruß Martin....empfiehlt zur "Finanzamtberuhigung" lieber 35% vom Listenpreis.-
Zitat:
Original geschrieben von d5er
Und versuch jetzt mal bei einer Herstellerleasing das Fahrzeug zu diesem Restwert zu kaufen.-
Gruß Martin....empfiehlt zur "Finanzamtberuhigung" lieber 35% vom Listenpreis.-
Das geht aber auch anders... 😉 😁
Gruß
Michael
bis jetzt immer damit gut gefahren.
Klar, aber nur noch wenn der dritte ein selbständiger Unternehmer ist,ansonsten haben die Gesellschaften seit einiger Zeit probleme wegen Gewährleistung😉
Gruß Martin
Dafür haben die doch mittlerweile alle eine Versicherung, die man selbst als Selbständiger dazu kaufen kann.
Gruß
Michael
Die kostet aber auch ....
Wo ist eigentlich der Hagen?!
Gruß Martin
Hier!
Mußte zwischendurch mal kurz was anderes machen ..
Danke für die Ratschläge, so etwa sehe ich es nun auch, daß Volvo mich gut geknebelt hat. Mal sehen, wie weit die Schmerzgrenze bei Lexus gesteckt ist. Ansonsten komme ich auf den Tipp von Martin zurück und gedulde mich noch etwas.
Gruß, Hagen
Zitat:
Original geschrieben von D5MÄN
... und gedulde mich noch etwas.
... das ist manchmal ganz schön schwer... 😁
Gruß
Jürgen
ungeduldig.