Vibrationen in der Vorderachse
Liebe Gemeinde,
im Großen und Ganzen komm ich ja ganz gut zurecht mit meinem E 320 T CDI auf 5/2000 mit 180.000 km. Die üblichen Wehwehchen hab ich alle schon mehr oder weniger durch, der Freundliche oder das Forum weiß meist Rat.
Aber in einer Sache ist es zum Haare-ausreißen: Die nicht in den Griff zu bekommenden leichten Vibrationen in der Vorderachse. Hatte ich beim Vorgänger, einem 220 CDI 3/2000 ebenso, kamen bei beiden Fahrzeugen so mit dem "Älterwerden" ab rund 80-100.000 km. Ist nicht besonders schlimm, aber nervig. Unwuchtmaxima bei 80-90 und 120-130 km/h, man spürt es auch ganz leicht in der Lenkung.
Das Fahrzeug ist ein stinknormaler Elegance mit Standardbereifung (215/55R16), gekauft mit 37.000 km vor 7 Jahren mit Continental "PremiumContact", damit lief damals alles perfekt rund.
Ich hab bis jetzt über die letzten 80.000 km so ziemlich alles probiert, was der Hausverstand vorschlägt, wenn es der Verschleiß sich da und dort zeigte:
Räder gewuchtet. Keine Änderung.
Bremsscheiben getauscht, waren am Außenrand seeehr rostig. Keine Änderung.
4 neue Sommerreifen Conti "PremiumContact 2" gekauft. Keine Änderung.
4 neue Winterreifen Michelin "Alpin 3" auf Stahlfelgen. Keine Änderung. (Mussten zuerst mal ausgetauscht werden wegen fürchterlicher Unwucht bzw. Höhenschlag.)
Spurstangenköpfe links+rechts getauscht. Keine Änderung.
Stoßdämpfer prüfen lassen, i.O.
4 neue Sommerreifen Bridgestone Touranza irgendwas, keine Änderung.
Jetzt hat es mir gereicht und bin zum Freundlichen und hab ihm erzählt, welche Odyssee ich da schon durchmache und dass nix hilft und ich hier im Forum schon gelesen hätte, dass die Querlenkerbuchsen auch schuld sein können.
Er meinte: Kann schon sein, nachdem man die Räder fast ausschließen kann, würde er dort mal suchen.
Also auf beiden Seiten alle unteren Querlenkerbuchsen erneuern, Stabikoppelstangen und -gummis ebenso, die Federn auch gleich weil schon ziemlich rostig und die vorderen rubbeligen A.T.U-Bremsscheiben gegen MB-Teile ersetzen. Spurstangenköpfe ist noch nicht lange her, obere Querlenker ist eine üble Schrauberei, soll man nur machen wenn nichts hilft. Traggelenke seien noch in Ordnung, wurden geprüft, ebenso die Radlager.
So habe ich jetzt 1.250 Euro ausgegeben und vorne ist praktisch alles neu, bei Kanaldeckel-Gepolter merkt man einen spürbaren Unterschied ...
Aber die Vibrationen bei 90 km/h sind nicht weg, nur spürbar geringer, weil sich das Auto nicht mehr so klapperig anfühlt, vielleicht ist das Maximum jetzt um gut 5 km/h nach oben versetzt ... und interessanter Weise sind die Vibrationen bei 130 km/h so gut wie weg!
Also vielleicht die Räder? War schon eine Weile her, dass die gewuchtet wurden ...
Bei uns hat um die Ecke ein neuer Reifenbetrieb eröffnet, neue Geräte und motivierte Leute, dort ließ ich jetzt die Vorderräder neu wuchten und auf Höhenschlag prüfen.
Ergebnis: Beide Räder laufen perfekt rund (0,25 mm Höhenschlag sei super, so der Mann am Gerät), Unwucht der soeben abmontierten Räder ca. 10 g, also neu gewuchtet. Gewichte maximal 10+20 g bei einem Rad, 20+0 g beim anderen, auch perfekt, meinte der Gute. Was anderes hätte ihn bei Bridgestone-Reifen auch gewundert.
Übrigens waren die Berührungsflächen von Felge und Radnabe sauber, offensichtlich gebürstet und mit Kupferspray gegen Korrosion behandelt worden.
Nachdem also nicht viel anders war als vor dem Wuchten schwante mir Böses ... Bei der Heimfahrt konnte ich feststellen: Nix anders. Ganz leichte Unwucht bei 90 km/h ... *aaargh*.
Was bleibt noch?
Doch die oberen Querlenker? Dafür will er mir 500 Euro abnehmen.
Das Lenkgetriebe? Seine Befestigung?
Die Achsschenkel mit Lagern und Radnaben?
Doch die Stoßdämpfer?
Hat wer einen Tipp für mich?
Ach ja, hinten ist bis auf die neuen Bremsscheiben und Hauptquerlenkerbuchsen (?) links und rechts soweit noch alles beim alten. Ächzte wie eine alte Oma, der Gute ...
Ich hab schon so einen Grant auf dieses Getrampel da vorne, wenn ich in den neuen 211er einsteige ist das einfach nur ruuuuuhig, egal was kommt. (Mag ihn aber trotzdem net so, wie den alten Dicken.)
Beste Antwort im Thema
So, Abschluss der ganzen Sache:
Ich bin knapp 1.300 Euro leichter, besitze nun eine neue Kardanwelle (nebst Mittenlager, Hardyscheiben und Zentrierbüchsen) und nebenbei dadurch ein völlig vibrationsfreies Auto. Volltreffer!
Ich habe mir das Teil zeigen lassen: Der aufvulkanisierte Gummi am Getriebe-Ende hat sich gelöst, ließ sich stark wegbiegen und der Längenausgleich hat gut fühlbar Spiel beim Anheben der Welle.
Das Auto ist jetzt absolut ruhig und auch das Lastwechsel-Klack-klack, das ich in letzter Zeit vermehrt bemerkt hatte, ist praktisch völlig weg.
Fazit.
1.250 Euro für die Überholung der kompletten Vorderachse samt Bremsscheiben, ohne obere Querlenker. Deutlicher Komfortgewinn (Akustik, Fahrgefühl), Bremsen eh nötig wegen rubbeln ("billige" A.T.U-Scheiben).
300 Euro Motor- und Getriebelager. Deutlicher Komfortgewinn in punkto Vibrationsfreiheit des Motors, auch beim Starten und Abstellen sehr deutlich.
1.300 Euro Kardanwelle. Problem gelöst.
Was für eine Schlacht. 😛
So, jetzt noch die rechte hintere Tür beim Griff entrosten, bei den Kofferraumtaschen links und rechts am Boden und bei den Entlüftungsgittern neue Bleche einschweißen, den Tankfalz entrosten, den Vorderachsträger mit Reparaturblech in Stand setzen und dann alles nochmal mit Mike Sander's Heißfett behandeln.
Andere gehen um das ganze Geld 1 Woche zu viert Schifahren im *****-Hotel inkl. Liftkarte ... ich hab einen Mercedes. 😎
82 Antworten
Ja, denkbar ist ja alles mögliche.
Der Endtopf ist neu, die Befestigungsgummis davon natürlich auch. Die Vibrationen sind aber vorher und nachher nicht anders gewesen, daher schließe ich das eher aus.
Radlager ... obere Querlenker ... Stoßdämpfer ... das wäre vorne noch zu machen.
Sodala, nächste Etappe auf der Suche nach der Ursache der Vibrationen:
Der Freundliche ließ den Wagen auf den Bühne laufen -- und die Vibrationen waren genauso da.
Der Vorschlag ist nun, das Kardanmittellager auszutauschen und die Kardanwelle neu wuchten zu lassen. Ich hab dann nach den Hardyscheiben gefragt, da war die Antwort "kann man gleich mit den Passhülsen machen, schauen aber eigentlich noch gut aus".
Aufgerufen würde für das Gesamtpaket 760 Euro. Meine Frage nach der Garantie, dass die Unwucht dann auch bereinigt wäre, wurde natürlich ausweichend beantwortet.
Darauf hin habe ich den Vorschlag gemacht, doch die Kardanwelle abzuhängen und den Wagen mal auf 90 km/h anzuschleppen ... geht leider nicht so einfach, man muss dazu den hinteren Teil der Kardanwelle ausbauen, wurde mir mitgeteilt. Aber bevor da was repariert wird, wird das noch gerne versucht, nachdem die Kardanwelle ausgebaut sein wird. Könnte ja auch noch von Differenzial oder den Antriebswellen kommen.
Ich lass auch gleich die 4 (hydraulischen?) Lager des Hinterachsschemels mittauschen. Möglicherweise spielen die auch rein. Nachdem der Komfort an der Vorderachse und durch den Tausch der Motor- und des Getriebelagers so wesentlich positiv beeinflusst worden sind, kann das kein Fehler sein, denke ich.
Was ich mir noch denke: Ich hab auch schon über den angeblich nicht so selten ausgeschlagenen Längenausgleich und kaputte Kreuzgelenke der Kardanwelle gelesen ... eine neue Welle kostet aber einen glatten Tausender plus Hardykrimskrams und Arbeit. Hmmm ... kann das Ursache sein?
Hat wer Erfahrungswerte für den Austausch der 4 Hinterachsschemellager für mich? Was darf das kosten?
Hat wer schon am Kardantrieb dieses "volle Programm" machen lassen?
Hallo Austro-Diesel,
schön zu hören, dass ich mit den Vibrationen im Bereich der Kardanwelle nicht alleine da stehe. Habe auch zu den Vibrationen passende Geräuschkulisse im lastfreien Zustand.
Problem bestand schon, als ich den Wagen mit knapp 45tkm auf der Uhr gekauft hatte. Allerdings erst viel zu spät gemerkt, wodurch die Gebrauchtgarantie schon abgelaufen war. 🙁
Habe unlängst alle Stoßdämpfer, Federn und die Tonnenlager der Hinterachse sowie ein hinteres Radlager, eine defekte Auspuffhalterung und noch ein ölendes Lager an der Vorderachse wechseln lassen (absoluter Freundschaftspreis 1,6k€). Dabei war auch noch ein defektes Thermostat sowie eine Feinwuchtung der Reifen enthalten.
Erfolg:
- Die Vibrationen sind immer noch da. Immerhin federt er nun so hart wie noch niemals zuvor (könnte glatt als BMW durchgehen).
- Zumindest "wackelt" der Hintern nun nicht mehr ganz so stark wie vorher bei hohen Geschwindigkeiten.
- Vibrationen im Lenkrad jetzt bei 110km/h und nicht mehr bei 90km/h.
Die Geräusche habe ich dem Meister einmal vorgeführt. Er meinte auch was vom Zahnradspiel im Differenzial. Die Antriebshalbwelle war in Ordnung (musste ja für das Radlager ausgebaut werden).
Ich finde die Idee mit dem Abschleppen zwar ganz pfiffig, aber bringt nur was, wenn die Vibrationen auch im ausgekuppelten/"N"-Zustand vorhanden sind.
Insgesamt würde ich es mir aber überlegen, ob man sich nicht einfacher einen anderen Wagen kaufen sollte. Die W210 sind doch allesamt maximal noch 6k€ im Händler-EK wert!
Da lohnt es sich m.E. nicht mehr noch weitere tausender in eine neue Kardanwelle zu investieren (kann man sich auch für die Hälfte bei einem Antriebswellen Hersteller bauen lassen).
Ich überlege ja schon, ob es noch Sinn macht, bei meinem die feuchte Ölwanne abzudichten.
Trotzdem noch viel "Spass" bei der Fehlerfindung. Ist ein echt interessanter Artikel geworden.
LG,
AHD
@ Austro-Diesel
Der Tausch der hinteren Lagerschemel ist ziemlich aufwendig! Vor vielen Jahren habe ich das an einem W124 in Österreicht machen lassen - Kostenpunkt ca. 1200 DM --> ~ 650 Euro. Heute vermutlich weitaus teurer!
Ich hab das aber auch schonmal selbst gemacht - in der Werkstatt eines befreundeten Autoschlossers.
Die gesamte Hinteraches wird dabei abgesenkt! Das ist aufwändig und geht in die AW's...
Ohne Bühne nicht machbar!
Wurden denn die Räder inzwischen mal dynamisch, d. h. am Auto montiert, ausgewuchtet?
Mein Vater hatte mal ein ähnliches Problem! Nach vielem Hin- und Her wurde festgestellt, dass der Lochkreis einer Felge nicht ganz zentrisch gebohrt war (Original MB!)... Nach Tausch der Felge war alles gut!
Dann wären da noch die ganzen Verstrebungen mit ihren Lagern an der Hinterachse. Die können auch ausschlagen...
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Danke für die Antworten, für die Teilnahme und die hilfreichen Ratschläge! 😎
Also, dass es wirtschaftlich nicht mehr viel Sinn macht, in ein 10 Jahre altes Auto viel reinzustecken, das ist nicht von der Hand zu weisen. Auf der anderen Seite ist es (vor allem nach den vielen Gummiteil-Austausch-Reparaturen wieder) so komfortabel wie nur wenige andere Neuwagen, der S211 MOPF 200 CDI Aut., den wir auch haben, macht mich mit seiner "sportlichen" Hoppelei ganz krank ... und mit 180.000 km ist er ja gerade mal eingefahren, sollte man meinen ... und einen schönen Fast-Neuwagen gibt es erst in frühestens drei Jahren, wenn der 211er aus dem Leasing draußen ist (Firmenwagen).
Die Hinterräder wurden noch nicht dynamisch gewuchtet, aber mit anderen Felgen (Winterreifen auf Stahlfelge) ist ja alles ident. Habe gerade den Wagen vom "Diagnosetag" bei MB abgeholt und er meinte, auch ohne Räder brummt der Wagen exakt bei jenen Drehzahlen, die 90 und 130 km/h entsprechen. Also kann man die Räder komplett ausschließen; mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit also auch die Fahrwerksgelenke hinten. (Kann schon sein, dass die alles noch schlimmer machen, können aber nicht die Ursache sein.)
Das Brummen ist übrigens auch bei N da, also ist der Defekt irgendwo zwischen den hinteren Radnaben und dem Getriebeausgang. Das Getriebe ist übrigens erst 139.000 km alt (war recht schnell kaputt) und wurde schon 2x nach T.E. "behandelt" und völlig unauffällig. Den Wandler hatte die Werkstatt auch schon im Verdacht, aber der ist bei N ja defintiv aus dem Spiel. Sinngemäß ist das Brummen auch von Gang und Motordrehzahl unabhängig.
Fahrwerksschemel-Lager ... ja, das ist so eine Sache. Muss da reinhorchen, ob überhaupt nötig. Ich hab da auch eine freie Werkstatt, vielleicht ist das dort besser aufgehoben. Bei den Motorlagern war die Absenkung schön sichtbar und der Komfortgewinn sehr deutlich!
Beim 124er gabs an den Enden der Kardanwelle jeweils eine Zentrierbüchse, da ich mir nicht vorstellen kann das sich eine Kardanwelle entwuchtet würde ich eher auf diese (wenn vorhanden) tippen, hatte ähnliches mal bei einem 124er, da die dort aus Spritzdruckguß - Alu waren sind die schonmal eierig geworden und dan besteht die Verbindung nur noch durch die Hardyscheibe, währe dann u.U. möglich wie hier einige erzählen, das die Vibr. kommen und gehen.
Evtl. könnte mal einer in seinen schlauen Katalog schauen ob´s sowas gibt.
Gruß Jürgen
Das mit dem "Unwuchtig werden" glaub ich auch nicht ganz, woher soll das auch kommen?
Andererseits: Das Wuchten kostet 140 Euro, meinte der Meister. Der Betrieb überprüft auch die Verzahnung des Längenausgleichs und das Kreuzgelenk. Wenn man schon alles ausbaut sollte man das nicht auslassen, hat er halt gemeint. Klingt auch wieder vernünftig.
Zentrierbuchsen werden sowieso wie auch beide Hardyscheiben ersetzt, wr auch der Vorschlag der Werkstatt.
Da AWs teuer sind meinte er, dass wir alle relativ billigen Ersatzteile vorbeugend austauschen, erstens ersparrt man sich den u.U. mehrmaligen Ausbau der Welle und irgendwann ist das eh alles fällig.
Zitat:
Original geschrieben von juergen2255
Beim 124er gabs an den Enden der Kardanwelle jeweils eine Zentrierbüchse, da ich mir nicht vorstellen kann das sich eine Kardanwelle entwuchtet
Der größte unterschied in den Kardanwellen vom 124er zum 210er ist, der das sich beim 124er das "Spiel" in der Verzahnung des Längenausgleiches einstellen ließ. Beim 210er ist das nicht mehr möglich. Hat die Verzahnung im Längenausgleich zu viel "Luft", laufen die Teile nicht mehr sauber zu einander u. es entsteht eine Unwucht.
@Austro-Diesel
Kardanwellen kann man Überholen lassen, das kostet um die 220Euro (eine neue dürfte um 800Euro kosten).Erneuert werden der Längenausgleich, das Kreuzgelenk, die Zentrierbüchsen, neu Gewuchtet. Auf Wunsch machen die dir dann auch den Längenausgleich wieder zum Einstellen.
Mit Termin kann man auch darauf warten, dauert ca. 2Std.
Wenn du aus der Umgebung von Köln kommst, hätte ich da eine Adresse.
MfG Günter
Zitat:
Original geschrieben von Austro-Diesel
Leider aus dem Raum Wien ...!
Dann such mal im Internet nach: "Gelenkwellen Reparatur", solche Firmen sollte es auch in Österreich geben.
MfG Günter
Hallo🙂
Habe dies gerade beim Lesen eines Berichtes über den BMW E39 hier bei Motortalk gelesen:
" das nervige Lenkrad-zittern (servotronic ) "
Könnte das auch die Ursache bei unseren Modellen sein? Ich hab Parameterlenkung. ( Achsgelenke etc. laut Werkstatt alles "fest" )
Ich habe nun neue Scheiben+Beläge an der Vorderachse. Bei den ersten Fahrten dachte ich das Zittern bei 80kmm/h wäre weg.
Aber nein: nach einer Nacht Standzeit - genau bei 80 zittert das Lenkrad brav vor sich hin🙁 Was mich sehr verdutzt ist, dass es nicht immer auftritt. Fahre ich ne Weile ist es fast weg. Bei einigen Fahrbahnbelägen läuft er seeehr ruhig, ohne zu zittern. Dann wieder paar Kilometer weiter gehts wieder los..... Ich tippe irgendwie auf die Reifen ( Bridgestone Turanza, 1 Jahr alt ), die wie es ihnen gefällt, vor sich hin eiern😉
MfG
Ich hab auch Parameterlenkung und die Bridgestone Turanza ER300 -- aber es war auch schon davor mit den Conti PremiumContact 2 -- und mit den Winterreifen isses auch da.
Ich werde euch am laufenden halten, im Laufe der nächsten Woche sollte mir meine Werkstatt einen Termin mitteilen. Ich bin ja selbst schon gespannt.
Soda, Zeit für einen Zwischenbericht:
Mein Wagen steht seit heute Morgen bei "meinem" MB-Fachberieb, die Kardanwelle wurde ausgebaut, der Wagen angeschleppt, die Vibrationen waren weg, meinte der Meister. Es hat schon was geschlottert, meinte er, aber das waren seine Knie, als er im geschleppten Wagen mit 2 m Leine unt 100 Sachen geschleppt wurde ... 😁
Kardanwelle zum Instandsetzer gebracht, aber der hat den Auftrag nach Besichtigung abgelehnt, weil nicht nur der Längenausgleich stark ausgeschlagen war, sondern sich auch der Schwingungsdämpfer von der Welle ablöst, so der Meister. Ich hab das nicht gesehen, keine Ahnung was das genau ist. Irgendein aufvilkanisiertes Teil, wenn ich richtig verstanden habe. Der Instandsetzer meinte, er könne das Ding reparieren und den Schwingungstilger entfernen, aber er kann nicht dafür bürgen, dass das Getriebe keinen Schaden nimmt und die Ersparnis steht in keinem Verhältnis zu einer neuen Welle. (Gesamtsumme für mich 1.000 zu 1.250 Euro mit Einbau und allen nötigen Neuteilen).
Am Donnerstag soll die teure Welle eintrudeln, Freitag wird sie eingebaut.
Was mich doch wundert ist, dass das Teil so hinüber ist, ich bin ein absolut schonender Fahrer, keine Gewaltakte, keine Ampelstarts und Kickdown. Und 180.000 km und 10 Jahre ist auch nicht wirklich eine Strecke.
Laut Werkstättenmann bin ich natürlich wieder ein Einzelfall. Als ob mein alter 220 CDI nicht dieselben Symptome ab 100.000 km gezeigt hätte. Und nach dem Gelesenen hier scheinbar kein Einzelfall.
Ich werde berichten.
So, Abschluss der ganzen Sache:
Ich bin knapp 1.300 Euro leichter, besitze nun eine neue Kardanwelle (nebst Mittenlager, Hardyscheiben und Zentrierbüchsen) und nebenbei dadurch ein völlig vibrationsfreies Auto. Volltreffer!
Ich habe mir das Teil zeigen lassen: Der aufvulkanisierte Gummi am Getriebe-Ende hat sich gelöst, ließ sich stark wegbiegen und der Längenausgleich hat gut fühlbar Spiel beim Anheben der Welle.
Das Auto ist jetzt absolut ruhig und auch das Lastwechsel-Klack-klack, das ich in letzter Zeit vermehrt bemerkt hatte, ist praktisch völlig weg.
Fazit.
1.250 Euro für die Überholung der kompletten Vorderachse samt Bremsscheiben, ohne obere Querlenker. Deutlicher Komfortgewinn (Akustik, Fahrgefühl), Bremsen eh nötig wegen rubbeln ("billige" A.T.U-Scheiben).
300 Euro Motor- und Getriebelager. Deutlicher Komfortgewinn in punkto Vibrationsfreiheit des Motors, auch beim Starten und Abstellen sehr deutlich.
1.300 Euro Kardanwelle. Problem gelöst.
Was für eine Schlacht. 😛
So, jetzt noch die rechte hintere Tür beim Griff entrosten, bei den Kofferraumtaschen links und rechts am Boden und bei den Entlüftungsgittern neue Bleche einschweißen, den Tankfalz entrosten, den Vorderachsträger mit Reparaturblech in Stand setzen und dann alles nochmal mit Mike Sander's Heißfett behandeln.
Andere gehen um das ganze Geld 1 Woche zu viert Schifahren im *****-Hotel inkl. Liftkarte ... ich hab einen Mercedes. 😎
Es freut mich außerordentlich, dass du nun endlich dein Ziel erreicht hast: eine vibrationsfreie Fortbewegung mit deiner E-Klasse.
Du hast ja leider viel um bis bis dahin zu kommen, invertieren müssen, aber der Erfolg gibt dir recht.
Da ich deine Anfragen, Zwischenberichte und Enttäuschungen immer aufmerksam mitgelesen habe, habe ich auch etwas nachempfinden können, wie es dir so gehen mag.