Vergleich Phaeton V8 mit S500 4-Matic
Hallo,
ich habe mal meinen letzten Urlaubstag dazu genutzt, den Phaeton V8 mit einem 221er S500 4-Matic zu vergleichen.
In beiden Fällen bin ich unangekündigt aufgekreuzt und habe nach einer Probefahrt gefragt. In beiden Fällen ging das völlig problemlos. An dieser Stelle Lob an beide Händler, einmal Feser Joachim in Roth (VW) zum anderen an die MB Niederlassung Nürnberg, Zweigstelle Fürth Georg-Benda-Str.
Phaeton V8:
Ich bin einen langen V8 4-Sitzer GP1 gefahren (EZ:10/2008), erweitertes Holzpaket, Volleder, Alcantara Himmel, Holzlenkrad. Farbe war außen tarantella Schwarz und innen Sonnenbeige mit Holz Kastanie. Optisch und haptisch ein ausgesprochenes Sahneschnittchen.
Der Motor ist immer akustisch präsent, wird aber nicht über Gebühr aufdringlich, auch nicht beim heftigen Beschleunigen mit Kickdown. Die verfügbare Kraft haut einen nicht um, ist aber ausreichend. Die Automatik hat butterweich geschaltet und völlig unauffällig ihren Dienst versehen (auch beim Kickdown).
Dank der 19" Bereifung war er natürlich der reinste (Fahr-) Spurensucher. Die Federung ist merklich straffer als bei den 18", die ich seinerzeit fuhr, aber immernoch passabel.
S-Klasse:
Hier war es der 5.5 Liter V8 mit EZ:04/2007 und Allrad. Die Platzverhältnisse sind vergleichbar, abgesehen vom Unterschied lang/kurz, natürlich. Das Leder kann sich mit dem im Phaeton nicht messen. Holzumfang viel geringer, geschmackssache. Die Blenden/Klappen im Innenraum fühlen sich irgendwie wabbelig an. Die Bedienung über das zentrale Menü ist - euphemistisch gesprochen - gewöhnungsbedürftig. Nach einer Weile rumgeklicke findet man die Grundfunktionen, anderes erschließt sich einem wohl erst nach Studium der Anleitung. Das geht bei VW wesentlich intuitiver.
Beim Fahrverhalten kam dann die totale Überraschung: Nicht das gewohnte sanfte Gleiten, sondern ein giftig am Gas hängender V8, der zwar bärenstark ist, aber vor lauter Kraft kaum mehr gehen kann. Sanfte Manöver erfordern schon ein wenig Konzentration. Beim Kickdown hat man fast das Gefühl, auf einem durchgehenden Gaul zu sitzen. Bei anschließender Gaswegnahme geht er dann hart in die Motorbremse. Sehr unausgewogen. Solch eine Abstimmung habe ich ehrlich gesagt noch niemals in einem Benz erlebt. Der Automat ist nicht ganz so geschmeidig wie im Phaeton. Manche Gangwechsel sind super, aber es gibt immer wieder mal welche, die leicht mißglücken. Das ist wohl ein Charakteristikum der 7G-Tronic, denn das kenne ich auch aus anderen Benzen mit diesem Automaten. Der alte 5 Gang Automat schien mir da der zuverlässigere Partner. Die Federung war eher straff - dabei hatte der Wagen nur eine 17" Bereifung. Im Vergleich fuhr der Phaeton mit seinen überzogenen 19" Schlappen souveräner als der Benz mit den 17" Schuhen, abgesehen von der oben erwähnten Spurrillenaffinität (die sich aber mit ziviler Bereifung abstellen läßt).
Fazit:
Der Phaeton schlägt den Benz in Sachen Komfort deutlich. Er ist bei den Umweltgeräuschen leiser, wenngleich der V8 geringfügig präsenter ist als im Benz. Der Motor des Benz hat einen enormen Wums. Wäre er etwas weichgespülter dosierbar, würde er den Motorvergleich haushoch gewinnen. So ist er mir aber zu - wie soll ich es ausdrücken - ungehobelt. Für mich ist die 221er S-Klasse keine Option. Bedienung zu fummelig (man ist zu sehr mit diesem Bildschirm beschäftigt, weil man die Position im Menü optisch verfolgen muß). Federung zu straff. Motor zu ungestüm.
MfG
P.S.: Eigentlich wollte ich noch einen 7er dranhängen, aber in N/FÜ gab es keinen einzigen 7er als Benziner zum Probieren bei der Niederlassung. Sehr schade.
Beste Antwort im Thema
Hallo,
ich habe mal meinen letzten Urlaubstag dazu genutzt, den Phaeton V8 mit einem 221er S500 4-Matic zu vergleichen.
In beiden Fällen bin ich unangekündigt aufgekreuzt und habe nach einer Probefahrt gefragt. In beiden Fällen ging das völlig problemlos. An dieser Stelle Lob an beide Händler, einmal Feser Joachim in Roth (VW) zum anderen an die MB Niederlassung Nürnberg, Zweigstelle Fürth Georg-Benda-Str.
Phaeton V8:
Ich bin einen langen V8 4-Sitzer GP1 gefahren (EZ:10/2008), erweitertes Holzpaket, Volleder, Alcantara Himmel, Holzlenkrad. Farbe war außen tarantella Schwarz und innen Sonnenbeige mit Holz Kastanie. Optisch und haptisch ein ausgesprochenes Sahneschnittchen.
Der Motor ist immer akustisch präsent, wird aber nicht über Gebühr aufdringlich, auch nicht beim heftigen Beschleunigen mit Kickdown. Die verfügbare Kraft haut einen nicht um, ist aber ausreichend. Die Automatik hat butterweich geschaltet und völlig unauffällig ihren Dienst versehen (auch beim Kickdown).
Dank der 19" Bereifung war er natürlich der reinste (Fahr-) Spurensucher. Die Federung ist merklich straffer als bei den 18", die ich seinerzeit fuhr, aber immernoch passabel.
S-Klasse:
Hier war es der 5.5 Liter V8 mit EZ:04/2007 und Allrad. Die Platzverhältnisse sind vergleichbar, abgesehen vom Unterschied lang/kurz, natürlich. Das Leder kann sich mit dem im Phaeton nicht messen. Holzumfang viel geringer, geschmackssache. Die Blenden/Klappen im Innenraum fühlen sich irgendwie wabbelig an. Die Bedienung über das zentrale Menü ist - euphemistisch gesprochen - gewöhnungsbedürftig. Nach einer Weile rumgeklicke findet man die Grundfunktionen, anderes erschließt sich einem wohl erst nach Studium der Anleitung. Das geht bei VW wesentlich intuitiver.
Beim Fahrverhalten kam dann die totale Überraschung: Nicht das gewohnte sanfte Gleiten, sondern ein giftig am Gas hängender V8, der zwar bärenstark ist, aber vor lauter Kraft kaum mehr gehen kann. Sanfte Manöver erfordern schon ein wenig Konzentration. Beim Kickdown hat man fast das Gefühl, auf einem durchgehenden Gaul zu sitzen. Bei anschließender Gaswegnahme geht er dann hart in die Motorbremse. Sehr unausgewogen. Solch eine Abstimmung habe ich ehrlich gesagt noch niemals in einem Benz erlebt. Der Automat ist nicht ganz so geschmeidig wie im Phaeton. Manche Gangwechsel sind super, aber es gibt immer wieder mal welche, die leicht mißglücken. Das ist wohl ein Charakteristikum der 7G-Tronic, denn das kenne ich auch aus anderen Benzen mit diesem Automaten. Der alte 5 Gang Automat schien mir da der zuverlässigere Partner. Die Federung war eher straff - dabei hatte der Wagen nur eine 17" Bereifung. Im Vergleich fuhr der Phaeton mit seinen überzogenen 19" Schlappen souveräner als der Benz mit den 17" Schuhen, abgesehen von der oben erwähnten Spurrillenaffinität (die sich aber mit ziviler Bereifung abstellen läßt).
Fazit:
Der Phaeton schlägt den Benz in Sachen Komfort deutlich. Er ist bei den Umweltgeräuschen leiser, wenngleich der V8 geringfügig präsenter ist als im Benz. Der Motor des Benz hat einen enormen Wums. Wäre er etwas weichgespülter dosierbar, würde er den Motorvergleich haushoch gewinnen. So ist er mir aber zu - wie soll ich es ausdrücken - ungehobelt. Für mich ist die 221er S-Klasse keine Option. Bedienung zu fummelig (man ist zu sehr mit diesem Bildschirm beschäftigt, weil man die Position im Menü optisch verfolgen muß). Federung zu straff. Motor zu ungestüm.
MfG
P.S.: Eigentlich wollte ich noch einen 7er dranhängen, aber in N/FÜ gab es keinen einzigen 7er als Benziner zum Probieren bei der Niederlassung. Sehr schade.
84 Antworten
Einen BMW hätte ich auch noch im Angebot
Also ein Treffen mit Phaetons und S-Klassen macht nicht wirklich Sinn,
aber ein Treffen mit allen 4 Oberklasse -Marken , Phaeton, S.Klasse, 7er-BMW und Audi A 8 , aus den 2000-Nuller Jahren fände ich interessant. Dann hätte man einen aufschlußreichen Horizontalvergleich von Luxusklasse-Autos aus dieser Dekade.
Ist aber sicherlich schwer zu organisieren.
Lg Ole
Zitat:
@Ole-Boy schrieb am 2. April 2018 um 12:15:03 Uhr:
Also ein Treffen mit Phaetons und S-Klassen macht nicht wirklich Sinn,aber ein Treffen mit allen 4 Oberklasse -Marken , Phaeton, S.Klasse, 7er-BMW und Audi A 8 , aus den 2000-Nuller Jahren fände ich interessant. Dann hätte man einen aufschlußreichen Horizontalvergleich von Luxusklasse-Autos aus dieser Dekade.
Ist aber sicherlich schwer zu organisieren.
Lg Ole
...und Der Jaguar XJ noch
VG
Ist doch interessant zu sehen, wie stringent sich ein Thread am Thema halten kann, wenn Leute diskutieren, die genau diese Stringenz einfordern.
Ähnliche Themen
Ich hab gerade mal wieder ne Wartezeit in Lüdinghausen. Kenne W221 und W222. Ich finde, man kann es durchaus differenziert betrachten. Die Mercs haben eine sensationelle Motordämmung und ich finde sie mit Luftfahrwerk bei langsamen Geschwindigkeiten komfortabler. Ab 100 ändert sich dann das Bild und der Phaeton ist sänftiger und subjektiv auch leiser (oder zumindest „angenehmer“). Bei 200 liegt der Phaeton meiner Meinung nach deutlich ruhiger auf der Straße. Über den Kyffhäuser bin ich wiederum lieber in den Mercs gebrettert. Sitze und Leder sind im Phaeton besser und mir gefällt selbst meine kleine Anlage besser als die großen Burmester.
Allesamt sind sie wiederum angenehmer als der Range Rover Sport, den ich letzte Woche als Mietwagen hatte.
Zitat:
@tottesy schrieb am 3. April 2018 um 09:51:34 Uhr:
Ist doch interessant zu sehen, wie stringent sich ein Thread am Thema halten kann, wenn Leute diskutieren, die genau diese Stringenz einfordern.
Ich stringe mich immer an, der Stringe dieses Streads gerecht zu werden.
Übrigens, ich finde ein PHAETON Treffen mit S-Klassen und 7ern eine tolle Idee! 🙂
Ich habe keine Angst vor einem Vergleich und liebe den E38 als die bis 2002 beste und eleganteste (sportliche) Luxuslimousine schlechthin!
But, please NO ENTRY for E65 granted!!
Zitat:
@GtheRacer schrieb am 4. April 2018 um 11:35:13 Uhr:
und liebe den E38 als die bis 2002 beste und eleganteste (sportliche) Luxuslimousine schlechthin!
Dito.
Gruß Martin
Zitat:
@GtheRacer schrieb am 4. April 2018 um 11:35:13 Uhr:
Übrigens, ich finde ein PHAETON Treffen mit S-Klassen und 7ern eine tolle Idee! 🙂
Ich habe keine Angst vor einem Vergleich und liebe den E38 als die bis 2002 beste und eleganteste (sportliche) Luxuslimousine schlechthin!But, please NO ENTRY for E65 granted!!
Die tollsten Ideen bringen nix, wenn sie nicht in die Tat umgesetzt werden.
Für ein Phaeton Treffen 2017 gabe es auch tolle Ideen, aber die Ideengeber wollten oder konnten die Organisation nicht übernehmen.
Bis schließlich Kollege Niedermehnen, Roland, kurz und schmerzlos ein Treffen bei sich zu Hause veranstaltet hatte.
LG
Udo