Skoda Octavia RS Facelift 2017: Test, Fahrbericht
Wien – Die Tschechen haben was vor an der Spitze ihrer erfolgreichsten Baureihe. Nur kurz bleibt der
überarbeitete Octavia RS mit 230 PSaus 2,0 Litern Hubraum der stärkste Kompakte von Skoda. Bald folgt eine
245 PS starke Version des Turbobenzinersmit mechanischer Sperre vorn und einem Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe.
Doch das dauert noch ein paar Monate. Macht nichts, denn schon
beim kleinen Octavia RS geht eine Menge. Immerhin liegt beim Benziner das maximale Drehmoment von 350 Newtonmetern bereits bei 1.500 Umdrehungen pro Minute an und steht dann bis 4.600 Touren zur Verfügung. In 6,7 Sekunden sprintet die Limousine auf Tempo 100. Von 60 auf 100 Kilometer pro Stunde soll es im fünften Gang nur 6,4 Sekunden dauern. Abgeregelt wird bei Tempo 250.
Der Diesel kann nicht mithalten
Das erlaubt schnelle Überholmanöver und einen kraftvollen Antritt. Für die Übertragung der Kraft auf die Vorderachse stehen wahlweise eine leichtgängig und exakt arbeitende manuelle Sechsgang-Schaltung oder ein schnell reagierendes Sechsgang-Doppelkupplungsgetriebe (1.800 Euro Aufpreis) zur Verfügung. So oder so – der kernige Sound der Maschine passt bestens zum Charakter des sportlichen Topmodells.
Das zweite Triebwerk im Skoda Octavia RS bleibt unverändert. Der
Zweiliter-Diesel leistet 184 PS,fällt aber im Antritt (7,9 s auf Tempo 100) trotz seines Drehmoments von 380 Newtonmeter bei 1.750 Touren gegenüber dem Benziner ab. Da fehlt eben Leistung. Zum Ausgleich gibt es den Diesel gegen Aufpreis mit Allradantrieb. Dafür muss allerdings das Doppelkupplungsgetriebe geordert werden. Das erhöht den Preis der 31.690 Euro teuren Limousine um insgesamt 3.600 Euro. Der Kombi mit einem Ladevolumen von 610 bis 1.740 Liter kostet in jeder Variante 700 Euro Aufpreis.
Straffer und direkter
Alle RS-Versionen federn spürbar straffer als die Standard-Octavia ohne Sportfahrwerk. Der Octavia RS liegt außerdem um 1,5 Zentimeter tiefer, die hintere Spur ist im Vergleich zum Vorgänger 3 Zentimeter breiter. 18-Zoll-Aluräder mit 225/40er-Reifen stellen den Kontakt zur Fahrbahn her. Optional trägt der Octavia RS 19-Zöller.
Die direkter abgestimmte Lenkung gibt jederzeit sehr gute Rückmeldung und trägt damit dazu bei, dass der Octavia RS schnell gefahrene Kurven problemlos meistert. Eine
adaptive Fahrwerksregelungkostet 1.015 Euro Aufpreis. Bei diesem System beeinflussen elektrisch betätigte Ventile die Dämpfer. Bei schneller Kurvenfahrt versteift es die Federung automatisch.
20 Prozent wollen den RS
Erstaunlich: Der RS-Anteil beim Octavia liegt in Deutschland bei 20 Prozent. Ein sehr hoher Wert, der neben den Fahreigenschaften wohl zurückzuführen ist auf die besonders umfangreiche Ausstattung.
Sportsitze mit integrierten Kopfstützengeben serienmäßig Halt. Ambientebeleuchtung und eine neu gezeichnete Instrumenteneinheit mit Farbdisplay sind immer an Bord. Infotainment- und Assistenzsysteme sowie Konnektivität sind auf dem aktuellen Stand. Was nicht Serie ist, gibt es als Extra:
Preise und Ausstattungen des Skoda Octavia Facelift.Zur RS-Ausstattung beim Octavia gehören außerdem ein
adaptives Lichtsystem mit Voll-LED-Scheinwerfernsowie Nebellampen ebenfalls in LED. Die Wabengittereinsätze in den großen Lufteinsätzen grenzen die Optik von braveren Octavia ab. Das Heck schließt bei der Limousine mit einer Spoilerlippe und beim Combi mit einem Dachkantenspoiler ab. Unter der Schürze schauen große Endrohrblenden in Edelstahl hervor. Sportlich gemeint – und gar nicht so unsportlich gemacht, dieser Skoda.
Skoda Octavia RS: Technische Daten
- Motor: 2.0 TSI
- Leistung: 230 PS (169 kW)
- Drehmoment: 350 Nm (1.500-4.600 U/min)
- Getriebe: Sechsgang-Handschalter (Sechsgang-DSG)
- Antrieb: Front
- 0-100 km/h: 6,7 s
- Höchstgeschwindigkeit: 250 km/h
- Verbrauch: 6,5 l/100 km (NEFZ)
- CO2: 149 g/km
- Länge: 4,69 m
- Breite: 1,81 m
- Höhe: 1,49 m (Combi: 1,45 m)
- Radstand: 2,68 m
- Kofferraum: 590-1.580 l (Combi: 610-1,740 l)
- Basispreis: 30.890 Euro
- Marktstart: Juni 2017
- Motor: 2.0 TDI
- Leistung: 184 PS (135 kW)
- Drehmoment: 380 Nm
- Getriebe: Sechsgang-Handschalter (opt. Sechsgang-DSG)
- Antrieb: Front (opt. Allrad)
- 0-100 km/h: 7,9 s
- Höchstgeschwindigkeit: 232 km/h
- Verbrauch: 4,5 l/100 km (NEFZ)
- CO2: 119 g/km
- Basispreis: 31.690 Euro
- Marktstart: Juni 2017
: SP-X
104 Antworten
Es läuft nicht gut mit dem Octavia, das merkt man daran, dass dieses Auto ständig hier und anderswo beworben und beweihräuchert wird. Aber aus einem häßlichen Entlein wird nunmal nicht immer ein schöner Schwan. Da nützt das peinliche RS-Logo am Heck auch nichts.
Zitat:
@VectraOasis schrieb am 12. April 2017 um 07:59:29 Uhr:
Zitat:
@chefkoch1312 schrieb am 12. April 2017 um 07:24:54 Uhr:
Abgeregelt bei 250km/h?Fällt mir schwer zu glauben,mit 230PS![]()
Mit 230 PS und ohne Allrad ist das ganz normal.
Ist ja kein Volvo
Glaub ich auch nicht das der mit 230 PS über 250 schaffen würde um abgeregelt zu sein. Der macht das grad so nach Tacho 250 zu fahren , mehr aber auch nicht.
Zitat:
@flesh-gear schrieb am 12. April 2017 um 08:59:48 Uhr:
Zitat:
@VectraOasis schrieb am 12. April 2017 um 07:59:29 Uhr:
Mit 230 PS und ohne Allrad ist das ganz normal.
Ist ja kein Volvo
Glaub ich auch nicht das der mit 230 PS über 250 schaffen würde um abgeregelt zu sein. Der macht das grad so nach Tacho 250 zu fahren , mehr aber auch nicht.
Vielleicht bestensfalls 1 bis 2 km/h drüber aufgrund von guter Aerodynamik? Wie auch immer. Die Luftpumpe wird bei dem Tempo eh schreien und quieken wie ein Schwein am Spieß.
Ähnliche Themen
Zitat:
@flesh-gear schrieb am 12. April 2017 um 08:59:48 Uhr:
Zitat:
@VectraOasis schrieb am 12. April 2017 um 07:59:29 Uhr:
Mit 230 PS und ohne Allrad ist das ganz normal.
Ist ja kein Volvo
Glaub ich auch nicht das der mit 230 PS über 250 schaffen würde um abgeregelt zu sein. Der macht das grad so nach Tacho 250 zu fahren , mehr aber auch nicht.
Der A4 Avant ist mit 190 PS (2.0 4 Zylinder Turbo) mit 238 km/h angegeben. der Mercedes Kombi mit 211 PS (2.0 4 Zylinder Turbo) mit 244 km/h, warum sollte der Octavia keine 250 km/h mit 230 PS (2.0 Liter 4 Zylinder Turbo) erreichen?
Zitat:
@NeureicH schrieb am 12. April 2017 um 08:12:49 Uhr:
Wo ist jetzt hier die Menge Kraft??? Warum hat der RS immer noch nicht die 300 PS wie Golf R, Audi S3 und SEAT Leon Cupra? So wird das nix mit der "Top-Version"...
Ich wäre so ein Kandidat, der keine 300 PS braucht. Wollte mir letztes Jahr einen der beiden zulegen und habe beide gefahren. Meiner Meinung nach hätten mir die damaligen 230 PS völlig ausgereicht.
Zitat:
@fakeforever schrieb am 12. April 2017 um 08:52:08 Uhr:
Aua tut die Front weh. Den Designer will ich mal sehen
Ich konnte nur ein Foto seines Haustiers finden.
Ich finde die Front auch seeeeeeehr gewöhnungsbedürftig. Wäre ein Ausschlußgrund für mich, da absolut nicht mein Geschmack.
Auch das Cockpit wäre für mich ein no go, da für eine RS-Version der letzte Schliff fehlt. Rote Nähte machen wfür mich noch keinen RS.
Mit 230 PS sollte der sehr wohl die 250 km/h schaffen. Vielleicht mit Anlauf, aber halt machbar.
Meiner hat 180 PS und ist mit meines Wissens mit 242 km/h angegeben.
So schlimm finde ich die Front gar nicht. Sieht in natura besser aus als die Fotos vermuten lassen. (Stichwort Gesamtpaket)
Was mich wundert ist, dass es für den Octavia RS TDI nicht die aktuelle Ausbaustufe mit 190 PS gibt sondern nur mit 184 PS.
Wobei im A3 FL auch immer noch die 184 PS Maschine läuft...
Zitat:
@Skaahl schrieb am 12. April 2017 um 09:45:28 Uhr:
So schlimm finde ich die Front gar nicht. Sieht in natura besser aus als die Fotos vermuten lassen. (Stichwort Gesamtpaket)
Was mich wundert ist, dass es für den Octavia RS TDI nicht die aktuelle Ausbaustufe mit 190 PS gibt sondern nur mit 184 PS.
Wobei im A3 FL auch immer noch die 184 PS Maschine läuft...
Ich habe mich sogar etwa geärgert, als ich den RS jetzt bestellt habe. Im Endeffekt sind dann die 6 PS aber nicht kaufentscheidend.
Irgendwo wurde wohl der Cut vollzogen. A3, Q3, Golf, Octavia, Leon ... alle 184 PS. Tiguan (da verstehe ich es nicht), A4, Passat, Superb ... 190 PS.
PS: Ich finde die RS-Front richtig cool!
Zitat:
@db 325ti schrieb am 12. April 2017 um 09:23:48 Uhr:
Zitat:
@flesh-gear schrieb am 12. April 2017 um 08:59:48 Uhr:
Glaub ich auch nicht das der mit 230 PS über 250 schaffen würde um abgeregelt zu sein. Der macht das grad so nach Tacho 250 zu fahren , mehr aber auch nicht.
Der A4 Avant ist mit 190 PS (2.0 4 Zylinder Turbo) mit 238 km/h angegeben. der Mercedes Kombi mit 211 PS (2.0 4 Zylinder Turbo) mit 244 km/h, warum sollte der Octavia keine 250 km/h mit 230 PS (2.0 Liter 4 Zylinder Turbo) erreichen?
Das sind nur Tacho Werte. Mit dem besagten c 250 hatte ich schon Bekanntschaft auf der AB. Der rannte nach meinem Tacho 250 aber dann war auch Pumpe. Zudem dauerte das eine "Ewigkeit " bis der von 200 auf 250 beschleunigt hatte.
Wenn du real 250 fahren willst und die Fahrzeugklasse hierbei berücksichtigst , brauchst du gut 280-300 PS.
Ich bleibe dabei: Der 1Z-Vorfacelift ist der ansehnlichste aller Octavias (oder lautet der Plural Octaven ?). Insbesondere als RS und insbesonderer in raceblue metallic. Dennoch wird es für mich keinen Skoda mehr geben - dafür ist die technische Zuverlässigkeit und Langzeitqualität zu bescheiden. Zumindest bei meinem RS. Aber das ist, so bestätigte mir Skoda Deutschland, ein bedauerlicher Einzelfall.
Zitat:
@DenizRoethel schrieb am 12. April 2017 um 08:50:39 Uhr:
Zitat Quelle : "Erstaunlich: Der RS-Anteil beim Octavia liegt in Deutschland bei 20 Prozent. Ein sehr hoher Wert..."
Das wundert mich nicht. Der ist nur als RS schön.
Nö. Nahezu alles, was Außen zur RS-Ausstattung gehört, macht den Wagen unattraktiv. Einzig der hinten durchlaufende Reflektorstreifen passt besser zum Octavia als die sonst geteilten kurzen Streifen.
Ansonsten einfach mal darauf achten, wie viele RS offensichtlich als Firmenwagen zugelassen sind. Im Raum Hannover liegt der Anteil geschätzt locker bei 50 bis 60 %.
Zitat:
Infotainment Bildschirm zu niedrig!
Absolut Murks.
Absoluter Murks ist es, wenn man keine Ahnung hat. Man muss während der Fahrt nicht auf das Display schauen. Alle relevanten Informationen werden im MFA angezeigt, die Steuerung ist problemlos per Lenkradtasten oder Sprachsteuerung möglich. Und wäre das Display weiter oben verbaut, würde man es nur deutlich unkomfortabler mit der Hand erreichen.
Und jetzt bitte nicht mit dem Argument "Ein Touchscreen hat nichts im Auto zu suchen" kommen! Solange alle wichtigen Funktion mit physischen Tasten versehen sind, ist ein Touchscreen die beste Ergänzung.
Komischerweise gibt es solche "bedauerlichen Einzelfälle" bei jeder Marke und vor allem komischerweise nicht vereinzelt^^