Vibrationen ab 100km/h - 540xd - Woher kommen sie?

BMW 5er G31

Guten Morgen,

nach sehr langer Zeit verfasse ich hier im MotorTalk mal wieder einen Beitrag.

Meine BMW-Erfahrung reicht von E36,E46,E91,F20,F11 nun hin zum G31.

Nun zum Problem:

Ich habe vor gut 1,5 Wochen meinen G31, Bj 09/2017 mit 82tkm von einem BMW Vertragshändler abgeholt.
Ich bin grundsätzlich sehr zufrieden, alles funktioniert so wie es soll, auch die oft bemängelte Klima machte mir in den letzten Tagen keinerlei Schwierigkeiten.

Die Probefahrt auf der Landstraße, vor dem Kauf, verlief ebenfalls ohne Auffälligkeiten.

Nun nach der Abholung und im täglichen Betrieb, fiel mir folgendes sehr störend und nervig auf:

Der Wagen vibriert ab 100km/h – ca. 160km/h ziemlich stark.

Der extremste Bereich ist hierbei 120km/h.

Beschleunige ich auf über 160 km/h und lasse dann die Geschwindigkeit auf 150 km/h fallen, tritt das vibrieren nicht schon wie „vermutend“ wieder bei 160km/h ein, sondern baut sich erst wieder bei ca. 150km/h auf.
(so habe ich es zu mindestens gestern wahrgenommen, ich werde das heute aber nochmal ausprobieren)

Das Lenkrad vibriert hierbei übrigens nicht mit, eher vibriert der gesamte Wagen.

Bis 100km/h ( so bin ich auch nur bei der Probefahrt gefahren) ist auch alles absolut ruhig und ohne jegliche Vibrationen oder Geräusche.

Auch bei stärkerer Beschleunigung bis 100km/h treten keinerlei Vibrationen auf, erst darüber setzen diese ein.

Ich habe selbstverständlich schon einen Termin am jetzigen Donnerstag beim Freundlichen.

Dennoch würde ich gern eure Einschätzung wissen, damit wir evtl. schon gezielt „suchen“ können.

Ich danke euch vielmals.

LG Robert

70 Antworten

Zitat:

@TheRealThing schrieb am 23. Juni 2021 um 14:56:55 Uhr:


@bsa11: nun ja, Vibrationen durch deutlich abweichende Spur und Sturz kann man nicht ausschließen, wenn die Räder vorn oder hinten schielen, ist das gut möglich. Meine Meinung: wenn man die Werte weiß und sie im Rahmen sind, möglichst symmetrisch, dann kann man das ausschließen. Ich kenne das gut, Meister sagt: "wurde vermessen, alles top". Gar nichts war top. Daher: Wissen ist besser als Spekulieren

Reifen: ich hatte definitiv zwei Modelle eines Herstellers, die sich nicht mehr geradegezogen haben (Standzeiten teilweise 2 Monate). Mit anderen hatte ich das Problem nicht, dennoch verzichte ich soweit es geht mittlerweile auf solch lange Standzeiten.

Der A6 mit Luftfahrwerk ist recht empfindlich und bei mir waren es eindeutig die Reifen, mehrfaches Auswuchten etc. brachte nichts, Höhenschlag war gering, dennoch waren Vibrationen zw. 100-120 sehr deutlich. Erst nach Wechsel auf neue Reifen war der Spuk vorbei.

- Spur/Sturz: wir reden eigentlich vom gleichen, ich bevorzuge aber nach Ursache und Wirkung den Zusammenhang zu beschreiben.

Daher....etwas, was nicht rotiert, kann nicht vibrieren bei der Fahrt, wo nur die Räder/Bremsscheiben rotieren. Sturz/Spur wird durch nicht rotierende Fahrwerkteile eingestellt bzw. vorgegeben und sind Begriffe für deren geometrischen Daten. Wie ich schrieb, bei signifikanten Abweichungen kann es aber zum unregelmäßigen Abrieb des Reifens kommen und kann die dadurch eintretende Unwuchtbildung am Reifen Vibration erzeugen , weil der Reifen rotiert. Das ist Wissen und nicht Spekulation.

- Plattstehen:

ja Unterschiede gibt es bei Reifenmarken bzgl. der Thermosensibilität der eingebauten "Reifenbandagecorde " über dem "Gürtelpaket", beide im Laufflächenbereich. Daher werden manche als sensibler, andere nie für die gleiche Sache wahrgenommen. Auch hier: da zieht sich nichts "gerade", sondern der abgeplattete Abschnitt ist schon gerade, verursacht durch den Stand, anstelle Rund zu sein, was der Reifen ja sein soll. Die Reifenbandage ist Kunststoffcord, die durch Erwärmung wieder elastischer wird und üblicherweise fügt es sich der runden Form, womit dann die anfängliche Vibration aufhört.

- mehrfaches Auswuchten, Höchenschlag:

leider ist das nicht die Kernkompetenz der Autohäuser, sie hassen Reifenprobleme geradezu. Je empfindlicher die Fahrwerke sind, je flacher die Reifenquerschnitte werden, desto sensibler ist das ganze System auf geometrische Abweichungen. Daher, man kann den Reifen "totwuchten", es hilft nichts wenn man nicht die Radialkraftschwankung angeht. Wuchten zielt auf ungleiche Massenverteilung, wobei der Reifen ohne Kontakt zentrisch rotiert und die Wuchtmaschine die Ungleichgewichte ermittelt. Diese Maschine hat jedes Autohaus. Kraftschwankung erfaßt man erst, wenn der Reifen rotierend gegen eine Trommel gedrückt wird und die Kräfte gemessen werden. Deren Ungleichmäßigkeit kann immer noch signifikant sein, selbst nach 100-maligem perfektem Wuchten. Die dazu nötige Maschine haben nicht alle Autohäuser, weil es kostet und die Kompetenz des Monteurs auch erforderlich wäre. So entstehen die Erfahrungen über nicht auswuchtbare Reifen. In solchen Fällen ist es hilfreicher, den Markenreifenhändler um kompetente Abhilfe zu bitten.

Hallo,

ich habe gestern ebenfalls explizit nach den Möglichkeiten der Erfassung von Radialkraftschwankungen gefragt.
Mein Autohaus hat hier leider nur eine relativ neue Wuchtmaschine ob die aber die Radialkräfte messen kann...
Eine Hunter ist es wohl nicht.

Die Frage wäre nur ob es in meiner Nähe (PLZ 311xx) einen Reifenhändler gibt der solche Messungen machen kann?

Zitat:

@Dornspider schrieb am 22. Juni 2021 um 07:29:24 Uhr:


Guten Morgen,

nach sehr langer Zeit verfasse ich hier im MotorTalk mal wieder einen Beitrag.

Meine BMW-Erfahrung reicht von E36,E46,E91,F20,F11 nun hin zum G31.

Nun zum Problem:

Ich habe vor gut 1,5 Wochen meinen G31, Bj 09/2017 mit 82tkm von einem BMW Vertragshändler abgeholt.
Ich bin grundsätzlich sehr zufrieden, alles funktioniert so wie es soll, auch die oft bemängelte Klima machte mir in den letzten Tagen keinerlei Schwierigkeiten.

Die Probefahrt auf der Landstraße, vor dem Kauf, verlief ebenfalls ohne Auffälligkeiten.

Nun nach der Abholung und im täglichen Betrieb, fiel mir folgendes sehr störend und nervig auf:

Der Wagen vibriert ab 100km/h – ca. 160km/h ziemlich stark.

Der extremste Bereich ist hierbei 120km/h.

Beschleunige ich auf über 160 km/h und lasse dann die Geschwindigkeit auf 150 km/h fallen, tritt das vibrieren nicht schon wie „vermutend“ wieder bei 160km/h ein, sondern baut sich erst wieder bei ca. 150km/h auf.
(so habe ich es zu mindestens gestern wahrgenommen, ich werde das heute aber nochmal ausprobieren)

Das Lenkrad vibriert hierbei übrigens nicht mit, eher vibriert der gesamte Wagen.

Bis 100km/h ( so bin ich auch nur bei der Probefahrt gefahren) ist auch alles absolut ruhig und ohne jegliche Vibrationen oder Geräusche.

Auch bei stärkerer Beschleunigung bis 100km/h treten keinerlei Vibrationen auf, erst darüber setzen diese ein.

Ich habe selbstverständlich schon einen Termin am jetzigen Donnerstag beim Freundlichen.

Dennoch würde ich gern eure Einschätzung wissen, damit wir evtl. schon gezielt „suchen“ können.

Ich danke euch vielmals.

LG Robert

Mein Tipp: Bevor du viel Zeit und Geld verbrennst…
Pico Technology ist ein Hersteller von Messtechnik die die Ursachen von Vibrationen bei Fahrzeugen ermittelt. Motoren Zimmer hat dazu mal ein Video bei YouTube eingestellt. Mich hat das überzeugt.

https://www.youtube.com/watch?v=cNipUr9v4f4

Zitat:

@Dornspider schrieb am 25. Juni 2021 um 12:07:59 Uhr:


Hallo,

ich habe gestern ebenfalls explizit nach den Möglichkeiten der Erfassung von Radialkraftschwankungen gefragt.
Mein Autohaus hat hier leider nur eine relativ neue Wuchtmaschine ob die aber die Radialkräfte messen kann...
Eine Hunter ist es wohl nicht.

Die Frage wäre nur ob es in meiner Nähe (PLZ 311xx) einen Reifenhändler gibt der solche Messungen machen kann?

Es wäre zumindest für die Einengung der "Verdächtigen" hilfreich, an einer Position ein anderes Rad (gutes) zu montieren. Immer an anderer Stelle und mit dem kritischen Geschwindigkeitsbereich probefahren. Üblicherweise sind NIE 4 Räder gleichzeitig verursacher, nur eines. Wenn dann einmal sich die Ruhe einstellt, dann weiß man, welches Rad der "böse" ist. Dies kann man ja selbst ohne Geräte erledigen. So hätte man auch die Gewißheit, daß es am rad liegt und nicht am Antriebsstrang. Wenn sich nichts ändert, dann würde ich nicht mehr die Räder betrachten, sondern Antriebsteile.

PS: man darf zwar gesetzlich keine Reifentypen an einer Achse mischen (d.h. Winter mit Sommerreifen), aber für diesen Versuch würde ich die Strecken wagen.

Ähnliche Themen

Vielleicht denke ich zu simpel. Einfach von einen anderen Fahrzeug einen Satz Räder montieren und fahren. Dann brauchst du keine high-tech Wuchtmaschine.

Zitat:

@MBimmer schrieb am 25. Juni 2021 um 17:42:18 Uhr:


Vielleicht denke ich zu simpel. Einfach von einen anderen Fahrzeug einen Satz Räder montieren und fahren. Dann brauchst du keine high-tech Wuchtmaschine.

Ja, weil wenn man einen kompletten Satz probeweise wechselt, weiß man imemr noch nicht, welcher der schlechte ist. Vibration als solcher ist kein technischer Anerkennungsgrund bei gelaufenen Reifen. Wenn ein Reifen durch Fabrikation unrund läuft, dann ist das schon im Neuzustand erkennbar. Nicht erst nach tausenden von km darauf zu kommen.

Daher ist das durchprobieren zwar müsig, aber für den Tausch ökonomisch(er).

Zitat:

@bsa11 schrieb am 25. Juni 2021 um 17:49:19 Uhr:



Zitat:

@MBimmer schrieb am 25. Juni 2021 um 17:42:18 Uhr:


Vielleicht denke ich zu simpel. Einfach von einen anderen Fahrzeug einen Satz Räder montieren und fahren. Dann brauchst du keine high-tech Wuchtmaschine.

Ja, weil wenn man einen kompletten Satz probeweise wechselt, weiß man imemr noch nicht, welcher der schlechte ist. Vibration als solcher ist kein technischer Anerkennungsgrund bei gelaufenen Reifen. Wenn ein Reifen durch Fabrikation unrund läuft, dann ist das schon im Neuzustand erkennbar. Nicht erst nach tausenden von km darauf zu kommen.
Daher ist das durchprobieren zwar müsig, aber für den Tausch ökonomisch(er).

Verstehe nicht, was du damit sagen willst.
Um auszuschließen, dass es an den Rädern liegt, nimmt man einen Satz (also alle vier) von einem anderen Fahrzeug und zieht diese probeweise auf. Sind die Vibrationen weg, liegt es am eigenen Radsatz. Welches Rad oder mehrere ist dann noch eine andere Frage. Sind die Vibrationen noch da, kann man Räder ausschliessen und muss leider weiter suchen. Wie oben erwähnt, mit drehen Teilen. Also Bremsscheiben, Wellen, etc.

Moin alle Zusammen!

Ich habe gestern die beiden hinteren Sommerräder gegen meine Winterräder getauscht und bin anschließend eine Runde gefahren.
Die bisher dagewesenen Vibrationen ab 100km/h waren verschwunden und das Auto lief nun absolut ruhig.

Das Vibrieren kommt also wie schon vermutet tatsächlich von den hinteren Sommerrädern.

Was damit nun genau ist, gilt es noch rauszufinden.

Beim Demontieren des rechten Hinterrades ist mir jedoch folgendes aufgefallen:

Ich habe das Auto aufgebockt, sodass gerade so das Rad in der Luft schwebte.
Ich habe dann die Radbolzen entfernt und das Rad auf dem Sitz der Nabe "durchgedreht".
Hierbei fiel mir auf , dass es sich auf einem Viertel des Radumfang schlecht drehen lässt (Kontakt mit dem Boden) und auf den gegenüberliegenden Teil wiederum leicht (Rad in der Luft).

Für mich heißt das erstmal, das der Abstand von Reifenaußendurchmesser zur Nabenmitte hin variiert und somit einen "Höhenschlag" produziert. Das Zentrum wandert sozusagen beim Abwälzen des Rades und das erzeugt natürlich die Vibrationen.

Der Reifen scheint entweder auf der Felge nicht richtig gematched zu sein (Thema: höchster Punkt Felge /niedrigster Punkt Reifen) oder die Felge hat anderweitig einen Schaden erlitten.

Ich will das aber nochmal Gegenprüfen...nicht das es gestern Zufall war...beim linken konnte ich das nicht feststellen..kann aber auch sein, dass ich da etwas mehr "hochgepumpt" habe und das somit nicht aufgefallen ist weil das Rad schon zu weit weg vom Boden war.

Oder würdet ihr das als "normal" einschätzen?

Hallo Robert. Alles orakeln hilft nicht. Du hast die Ursache gefunden. Ab zum Reifen Händler. Höhenschlag oder Unwucht wird der sicher erkennen.

Dann hoffe ich, dass es sich bei mir um ein ähnliches Phänomen handelt. Meine Räder werden jetzt gehuntert und die Puma Maßnahme mit der Hardyscheibe wird durchgeführt.

Sollte das bei mir nicht helfen wird mein Auto gewandelt werden müssen.
Aber schön, dass bei dir eine Lösung in Sicht ist.

Hallo,

ja ich habe demnächst einen Termin bei BMW.
Er ist ja der Händler und da will ich "vorerst" ungern woanders hingehen bis der Mangel beseitigt ist.

Btw.:
Mein Klimabedienteil hat die bekannten "vertikalen Streifen"...muss also auch noch getauscht werden.
Ist mir gestern Abend das erste mal aufgefallen als die Beleuchtung rot war...

So ich nochmal...

irgendwie hat mir das alles doch noch nicht so wirklich Ruhe gelassen.
Ich war mir, wie ich schon sagte, nicht 100% ig sicher ob die Räder wirklich für das Vibrieren verantwortlich sind.
Manchmal denkt man auf den ersten Blick "ja das war es" und auf dem zweiten Blick ist es dann doch nicht so...

Es ist nun wie folgt:

Ich habe heute die Winterräder montiert (nagelneue Felgen+Reifen mit *).
VA+HA.
Die Vibrationen sind nun zwar bedeutend besser geworden, aber das Vibrieren an sich ist immer noch da!

Es ist nach wie vor schwellend beim Einsetzen der Vibrationen..mal extremer...mal weniger...aber es ist wieder relativ punktgenau bei 120-130 km/h jedoch nicht mehr so ausgeprägt.

Ich habe ja vor ein paar Tagen schon die Hinterräder seperat gewechselt...bin damit dann auch gefahren.
Jedoch nur Landstraße und nur mal kurz bis 110km/h..und da war halt so nichts mehr zu spüren und das Auto lief an sich viel ruhiger.Dann dachte ich "ok, klar es sind die Räder".

Aber ich war mir halt nicht sicher und wollte das nochmal 100%ig abchecken.
Was heute geschah.

Keine Ahnung was das ist...
Der Straßenbelag kann es nicht sein...da es mit der Geschwindigkeit wandert.

Ich werde jetzt erstmal ein paar Tage den Winterreifensatz drauf lassen und weiter beobachten...

Danke fürs Feedback - sobald es bei mir weiter geht informiere ich auch nochmal

@Dornspider warum sind dir die (starken) Vibrationen nicht bei der Probefahrt aufgefallen?

Ja gute Frage...
Weil ich da nur 100km/h auf der Landstraße gefahren bin und bis dahin alles perfekt und astrein lief.
Auch bei Vollbeschleunigung war nichts zu spüren.

Das Problem ist ja erst bei 120km/h massiv...von 100 ab fängt es langsam an.Das habe ich so also nicht bemerkt...sondern erst bei der ersten AB-Fahrt.

Ich muss morgen nochmal prüfen, ob sich die Vibrationen ändern wenn ich mal von 80km/h durchgängig vollbeschleunige.
Ich meine , das es dann nicht so krass "schwingt/vibriert", aber man dennoch bei 120km/h die Vibrationen merkt.

Deine Antwort
Ähnliche Themen