Vollbremsung - ABS O.K.?

BMW 3er E90

Hallo Gemeinde,

gestern wäre ich beinahe in ein Stauende reingeklatscht. Die Sonne stand tief. Ich war mit 220km/h auf der A7 unterwegs. Ich bin natürlich voll in die Eisen gegangen - und irgendwie kam es mir komisch vor:

Kann es sein, dass es beim aktuellen ABS kein "Pedalklopfen" mehr gibt? Ich habe zumindest keines gespürt. Auch habe ich eine saubere Bremsspur hingelegt (Reifenquietschen über die ganze Bremsung hinweg). Der Wagen blieb zwar super in der Spur - aber überzeugt hat es mich nicht wirklich.

Ist das mit dem ausbleibenden ABS-Ruckeln auch wirklich O.K.? Dürfen die Reifen trotzdem quietschen?

22 Antworten

Zitat:

Original geschrieben von AnotherBavarian


Hallo,

das ABS war ganz bestimmt OK; das ABS-System hat einen eingebauten Selbsttest und wenn irgendwas mit dem System nicht funktioniert, dann geht die ABS Warnlampe an. Das fällt nicht einfach aus und sagt nichts.

Grüße
AB

Yeap, würde ich auch sagen.

Das "gequietsche" ist völlig normal, die Reifen quitschen, wenn sie ihre Haftungsgrenze erreichen und überschreiten. Ausserdem hinterlässt eine gute ABS Vollbremsung auf der Bahn von 200 (im Trockenen) auch schwarze Streifen.

Wie die anderen hier schon geraten haben. Wirklich testen kannst du das am besten, wenn es richtig naß ist.

Sei vorsichtig aber ich wünsch dir viel Spaß dabei :-))

Bei einer Vollbremsung aus 200 stehst halt vor der Wahl ob du a) entweder eckige Reifen, oder dann lieber b) eine eckige Schnauze hast 🙂 Da entscheide ich mich dann doch liefer für a). Du solltest halt mal in der nächsten Zeit darauf achten ob du dir keinen Bremsplatten eingeholt hast. Dies merkste dann, wenn du Vibrationen im Auto hast, aber das weisst du bestimmt selbst auch 😉

Gruß
proXimaus

Zitat:

Original geschrieben von proXimaus


Bei einer Vollbremsung aus 200 stehst halt vor der Wahl ob du a) entweder eckige Reifen, oder dann lieber b) eine eckige Schnauze hast 🙂 Da entscheide ich mich dann doch liefer für a). Du solltest halt mal in der nächsten Zeit darauf achten ob du dir keinen Bremsplatten eingeholt hast. Dies merkste dann, wenn du Vibrationen im Auto hast, aber das weisst du bestimmt selbst auch 😉

Gruß
proXimaus

Er hat sich sicher kein Bremsplatten geholt. Selbst wenn das ABS sehr spät regelt und die Bremsleistung enorm ist, die Reifen quietschen und hinter dir schwarze Striche entstehen gibt es keinen Bremsplatten. Die Reifen drehen konstant weiter, allerdings an der Haftungsgrenze, dadurch entsteht der Abrieb und das gequietsche. Er hat rundum vermutlich den ein oder anderen Milimeter weniger Profil, die Bremsscheiben haben kurz geglüht aber ansonsten dürfte alles noch ok sein !

Ich habe mit meinem E90 330d schon 3 Sicherheitstrainings und viele Nordschleifenrunden hinter mir, kann daher das ABS des E90 ganz gut mit anderen Fahrzeugen vergleichen.

Das Feedback (Pedalvibrieren) ist im Vergleich zu meinem vorherigen Autos erheblich geringer.

Weiterhin wird das System erst dann aktiv, wenns auch wirklich nötig ist, d.h. das ABS läßt sehr viel mehr Schlupf zu als die Systeme, die ich sonst kenne.
Auf der NS merke ich das deutlich, wenn ich z.B. auf Kuppen Bremse, wo das Auto entlastet ist.
Meine früheren Autos haben hier an vielen Stellen immer mit ABS gebremst (was im übrigen auch sehr nervig war).
Der BMW kommt bei mir trotz harten Bremseinsatz auf der NS (zumindestens im Trockenen) nie in den Regeleinsatz.

Da kann man nur sagen: Klasse gemacht, BMW.

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Beim den großen Sechzylindern merkt man in der Tat fast kein ABS-Ruckeln mehr und es scheint als als würde es nicht funktionieren, denn je nach Reifentyp gibt es sehr wohl Streifen und quietschen auf der Fahrbahn.

Das ABS, das bisher führ Fahrzeuge verwendet wurde, ist ein ABS für Arme. Bei Blockieren der Räder werden die bremsen gelöst und die Bremse mit hoher Frequenz geöffnet und geschlossen. Ist ein popelseinfaches System und z.B. für Flugzeuge unbrauchbar, das die hierbei entstehenden Vibrationen die Maschine beschädigen würden.

Beim ABS für Arme gibt es also nur volle Bremsung oder keine und das in schnellem wechsel, weil das ABS-System keine dosierten Drücke aufbauen kann.

Für die Funktionen der Sechzylinder "Anfahrhilfe", "Trockenbremsung der Scheiben", "Tempomat mit Bremsfunktion" und einige weitere ist jedoch ein differenzierter Druckaufbau notwendig und damit kann auch das bessere ABS zum Einsatz kommen, das beim blockieren der Räder die Bremse zügig öffnet und zwar bis diese wieder frei sind. Dann wird der Bremsdruck erhöht bis die Blockiergrenze wieder erreicht ist. Auf diese Art und weise tastet sich das System an den maximal möglichen Bremsdruck heran - das was ein Profirennfahrer mit dem Fuß beherscht - die Grenzwertbremsung. Nur mit solchen Bremsanlagen sind Bremswerte von 34-36m aus 100km/h überhaupt erreichbar.

Die Sechzylinder haben dieses Bremssystem, die Vierzylinder nicht.

Zitat:

Original geschrieben von gyroblau


Weiterhin wird das System erst dann aktiv, wenns auch wirklich nötig ist, d.h. das ABS läßt sehr viel mehr Schlupf zu als die Systeme, die ich sonst kenne.

Ich denke auch, dass das so gewollt ist - schließlich hat doch BMW seine Fahrzeuge extra auf einen

sportlicheren

Fahrstil ausgelegt und läßt die Sicherheitssysteme erst zu einem späteren Zeitpunkt (aber immer noch im Rahmen!) aktiv werden. 😉

Und hier wieder die technische Erklärung:

Ja, Auch wenn das ABS eingreift, können die Reifen je nach unterschiedlichen Strassenbelag, mehr oder weniger laut quietschen. Das hat was mit den, bei einer Gefahrenbremsung, auftretenden Kräften an den Reifen zu tun. Unter anderem liegt es an der nun entweichenden Luft aus den Profilzwischenräumen des Reifens. Der Reifen muß ja nun einem enormen Druck standhalten, das Profil wird zusammengepresst und die sich darin befindende Luft entweicht unter einem "Pfeifen".

Weiterhin, entsteht trotz regelndem ABS ein minimaler Schlupf. Das ABS überprüft die Umdrehung des Rades. Sollte das Rad plötzlich stehen, löst das ABS die Bremse des jeweiligen Rades, um sofort wieder die Bremsung einzuleiten,....usw usw...Stehendes Rad...Bremse lösen....Bremsen....stehendes Rad..... (dadurch entsteht auch das klopfen im Pedal).

Durch die minimal und kurzzeitige Blockierung des Rades entsteht auch eine sehr schwache Bremsspur. Allerdings nie so stark wie bei einer Bremsung ohne ABS

Sollte das ABS nun nicht funktioniert haben. So hätte man das SOFORT nach dem anfahren gemerkt, jedenfalls bei dieser Geschwindigkeit. Eine Weiterfahrt wäre fast unmöglich gewesen. Das liegt an dem einseiteg abgebremsten Rad (Bremsplatten). Also der Reifen ist nicht mehr Rund sondern Eckig.

Das Du das vibrieren im Pedal nicht gespürt hast, kann daran liegen das du im Streßmoment dieses Vibrierern nicht wahrgenommen hast obwohl es da war.

Oder Du hast einfach nicht fest genug gebremst, damit das ABS regeln konnte. Wichtig für eine Vollbremsung ist das man mit ganzer Kraft auf das Pedal tritt. Viele trauen sich nicht fest genug auf das Pedal zu treten.

Verscuch doch mal im Stand das Pedal so fest wie es nur geht nach unten zu drücken. Keine Angst, egal wie fest du auch trittst, es wird nichts kaputt gehen.

Marcus

Nachtrag, weil es sich unverständlich liest:

Das vibrieren im Pedal kommt natürlich NICHT von den Bremsbelägen her. Es wird durch den sich in dem Moment ständig veränderten Druck im Bremssystem erzeugt.

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