Verteilergetriebe defekt durch falsche Reifen
Hi Leute....
Ich muss Euch hier kurz eine Geschichte erzählen und auch eine Frage stellen. Vielleicht hat ja einer von Euch Erfahrungswerte.
Seit einiger Zeit macht mein X3 an der Hinterachse Gräusche. Als ich in die BMW Werkstatt gefahren bin, wurde mir nach Prüfung gesagt dass das Verteilergetriebe an der Hinterachse defekt sei.
Nachdem die Werkstatt mit München telefoniert hat und um Kulanzregelung gebeten hat, wollte München wissen welchen Reifen ich fahre.
Ich fahre auf meinem X einen Goodyear Eagle F1. BMW sagte das der Reifen nicht von Ihnen empfohlen wird.
Er würde den Verschleiss des Getriebes fördern. Somit haben Sie zwei Möglichkeiten angeboten,Möglichkeit Reifen drauf lassen und Getriebe wechseln 2250,-€ oder Möglichkeit 2 Getriebe wechslen und Reifen drauf machen die von BMW empfohlen sind . An Möglichkeit 2 würde sich BMW mit 50 % beteiligen... aus Kulanz.
Ein Witz oder...die wollen mir durch den Reifen quasi die Schuld für das defekte Getriebe in die Schuhe schieben...starkes Stück oder? Wer hat sowas schon mal gehört?
Hab heute einen Liebesbrief nach München geschrieben.
Grade abgeschickt geht an meinem Wagen die Motorkontrolllampe an. Kann das mit dem Getriebe zusammen hängen oder hat das eine andere Ursache????
Im übrigen hat mein Auto noch keine 100.000km runter.
Hat jemand Erfahrung mit diesem Problem???
Danke für Eure Hilfe.
Gruß Stephan
Beste Antwort im Thema
"Neue" Erkenntnisse nach Ruecksprache mit dem zustaendigen Serviceleiter.
Es ist in der Tat so,das die Niederlassungen angehalten werden,bei Getriebeschaeden wenn die Bereifung keine BMW-Kennung hat,dies so zu kommunizieren.Also...Getriebeschaden wegen falscher Bereifung...!!!!Die Niederlassung ist selbst unsicher,aber muss natuerlich nach Vorgabe von Muenchen agieren.
Auf unsere Frage ob man etwas Schrifliches bekommt,haben wir natuerlich ein NEIN erhalten.Habe dann mal mit einem Bekannten telefoniert,der wiederum einen guten Freund bei BMW -Muenchen hat...eigentlich ist das Problem bekannt,man weiss auch,das dies nicht grundsaetzlich an den Reifen liegt,aber so richtig zugeben darf es keiner!
Ich stelle nicht in Frage,dass das Fahrverhalten mit anderen als von BMW freigegebenen Reifen anders ist,schlechter oder besser,dies liegt auch mit am Empfinden des Fahrers.Aber Getriebeschaden durch Reifen...Nein!!!
In unserem Fall wurde im Mai auf Reifen ohne Kennung umbereift.Machen also vier neue Contis in 3 Monaten ein Getriebe platt...????
Der Schaden muss schon vorher eingeschlichen haben.Die Contis moegen etwas weicher sein und daher ein wenig mehr Schlupf haben,dies muss aber solch ein Getriebe locker kompensieren!!!
Wenn diese Faelle tatsaechlich des oefteren vorkommen,sollte man ueberlegen weitere Schritte einzuleiten.Hier wird auf dem Ruecken des Kunden Schadensbegrenzung gemacht.Damit habe ich,als guter Dienstleister ein Problem!!!
712 Antworten
Die empfohlenen Vorgaben in der Tür sind richtig und sollten so eingestellt werden, ggf. etwas höher unter Beibehaltung der empfohllenen Differenz zwischen VA und HA.
Hallo,
auch bei meinem x3 das gleiche Dilemma. Kurz: vorne rechts Plattfuß. Notlaufrad von BMW eingesetzt,
Zur Werkstatt gefahren , 2 neue Reifen und der Wagen ruckelt beim Gasgeben. Die Werkstatt stellt ein defektes Verteilergetriebe fest. Kosten inkl. Einbau 3000,00 € .was habe ich falsch gemacht?
Welche Reifengröße vorn und hinten?
Welche Reifenmarke vorn und hinten?
Welcher Luftdruck vorn und hinten?
Wieviel Profiltiefe hinten?
Leuchten Kontrollleuchen im Kombiinstrument?
Welche Laufleistung hat das Fahrzeug?
Wurde das Öl im VTG schon mal gewechselt?
Beim Ruckeln ohne Kontrollleuchten im Kombiinstrument, würde ich immer erstmal das VTG-Öl wechseln.
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Ich würde als erste nach die Reifen sehen, das ist auch ganz einfach zu kontrollieren 😁 Die richtige Reifen sollen drauf sein und die Profiltiefe soll rundum etwa gleich sein. Und, wie Pewoka schon schrieb, die richtige Reifendruck ist dabei auch wichtig.
Wenn das nicht stimmt wird das VTG einfach 'aufgefressen'. Habe leider damit meine Erfahrungen, wobei es bei meinem X3 an die Reifen und nicht an die Profiltiefe lag 🙄
Hallo,
Ich habe mir auch einen E53 gekauft und musste nun gesondert Winterreifen kaufen.
Natürlich Mischbereifung, weils besser aussieht. An Probleme mit dem VTG habe ich nicht gedacht.
Der E53Fl soll ja auch x drive haben und ich habe ein paar Fragen zur Funktion:
- standardmäßig wird 62% der Kraft nach hinten geleitet, der Rest nach vorne
- das System kann 100% sperren, also entweder nur die Hinterräder oder nur die Vorderräder antreiben.
- dabei ist die Kupplung komplett offen oder komplett zu, je nach dem welche Achse zu 100% angetrieben wird.
- d.h. Aber im Umkehrschluss für mich: um einen permanenten Allradantrieb mit der 62:38 Momentenverteilung zu realisieren ist die Kupplung permanent am schleifen?!
- was machen da eventuelle bestehende Drehzahlunterschiede zwischen den Achsen? Die Differenzdrehzahlen sind dann zwar im niedrigen % unterschiedlich, aber es schleift ha eh permanent. Bei durchdrehenden Rädern ist diese Drehzahldifferenzdeutlich höher.
- wenn die Abrollumfänge noch im soll sind und das DSC darauf initialisiert wurde, fährt es doch mit der einprogrammierten Steuerung weiter. Man sagt im quasi die vorherrschende Drehzahldifferenz ist i.o. Es ist kein Schlupf an den Rädern.
- des weiteren habe ich aktuell den Stecker vom Ansteuermotor gezogen, weil ich vermute das das Plastikritzel defekt ist. Mal funktioniert das System, mal nicht. Aber wenn die Lamellenkupplung jetzt nicht funktioniert, habe ch dann einen reinen Hinterradantrieb? Das soll ja angeblich nicht möglich sein. Und was gleicht jetzt Drehzahlunterschiede zwischen vorne und hinten aus?
Mischbereifung? Passen da hinten dann Schneeketten drauf? Unbedingt vorher klären. Schneeketten können trotz Allrad in den Alpen Pflicht sein...
Zitat:
standardmäßig wird 62% der Kraft nach hinten geleitet, der Rest nach vorne
Im normalen Fahrbetrieb mit Allradantrieb wird das Antriebsmoment 60 % an der Hinterachse und 40% auf die Vorderachse verteilt.
Zitat:
das System kann 100% sperren, also entweder nur die Hinterräder oder nur die Vorderräder antreiben
Nein, die Hinterachse wird permanent angetrieben. Die Vorderachse wird bedarfsgerecht zugeschaltet.
Aber wenn z.B. die HA auf Glatteis steht, kann das dann noch verfügbare Antriebsmoment dann zu fast 100% auf die VA übertragen werden. Das verfügbare Antriebsmoment liegt aber immer nur zwischen 0% und 40%, da mindestens 60% (max. 100%) immer an die HA gehen. Also, werden bei z.B. Glatteis fast 100% der verfügbaren 40% an die VA übertragen.
Zitat:
dabei ist die Kupplung komplett offen oder komplett zu, je nach dem welche Achse zu 100% angetrieben wird.
Wenn nur die HA angetrieben wird, z.B. beim Rangieren, ist die Kupplung offen. Bei der 60% zu 40% HA zu VA- Verteilung ist die Kupplung komplett geschlossen.
Bei der bedarfsgerechten Zuschaltung der VA ist die Kupplung dementsprechend zum Teil geschlossen (Sperrmoment der Kupplung). Dieses Sperrmoment wird permanent, je nach Fahrsituation neu berechnet und geregelt.
Zitat:
was machen da eventuelle bestehende Drehzahlunterschiede zwischen den Achsen? Die Differenzdrehzahlen sind dann zwar im niedrigen % unterschiedlich, aber es schleift ha eh permanent. Bei durchdrehenden Rädern ist diese Drehzahldifferenzdeutlich höher.
Drehzahlunterschiede durch unterschiedliche Radabrollumfänge werden durch Schlupf an der Lamellenkupplung ausgeglichen. Minimalen Schlupf spürt man nicht. Sind die Drehzahlunterschiede bedingt durch unterschiedliche Profiltiefe, Radumfänge usw. größer spürt man das als Ruckeln.
Durchdrehende Räder z.B. werden vom DSC erkannt und das Sperrmoment wird vom DSC-SG neu berechnet und über das VTG-SG wird das Sperrmoment an der Kupplung über den Stellmotor neu eingestellt. Das geht alles in Sekundenbruchteilen. Das Sperrmoment an der Kupplung verändert sich fahrsituationsbedingt ständig.
Zitat:
Aber wenn die Lamellenkupplung jetzt nicht funktioniert, habe ch dann einen reinen Hinterradantrieb?
Ja.
Zitat:
Und was gleicht jetzt Drehzahlunterschiede zwischen vorne und hinten aus?
Nichts. Die Welle für die VA läuft bei offener Kupplung leer im VTG. Wenn der Stellmotor nicht angeschlossen ist kann die Kupplung nicht geschlossen werden und steht offen.
Das System ganz vereinfacht erklärt hast du eine Welle die vom Getriebe durch das VTG zum Hinterachsdifferential geht. Also eine starre Verbindung. Im VTG sitzt nun auf dieser Welle eine Lamellenkupplung. Die eine Bauteilhälfte sitzt fest auf der Welle zur HA und dreht permanent mit. Die andere Bauteilhälfte sitzt lose auf der Welle und ist mit einer Kette/Riemen mit der darunterliegenden Welle zur VA verbunden. Zwischen den beiden Kupplungsbauteilhälften sitzen die Kupplungslamellen. Wird die lose sitzende Bauteilhälfte nun gegen die feste Bauteilhälfte gepresst, werden die Kupplungslamellen zusammengepresst und es entsteht ein Kraftschluß zur VA. Je nachdem wie stark die Lamellen zusammengepresst werden (Sperrmoment) erfolgt die prozentuale Zuschaltung der VA bzw. die Verteilung des verfügbaren Antriebsmomentes zur VA.
....nur ganz vereinfacht erklärt.
Also ich hab es so verstanden, das der Antrieb vollvariabel ist, heißt das nahezu 100% des Antriebsmomentes auf eine Achse geleitet werden können.
Da die Kupplung in Öl läuft, gehe ich davon aus das die Lamellenpakete nicht wirklich in Kontakt stehen, die Kräfte werden hydrodynamisch übertragen.
Der Verschleiss dürfte also geringer sein als bei wirklicher Reibung. Natürlich ist das Öl dann aber umso wichtiger, da es eine tragende Funktion übernimmt.
Zitat:
@tuskg60 schrieb am 19. Dezember 2016 um 22:19:22 Uhr:
Mischbereifung? Passen da hinten dann Schneeketten drauf? Unbedingt vorher klären. Schneeketten können trotz Allrad in den Alpen Pflicht sein...
Genau, denn mit dem Allrad kommen die Flachländer zwar den Berg rauf, aber ohne Schneeketten nicht mehr runter. Deshalb gleich Kette schon beim hochfahren. 😁
Zitat:
@blabla2 schrieb am 19. Dezember 2016 um 23:53:40 Uhr:
Also ich hab es so verstanden, das der Antrieb vollvariabel ist, heißt das nahezu 100% des Antriebsmomentes auf eine Achse geleitet werden können.....
Wo hast du denn die Weisheit her?
Die Verteilung des Antriebsmoments richtet sich nach dem auf jeder Achse abstützbaren Moment. Wenn z. B. aus dem Stand bei voller Beschleunigung im 1. Gang angefahren wird, ergibt sich durch die dynamische Achslastverteilung eine höhere Achslast an der Hinterachse. Die Hinterachse kann somit ein größeres Antriebsmoment übertragen.
Wenn die Hinterräder z. B. auf Glatteis (geringer Reibwert) und die Vorderräder auf einer Fläche mit hohem Reibwert stehen,
dann werden fast 100 % des verfügbarenAntriebsmoments über die Vorderachse übertragen. Die kaum belastete Hinterachse kann nur ein geringes Antriebsmoment abstützen, da die Räder theoretisch durchdrehen, würden sie nicht über das DSC eingebremst werden. Das auf die HA geleitete Antriebsmoment kann also nicht genutzt werden. Das bei nun geschlossener Kupplung
verfügbareAntriebsmoment für die VA wird nun zu fast 100% an diese übertragen.
Wie gesagt, Die Hinterachse wird immer angetrieben. Wenn die Lamellenkupplung vollkommen geschlossen ist, werden Hinterachse und Vorderachse starr miteinander verbunden. Bei offener Lamellenkupplung wird die VA abgekoppelt. Die HA kann nicht abgekoppelt werden.
Nachtrag da es ja in deinem Fall um den E53 in Verbindung mit Mischbereifung geht.
Beide Kombinationen 19" (VA 255/50R19 / HA 285/45R19) und 20" (VA 275/40R20 / HA 315/35R20) haben sehr geringe Abrollumfangsdifferenzen (im Vergleich zu den Kombinationen beim E83 bedeutend geringere). Bei der 19" Mischbereifung ist die Abweichung +0,2% VA zu HA und bei 20" sind es nur +0,1% VA zu HA.
Hingegen es beim E83 entweder -0,8% bzw. -1,1% VA zu HA sind.
Also macht der E53, genau wie z.B. der E70, bzw. das jeweilige VTG von Hause aus sehr wenig Probleme in Verbindung mit Mischbereifung.
Der X5 hatte bis September 2003 noch das xDrive der ersten Generation. Ab Oktober 2003 dann das gleiche wie der X3 E83, allerdings mit der Kraftverteilung 38:62 v:h.
Ich hatte das mal in meinem Blog zusammengefasst.
Zitat:
@pewoka schrieb am 20. Dezember 2016 um 12:03:29 Uhr:
Nachtrag da es ja in deinem Fall um den E53 in Verbindung mit Mischbereifung geht.
Beide Kombinationen 19" (VA 255/50R19 / HA 285/45R19) und 20" (VA 275/40R20 / HA 315/35R20) haben sehr geringe Abrollumfangsdifferenzen (im Vergleich zu den Kombinationen beim E83 bedeutend geringere). Bei der 19" Mischbereifung ist die Abweichung +0,2% VA zu HA und bei 20" sind es nur +0,1% VA zu HA.
Hingegen es beim E83 entweder -0,8% bzw. -1,1% VA zu HA sind.
Also macht der E53, genau wie z.B. der E70, bzw. das jeweilige VTG von Hause aus sehr wenig Probleme in Verbindung mit Mischbereifung.
Ja, ist ein e53 4,8is.
Mir macht nur Sorge das die mit erworbenen Winterreifen vorne 5-6mm haben und hinten 2-3. Schlimmstenfalls also 4mm Differenz.
Das das nicht super ist, ist mir klar. Nur habe ich das Fahrzeug erst geholt und fahre Freitag gleich in Urlaub... Daher das nachbohren wie kritisch das wirklich ist.
Edit Winter 19" Mischbereifung, Sommer 20" Mischbereifung in den von dir genannten Größen
Beim E53 ist die Abrollumfangsdifferenz wie ja schon oben geschrieben, wenn auch sehr gering, positiv VA zu HA. Das heisst im Gegensatz zum E83 haben die Vorderräder bei Mischbereifung den geringeren Durchmesser und daher den geringeren Abrollumfang. Ist jetzt wie bei deinen Reifen die Profiltiefe hinten geringer, rutscht die Abrollumfangsdifferenz etwas ins negative. Das ist rein rechnerisch, bei 3mm geringerem Durchmesser an den Rädern der HA, dann eine Abrollumfangsdifferenz von - 0,4% VA zu HA. Also auch sehr gering und absolut tolerabel, denke ich.
Trotzdem sind 2-3mm Profiltiefe für Winterräder in meinen Augen ein sicherheitstechnisches NoGo.
Aber das weißt du bestimmt selbst auch.