Vergleich Q7 TDI 50 mit Q7 TFSI 55
Ich hatte jetzt knappe 3 Jahre und 80 TKM, den Audi Q7 TDI 50 Facelift mit 286 PS (Bj. 2021) und war mit dem Fahrzeug sehr zufrieden. Da ich auf meinen neuen noch etwas warten muss, habe ich derzeit als Langzeitmiete für zwei Monate einen Q7 TFSI 55 mit 340 PS, das ganz aktuelle Modell. Da ich immer im Forum aufmerksam lese, möchte ich hier meine subjektiven Erfahrungen mitteilen:
Zum Motor:
Über die KI kann man sich ganz einfach eine Tabelle mit den Unterschieden (Beschleunigung, Durchzug usw.) erstellen, da liegt der Benziner klar vorne. Die nackten Zahlen geben aber nach meiner Meinung die Realität nicht richtig wieder. So ist die Beschleunigung 0-100 für mein Fahrprofil (30.000 km im Jahr, überwiegend Autobahn) vollkommen irrelevant. Wichtiger ist der Durchzug 80-120, oder für mich konkret: 80-150 (150 ist meine „Reisegeschwindigkeit“). Da ist (ich habe nicht mit der Stopuhr gemessen) zwischen den beiden Motoren kein zeitlicher Unterschied. Aber im Charakter: Während der Diesel souverän durchzieht, hört sich der Benziner immer angestrengt an, wenn man Leistung abfordert. Nach nun fast 5 TKM kann ich auch den Verbrauch vergleichen: Der Diesel lag - sofern man die 150 km/h nicht überschritt bei 7 bis 7,5 Liter/100 km. Wann man ihm die Sporen gab, fing er auch an zu saufen, aber ich habe nur einmal knapp 11 Liter/100 km „geschafft“, da war ich aber auch mit 200 + km/h unterwegs. Den Benziner fahre ich bei gleichem Fahrprofil nicht unter 12 Liter. In der Schweiz und in Italien (130 km/h Max) habe ich auch schon 10 Liter geschafft, weniger aber noch nicht.
Unser Ferienhaus hat eine sehr steile und enge Auffahrt, man benötigt schon ein SUV (Böschungswinkel und Bodenfreiheit!), wenn man ganz nach oben fahren möchte, sonst muss man das letzte Stück laufen und die Koffer hochtragen. Der Diesel hat das immer sehr souverän geschafft, mit Standgas durch das enge Tor und dann gib ihm die Auffahrt hoch. Den Benziner habe ich schon drei Mal abgewürgt (ich wusste gar nicht, dass man auch ein Automatikauto abwürgen kann). Hier merkt man die fehlenden 100 NM beim Benziner.
Zur Ausstattung:
Der TDI hatte Vollausstattung, der TFSI hat „erweiterte Mietwagenausstattung“, so dass ich auch die „Notwendigkeit“ mancher Ausstatuung erkenne:
Allradlenkung:
Der TDI hatte diese, der TFSI hat diese nicht. Ich bin - auch in Italien - zwar ohne Beschädigungen überall hingekommen, musste aber an einigen Stellen in diesem Jahr zurücksetzen, die ich im letzen Jahr so durchfahren bin. Die Allradlenkung ist bei diesem großen Auto für mich ein Muss.
Belüftete Sitze:
Hatte der Diesel, der Benziner hat diese nicht, dafür schwarzes Leder. Die Sitzbelüftung ist für mich Luxus, den ich mir im nächsten Auto wieder leisten werde.
Schiebedach:
Das hatte der TDI nicht, der TFSI hat ein Schiebedach. Also Ich brauche es bei meinem Fahrprofil - fast ausschließlich Autobahnen - nicht. Für Kurzstrecken im Sommer ist es aber nicht schlecht. Anmerkung: Bei diesem Fahrzeug ist die Dichtung an der Vorderkante des Schiebedaches nicht richtig verklebt (Produktionsfehler), dadurch hat der Wagen sehr laute Windgeräusche. Dies hatte ich bei der Übergabe nicht bemerkt; ein Fahrzeugtausch wäre zwar möglich, aber das ist für mich derzeit mit zuviel Aufwand verbunden, in zwei Wochen bekomme ich meinen neuen ;-)
Akustikverglasung:
Der TDI hatte diese, der Benziner nicht. Aufgrund der überlauten Windgeräusche vom Schiebedach kann ich nicht sagen, wie viel leiser die Akustikverglasung wirklich ist.
7-Sitzer:
Der TDI war ein 5 Sitzer, der TFSI ist ein 7 Sitzer. Ich brauche die zwei zusätzlichen Sitze nicht, aber meine Kinder finden das toll: ich kann nun sechs statt vier Kinder zum Badesee fahren :-(
Bisherige Probleme mit dem Q7:
Beim aktuellen TFSi ist die Dichtung des Schiebedachs nicht richtig verklebt (siehe Bilder).
Beim TDI hatte ich (ich habe das Fahrzeug mit rund 20.000 km gebraucht gekauft und bin selbst rund 80.000 km gefahren) bis zum Schluss gar keine Probleme, nur einmal Reifenwechsel und bei 98.000 km müssen die Bremsen erneuert werden, ich habe den Wagen aber so verkauft. Im Frühjahr 2025 gab es dann auch ein Problem mit dem Riemenstarter: An der Ampel kam es beim Start zu einer „Gedenksekunde“ bis er wieder anspringt und im Display erschien eine Fehlermeldung. Es wurde erst die zweite Batterie getauscht und dann der Antrieb des Riemenstarters erneuerert. Das kostete mich zwar kein Geld, da das Fahrzeug eine erweiterte Garantie hatte, ich hatte aber insgesamt fast sechs Wochen einen Audi Q3 als Werksattersatzwagen. Das war dann der Grund, den Wagen - noch mit erweiterter Garantie - zügig zu verkaufen.
Das nächste Fahrzeug:
Ich bin mit dem Q7 wirklich sehr zufrieden, obwohl das Infotainment eines aktuellen VW Tiguan oder eines Cupra Formentor (hatte ich beide für jeweils vier Wochen als Mietwagen) moderner sind. Insbesondere die Integration von Apple CarPlay hatte ich mir beim aktuellen Q7 besser vorgestellt, der VW Tiguan zeigt, wie es gehen könnte.
Zunächst hatte ich mir den Q7 TFSI e quattro 360 kw angeschaut (auch wegen der Versteuerung), aber der Benzinmotor passt meiner Meinung nicht zu diesem Auto.
Dann habe ich mit den TDI mit der Leistungssteigerung um 50 PS von ABT abgeschaut, der wäre es fast geworden.
Letztendlich habe ich mich dann für den SQ7 entschieden, ich habe da ein wirklich gutes Angebot (Tageszulassung) erhalten und dann zugeschlagen. Anfang August bekomme ich das Fahrzeug.
1 Antworten
Ich hatte 3 Jahre lang den 50 TDI und fahre jetzt seit 2 Jahren den 55 TFSI, allerdings im Q8. Beide mit vielen Extras und einem BLP von jeweils ca. 120.000 €, eigenlich habe ich nur den Motor getauscht... 😀. Ich fahre ca. 40.000km im Jahr und kann den von Dir beschriebenen Unterschied bzw. das Quälen des Benziner beim Beschleunigen nicht nachvollziehen. Beide Motoren fühlen sich auf der Autobahn wohl und bringen mich bei Bedarf gleichermaßen souverän auf über 200 km/h. Mit dem SQ7 machst Du gar nichts verkehrt, auch mit dem "veralteten" Infotainment. Ich wünsche allzeit gute Fahrt.