Verhalten ML im Winter?
Hallo zusammen!
Ich weiß, die Jahreszeit ist eigentlich die falsche um so eine Frage zu stellen, doch ist mein Onkel auf der Suche nach einem neuen Gefährt (siehe auch: www.motor-talk.de/forum/was-sagt-ihr-zu-diesem-angebot-e420-cdi-t2270986.html). Ursprünglich gab es für ihn nichts Anderes als die "alte" E-Klasse (W211, 420CDI). Nach einigen Probefahrten und Gesprächen teilte man ihm, der auf der Schwäbischen Alb wohnt (sehr schneesicheres Gebiet), mit, dass der E 420CDI im Winter und noch dazu in bergigem Gelände schwer zu handhaben sei. Er hat sich dann nochmal etwas umgesehen und ist inzwischen beim ML gelandet, entweder 320CDI oder wieder der 420CDI (er ist rund 50.-60.000km p.a. unterwegs).
Obwohl der ML ja ein Offroader im Straßenkleid ist, will er ein paar Dinge zum ML im Winter auf Schnee/Eis erfahren. Leider brachte die Forensuche nur ein brauchbares Ergebnis für den W163 (www.motor-talk.de/forum/wintererfahrung-ml-t1633019.html) und daher meine Frage an die ML-Fahrer die schon einen oder mehrere Winter hinter sich haben mit Schnee, Eis, bergiges Gelände usw.: Wie verhält sich der W164 bei diesen Bedinungen? Im Thread zum W163 wird aufgrund der fehlenden Bergab-Fahrhilfe von Problemen berichtet, ist das immer noch aktuell?
Da er den Wagen noch vor dem nächsten Winter kaufen will (muss), kommt ein Abwarten auf die nächste Probefahrt im Schnee leider nicht in Frage.
Danke für Eure Hilfe!!
Beste Antwort im Thema
Also lieber Onkel von 'PhantomWorks',
nach so viel guter Beratung und Lob: Kauf den ML - ob 350 oder größer ist m.E. eine 'Geldbeutel-/Lustfrage' - auf die Wintereigenschaften hat das keinen Einfluß.
Wir fuhren einen 163-er vom Dezember 2000 bis 2008 und einen 164-er MOPF seit Oktober 2008, wohnen auf gut 1.000 Meter Seehöhe in Tirol (25 km vom Arlberg entfernt), sind bei 'Wind und Wetter' unterwegs und haben sicher häufiger winterliche Verhältnisse jeder Art verglichen mit der Schwäbischen Alb.
Ergebnis: Wir hatten noch nie irgendwelche winterlichen Schwierigkeiten - die Schneeketten, die wir trotz 4x4 immer dabei haben, waren nie im Einsatz. Im Gegenteil: Es hat oft richtig Spaß gemacht. Die Beachtung der Hinweise auf Winterreifen und Fahrweise sind natürlich maßgeblich.
Ob das Offroad-Paket zusätzlichge Winter-Vorteile bringt vermag ich nicht zu sagen (habe es nicht), bezweifle es eher, insbesondere, wenn auch eine E-Klasse zur Diskussion stand/steht. Wenn's Geld da ist, sind möglicherweise andere Bestellkriterien ausschlaggebend.
In unseren Augen: Der ML ist ein tolles Auto - trotz der im Forum zu lesenden und auch gerechtfertigten Beanstandungen.
Einzig, was gegen den Kauf eines MB's spricht - eine sehr subjektive Anmerkung - ist die Tatsache, daß wir MB-Käufer alle die 25 Mio-Jahresgage eines Herrn Lewis Hamilton (und der anderen) mitfinanzieren - aber das ist bei anderen Marken kaum anders - und eine ganz andere Sache - und sollte uns die Freude an einem schönen Fahrzeug nicht verderben.
12 Antworten
Hallo,
also ich habe nur positive Erfahrungen mit dem ML - auch im Schnee. Aber der beste Geländewagen nützt wenig, wenn die Reifen nicht stimmen.
Nur noch ein kleiner Hinweis für Deinen Onkel: Er kann auch die E-Klasse als 4-matic fahren. Hatte ich vor meinem ML. Und die war auch - wie der ML - im Schnee super. Und natürich auch im Sommer auf trockenen Strassen: Klasse Traktion!
Schöne Rest-Pfingsten
Hello
Hallo PhantomWorks,
es sind zwei Dinge: 1. richtige Reifen und 2. voraussschauendes Fahren (sonst hilft das beste Allradsystem nicht)!
Ganzjahresreifen und verschneite Bergauffahrt geht nur mit ausreichend Schwung und freier Strecke. Das zusätzliche Offroad-Paket hilft bei steilen Bergauffahrten durch die Untersetzung bzw. die Sperren (da bleibt ein normaler 4-matic, Quattro etc. bereits stehen).
Beim Bremsen und abwärts sind Winterreifen unumgänglich, da hilft Dir auf normaler Straße keine Bergabfahrhilfe (ist Serie beim W164), sonst staust Du den Verkehr hinter Dir, weil geht eh nur bis 18 km/h und ist eigentlich für Offroad gedacht (außer auf freier Strecke, in der Pampa oder die Straße läßt keine schnellere Fahrt zu), da das hohe Fahrzeuggewicht nach vorne schiebt. Sie kann Dich aber bei langsamer Fahrt (Paßstraße) unterstützen.
Vereiste Straßen bzw. festgefahrener Schnee: siehe hohes Fahrzeuggewicht, aber dies gilt für alle Autoklassen, lieber etwas langsamer fahren, wenn´s schiebt dann schiebt´s 😁
Bei Tiefschnee kann AT/MT-Bereifung (manche AT-Reifen gibt´s mit feinen Lamellen wie bei echten Winterreifen) von Vorteil sein, auch im Wald oder während der Auftauphase wo nur teilweise Schnee liegt und mit Matsch/Geröll/Steine vermischt ist.
Nasses oder verschneites Gras auf Steigungen ist eine generelle Herausvorderung bei allen Allradfahrzeugen und hängt hier auch von der Bereifung und der Voraussicht des Fahrer ab.
Aber sonst fährt der ML (gegenüber anderen Fahrzeugen im Schnee und Gebirge) ganz vorne mit 😉. Es empfiehlt sich trotzdem (auch als alter Hase) ein spezielles Training zu besuchen. Da kann man sowas vorher ausloten.
Gruß
fjordis2001
@hello: Die vernünftigen Winterreifen sind klar. Zum Thema 4matic im E: Wie fjordis geschrieben hat, ist ein ML mit Offroad-Paket nochmal eine Liga über der normalen 4matic angesiedelt. Außerdem hat er inzwischen Gefallen an der höheren Sitzposition gefunden - er ist eben auch nicht mehr der Jüngste 😉
@fjordis: Er wird wechseln, d.h. einen Satz astreine Sommer- und einen Satz Winterreifen verwenden. Welche genau für den ML die Besten sind (sofern man davon überhaupt sprechen kann, denn alle haben Vor- und Nachteile) wäre dann im Herbst 2009 zu klären.
Besitzt der ML denn diese Funktion (ich weiß nur, dass sie der GL besitzt), dass die Räder beim Bergabfahren gezielt blockieren, damit sich davor ein bremsender Keil aus Schnee, Sand oder was auch immer aufbaut? Soviel ich weiß ist dieses beim GL im Offroad-Technik-Pro-Paket enthalten. Das könnte echt hilfreich sein im Winter...
Was ich mit Sicherheit sagen kann: Seine Fahrten durch richtige Pampa beschränken sich auf 10-15x im Jahr zur Jagdhütte (im Winter eher weniger oft als im Sommer), das wars. Sonst bewegt er sich ausschließlich auf befestigten Straßen.
Zum Thema Training noch eine kurze Frage: Wird das direkt von MB angeboten, vom ADAC oder von anderen "Externen Dritten"?
Nabend,
die Funktion des zyklischen Blockierens besitzt jeder ML bereits mit dem Offroadprogramm (Taste). Bergauffahr- und Bergabfahrhilfe sind ebenfalls Serie. Mit der Offroadtaste wird ein Offroadprogramm gestartet (auch im GLK), der die Vorderräder zyklisch blockieren läßt (Offroad-ABS) mit angepasster Motorkennlinie bzw. veränderten Schaltzyklen der 7G-tronic (Spreizung der Gänge).
Beim ORP (Sonderausstattung und Serie im GL) gibt es eine Geländeuntersetzung (selbe Taste, heißt nur LR = Low Range) mit i=1:2,93, zwei Lamellensperren (Mitteldiff. automatisch hilt bereits beim Anfahren, oder Mitte manuell, dann Hinterachse manuell sperrbar), Airmatic mit zusätzlichen 30 mm Bodenfreiheit und einen (techn.) Unterfahrschutz (Blech, kein Kunststoff) unter dem Motor/Getriebe und Hinterachse (ORP möchte ich nicht missen 😉).
Beim Training musst Du mal auf der MB-Homepage schauen. Ich mein es gibt extra ein Wintertraining und ein Offroadtraining. Aber auch andere wie ADAC oder Offroadcamps bieten solche Schulungen an (wobei man Offroad und Wintertraining gesondert betrachten sollte).
Gruß
fjordis2001
P.S. Ich habe drei Sätze an Rädern: Sommer (auch für Sandpisten), Winter (mit Schneeflocke) und AT (mit M&S) für das Feld bzw. gemischte Fahrweise. Diese (AT) würde ich auch für Jagdpächter empfehlen (ähnlich Ganzjahresreifen, nur mit gröberen Profil), da es doch öfters mal matschig werden kann 😉.
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Servus nochmal,
so, wir haben nun gestern endlich die Probefahrt machen können (ML 320CDI mit Offroad-Paket, da ein 420CDI gerade nicht verfügbar war). Statt über Schnee sind wir mit Sommerreifen in einer Sandgrube über die Hügel gefahren (mit ausdrücklicher Erlaubnis des Händlers, keine Sorge). Der ML hat sich wirklich gut verhalten und das obwohl ich denke, dass Sand ein noch schwierigerer Untergrund ist als Schnee.
Die einzigen kritischen Situationen waren, wenn wir seitlich zum Hang standen und wieder anfahren wollten, aber ich denke dass er mit solch kleinen Mankos (die wahrscheinlich ohnehin alle Fahrzeuge außer Panzer haben) die im Alltag ohnehin nie auftreten, sehr gut leben kann.
Am Freitag bekommt er einen 420CDI. Mal sehen, vielleicht bin ich wieder dabei.
Also lieber Onkel von 'PhantomWorks',
nach so viel guter Beratung und Lob: Kauf den ML - ob 350 oder größer ist m.E. eine 'Geldbeutel-/Lustfrage' - auf die Wintereigenschaften hat das keinen Einfluß.
Wir fuhren einen 163-er vom Dezember 2000 bis 2008 und einen 164-er MOPF seit Oktober 2008, wohnen auf gut 1.000 Meter Seehöhe in Tirol (25 km vom Arlberg entfernt), sind bei 'Wind und Wetter' unterwegs und haben sicher häufiger winterliche Verhältnisse jeder Art verglichen mit der Schwäbischen Alb.
Ergebnis: Wir hatten noch nie irgendwelche winterlichen Schwierigkeiten - die Schneeketten, die wir trotz 4x4 immer dabei haben, waren nie im Einsatz. Im Gegenteil: Es hat oft richtig Spaß gemacht. Die Beachtung der Hinweise auf Winterreifen und Fahrweise sind natürlich maßgeblich.
Ob das Offroad-Paket zusätzlichge Winter-Vorteile bringt vermag ich nicht zu sagen (habe es nicht), bezweifle es eher, insbesondere, wenn auch eine E-Klasse zur Diskussion stand/steht. Wenn's Geld da ist, sind möglicherweise andere Bestellkriterien ausschlaggebend.
In unseren Augen: Der ML ist ein tolles Auto - trotz der im Forum zu lesenden und auch gerechtfertigten Beanstandungen.
Einzig, was gegen den Kauf eines MB's spricht - eine sehr subjektive Anmerkung - ist die Tatsache, daß wir MB-Käufer alle die 25 Mio-Jahresgage eines Herrn Lewis Hamilton (und der anderen) mitfinanzieren - aber das ist bei anderen Marken kaum anders - und eine ganz andere Sache - und sollte uns die Freude an einem schönen Fahrzeug nicht verderben.
Ich komme ursprünglich aus der quattro-Liga fahre also schon eine Weile Allradfahrzeuge. Im direkten Vergleich ist der ML allein schon aufgrund seines Gewichts und der relativ breiten Räder auf Schnee und Eis einem "kleineren" Allradfahrzeug unterlegen.
Besser als ein Hecktriebler ist er sowieso, aber wie man ein solches Fahrzeug im Ganzjahresbetrieb fahren kann wil sich mir eh nichterschliessen.
@stelen: Da spielt sicherlich irgendwo der Aspekt "viel Blech = viel Sicherheit" mit herein. Ich denke selbst mit einem G kann man auf Schnee/Eis schnell an die Grenzen des Fahrzeugs und wahrscheinlich noch viel früher des Fahrers stoßen. Doch das ganze Jahr mit einem "echten" Offroader umherfahren, der bei langen BAB-Etappen keine Spaß macht ist m.E. weniger sinnvoll.
Zitat:
Original geschrieben von stelen
Ich komme ursprünglich aus der quattro-Liga fahre also schon eine Weile Allradfahrzeuge. Im direkten Vergleich ist der ML allein schon aufgrund seines Gewichts und der relativ breiten Räder auf Schnee und Eis einem "kleineren" Allradfahrzeug unterlegen.Besser als ein Hecktriebler ist er sowieso, aber wie man ein solches Fahrzeug im Ganzjahresbetrieb fahren kann wil sich mir eh nichterschliessen.
Hallo 'stehlen',
will mich natürlich nicht mit einem Profi "aus der quattro-Liga" anlegen. Aber dennoch drei Anmerkungen:
1. Der ML, richtig gefahren, gleicht die o.g. angeblichen Vorteile eines 'kleineren' Allradfahrzeugs locker durch seine 'unbändige' Power aus, die der Kleine bestimmt nicht hat.
2. Die breiten Räder sind ganz sicher heutzutage kein Argument. Die alte Regel 'im Sommer breit - im Winter schmal' stimmt durch die modernen Winterreifen schon lange nicht mehr. Allenfalls im wirklich tiefen Schnee ist ein breiter Reifen einem schmaleren unterlegen (bei gleichen Nm). Und das Gewicht ist höchstens abwärts in Grenzbereichen zu beachten.
3. Dein letzter Satz ist mir nicht verständlich, da der ML nun wirklich ein Fahrzeug für den Ganzjahresbetrieb ist, wie auch aus den Kommentaren anderer im Forum hervorgeht. Warum sollte er das denn nicht sein ?!
Der "kleinere" Allradler den ich vorher fuhr war u. A. ein A6 4.2 quattro, da war dann schon ein ganz kleines bischen mehr Power als bei einem ML280/320CDi vorhanden.
Das Mehrgewicht macht sich nicht nur bergab, sondern jederzeit beim Bremsen und beschleunigen bemerkbar. Kraft = Masse mal Beschleunigung. Die Kraft, die ein Reifen auf die Strasse/Schnee/Eis/Matsch bringen kann ist weitgehend Fahrzeugunabhängig ein schwereres Fahrzeug wird zwangsläufig schlechter bremsen und schlechter beschleunigen, das ist reine Physik
Ich fahre den ML im Ganzjehresbetrieb und weiß nicht wie man einen Hecktriebler fahren kann, nur falls ich da falsch verstanden wurde.
Auf der BAB macht er schon Spaß allerdings muß es zwingend ein 420er/500er sein, sonst nerven einen die 4-zylindrigen C-Klassen, A4 und Konsorten.
Zitat:
Original geschrieben von stelen
................ Kraft = Masse mal Beschleunigung. Die Kraft, die ein Reifen auf die Strasse/Schnee/Eis/Matsch bringen kann ist weitgehend Fahrzeugunabhängig ein schwereres Fahrzeug wird zwangsläufig schlechter bremsen und schlechter beschleunigen, das ist reine Physik .............................
Auf der BAB macht er schon Spaß allerdings muß es zwingend ein 420er/500er sein, sonst nerven einen die 4-zylindrigen C-Klassen, A4 und Konsorten.
Na, Na - mein Lieber - ganz schön anmaßend Dein 'zwingend' (meine subjektive Meinung) - oder Du bist ein besonders nervöser oder unausgeglichener Mensch, der anderen nicht deren unvernüftige Raserei gönnt - oder Du bist vielleicht selbst solch ein Raser.
Wenn Du Spaß dran hast: Tue es weiterhin, aber verallgemeinere bitte nicht so - und frag' Dich mal ehrlich und rational, was die Raserei bringt.
Mit 'Kraft = Masse mal Beschleunigung' magst Du wohl recht haben. Aber: Wer fährt im Winter - und ich meine bei wirklich winterlichen Verhältnissen - denn so unvernünftig, daß er solche Maximaleffekte nutzen muß ?! Ach, hallo - bei dieser Bemerkung habe ich ja vergessen, daß Du anscheinend ein ganz Schneller zu sein scheinst.
Nervös und unausgeglichen fahre ich nur, wenn ich nicht genug Leistung zur Verfügung habe und deshalb verzweifelt versuchen muß den Schwung nicht zu verlieren, für mich der Hauptgrund gegen den 320er, den ich probegefahren habe. Mit dem 420er interessierts mich nicht, wenn mir ein langsamerer vors Auto fährt, dann bremse ich halt ab und warte bis der überholt hat, anschließend komm ich ja dank souveräner Motorisierung wieder problemlos auf mein Reisetempo (200-220 auf unbegrenzten Bahnen).
Seit ich Fahrzeuge in der 300PS-Klasse fahre spule ich meine 60.ooo pro Jahr viel gelassener ab. Bräuchte ich aber nicht häufig den Laderaum und die Anhängelast, wäres es wohl eher ein E500 4-matic geworden.