Volkswagen übernimmt Scania

http://www.verkehrsrundschau.de/sixcms/detail.php?id=626691

ciao
tele

Beste Antwort im Thema

Das ist ja schon eine Menge, was da zusammen gekommen ist! Weiß gar nicht, ob ich an alles denken kann, worauf zu antworten ist?!? 😉

Eines weiß ich aber ganz genau: FoxT sollte für seinen Erfolg unbedingt detailversierter werden. Mit dieser Oberflächlichkeit schafft man es nur an die Spitze von Konzernen und diese Stellen werden intern hin- und hergeschoben! Begriffe wie "Endsieg" gehören eher in das Reich - ich meinte das Dritte von damals, über dessen Untergang ziemlich viele hier froh sein dürften. In Zeiten von Europa erscheint mir auch dieser Nationalehrgeiz als wenig angebracht. Persönlich halte ich nichts davon, die Qualität an einem Volk fest zu machen. Sowas ist ziemlich engstirnig und falsch. Heute werden Produkte in weltweiter Zusammenarbeit entwickelt. Selbst wenn irgendwo der Stempel "Made in Germany" drauf ist, bedeutet das nur, dass dieses Produkt in Deutschland produziert wurde, nicht aber dass es auch dort entwickelt wurde.

Stabile Finanzierung
2000 war Volkswagen schon bei Scania mit einem hohen Anteil eingestiegen. Dies diente zur stabilen Rückfinanzierung. Wenn man die Pressemitteilung von Volkswagen liest, wird sich an dieser Absicht auch nichts ändern. Sogar die Bestellung von einem "eigenständigen Board" wird da drin deklariert, ebenso wie die Absicht, dass Scania eine Premiummarke und eigenständig bleibt, sowie die Produktentwicklung beständig weiter geführt wird.
Dass Investor irgendwann verkauft, war abzusehen. Die haben andere Investitionsziele und brauchen dafür Geld. Über den "Gegenwert" habe ich noch nichts verlauten hören. Es wäre nicht ein Wallenberg, wenn er nur Geld für die Anteile ausgehandelt hätte! Hier gilt es abzuwarten.
Bei der ganzen Sache hoffe ich allerdings, dass für Scania der Rahmen für langfristige Entwicklungen bestehen bleibt. Gerade dadurch konnte sich das Unternehmen und die Produkte so prächtig entwickeln. Wer kann schon behaupten, dass sein Produkt über fast 70 Jahre entwickelt wurde?

Porsche und VW
Schon lange ist klar, dass Porsche VW aufkaufen will. Da wird sicherlich noch nachgelegt. Mit Porsche wird VW stabiler und das erscheint mir nicht unangebracht für die neuerliche Investition. Volkswagen und Scania sind nunmehr weitreichend abhängig voneinander. Bei der unklaren Zukunft von VW wäre es unfair, wenn die Stabilität von Scania durch einen Sturz von VW mitgerissen würde.
Porsche gilt als der stabilste PKW-Hersteller der Welt, ähnlich wie Scania bei den Nutzfahrzeugen.

Stückzahlen
Wie soll man da rechnen? In Europa wird das Gespann auf jeden Fall besser positioniert sein, aber von der Marktführerschaft sind sie weit entfernt! Eine Gefahr für Mercedes sehe ich da überhaupt nicht. MAN ist der rechte Gegner für Mercedes, denn das sind die Verramscher auf dem Markt. Da muss MAN sich erheblich aus den Puschen bewegen. Mercedes entwickelt seine Produkte weiter und ist auf dem besten Wege sogar aus dem Actros ein praktisch funktionelles und gutes Auto zu machen. Da ich grade einen MAN fahre - wofür mein negativer Wortschaft definitiv nicht ausreicht, um das zu benennen, was das tatsächlich ist - weiß ich: MAN muss ziemlich viel tun, um gegen Mercedes "anstinken" zu können.

Entwicklungszusammenarbeit
Es gab zwei Joint-Ventures zwischen MAN und Scania. Bei einem ging es darum, dass MAN Achsen zu Scania liefert. Nach dem feindlichen Übernahmeversuch wurde dieses jedoch aufgekündigt. Offensichtlich schien dieses Geschäft für MAN nicht unbedeutend zu sein. Mittlerweile bezieht Scania die Achsen von einem anderen Hersteller, zumindest die, um die es vorrangig ging.
Weiterhin besteht jedoch das Joint-Venture zur Lieferung von Getrieben an MAN. Dieses befindet sich immer noch in der Evulaierungsphase, ist aber auf dem besten Weg und kann wohl - nach einem offiziellen Frieden zwischen den beiden Firmen - umgesetzt werden. Brauchen täte MAN diese Getriebe jetzt schon! Es handelt sich übrigens um "angepasste" Getriebe, nicht um eine 1:1-Weitergabe. Aufgrund der anderen Motorcharakteristik - wenn man das überhaupt so bezeichnen kann??? - wären die Scania-Getriebe gar nicht für den MAN-Antriebsstrang geeignet.

Motoren in Südamerika
Scania wird schon seit über einem Jahrzehnt in Brasilien zum renommiertesten Unternehmen des Landes gekürt. Auch in den anderen Ländern Südamerikas kennt man Scania sehr wohl. Nicht umsonst hat Scania dort enorme Marktanteile.
Es wären durchaus Motoren von Scania für VW verfügbar - man kann dort auch noch Euro 3-Motoren kaufen. Aber das würde die Qualität der VW-Fahrzeuge und sicherlich auch die Preise dort maßgeblich übersteigen. In den Scania's wird der kleine Scania-Motor sehr gerne gefahren und in mehrern Ländern haben die jetzt auch wieder den V8 eingeführt. Auch Südamerika entwickelt sich!
Scania wird aus dem Joint-Venture mit Hino noch einen 7-l-Motor ins Regal bekommen. Der könnte auch für VW- und MAN-Anwendungen interessant werden. Wenn Scania der bisherigen Philosophie treu bleibt, optimieren die den Motor noch für den eigenen Einsatz. Darauf darf man gespannt sein.
Ob dieser etwas für VW wäre, steht auf einem anderen Blatt. Wenn man wirklich Synergien nutzen will, wird das wohl irgendwann kommen müssen.

Synerigen
Die Synergien der drei Unternehmen der Allianz müssen mit bedacht entwickelt werden. Auf die Schnelle geht da nichts. Die Zulieferer sind heute alle ziemlich ausgelastet, so dass mehr von einem Bauteil eigentlich gar nicht geliefert werden kann. Anders sieht es mit neuen Produkten aus, wofür neue Maschinen gebaut werden müssen. Die Vorlaufzeit dauert aber mindestens zwei Jahre. Darunter geht gar nichts. Bis die sich letztendlich einig sind, was da zusammen passen könnte, kann das nochmal so lange oder gar länger dauern.
Kurzfristiger sind da Möglichkeiten im Vertrieb denkbar. Wie schon geschrieben, verkauft Scania heute schon in einigen Ländern die VW-Nutzfahrzeuge. Nutzfahrzeuge brauchen halt ihre Experten und die sind nicht zwingend bei VW anzutreffen. Hierzu zähle ich auch die Bündelung der Nebenprodukte, wie Telematik, Versicherung, Finanzierung, etc.

Führung
Scania soll eigentständig bleiben. Was mir persönlich wichtig war, ist dass MAN nicht Scania steuert und erst recht nicht der Samuellson. Scania konnte bisher und wird auch in Zukunft keine "Karrieregeilen" benötigen, sondern Leute, die das auch drauf haben, was sie tun. Fast hätte ich behauptet, Samuellson und FoxT wären austauschbar. Jetzt hab' ich's ja doch geschrieben. :O
Die Management-Philosophien sind schon systembedingt bei den drei Unternehmen verschieden. Mit der aktuellen Serie wurde bei Scania die Produktpalette weitestgehend komplettiert. Bei den Vorgängerserien hätte man doch immer wieder einiges ergänzen können. Insoweit befinden die sich in der Gelassenheit, sich mit der Zukunft umfassend befassen zu können und die Angebotsbreite und -tiefe auszubauen. Von dieser Stufe ist MAN noch weit entfernt. Aber man muss auch bedenken, dass die schon länger eine langfristige Entwicklung nicht mehr planen können, weil nicht finanzierbar. Die kosmetischen Operationen zur Zeit helfen nicht wirklich weiter.
Mich interessiert, wer nach dem Ende des Vertrages von Östling die Position des President and CEO übernehmen wird.

Allianz
Betrachtet man die drei Nutzfahrzeughersteller, wobei die Investition von Porsche jetzt mal außer Acht gelassen wird, dann erkennt man zwei Unternehmen, bei denen die Zukunft noch nicht fest steht und keinesfalls stabil ist (VW, MAN) und eines, welches sich um seine Zukunft (Stabilität, Umsätze, Erträge) keine Sorgen machen muss. Fakt ist, ein Unternehmen kann keine zwei Unternehmen nicht rausreißen. Mein Wunsch und meine Hoffnung gilt, dass Scania nicht durch die anderen beiden unter geht. Wegen VW bin ich etwas beruhigter geworden, da Porsche da stabilisierenden Einfluss nehmen wird.

Ich hoffe zu den besprechenswerten Punkten meinen Senf dazu gegeben zu haben. Mir persönlich wünsche ich wieder ein richtiges Fahrzeug!

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daß vw und scania was miteinander zu tun haben, habe ich schon im jahre 2006 vermutet. damals fuhr ich einen autotransporter. und als ich in wolfsburg auf den verladeplatz kam, sah ich dort lkw`s der 7,5 und12to-klasse mit vw enblem. das design erinnerte mich irgendwie an scania. nur kannte ich keine scania`s in diesem segment. also vermutete ich, daß scania und vw gemeinsam ihre produktpalletten über vw nach unten bzw nach oben ausdehnen wollen.

Nein, das war sicherlich etwas überspitzt emotional ausgedrückt 🙂

Trotzdem steigt der Konkurrenzdruck. Vor allem wenn man sich die relativen Marktanteile bzw. deren Veränderungen ansieht, muss Mercedes schon etwas aufpassen und darf sich keine groben Fehler erlauben.

Und man muss ja immer differenzieren, ob man den Gesamtmarkt oder z.B. nur den deutschen Markt betrachtet etc.

Je nachdem, was man sich da ansieht, verschiebt sich schon einiges....

Naja und Monopoly spielt wohl eher Herr Piech, behaupte ich 🙂

Zitat:

Original geschrieben von steini111


@FoxT

Hör auf Monopoly zu spielen und fang an für dein BWL Studium zu lernen, du schreibst einfach ohne dir auch nur mal irgendwelche Zahlen angeschaut zu haben. Für dich ist also die Gleichung VW+Scania+MAN=3 > Mercedes+0=1 oder wie würdest du das rechnen. Und selbst wenn die Verkaufszahlen von Scania+MAN höher als die von Mercedes wären, dann wäre Mercedes sicherlich nicht "platt"

Grüße
Steini

Zitat:

Original geschrieben von AMD


Also an die Stückzahlen von Mercedes kommen MAN VW und Scania im Nutzfahrzeugsektor zusammen noch lange nicht dran. Mercedes hatte im letzten Jahr um die 450000 bis 500000 Nutzfahrzeuge verkauft und ist damit weit abgeschlagen die Nummer 1. Ich glaube aber für Volvo könnte es eng werden, die verkaufen um die 200000 Fahrzeuge.

Also ich würde eher sagen das es auf die Rendite ankommt als auf die Stückzahlen und da sind Scania und MAN spitze  daher ist davon auszugehen das VW (Porsche) auch MAN übernehmen wird.

Zitat:

Original geschrieben von swobi417


daß vw und scania was miteinander zu tun haben, habe ich schon im jahre 2006 vermutet. damals fuhr ich einen autotransporter. und als ich in wolfsburg auf den verladeplatz kam, sah ich dort lkw`s der 7,5 und12to-klasse mit vw enblem. das design erinnerte mich irgendwie an scania. nur kannte ich keine scania`s in diesem segment. also vermutete ich, daß scania und vw gemeinsam ihre produktpalletten über vw nach unten bzw nach oben ausdehnen wollen.

Hi,

Scanias unter 12to gibts nicht, folgedessen auch keine mit diesen verwandten VWs.
Zwischen VW,Scania und wohl auch MAN werden in Zukunft aber sicher Synergien angestrebt werden. Welchen Sinn sollte sonst der Einkauf der Firmen haben. Den Beginn werden wahrscheinlich die Motoren machen. Da ist Scania bei den Großen gut aufgestellt, und VW kauft außerhalb ( zB. Cummins) ein. Auch bei den Achsen könnte es wohl bald zur Zusammenarbeit kommen. Die Fahrerhäuser werden sicher bei den langen Laufzeiten noch sehr lange eigenständig bleiben. VWs, MANs Und Scanias werden unterscheidbar bleiben. Vereinheitlichung wär auch marketingtechnischer Unsinn. Sind ja alles starke Marken. Wenn VW mit Bedacht an die Sache herangeht, wovon ich ausgehe, könnten alle Beteiligte davon profitieren. Durch Synergien und Skaleneffekte gesparte Kosten können ja auch in die Entwicklung gesteckt werden.

Gruß Much

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Zitat:

Original geschrieben von muchx


Den Beginn werden wahrscheinlich die Motoren machen. Da ist Scania bei den Großen gut aufgestellt, und VW kauft außerhalb ( zB. Cummins) ein.

Das glaube ich weniger. Scania hat in der Tat mit den neuen Euro5-EGR-Motoren ein absolutes Ass in der Hand, aber nicht zu vergessen ist auch, dass MAN in den letzten Jahren alle Blöcke komplett ersetzt hat. D20, D26 und der V8 sind alles Neuentwicklungen. Die werden sie jetzt sicher nicht durch Scania-Motoren ersetzen. Dass VW demnächst Cummins ersetzt halte ich auch für eher unwahrscheinlich. Der Constellation ist für Drittweltländer bestimmt, dafür dürften die MAN- und Scaniamotoren deutlich zu komplex/anfällig und unnötig sauber sein.

MAN wollte schon vor Jahren eine Kooperation mit Scania machen: wenn ich mich richtig erinnere, wollte MAN Achsen liefern und als Gegenleistung Getriebe bekommen. Solche Komponentenvereinheitlichungen könnte ich mir schon eher vorstellen als Anfang.

Und dass die Marken (VW, MAN, Scania) erhalten bleiben, denke ich ebenfalls. Diese Marken sind alle grundverschieden positioniert (regional, qualitätsmässig, Kundengrösse, usw.), da macht es keinen Sinn, die alle in einen Topf zu werfen.

Beim Vertrieb wäre allerdings auch eine Kooperation sinnvoll. Bereits jetzt werden ja teilweise VW-Nutzfahrzeuge in Scania-Werkstätten verkauft und gewartet. Würde das VW-Nutzfahrzgeuge-, MAN- und Scania-Netz fusioniert, hätte der Konzern ein ausserordentlich dichtes Servicenetz - mit Sicherheit ein entscheidender Vorteil. Mir sind einige Speditionen bekannt, die ihre Fahrzeuge einfach beim nächstgelegenen Händler kaufen (Ausfallzeiten durch kurze Wege minimieren).

Naja aber hast du dir mal die Fotos bzw. Skizzen von den VW Trucks angesehen?

Die sehen aus, wie aus der Feder von Scania stammend.

Und wenn VW auch ins 7,5 Tonner Geschäft einsteigen, von wem sollen die dann entwickelt werden?

Ich glaube kaum, dass VW die dann vollständig eigenständig entwickelt, wo sie doch auf Erfahrungswerte von Scania und ggf. MAN zurückgreifen können.

Und wer das Know How für LKW ab 16 Tonnen hat, der wird auch wissen, worauf es bei 7,5 Tonnern ankommt, behaupte ich mal.

Das wird so laufen, wie beim Sprinter. VW produziert nicht selbst, sondern "knallt" nur am Ende das VW Enblem drauf.

Vielmehr Unterschiede zwischen Sprinter und Crafter bestehen ja nicht. Alles nur Optik.

Bin nur mal gespannt, ob es auf dem Transportersektor dann noch in Zukunft weitere Zusammenarbeit mit Mercedes gibt. Jetzt mit der Scania und MAN Geschichte, wäre das ja dann ein ganz schöner "Kauderwelsch".

hätt ich mir nicht gedacht das die schweden da was hergeben.

Welche VW meinst du denn (die aussehen wie Scanias)?

VW hat doch selbst schon Erfahrung mit 7.5-Tonnern. In Südamerika ist VW Marktführer bei Nutzfahrzeugen. Die verkaufen dort ja nicht nur den Constellation, sondern auch die 7.5- und 12-Tonner. Natürlich mit einfacher Technik.

Die Frage ist einfach, ob es sinnvoll für VW ist, in den europäischen LKW-Markt mit der eigenen Marke einzusteigen. Wenn sie tatsächlich auch noch MAN übernehmen, hätten sie ja damit schon gute Marktanteile. Mit eigenen Autos würden sie ja dann unter Umständen nur von MAN (also sich selbst) Marktanteile nehmen...

Aber ja, wenn sie's tun, dann sicher so, wie du (FoxT) es sagst: so wie beim Sprinter/Crafter durch Labeling.

http://en.wikipedia.org/wiki/Volkswagen_Commercial_Vehicles
http://www.vwcaminhoeseonibus.com.br/index.asp

Warum das? Ist doch immer im Leben so.

Wer die meiste Kohle auf den Tisch legen kann, der gewinnt. Jeder ist käuflich, ist nur eine Frage des Preises.

Deshalb rege ich mich schon gar nicht mehr auf, wenn irgendwelche Leute in der Öffentlichkeit wegen Bestechung am Pranger stehen.

Ist normal. Der eine lässt sich für 5 Euro bestechen, ein andere machts für ein paar Millionen............

So ist das Leben...

Damit will ich nicht sagen, dass VW bestochen hat. Aber die haben eben genug Geld geboten, damit die anderen verkauft haben. Zumal die kennen sich ja auch alle untereinander.

Da geht der eine mit dem anderen mal nen Bier am Tresen trinken und dabei wird das Geschäft in trockene Tücher gebracht.

In der Liga da oben kennen die sich doch alle persönlich und sind per du usw........

So einfach geht das....

Zitat:

Original geschrieben von Roadfly


hätt ich mir nicht gedacht das die schweden da was hergeben.

Voll d´accord FH16. Ich meinte, daß sie bei den Motoren in Europa vielleicht auf lange Sicht ( 10-15 Jahre) zusammenarbeiten werden. Die Man D20/26 gibts sicher noch lang.
Aber die die 2400 und in ein paar Jahren 3000 bar Raildruck, die es bei Scania gibt, sind zur Erfüllung von Euro5 oder Euro 6 ohne allzu aufwändige Abgsnachbehandlung sicher hilfreich. Bosch kriegt das auch hin, aber halt ein wenig später.

Und in Südamerika wird man kurzfristig eher bei Cummins bleiben, auf längere Sicht
spricht aber wenig gegen Scania, zumal die dort auch jetzt schon einen großen Markt-
anteil haben. Der VW unterhalb des Constellation hat glaub ich noch die alte Hütte aus der VW/MAN Kooperation aus den 70/80er Jahren.

daß die verschiedenen hersteller teilweise oder ganz fusionieren, ist dach gut für uns als verwender der fahrzeuge. bei einer reparatur zum beispiel können schneller ersatzteile beschafft werden. ich glaube aber nicht, daß scania bei seiner produkt-philosophie sich selbst aufgibt. das einzige,was sein kann ist, daß wir später einige komponenten aus dem vw-regal (bedienknöpfe, schalter o.ä.) im scania wiederfinden.

Zitat:

Original geschrieben von FoxT


Vielmehr Unterschiede zwischen Sprinter und Crafter bestehen ja nicht. Alles nur Optik.

Falsch, die Motoren sind auch verschiedene. Beim VW ist es bei jeder Leistungsstufe ein 2.5 Liter 5 Zylinder. Beim Mercedes glaub ich 4 Zylinder und der mit 180PS ist ein 6 Zylinder. Dumm ist mal wieder der Zahnriemen beim VW, zwar mit einem 200000 km Wechselintervall, aber ist schon ein Nachteil in der Kostenrechnung. Wenigstens ist er nach Listenpreis günstiger.

Hm, dann haben die das vielleicht seit neuestem geändert.

Ich kenne jemand, der im Werk arbeitet und hat mir mal vor ein paar Jahren gesagt,
dass Mercedes und Vw die Motore teilen.

Zumindest kamen die 4 Zylinder immer von Mercedes und nur die Topmotorisierung von VW.

Aber den meisten Durschnittsfahrern würde der Unterschied vermutlich eh nicht auffallen.

Vom Gesamterscheinungsbild sind jedenfalls kaum Unterschiede ersichtlich.

Mich würde ja mal interessieren, welche Version mehr gekauft würde, wenn die auf den Cent genau gleich teuer wären 🙂

Naja, wenn beide gleich teuer wären, dann laufen bestimmt 9/10 Sprinter und 1/10 Crafter vom Band. Heute ist die Verteilung glaube ich 1/3 Crafter und 2/3 Sprinter.

Das ist ja schon eine Menge, was da zusammen gekommen ist! Weiß gar nicht, ob ich an alles denken kann, worauf zu antworten ist?!? 😉

Eines weiß ich aber ganz genau: FoxT sollte für seinen Erfolg unbedingt detailversierter werden. Mit dieser Oberflächlichkeit schafft man es nur an die Spitze von Konzernen und diese Stellen werden intern hin- und hergeschoben! Begriffe wie "Endsieg" gehören eher in das Reich - ich meinte das Dritte von damals, über dessen Untergang ziemlich viele hier froh sein dürften. In Zeiten von Europa erscheint mir auch dieser Nationalehrgeiz als wenig angebracht. Persönlich halte ich nichts davon, die Qualität an einem Volk fest zu machen. Sowas ist ziemlich engstirnig und falsch. Heute werden Produkte in weltweiter Zusammenarbeit entwickelt. Selbst wenn irgendwo der Stempel "Made in Germany" drauf ist, bedeutet das nur, dass dieses Produkt in Deutschland produziert wurde, nicht aber dass es auch dort entwickelt wurde.

Stabile Finanzierung
2000 war Volkswagen schon bei Scania mit einem hohen Anteil eingestiegen. Dies diente zur stabilen Rückfinanzierung. Wenn man die Pressemitteilung von Volkswagen liest, wird sich an dieser Absicht auch nichts ändern. Sogar die Bestellung von einem "eigenständigen Board" wird da drin deklariert, ebenso wie die Absicht, dass Scania eine Premiummarke und eigenständig bleibt, sowie die Produktentwicklung beständig weiter geführt wird.
Dass Investor irgendwann verkauft, war abzusehen. Die haben andere Investitionsziele und brauchen dafür Geld. Über den "Gegenwert" habe ich noch nichts verlauten hören. Es wäre nicht ein Wallenberg, wenn er nur Geld für die Anteile ausgehandelt hätte! Hier gilt es abzuwarten.
Bei der ganzen Sache hoffe ich allerdings, dass für Scania der Rahmen für langfristige Entwicklungen bestehen bleibt. Gerade dadurch konnte sich das Unternehmen und die Produkte so prächtig entwickeln. Wer kann schon behaupten, dass sein Produkt über fast 70 Jahre entwickelt wurde?

Porsche und VW
Schon lange ist klar, dass Porsche VW aufkaufen will. Da wird sicherlich noch nachgelegt. Mit Porsche wird VW stabiler und das erscheint mir nicht unangebracht für die neuerliche Investition. Volkswagen und Scania sind nunmehr weitreichend abhängig voneinander. Bei der unklaren Zukunft von VW wäre es unfair, wenn die Stabilität von Scania durch einen Sturz von VW mitgerissen würde.
Porsche gilt als der stabilste PKW-Hersteller der Welt, ähnlich wie Scania bei den Nutzfahrzeugen.

Stückzahlen
Wie soll man da rechnen? In Europa wird das Gespann auf jeden Fall besser positioniert sein, aber von der Marktführerschaft sind sie weit entfernt! Eine Gefahr für Mercedes sehe ich da überhaupt nicht. MAN ist der rechte Gegner für Mercedes, denn das sind die Verramscher auf dem Markt. Da muss MAN sich erheblich aus den Puschen bewegen. Mercedes entwickelt seine Produkte weiter und ist auf dem besten Wege sogar aus dem Actros ein praktisch funktionelles und gutes Auto zu machen. Da ich grade einen MAN fahre - wofür mein negativer Wortschaft definitiv nicht ausreicht, um das zu benennen, was das tatsächlich ist - weiß ich: MAN muss ziemlich viel tun, um gegen Mercedes "anstinken" zu können.

Entwicklungszusammenarbeit
Es gab zwei Joint-Ventures zwischen MAN und Scania. Bei einem ging es darum, dass MAN Achsen zu Scania liefert. Nach dem feindlichen Übernahmeversuch wurde dieses jedoch aufgekündigt. Offensichtlich schien dieses Geschäft für MAN nicht unbedeutend zu sein. Mittlerweile bezieht Scania die Achsen von einem anderen Hersteller, zumindest die, um die es vorrangig ging.
Weiterhin besteht jedoch das Joint-Venture zur Lieferung von Getrieben an MAN. Dieses befindet sich immer noch in der Evulaierungsphase, ist aber auf dem besten Weg und kann wohl - nach einem offiziellen Frieden zwischen den beiden Firmen - umgesetzt werden. Brauchen täte MAN diese Getriebe jetzt schon! Es handelt sich übrigens um "angepasste" Getriebe, nicht um eine 1:1-Weitergabe. Aufgrund der anderen Motorcharakteristik - wenn man das überhaupt so bezeichnen kann??? - wären die Scania-Getriebe gar nicht für den MAN-Antriebsstrang geeignet.

Motoren in Südamerika
Scania wird schon seit über einem Jahrzehnt in Brasilien zum renommiertesten Unternehmen des Landes gekürt. Auch in den anderen Ländern Südamerikas kennt man Scania sehr wohl. Nicht umsonst hat Scania dort enorme Marktanteile.
Es wären durchaus Motoren von Scania für VW verfügbar - man kann dort auch noch Euro 3-Motoren kaufen. Aber das würde die Qualität der VW-Fahrzeuge und sicherlich auch die Preise dort maßgeblich übersteigen. In den Scania's wird der kleine Scania-Motor sehr gerne gefahren und in mehrern Ländern haben die jetzt auch wieder den V8 eingeführt. Auch Südamerika entwickelt sich!
Scania wird aus dem Joint-Venture mit Hino noch einen 7-l-Motor ins Regal bekommen. Der könnte auch für VW- und MAN-Anwendungen interessant werden. Wenn Scania der bisherigen Philosophie treu bleibt, optimieren die den Motor noch für den eigenen Einsatz. Darauf darf man gespannt sein.
Ob dieser etwas für VW wäre, steht auf einem anderen Blatt. Wenn man wirklich Synergien nutzen will, wird das wohl irgendwann kommen müssen.

Synerigen
Die Synergien der drei Unternehmen der Allianz müssen mit bedacht entwickelt werden. Auf die Schnelle geht da nichts. Die Zulieferer sind heute alle ziemlich ausgelastet, so dass mehr von einem Bauteil eigentlich gar nicht geliefert werden kann. Anders sieht es mit neuen Produkten aus, wofür neue Maschinen gebaut werden müssen. Die Vorlaufzeit dauert aber mindestens zwei Jahre. Darunter geht gar nichts. Bis die sich letztendlich einig sind, was da zusammen passen könnte, kann das nochmal so lange oder gar länger dauern.
Kurzfristiger sind da Möglichkeiten im Vertrieb denkbar. Wie schon geschrieben, verkauft Scania heute schon in einigen Ländern die VW-Nutzfahrzeuge. Nutzfahrzeuge brauchen halt ihre Experten und die sind nicht zwingend bei VW anzutreffen. Hierzu zähle ich auch die Bündelung der Nebenprodukte, wie Telematik, Versicherung, Finanzierung, etc.

Führung
Scania soll eigentständig bleiben. Was mir persönlich wichtig war, ist dass MAN nicht Scania steuert und erst recht nicht der Samuellson. Scania konnte bisher und wird auch in Zukunft keine "Karrieregeilen" benötigen, sondern Leute, die das auch drauf haben, was sie tun. Fast hätte ich behauptet, Samuellson und FoxT wären austauschbar. Jetzt hab' ich's ja doch geschrieben. :O
Die Management-Philosophien sind schon systembedingt bei den drei Unternehmen verschieden. Mit der aktuellen Serie wurde bei Scania die Produktpalette weitestgehend komplettiert. Bei den Vorgängerserien hätte man doch immer wieder einiges ergänzen können. Insoweit befinden die sich in der Gelassenheit, sich mit der Zukunft umfassend befassen zu können und die Angebotsbreite und -tiefe auszubauen. Von dieser Stufe ist MAN noch weit entfernt. Aber man muss auch bedenken, dass die schon länger eine langfristige Entwicklung nicht mehr planen können, weil nicht finanzierbar. Die kosmetischen Operationen zur Zeit helfen nicht wirklich weiter.
Mich interessiert, wer nach dem Ende des Vertrages von Östling die Position des President and CEO übernehmen wird.

Allianz
Betrachtet man die drei Nutzfahrzeughersteller, wobei die Investition von Porsche jetzt mal außer Acht gelassen wird, dann erkennt man zwei Unternehmen, bei denen die Zukunft noch nicht fest steht und keinesfalls stabil ist (VW, MAN) und eines, welches sich um seine Zukunft (Stabilität, Umsätze, Erträge) keine Sorgen machen muss. Fakt ist, ein Unternehmen kann keine zwei Unternehmen nicht rausreißen. Mein Wunsch und meine Hoffnung gilt, dass Scania nicht durch die anderen beiden unter geht. Wegen VW bin ich etwas beruhigter geworden, da Porsche da stabilisierenden Einfluss nehmen wird.

Ich hoffe zu den besprechenswerten Punkten meinen Senf dazu gegeben zu haben. Mir persönlich wünsche ich wieder ein richtiges Fahrzeug!

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