Verschwiegener Unfall?

Audi A6 C5/4B

Hallo zusammen,

ich muss mich leider hier mal zu Wort melden.

Ich habe mir im Oktober einen schönen 2,5er TDI Quattro gegönnt der mir auch richtig Spaß macht. Ich muss nun leider etwas ausholen:

Als mein Mechaniker und ich uns den Wagen beim Verkäufer (Privatverkäufer) angeschaut haben hat der Wagen uns sehr gut gefallen. Alle Verschleißteile etc. alles wunderbar. Was uns nur direkt auffiel ist das im Kofferraum hinten rechts es relativ nass war. Als ich den Verkäufer darauf ansprach holte er seine Angel aus dem Kofferraum und meinte er war gestern mit Freunden Angeln und habe Nasse Sachen im Kofferraum gehabt. Soweit ok. Zwei tage später war es so das der Kofferraum knochentrocken war. Also alles gut. Leider hatte es nur an den Tagen nicht geregnet was dann, wie sich später herausstellte, der Grund dafür war das der Kofferraum da trocken war.

Mein Kofferraum war immer wieder Nass nach Regen und Waschstraßen. Gestern haben mein Mechaniker und ich, als wir eine Routinemäßige Inspektion durchführten, dem Problem mal genauer angenommen. Dabei stellte sich erschreckendes heraus. Dem Wagen fehlt hinten der komplette Prallschutz! (siehe Bild im Anhang) Unsere Vermuten der Wagen hat hinten rechts einen leichen Bums bekommen. Dadurch war der an der Rechten Seite geschätzt 1-2mm eingedrückt somit waren zwei Blechfalze nicht mehr genau auf einander und dadurch lief das Wass in den kofferraum. Wir haben diese Falze nun mit Dichtmasse etwas abgedichtet damit nicht weiter munter Wasser in den kofferraum fließt.

Momentan koche ich! Die Aussage das das vom Angeln kommt ist für mich schon ein wissentliches Täuschen. Dann die Sache mit dem Prallschutz finde ich Krass! Wenn mir jetzt einer richtig schön drauf donnert knallt der direkt gegen die Karosserie.

Der Wagen ist an sich wirklich Top in schuss! Alles prima. Aber das da hinten stört mich enorm! Ich habe heute schon mit meinem Anwalt (kenne ihn Privat) gesprochen, der meinte da wäre eine Teilerstattung des Kaufpreises möglich. Zusätzlich habe ich auch eine gute Rechtsschutzversicherung die mir auch den Sachverständigen zahlt. Ich will heute Abend mit dem Verkäufer telefonieren und ihm das schildern. Wenn er nicht von sich selber das alles eingesteht will ich meinem Anwalt den Startschuss geben.

Was meint ihr zu der ganzen Sache? Bin momentan echt angepi++t... Ich mag den Wagen wirklich sehr gern fährt sich Top, Nockenwellen, Turbo, Innenausstattung alles prima... Aber das Nervt mich wirklich.

Viele Grüße,
Christian

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Sry, aber das ist mal wieder typisch Deutsch!
Mein Gott, wenn dir das Auto gefällt und du damit zufrieden bist, dein Bekannter da schon mit Dichtmasse rumgesaut hat, dann Hacke es ab und gut ist! Kauf dir den Prallschutz für nen 20er bei ebay gebraucht und das wars! Da mal wieder so nen Wind zu machen mit Anwalt und Rechtsschutz und am besten noch die Karre zu Audi bringen und das die machen lassen und die Rechnung + Ausfallzeit dem Verkäufer geben!
Sry, aber da habe ich kein Verständnis dafür! So wie du es auch schreibst geht es dir nicht ums Geld sonder ums Prinzip, was wiedermal typisch Deutsch ist! Wo kommen wir da hin?
Bald ist es hier genauso wie bei den Amis, wo man auf jeder CoffeToGo Tasse schreiben muss, das der Kaffee heiß ist und man aufpassen soll und es im Winter kalt ist und im Sommer heiß! Und wehe es vergisst jemand zu erwähnen, das ein Eis kalt ist! Dann wird der sofort um x Millionen € wegen Körperverletzung verklagt obwohl eigentlich der Kläger wegen Dummheit verklagt und sterilisiert werden sollte, damit sowas sich nicht Forstpflanzen kann! Traurig traurig....

Mein 2ter Absatz ist zwar etwas extrem verfasst und übertreiben, aber ich sehe das hier ähnlich! Alleine den Streß, den du dann dem Verkäufer antust. Er muss sich dann ggf. mit dem Vorbesitzer auseinandersetzten usw. Alleine, wie lange es schon dauern wird. Evtl. wurde ja nur mal die Heckstoßstange gewechselt und dabei das Teil nicht verbaut oder so ähnlich....

Also wie gesagt wird in meinen Augen aus einer Mücke mal wieder ein Elefant gemacht! Aber so ist ja die heutige Gesellschaft... Alle nur egoistisch und versuchen aus jedem anderen jeden Cent rauszuziehen...

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Den soweit aktuellen Stand kennt ihr ja. Es ging da um unsere erwiederung, dass er sich die Geschichte mit dem "Ich war gestern Angeln" ausgedacht hat. Der Richter am Landgericht war in der Güteverhandlung schon der Meinung das es sich da seinerseits um Arglist handelt. Ich habe soeben ein Schriftstück bekommen das ich euch mal nicht enthalten möchte (Kurz und knapp) 😁 :

Vielleicht war er ja auch Angeln und da hat es eben geregnet und somit wurde der Kofferraum nass 😁😁😁

Es würde mich nicht wundern wenn so Argumentiert werden würde... 🙂

Zu dem Thema kann ich auch was sagen : es kommt alles ans Licht, oft erst nach vielen Jahren !

Ich hatte 1996 mit meinem Audi Cabriolet 2.0 E in den Niederlanden einen Auffahrunfall - meine Frau und ich standen an einer roten Ampel als uns ein Ford Mondeo nach kurzen Bremsquietschen ins Heck knallte und das schöne Cabrio etwas kürzer machte. Witziger weise standen genau gegenüber die Niederländischen Cops auch an der roten Ampel und waren "just in Time" zur Stelle. Besonders nett fand ich nach der kurzen Frage ob es und körperlich gut geht, die Aussage des Polizisten : "machen Sie sich keine Sorgen, wir haben alles gesehen". So war die Unfallabwicklung trotz "Ausland" kein Problem.
Da wir den Wagen nach dem Unfall nicht mehr wollten ( ca. 12.000 DM Schaden ) haben wir den so wie er war gegen Abtretung der Versicherung bei einem hiesigen Audi-Händler und gegen einen geringen Aufpreis in einen A4 Avant 2.6 "gewandelt" 😉

Soweit so gut - der VAG Händler hat den Unfallwagen so wie er war an einen weiteren Händler verkauft ( der Wagen stand damals ganze 2 Tage bei denen auf dem Hof ).
So verging dann Jahr um Jahr und im Sommer 2005 !!! bekam ich Post von einem Anwalt: Ob ich zu dem in den Jahren 1995-1996 auf mich zugelassenen Audi Cabrio und dessen Zustand beim Verkauf irgendwelche Aussagen tätigen könne. Da aus dem Brief nicht mehr hervorging, habe ich den Anwalt angerufen um die Sachlage zu klären.
Er erklärte mir, dass seine Mandaten den Wagen 1997 ! als unfallfreies Fahrzeug von einem Gebrauchtwagenhändler erworben hätten und jetzt beim Weiterverkauf der potentielle Käufer den schweren Vorschaden entdeckt hätte. Es ginge um die Entlastung seiner Mandanten die das Fahrzeug als Unfallfrei erworben und nachweislich selber keinen Unfall gehabt hätten. Ich erklärte dem Anwalt den Ablauf bei dem Händler und da ich noch das Fahrzeuggutachten zum Unfallschaden hatte schickte ich dieses dem Anwalt zu. Er bedankte sich sich im Namen seiner Mandanten und das war es erst mal.
Nach ca. 10 Monaten rief mich die junge Familie an, die den Wagen 1997 als "Unfallfrei" erworben hatten und bedankten sich recht herzlich bei mir. Der "Händler" wurde Zivilrechtlich zur Schadensregulierung und Strafrechtlich wegen gewerbsmäßigen Betrugs verurteilt da das Cabrio wohl nicht das einzigste Fahrzeug war was er als "Unfallfrei" verkauft hatte. Es sollen wohl weit über 10 Anzeigen vorgelegen haben.

Manchmal dauert es verdammt lange bis das die Gerechtigkeit siegt, aber besser spät als nie 😉

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Das ist auch gott sei dank richtig so. Wir leben ja schließlich auch in einen (zwar sehr langsamen) Rechtsstaat.

Ich bin mal gespannt wie die Sache bei mir ausgeht. Das Landgericht meint ja das die Sache mit dem Wassereintritt klar ist, das war ganz klare Arglist. Die Sache mit den Kilometern kommt jetzt auf die Mündliche Verhandlung an.

Wir werden sehen. Zu holen ist bei dem nichts. Aber gott sei dank kommt da meine private Haftpflicht ins spiel.

Viele Grüße
Christian

Zitat:

Original geschrieben von stolberger-chris


Wir werden sehen. Zu holen ist bei dem nichts. Aber gott sei dank kommt da meine private Haftpflicht ins spiel.

Das mit dem Abtreten der Ansprüche an die Versicherung scheint sich wohl durchzusetzen. Da die Versicherer ihre eigenen Inkassoabteilungen betreiben und damit auch einen "sehr langen Atem" haben, wird

der Schuldner die nächsten 30 Jahre keinen Cent über der Pfändungsgrenze "verdienen" dürfen ohne das die vom Inkasso das abschöpfen werden sofern ein gesicherter "Titel" vorliegt.

Solchen Dumpfbacken bleibt dann nur noch die Privatinsolvenz - was ich in diesen Fallen aber fast schon für zu milde halte.

Zitat:

Original geschrieben von DottoreFranko


Solchen Dumpfbacken bleibt dann nur noch die Privatinsolvenz - was ich in diesen Fallen aber fast schon für zu milde halte.

Bleibt nur zu hoffen das in solchen ( vorsätzlichen) Fällen die Versicherung NICHT auf ihre Forderungen verzichtet und somit solchen kriminellen kein Schlupfloch( Privatinsolvenz) bleibt.

Noch besser wäre es, wenn das Insolvenzgericht den Antrag ablehnt, da es sich ja in solchen Fällen um selbstverschuldete und aus kriminellen Sachen entstandene Verbindlichkeiten handelt

Die Frage ist gerechtfertigt, ich denke aber das Versicherung nicht verzichten wird. Warum sollte sie ?

Eine Forderung bildet Finanztechnisch einen Vermögensgegenstand da - sie steigert den Wert des Unternehmens. Für den Aktienkurs einer Versicherung sicher nicht das schlechteste 😉
Zudem ergeben sich aus solchen Forderungen sicher noch ganz andere schöne Bilanztechnische Möglichkeiten die einem Unternehmen durchaus auch helfen können "Steuern zu sparen".

Als privater Kläger nutzt Dir so ein "Titel" bei solchen Typen wohl eher nichts. Ausser das dich jede Überprüfung der Zahlungsfähigkeit des Schuldners erst mal selber Geld kostet kommt da meistens nichts bei rum.

Wenn sich die Möglichkeit ergibt das die Versicherung oder sonst wer ( es gibt da mittlerweile auch ganz spezielle Inkassofirmen die so was machen ) einem den "Titel abkauft", dann weg damit und ruhe haben.

Zitat:

Original geschrieben von DottoreFranko


Die Frage ist gerechtfertigt, ich denke aber das Versicherung nicht verzichten wird. Warum sollte sie ?

Dann wäre eine weitere Spekulation einer Privatinsolvenz des Angeklagten ja hinfällig. Da es bei nicht verzichten auf die Forderung auch keine Privatinsolvenz geben wird

Zitat:

Original geschrieben von zwoachter4b


Dann wäre eine weitere Spekulation einer Privatinsolvenz des Angeklagten ja hinfällig. Da es bei nicht verzichten auf die Forderung auch keine Privatinsolvenz geben wird

.. keine Ahnung 😁

wenn Peter Zwegat von RTL den Fall übernimmt dann vielleicht doch 😁

Zitat:

Original geschrieben von DottoreFranko



Zitat:

Original geschrieben von zwoachter4b


Dann wäre eine weitere Spekulation einer Privatinsolvenz des Angeklagten ja hinfällig. Da es bei nicht verzichten auf die Forderung auch keine Privatinsolvenz geben wird
.. keine Ahnung 😁

wenn Peter Zwegat von RTL den Fall übernimmt dann vielleicht doch 😁

Ein Gläubiger muss auf seine Forderung verzichten, wenn nicht, keine Privatinsolvenz.

Verzichten bedeutet aber nicht das er auf alles verzichtet sondern auf einen großen Teil.

Der Schuldner müsste auch noch viele andere Gläubiger im Nacken haben oder die Schulden müssten so hoch sein, das eine Rückzahlung mit den zur Verführung stehenden Mitteln nicht gestemmt werden können , bei einer "kleinen" Forderung wie in diesem Fall würde ein Gericht einen Antrag eh nicht zustimmen.

Aber der Peter kann sich ja erstmal hier anmelden und sich in den Fall einlesen 😁

Ich kann nur jedem wärmstens ans Herz zu legen, zu überprüfen ob die private Haftpflicht solche Sachen übernimmt. Wir haben es zufällig vor 2 Jahren gemacht und es kostete uns nur wenige Cent mehr im Monat.

Man hat mir wohl zugezwitschert das der Staatsanwalt das verfahren wegen der Falschaussage von seiner Frau und seinem Sohn ins rollen gebracht hat. Dazu sag ich: Richtig so! Ich halte euch weiter auf dem Laufenden!

So es gibt Neuigkeiten!

Heute fand vor dem Landgericht Aachen die Berufung im Strafprozess statt. Er hatte damals gegen das Urteil in der Strafsache vom Amtsgericht Berufung eingelegt.

Gerade eben fand der Prozess dazu statt. Dieser dauerte genau 10 minuten 🙂.
Wir Zeugen und der Rechtsanwalt befanden sich im Sitzungssaal, sowie Staatsanwaltschaft, Schöffen und Richter. Nur der Angeklagte hat sich nicht blicken lassen. Sein Rechtsanwalt konnte sein fehlen nicht erklären. Man muss dazu sagen das er sich nicht verspätet hat weil der Prozess sich wegen Zeitproblemen über eine Stunde nach hinten verschoben hatte.

Ja dann ging das ganz schnell. Nachdem der Richter den RA fragte wo er denn bleiben würde und dieser das nicht erklären konnte zog sich der Richter samt der Schöffen zur beratung zurück. Nach maximal drei Minuten kamen sie wieder. Der Richter bat alle anwesenden sich zu erheben und sagte dann: "Im Namen des Volkes ergeht folgendes Urteil, der Beklagte ist trotz Anwesenheitspflicht nicht vor Gericht erschienen. Dem Berufungsverfahren wird hiermit nicht stattgegeben somit ist das Urteil des Amtsgericht rechtskräftig. Sämtliche Kosten des Berufungsverfahren werden dem Angeklagten zur Last gelegt."

Ja das wars dann 🙂 Somit ist das Urteil Rechtskräftig. Mein Anwalt meinte er könnte jetzt nochmal Berufung einlegen diese werde aber mit fast 100%er wahrscheinlichkeit direkt abgewiesen. Das ganze ebnet uns also den Weg im Zivilprozess.

Zu dem Zivilprozess kann ich bald auch mehr sagen. Momentan ist das noch ein laufendes Verfahren welches Teilweise schon beim Oberlandesgericht in Köln vorliegt, dazu aber bald mehr. Was ich schon sagen kann ist das das Gericht den Heckschaden und deren Betrügerei seitens des Verkäufers als erwiesen ansieht. Dadurch das das Urteil wegen des Tachobetruges jetzt Rechtskräftig ist werde ich ihn mit hoher wahrscheinlichkeit vor dem Landgericht im Zivilprozess dafür auch haftbar machen können.

Mein Anwalt meinte eben, der Angeklagte hätte uns heute kein schöneres Geschenk machen können 🙂

Soviel zu aktuellen, sehr erfreulichen Stand 🙂

Hab mir heute die ganzen 8 Seiten reingezogen. Respekt was du alle mit durchmachst.
Halte uns Bitte Bitte auf dem laufenden bin echt gespannt wie die Geschichte ausgeht.

Drück dir die Daumen

Gruß Survival

Zitat:

Original geschrieben von stolberger-chris



Soviel zu aktuellen, sehr erfreulichen Stand 🙂

Danke fürs Update 😉

Hoffentlich ist bei dem auch was zu holen, selbst wenn er Deinen Schaden mit 50€ im Monat abstottern muss, wird das ganze sich ja über Jahre hinziehen.

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