Vermuteter Werkstatt-Pfusch - Wie vorgehen?

Ford Focus Mk3

Liebe Community, ich würde gerne mal um Rat bitten, wie ihr hier vorgehen würdet. Ich schildere mal meinen Fall.

Ich bin Besitzer eines Focus (BJ 2014, 1.0 EcoBoost, 125 PS).
Vor einiger Zeit ging die Motor-Kontrollleuchte an, also fuhr ich in die Werkstatt meines Vertrauens, dabei handelt es sich um eine freie Meisterwerkstatt (Bosch CarService), die in der Nähe meines Arbeitsplatzes ist und mit der ich bisher immer sehr zufrieden war.

Dort wurde der Fehlerspeicher ausgelesen: Katalysator defekt.

Ich habe einen Reparaturauftrag erteilt, der Katalysator wurde gegen einen neuen ausgetauscht, laut Werkstatt ein original Ford Teil.

Zwei Wochen lang lief der Focus ganz normal. Dann fahre ich abends an meinem Wohnort einkaufen und stelle das Fahrzeug auf dem Supermarktparkplatz ab. Bis dahin keinerlei Probleme. Als ich wieder losfahren möchte, dreht der Anlasser nur ganz kurz, Fahrzeug springt nicht an. Auch das nur zweimal, danach sagt der Anlasser keinen Ton mehr. Strom ist da, Zündung, Innenbeleuchtung, Beleuchtung, SYNC - funktioniert alles.
Im Display des Bordcomputers erscheint die Fehlermeldung "normal mode", kurz darauf schaltet sich auch das SYNC mit der Meldung "System wird zur Schonung der Batterie abgeschaltet" aus (lässt sich aber wieder einschalten). Der Versuch Starthilfe zu geben durch einen freundlichen Autofahrer ist erfolglos geblieben.

Da stand ich nun, es war bereits gegen 20 Uhr, in meiner Stammwerkstatt (dem Bosch CarService), die auch über 20 km weg ist, natürlich niemand zu erreichen. ADAC-Mitglied bin ich nicht. Mir fiel nur noch ein, den 24-Stunden-Pannenservice des Ford-Händlers vor Ort in Anspruch zu nehmen, wo ich das Fahrzeug auch als Neuwagen mal gekauft hatte. Die schickten sofort einen Abschleppdienst und stellten das Auto erstmal bei sich auf den Hof. Und da steht er nun.

Am nächsten Tag mit der Ford-Werkstatt telefoniert. Dort hieß es, die haben für die Diagnose erst in zwei bis drei Wochen Kapazität, wegen hohem Krankenstand und vieler Aufträge, spätester Termin ist 6. November, falls es zwischendurch eingeschoben werden kann, meldet man sich.

Ich habe mich dann natürlich bei kundigen Leuten erkundet, auch hier im Forum nachgelesen, einhellige Meinung: Die Elektrik spielt verrückt, Ursache kann alles mögliche sein, von einer defekten Batterie über einen Kabelbruch im Kabelbaum bis hin zu (und daher mein Verdacht) Feuchtigkeit, die in irgendeine Steckverbindung eingedrungen ist. Ich habe mir gedacht, was wenn die andere Werkstatt beim Einbau des neuen Katalysator eine Steckverbindung (z.B. Lambda-Sonde) nicht richtig gegen Feuchtigkeit abisoliert hat und der Fehler daher kommt, weil in den letzten zwei Wochen Wasser eingedrungen ist.
Aber wie gesagt, das ist eine Vermutung, eine Möglichkeit, für dich ich maximal einen nicht ganz aus der Luft gegriffenen Anfangsverdacht habe, aber keinerlei Beweis.

Tja, und jetzt überlege ich, wie ich vorgehen sollte. Eigentlich müsste ich bei einem Reparaturmangel ja die erste Werkstatt nachbessern lassen. Lasse ich jetzt die Ford-Werkstatt den Mangel beheben, bleibe ich auf den Kosten sitzen.

Hat jemand Rat?

17 Antworten

Selbst wenn ein Mangel vorliegt, der durch die Werkstatt verursacht wurde, hat die Werkstatt recht auf Nachbesserung.
Inwiefern dann eine Diagnose einer anderen Werkstatt, die garantiert nicht kostenlos sein wird, hilfreich ist, um den Mangel auf kosten der ursprünglichen Werkstatt beheben zu lassen... gute Frage, kontaktieren Sie den Anwalt ihres Vertrauens.

Das Auto steht halt jetzt wei ner Werkstatt die signaisiert, sie haben keine Zeit. Jetzt kannst mal freundlich bei der ursprünglichen Werkstatt anfragen, ob die den Zeit haben. Dann kannst dir überlegen, wie kommt das Auto da hin, weil auch das wirst du selbst bezahlen müssen, oder selbst machen, eventuell Sonntag morgen, wenn wenig verkehr ist, machts leichter. Oder eben wie die Kollegen hier sagen, mal auf Verdacht eine neue Batterie einbauen... wobei mit nem Batterietestgerät, dass auch die jetzige Werkstatt hat sollte das ja messbar sein, der Aufwand hält sich da auch in Grenzen, oder wenigstens mal über Nacht laden lassen.

Um die ganze Sache aufzulösen: Es war die Batterie. Kein Werkstatt-Pfusch.

Es erstaunt immerwieder das es soviel Themen gibt in den Foren zu Elektronikfehlern aber an die Batterie denken so wenige.
Diese Batterietests waren schon oft für die Tonne und einige Mechaniker ebenso.

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