Verbrauch und Umwelt
Liebe Gemeinde,
Der eigentliche Skandal ist der Verbrauch von modernen Motorrädern.
Meine alte Kawa 750 Twin konnte in den 80er Jahren mit einem
minimalen Verbrauch von 3,9 Litern cruisen, wenn ich kein Geld für Benzin hatte...
Da hat sich seither nicht viel getan.
Jetzt redet man von 3 Liter Autos...wo sind die 3 Liter Motorräder?
Mfg
Beste Antwort im Thema
Die Honda NC700 haben im Normzyklus einen 3.x Liter Verbrauch.
Im "Spritsparmodus" schaffen die bestimmt eine 2.x (BMW F650GS usw. aber auch).
Und wenn Du eine 1.x als realen Durchschnittsverbrauch haben willst, dann nimm Address, Innova, Wave & Co.
Mit einem Benzin-Äquivalent von 0.x fahren die Elektros.
Nur das perpetuum mobile Motorrad, das darfst Du noch erfinden.
256 Antworten
Wenn das Getriebe an den Drehzahlbereich angepasst wurde, sind die Fahrleistungen wie beim entsprechend starken Pkw-Motor.
Aber der Verbrauch dürfte beim originalen Pkw-Motor deutlich besser sein.
Zur Milchmädchenrechnung "Kat weglassen = Umweltschutz" haben nicht nur die Gerichte eine andere Meinung. Mag der Kat auch 5% Sprit mehr verbrauchen, so produziert der Kat-lose 1000% mehr an CO, HC und NOx.
ja super den 1000er motor in nen mittelklassewagen bauen is ja käse weil dann kommen die fahrleistungen entsprechend lahm raus und der Verbrauch wäre extrem hoch, da ein 1000er Motor für PKW-Verhältnisse ein lächerliches Drehmoment hat. Deswegen ja die Drehzahl.
Und ein Verbrennungsmotor braucht eben eine gewisse Menge Sprit. Ist mir hier aber jetzt zu kompliziert zu erklären, was verbrennungstechnick und thermodynamik angeht. Es gibt eben Untergrenze. z.B. Braucht ein BMW mit 200 PS von mir aus 8 Liter im Schnitt, einer mit 400 PS aber nicht 16 Liter, genausowenig einer mit 100 PS nicht nur 4 Liter sondern eher 6.
Und damit ein Motorradmotor leistung bringt, braucht er Drehzahl, was eben auch Benzin kostet. Nehmt mal ne 800er und lasst sie nur bis 6500 drehen...
Beim Motorrad sind schon allein deshalb Vergleiche schwierig weil es zwischen den diversen Motoren einfach teils krasse Unterschiede in der Auslegung gibt. Meinen 690 Kubik Single mit 67 PS kann ich z.B. gar nicht unter 3000 Umdrehungen bewegen, in höheren Gängen gehts erst ab 3500. Das kann man mit so R4 Motoren die teils ab Standgas losziehen gar nicht erst vergleichen. Das macht die Sache neben Gewicht/Verkleidung/Übersetzung umso schwieriger. Da kann man auch schon an so manchem Testbericht verzweifeln wie derzeit zwischen BMW S1000R und KTM 1290 Superduke. Da machens irgendwelche witzlosen Durchzugsmessungen wo der 6. Gang bei der 1000R grad mal bis 250-260 geht und der von der KTM bis 290 rum. Somit klar das die BMW da gewinnt, ist ja kürzer übersetzt. Aber das nur am Rande.
So Testberichte von ein und derselben Maschine zeigen aber auch immer gern das der Verbrauch eines Motorrads nunmal auch vom Fahrer abhängt. Bei der 1290er SD schwankte der Testverbrauch bei den Magazinen zwischen unter 6 Litern bei "Motorrad" (sind halt BMW Tourer 😁 ) und irgendwas um die 7,5 Liter bei der MO.
Der hier jetzt gebrachte Vergleich mit der Thunderace lässt schonmal die Frage offen ob der andere Fahrer vielleicht einfach lieber mit einem Gang niedriger fährt bzw. die Maschine kürzer übersetzt ist und schon ist der Vergleich hinfällig.
Bei KTM sinken die Verbräuche aktuell wegen "Magersucht". Bis zur 990er warens immer eher fett eingestellt so das man auch problemlos anderen Auspuff montieren konnte und hatte gerne mehr Leistung. Auch offener Lufi ging. Jetzt sind die Maschinen sehr mager eingestellt und wenn man was umbaut muss man mit entsprechenden Mappings mehr nachhelfen als vorher um auch ein überhitzen zu verhindern und vor allem um genug Sprit für das mehr an Luft zu haben. Daher auch seit Jahren die geringen Verbräuche der BMW Boxer bzw. fehlende Mehrleistung mit anderem Auspuff. Wenn die Dinger schon grenzwertig mager laufen hilft ein neuer Zubehörauspuff nicht sonderlich viel, da muss schon auch mehr Saft mit rein. Von nix kommt nix. In der MO hattens an einer GS mal diverse Tüten probiert im laufe der Dauertestphase und die besten konnten grad mal die Originalleistung erreichen. Mich hätt da schonmal interessiert was ein anderes Mapping da gebracht hätte.
Zitat:
Original geschrieben von tomS
Wenn das Getriebe an den Drehzahlbereich angepasst wurde, sind die Fahrleistungen wie beim entsprechend starken Pkw-Motor.
Aber der Verbrauch dürfte beim originalen Pkw-Motor deutlich besser sein.
Genau darauf wollte ich hinaus, ein 1000er Motor mit 130 PS hat dann nämlich plötzlich keine zum 911er vergleichbaren Fahrleistungen mehr, sondern eher wie ein Saugbeniziner mit 130 PS.
Oder umgekehrt, die Motorrad - Sportwagenvergleiche sind mist, weil die ähnlichen Fahrleistungen bei geringerem Verbrauch der Motorräder überwiegend auf das geringere Gewicht dieser zurück zu führen sind.
Zitat:
Original geschrieben von Peperonitoni
ja super den 1000er motor in nen mittelklassewagen bauen is ja käse weil dann kommen die fahrleistungen entsprechend lahm raus und der Verbrauch wäre extrem hoch, da ein 1000er Motor für PKW-Verhältnisse ein lächerliches Drehmoment hat. Deswegen ja die Drehzahl.
Ganz genau.
Und mir ist natürlich klar, dass es eine Verbrauchsuntergrenze gibt, die nicht unterschritten werden kann. Die liegt aber halt nicht bei 6 l, sondern die kann man konstruktiv noch tiefer drücken, wenn man denn in der Entwicklung Wert drauf legt.
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Zitat:
Original geschrieben von tomS
Wenn das Getriebe an den Drehzahlbereich angepasst wurde, sind die Fahrleistungen wie beim entsprechend starken Pkw-Motor.
Aber der Verbrauch dürfte beim originalen Pkw-Motor deutlich besser sein.Zur Milchmädchenrechnung "Kat weglassen = Umweltschutz" haben nicht nur die Gerichte eine andere Meinung. Mag der Kat auch 5% Sprit mehr verbrauchen, so produziert der Kat-lose 1000% mehr an CO, HC und NOx.
Hallo Tom,
Bei "Kat weglassen = Umweltschutz" ist natürlich ein "bisschen" Provokation dabei.
Andererseits habe ich damit wirklich viel Benzin gespart, vielleicht eine Tonne C02, und ich bin mir nicht sicher, ob das nicht die Mehrproduktion an CO/NOx ausgleicht oder sogar übertrifft, was die Umwelt anbelangt.
Ein gut eingesteller Motor produziert nur etwa 1% CO, 0,25% NOx und kaum HC in den Abgasen.
Ein ganzer Liter wegen Kat ist aber sicherlich nicht der Normalfall. Bei meiner Maschine machts z.B. so gut wie nix aus ob Kat drin oder nicht. Nur das der ESD nicht so knalleheiss wird...
Naja, das hat dann z.T. auch andere Gründe.
Mit einer mehr oder weniger offenen Tüte machst Du normalerweise nicht so weit auf, damit andere nicht genervt werden, sondern geniesst mehr das Brabbeln bei 1/3 Gas.
Da wirklich zu einer objektiven Aussage zu kommen, ist schwer.
Der Effekt ist jedenfalls da, sehr spürbar an meiner BT 1100, und von Fachkundigen bestätigt.
Zudem ist der O-Topf mit dem Kat bleischwer, da hat's schon ein paar Kilo weniger.
Zitat:
Original geschrieben von TDIBIKER
Ein gut eingesteller Motor produziert nur etwa 1% CO, 0,25% NOx und kaum HC in den Abgasen.
Und wenn dann der U-Kat wieder dran ist, misst der TÜVler nur noch 0.157 Vol% CO (so bei meinem 500er Vergaser) oder gar nur 0.003 Vol% (meiner Frau ihr 250er Einspritzer mit G-Kat).
Ein (warmer) Kat wirkt so effektiv, da ist der kleine Mehrverbrauch wirklich Peanuts. Ohne Kat könntest Du mit regelmäßigen Fahrverboten in den Städten rechnen. Wäre das besser?
Ich lebe auf dem Lande...das spielt auch eine Rolle.
Hier geht CO,NOx und O3 gegen Null, wohingegen das in der Stadt bei Inversionswetterlage
eher zu Problemen führt.
Daher der Kat. Gäbe es keine Ballungsräume, führen wir vielleicht heute alle noch ohne.
Denn bei der globalen Umweltbilanz bin ich mir nicht sicher, ob der Kat wirklich sinnvoll ist.
Aber, das ist natürlich alles reine Spekulation, und so komplex und politisch vorbelastet,
dass es fast unmöglich ist, eine objektive Aussage zu treffen.
Australien hat sich mit der Einführung des geregelten Kats auch ewig Zeit gelassen.
Die sahen da keinen gesteigerten Nutzen drin. Größer als Europa und so viel Einwohner wir der Ruhrpott.
Hatten sie auch irgendwo recht.
Samstag bei meiner 1,5% CO gemessen. Nicht schön, aber kein Fehler feststellbar.
Eine andere K brachte es auf 7,6% CO. Da musste ein bischen dran geschraubt werden. 😉
Zitat:
Original geschrieben von Peperonitoni
Es gibt eben Untergrenze. z.B. Braucht ein BMW mit 200 PS von mir aus 8 Liter im Schnitt, einer mit 400 PS aber nicht 16 Liter, genausowenig einer mit 100 PS nicht nur 4 Liter sondern eher 6.
Das liegt aber vor allem daran, daß man bei 100 PS vielleicht 70 abruft, mit 400 PS vielleicht 150.
Würde man bei einem 400 PS Motor immer die volle Leistung abrufen, dann wäre es vergleichbar.
Die Verbräuche des Porsche Cayenne sind bekannt? 🙂
http://www.auto-motor-und-sport.de/.../...-liter-verbrauch-768765.htmlZitat:
Schlimmeres noch offenbart aber der Blick auf die Tankuhr: Für den Testdurchschnitt von 23,3 Liter pro 100 Kilomter braucht es Disziplin - viel zu viel für ein Auto der Marke Porsche, die sich in der Vergangenheit nicht nur der Sportlichkeit, sondern meist auch der Effizienz verpflichtet fühlte.
Na gut, 4
50PS, aber auch mehr als 16 Liter auf 100 km.
Ich meine, beim ersten Cayenne Turbo haben sie auf der Nordschleife 93 Liter/100km gemessen. Oder 78?
Egal. Seeehr, sehr viel, jedenfalls.
Grundsätzlich betrachtet wäre jeder nur aus Spass verbrannte Liter ein Liter zuviel. Also ist auch ein 2l-Spassfahrzeug (ich meine jetzt nicht den Hubraum) nicht umweltgerecht. Wer aus Spass fährt, der handelt nicht umweltbewusst. Er kann den Schaden nur begrenzen.
Zur Arbeit fahre ich übrigens meistens mit dem Fahrrad.
Ach ja, ich besitze zwei Autos und zwei Motorräder 🙄