Verbrauchsangabe und die Praxis - Tipps?
Hallo Gemeinde,
ich hab mir nen A4 s-line 2.0 TFSI Quattro s-tronic Avant bestellt.
lt. Werksangabe liegt der Verbrauch bei 9,4 / 6,5 / 7,6 Liter auf 100 km. Bei Spritmonitor ergeben sich Verbräuche zwischen 10,22 und 12,3l Avant und Limousine.
Diese liegen ja, wie zu erwarten ist, wesentlich über der Durchschnittsangabe von 7,6l des Herstellers. Ganz im Ernst rechne ich mit Verbräuchen um 9,4l und nicht mehr und nicht weniger - die Erfahrung kommt aber erst im März.
Nun zu Euch, was kann man machen, wenn der tatsächliche Verbrauch wesentlich vom Durchschnittsverbrauch abweicht. Wandeln sollte ja nicht unbedingt zufriedenstellend sein. Welche Möglichkeiten gibt es?
Vielen Dank vorab
Beste Antwort im Thema
Hi,
die Angaben der hersteller sind so wie sie sind Vorgeschrieben. Das sind reine Prüfstandswerte.
Wenn du nun der Meinung bist dein Wagen verbraucht zuviel kannst du natürlich Klage einreichen, die Beweißlast liegt nun bei dir.
Du mußt mit deinem Wagen auf einen Prüfstand und dort wird ein Normtest nach den offiziellen Vorgaben absolviert.
Also warmer Motor,ohne verbraucher wie Klimaanlage und ein genormtes (sehr ziviles) Fahrprofil.Das ganze ist aber leider nicht gant billig und wenn dein Wagen dann den Normwert einhält bleibst du auf den nicht unerheblichen Kosten sitzen.
Soweit ich weiß erreichen 8 von 10 getesteten Fahrzeugen auf dem Prüfstand den Normwert!!
Solltest dein Fahrzeug beim Normtest deutlich drüber liegen ~10% kannst du wandeln oder eine entsprechende Entschädigung rausholen.
Aber wie gesagt das Risiko ist groß!!
Der Normtest ist un bleibt halt extrem unrealistisch,und die Fahrzeuge werden immer spezieller auf den Tast optimiert. Motorsteuerung und Getriebe sind genau auf den Test angestimmt. Dadurch gehen die Normwerte natürlich runter. Für den Kunden bringt das aber meisten kaum etwas an Einsparung. Wenn du entsprechend langsam uns zurückhaltent fährst hast du aber durchaus ein großes Sparpotential.
Gruß Tobias
26 Antworten
Zitat:
Original geschrieben von macwiz
Meine Vorführer hatte ich teilweise 6 Stunden zur Verfügung, wenn man bereit ist, in den 6 Stunden viele km abzureißen und das entsprechend an der Tanke zu bezahlen, kann man ziemlich genau rausbekommen, was man selbst mit dem Auto verbraucht.
Ich hab sogar mal den Laderaum fast voll gemacht, um zu sehen, was dann dabei rauskommt, bzw. ob/wie sich das Fahrverhalten ändert.Gr, Mac
Das mit dem Vorführer habe ich auch gemacht - war sogar ein A6 mit der 3.0 TDI 233 PS im Vergleich zu meinem A4 mit 240 PS. Vom Vorführer war ich sehr angenehm überrascht - hatte einen Verbrauch bei moderater Fahrweise von knapp unter 8 Liter auf eine Strecke von knapp 1000 km - Christi Himmelfahrt 2008, also auch mal mit offenem Schiebedach und Klimaanlage etc. Diesen Verbrauch habe ich mit meinem A4 bislang noch nicht annähernd erreicht und das bei inzwischen rund 40 TKM Fahrleistung. Aber ist alles nicht wirklich NORM bei meinem Fahrzeug - 245 Schlappen haben Durst, das macht zu den 225 Winterreifen gleich mal 0,3 Liter im Verbrauch aus. Verbrauch im Winter bei Plusgraden liegt exakt bei 8 Litern (Reifen, Klima, kaum Gebläse, langsamer...), im Frühjahr/Sommer bei 8,6 Litern. Natürlich wären mir die Werksangaben von 6,1 Liter lieber, aber wie schon viele vor mir geschrieben haben, wissen wir alle, dass das unrealistische Werte sind.
So long
Martin
Zitat:
Original geschrieben von Spochtback
Nun zu Euch, was kann man machen, wenn der tatsächliche Verbrauch wesentlich vom Durchschnittsverbrauch abweicht. Wandeln sollte ja nicht unbedingt zufriedenstellend sein. Welche Möglichkeiten gibt es?
Sich über den eigenen Fahrstil Gedanken machen!
Meine Limo Frontantrieb hat im Sommer ca. 7,5 Liter gebraucht. Jetzt im Winter durch intensiven Standheizungseinsatz etwas mehr.
Zitat:
Original geschrieben von Spochtback
Es ist mir schon klar, dass man ein Auto, dass einen LP von über 60.000€ hat sich den Sprit auch leisten sollte. Darum gehts mir jedoch nicht.Mir geht es um die allgemeine Veralberung der Käufer. Man wirbt mit irgendwelchen utopischen Verbrauchswerten die mit der Realität wenig zu tun haben. Mittlerweile sind die Fahrzeuge direkt auf den Meßzyklus abgestimmt. Nur so kann ich mir die Verbrauchsdifferenzen von bis zu 60% erklären --> Siehe BMW X6 Active Hybride 😁
Vor 10 Jahren haben die vom Hersteller angegebenen Verbräuche noch in etwa gestimmt bzw. man hatte noch eine Chance diese zu erreichen. Mittleweile ist selbst dies nicht mehr machbar.
Ich erinnere mich, dass ein Münchener Taxi Fahrer gegen Mercedes erfolgreich prozessiert hat und zumindest den Schaden (Verbrauchsdifferenz) ersetzt bekommen hat 😉
Ja vor 10 Jahren!! Die EU-Verordnungen machen es möglich bzw. "zwingen" die Hersteller zu vergleichbaren Werten. Ich habe 1992 einen Audi 100 mit der 2,3 Liter Maschine (5-Zylinder) und 133 PS gefahren. Der Spritverbrauch lag damals zwischen 8,5 und 9,5 Litern, also annährend identische Werte zu heute. Aber das Fahrzeug wog auch nur 1,4 Tonnen. Mein A4 heute wiegt 1,7 Tonnen. Hatte für damalige Verhältnisse Breitreifen drauf - 215er. Und wenn wir uns heute die ganzen "Verbraucher" im Fahrzeug anschauen, brauchen wir uns nicht zu wundern, dass sich am Verbrauch nicht viel getan hat. Der ganze technische Schnickschnack braucht Strom und den muss die LM produzieren.
Ich verstehe sehr wohl deinen Beweggrund, aber ändern werden wir daran wohl nichts können.
Fahre mal in Dänemark und halte dich dabei an die Geschindigkeitsbegrenzungen 130 AB und 80 auf der Landstrasse. Du wirst feststellen, dass das gleich 1 Liter weniger Verbrauch bedeutet.
Gruß
Martin
Zitat:
Original geschrieben von Turbotobi28
Hi,die Angaben der hersteller sind so wie sie sind Vorgeschrieben. Das sind reine Prüfstandswerte.
Wenn du nun der Meinung bist dein Wagen verbraucht zuviel kannst du natürlich Klage einreichen, die Beweißlast liegt nun bei dir.
Du mußt mit deinem Wagen auf einen Prüfstand und dort wird ein Normtest nach den offiziellen Vorgaben absolviert.Also warmer Motor,ohne verbraucher wie Klimaanlage und ein genormtes (sehr ziviles) Fahrprofil.Das ganze ist aber leider nicht gant billig und wenn dein Wagen dann den Normwert einhält bleibst du auf den nicht unerheblichen Kosten sitzen.
Soweit ich weiß erreichen 8 von 10 getesteten Fahrzeugen auf dem Prüfstand den Normwert!!
Solltest dein Fahrzeug beim Normtest deutlich drüber liegen ~10% kannst du wandeln oder eine entsprechende Entschädigung rausholen.
Aber wie gesagt das Risiko ist groß!!
Der Normtest ist un bleibt halt extrem unrealistisch,und die Fahrzeuge werden immer spezieller auf den Tast optimiert. Motorsteuerung und Getriebe sind genau auf den Test angestimmt. Dadurch gehen die Normwerte natürlich runter. Für den Kunden bringt das aber meisten kaum etwas an Einsparung. Wenn du entsprechend langsam uns zurückhaltent fährst hast du aber durchaus ein großes Sparpotential.
Gruß Tobias
Wenn man das Thema mal allgemeiner betrachtet, ist ein Fahrzeug auch nur ein Produkt mit bestimmten zugesicherten Eigenschaften. Eine dieser zugesicherten Eigenschaften ist der Verbrauch im spezifizierten Normfahrzyklus. IMHO liegt die Beweislast bei Gewährleistungsmängeln in den ersten 6 Monaten beim Lieferanten, danach kehrt sich die Beweislast um.
Ich habe das noch nicht praktisch erlebt, aber normalerweise müsste der Lieferant (hier: AUDI-Händler) innerhalb der ersten 6 Monate die Mängelfreiheit nachweisen oder ggf. nachbessern oder wandeln. (Klage sollte man einreichen, wenn die Nachbesserung fehlschlägt und die Wandlung/oder ggf. Entschädigung verweigert wird.)
Für mein Verständnis heißt das aber, dass die Messung auf dem Prüfstand innerhalb der ersten 6 Monate für den Kunden kostenfrei durchgeführt werden muss oder der Lieferant (ggf. unter Mithilfe des Herstellers) auf anderem Wege die Mängelfreiheit des Wagens nachweisen muss.
Wo sind die Leute mit praktischen Erfahrungen zu diesem Thema? Habe ich hier einen Denkfehler?
Viele Grüße,
hsepm
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Zitat:
Original geschrieben von leoranch
Da ist sicher was dran. Im 7er BMW (habe kein anderes Fahrzeug wo ich es rel. genau weiß) verbrauchen allein die Steuergeräte 2-4kW! Allerdings ist das größte Problem aus meiner Sicht das zunehmende Fahrzeuggewicht. Die Kisten werden immer schwerer (weil wir es unter anderem auch Sicherer haben wollen). Das hat zur Folge, dass bei einem Crash mehr Masse abgefangen werden muss } Autos werden noch stabiler und schwerer. Die Hersteller sollten mal mehr in Richtung Leichtbau gehen finde ich.Zitat:
Und wenn wir uns heute die ganzen "Verbraucher" im Fahrzeug anschauen, brauchen wir uns nicht zu wundern, dass sich am Verbrauch nicht viel getan hat. Der ganze technische Schnickschnack braucht Strom und den muss die LM produzieren.
Ich empfinde das, was momentan bei den Verbauchsangaben läuft als Verar***e des Verbrauchers - solange den Herstellern aber nicht gezwungen werden ein anderes Prüfverfahren anzuwenden wird es keiner freiwillig tun. Ist doch klar, dass die Hersteller im Rahmen des erlaubten alle Möglichkeiten ausnutzen um gegen die Konkurrenz gut dazustehen.
Hi,
nunja auf die Hersteller darf man da nur bedingt einschlagen.
Der Test ist so wie er nun mal ist von der EU Vorgeschrieben. Die Hersteller dürfen gar keine anderen verbrauchsangaben in die Prospekte drucken als die Werte die mit dem Normtest erreicht wurde.
Das die Hersteller versuchen ihre Fahrzeuge an den test anzupassen ist normal. Es ist auch klar wenn die Autoindustrie einen anderen praxinäheren Test haben wollten könnten die ihn mit ihrer Lobby Politisch auch durchdrücken (und vielleicht mit ein paar Spenden🙄) Aber das wollen sie natürlich net denn dann wäre der Co2 Grenzwert ja noch schwieriger zu erreichen.
Für uns verbraucher bleibt eigentlich nur ein Portal wie Spritmonitor um sich zu informieren.
Gruß Tobias
Zitat:
Original geschrieben von leoranch
....
Ich empfinde das, was momentan bei den Verbauchsangaben läuft als Verar***e des Verbrauchers - solange den Herstellern aber nicht gezwungen werden ein anderes Prüfverfahren anzuwenden wird es keiner freiwillig tun. Ist doch klar, dass die Hersteller im Rahmen des erlaubten alle Möglichkeiten ausnutzen um gegen die Konkurrenz gut dazustehen.
Hallo leoranch,
Ich denke, so drastisch muss man es nicht ausdrücken. Dem Kunden ist ja nicht wirklich geholfen, wenn jeder Hersteller seinen eigenen "praxisnahen" Fahrzyklus kreiert, denn dann fehlt die Vergleichbarkeit völlig. Hier wäre wohl eher die EU in der Pflicht, den vorgeschriebenen Fahrzyklus zu überdenken. Eine Änderung dieses würde allerdings einen Rattenschwanz an weiteren Änderungen nach sich ziehen inkl. einer Überarbeitung der "Ziele" für die Flottenverbräuche der Hersteller und der EU-"Umweltziele". Insofern sind die Chancen einer Änderung eher gering.
Benchmarks dieser Art sowie ein Käufermarkt, der sich an den Benchmarks orientiert, haben, unabhängig vom Produkt, immer das Problem, dass das Produkt weniger für die Praxis, sondern für die relevanten Benchmarks "optimiert" wird. Dieses Phänomen gibt es z.B. sehr ausgeprägt auch bei PC-Grafikkarten.
Was bleibt, ist die Erkenntnis, dass der Normverbrauch vom erfahrenen Kunden nicht als Kaufkriterium herangezogen werden sollte. Zum Glück sind ja durchschnittliche Praxisverbräuche aus einer ausreichend großen Stichprobe auf z.B. Spritmonitor vorhanden, wenn ein bestimmter Fahrzeugtyp eine Weile auf dem Markt ist.
Viele Grüße,
hsepm
Ja, ich wollte auch nicht die Hersteller dafür verantwortlich machen. Sie haben alle die selben Vorgaben und jeder macht das beste draus. Ich kann eben nicht verstehen, dass der Gesetzgeber so lange braucht um dort nachzubessern. Schließlich winken auch Mehreinnahmen (CO2 basierte Steuer).
Dein Ärger ist schon verständlich.
Ein wesentlicher Kritikpunkt liegt m.E.n. ja auch darin, dass die EU einen einheitlichen Fahrzyklus für ganz Europa durchgedrückt hat, wo doch alle wissen, dass die zulässigen Höchstgeschwindigkeiten extrem stark und die Verkehrsdichten stark variieren.
Extreme: Deutschland, Schweden
Kann also schon sein, dass der Fahrzyklus für einige Länder einigermaßen "passt" und für andere total praxisfremd ist.
Viele Grüße,
hsepm
Hi,
wiso wir haben in Deutschland Richtgeschwindigkeit 130. Wer sich daran hält wird sich über Verbräuche mit ner 7 vor dem Komma freuen können.
Wenigsten kommt dann beim tanken freude auf, Fahrfreude ist halt was anderes😁
Aber mal im ernst das,insbesondere Turbo´s,bei hohem Tempo das saufen anfangen ist ja klar. Wer ständig mit mehr als 150 auf der Autobahn unterwegs ist wird sich wohl kaum über hohen verbrauch wundern.
Gruß Tobias
Zitat:
Original geschrieben von Turbotobi28
Hi,wiso wir haben in Deutschland Richtgeschwindigkeit 130. Wer sich daran hält wird sich über Verbräuche mit ner 7 vor dem Komma freuen können.
Wenigsten kommt dann beim tanken freude auf, Fahrfreude ist halt was anderes😁
Aber mal im ernst das,insbesondere Turbo´s,bei hohem Tempo das saufen anfangen ist ja klar. Wer ständig mit mehr als 150 auf der Autobahn unterwegs ist wird sich wohl kaum über hohen verbrauch wundern.
Gruß Tobias
Es geht doch nicht nur um Geschindigkeiten jenseits der 130. Es ist sehr wohl richtig, dass Geschindigkeit und Verbrauch in einem Verhältnis stehen, doch selbst, um auf mein Beispiel mit Dänemark zurückzukommen, werden die Werksangaben nicht erreicht. Dänemark bedeutet alles flach, Landstrasse 80 und etwas Westwind. Unter diesen Voraussetzungen müsste mein 3.0 TDI eine 4 vor dem Komma haben. Wenns gut läuft, zeigt der Bordcomputer eine 6 vor dem Komma an und wenn man dann noch weiß, dass dieser Wert 0,5 Liter zu niedrig ist, dann darf man sich schon ärgern. Nachdem man allerdings keinen ganzen Tank nur auf der Landstrasse verfährt, ist eine Ermittlung des Verbrauchs unter diesen Bedingungen nur schwer möglich.
Und das eine Fahrt im ICE teuer ist als in der Bimmelbahn wissen wir alle.🙂
Hi,
ich kann ja verstehen das man sich darüber aufregt. Aber die Hersteller MÜSSEN das so angeben.
Ich hab mich selbst geärgert,hatte 2 Smart mit einem Normverbrauch von 4,x l im Alltag bin ich praktisch net unter 6l gekommen und das obwohl ich fast ausschließlich auf ner Bundesstraße unterwegs wahr. Das ist ein Mehrverbrauch von 30-40%
Gibt auch genug die sich darüber aufregen und vor einiger Zeit hat wohl mal jemand Klage eingereicht und es sollte wohl ein Prüfstandslauf gemacht werden.
Leider hat man nix mehr davon gehört,entweder hat er gewonnen und ein Stillhalteabkommen unterzeichnet oder er hat verloren und will das net öffentlich machen😁
Vor einiger Zeit hat ich gelesen das von 10 Fahrzeugen die beim Tüv Süd einen Eu Normtest absolvieren 8 innerhalb der zulässigen Toleranz bleiben und das waren allen Fahrzeuge bei denen sich die Besitzer über einen übehöhten verbrauch geärgert haben.
Man sollte sich das ganze also sehr gut überlegen ob man das wirklich riskieren will. Wenn das Fahrzeug dann auch beim Normtest mehr verbraucht hat man natürlich vollkommen zurecht einen anspruch auf Entschädigung.
Gruß Tobias