Vibration bei Bremsen auf der Hinterachse/Bremstrommel
Hallo, ich brauche mal Eure Hilfe.
Ich bekomme das vibrieren beim bremsen auf der Hinterachse nicht im Griff.
Die komplette Mechanik, also alles was man sich vorstellen kann, Beläge, Handbremsseil, automatische Nachsteller, Feder etc und die Trommel sind schon gewechselt worden, es ist alles Neu! leichtgängig und erzeugt auf dem Rollenprüfstand hervorragende Bremswerte.
Nur die Problematik ist das bei abbremsen von höheren Geschwindigkeiten ab 70 km/h und drüber ein deratiges pulsieren am Bremspedal spürbar wird.
Das Lenkrad bleibt ruhig, beim leichten anziehen der Handbremse vibriert diese auch, also wird der Fehler an der Hinterachse liegen. Das vibrieren ändert sich mit der gefahrenen Geschwindigkeit und ist bereits über das Bremspedal spürbar wenn man dies sanft betätigt, sprich wie wenn die Beläge auf eine unwuchte oder nicht zentrierte Trommel trifft.
Nur ... Nachdem die komplette Bremse mit Belegen und Versteller erneuert worden ist kamen auch neue "günstige" Zubehör-Trommeln drauf ... das Vibrieren war anders aber auch nicht weg...
Ich wollte jetzt endlich die Gewissheit haben ob mein Werkstattmeister Recht oder Unrecht hat, denn dieser behauptete das das vibrieren an meinen neuen Zubehörteilen liegt und es sich da evtl um B-Ware handele
Daher habe ich nun nochmals einen neuen Satz Bremstrommeln von ATE bestellt. Die drauf montiert und siehe da, es gibt keinerlei Änderung (also nur ganz leicht verändert) das bestätigt mich das die Fehlersuche hinten richtig ist. Kann es unter umständen auch an den Belägen und der Mechanik in der Trommel liegen? Die sollten sich doch eigentlich anpassen auch wenn die Trommel ich sag mal so, nicht ganz zentriert wäre?!
Nach etwas im Internet rumstöbern hab ich mich mit dem Gedanken auch schon beschäftigt ob es nicht auch ein Radlager oder Buchse vom Achsschenkel sein kann ... nur denke ich das es das nicht ist da das vibrieren erst beim betätigen der Bremse auftritt und zwar wie gesagt auch schon wenn noch keine großartige Verzögerung eintritt! Ist aber nur meine Vermutung.
Die Räder sind neu ausgewuchtet und haben auch keinen Bremsplatten, sie laufen komplett ruhig (bis ich bremse), ich werde die Alu nun noch Probehalber gegen Stahlfelgen tauschen um das mal auszuprobieren, ich weiß bald keinen Rad(t) mehr ...
Kann mir jemand helfen, hat wer eine Idee was und wo das Problem sein könnte?
16 Antworten
Sorry das ich dieses Thema nochmal aufmache aber genau diesesProblem habe ich bei unserm Smart.zunächst trat das Bremsenrubbeln sporadisch auf dann wurde es schlimmer. Daraufhin Habe ich die Bremsen aufgemacht und einen undichten Bremszylinder gefunden,also Bremse hinten komplett neu! Keine Verbesserung. Dann alle Motorlager neu! Keine Verbesserung. Radlager beide erneuert .Auch dann keine Änderung . Antriebswellen hatte ich auch schon raus ,beide ok. So langsam geht mir das Talent aus.
Wenn noch einer eine Idee oder Lösung hat.
BITTE MELDEN!
Seit über 20 Jahren tritt dieses Problem bei meinem Punto 176 gelegentlich auf.
Etzold schreibt in so wird's gemacht bei Störungsdiagnose Bremse (S.155):
Bremse pulsiert- speziell bei Trommelbremse: Anlage des Scheibenrades an der Bremstrommel nicht plan, dadurch Verzug der Bremstrommel
Abhilfe: Es kann versucht werden die Scheibenräder untereinander auszutauschen.
Diese Abhilfe ist ein Ansatz, hat aber bei mir keine Besserung gebracht.
Die komplette Bremsanlage hinten habe ich erneuert (Beläge, Trommeln, Nachstelleinheit, Bremsseile, Radbremszylinder).
Bei jedem Wechsel Sommer - Winterräder reinige ich mittlerweile die Bremstrommeln und schraube die Trommeln mit den 2 Zentrierschrauben nur handfest an. Der Wagen ist dabei hinten an den beiden Stossfängeraufnahmen angehoben. Danach drehe ich die Trommel von Hand bis zu der Stelle, an welcher der grösste Widerstand beim Drehen ist. Nach Lösen der Zentrierschrauben leicht gegen die Trommel klopfen und wieder handfest festziehen.
Dies wiederhole ich solange, bis kein Widerstand an einer Stelle beim Drehen vorhanden ist. Eventuell auch die Handbremse einen Zahn anziehen, auch hier sollte kein Widerstand an nur einer Stelle vorhanden sein.
Habe ich die optimale Position der Trommel gefunden ziehe ich die Zentrierschrauben endfest.
Nach Betätigung der Bremsen zentrieren sich evtl die Beläge und die Trommeln werden nochmals gedreht.
Wenn die Trommeln an keiner Stelle mehr einseitig schleifen werden die Räder montiert.
Um das Verziehen der Trommeln zu vermeiden ziehe ich die Räder immer zweistufig an. Alle Radschrauben zuerst mit ca. 40 Nm anziehen, danach Endanzug mit 90 Nm. (Diesen Tipp erhielt ich von einem Mitarbeiter eines Wuchtmaschinenherstellers).
Zuletzt kontrolliere ich noch die Handbremse auf gleichmässige Funktion, bei Bedarf wird sie noch eingestellt.
Das Ganze ist natürlich etwas zeitaufwendig und erfordert viel ausprobieren, hat sich bei mir aber über die Jahre bewährt.
Durch das minimale "Verschieben" der Bremstrommel auf der Radnabe und Vermeidung des Verzugs der Bremstrommel beim Anziehen konnte ich das Pulsieren beim Bremsen weitgehend eliminieren.
Bei einem Ford Transit MK3 hatte ein Bekannter einmal die Winterreifen montiert und ohne Dremomentschlüssel nach "Gefühl" angezogen d.h. die Bremstrommeln verzogen. Danach pulsierte die Bremse fürchterlich.
Nach Lösen der Radmuttern und zweistufigem Anziehen war das Pulsieren wieder weg!
Probiert es mal aus und berichtet.