Verbrauch: konstant Gas oder Geschwindigkeit besser?
Theoretische Überlegung:
Eine hügelige Landschaft, d.h. es geht ständig bergab und -auf.
Wird man jetzt eigentlich mehr verbrauchen, wenn man mit Tempomat fährt oder wenn man mit dem Fuß exakt das Gas hält (dann wird man logischerweise bergauf langsamer und bergab schneller)? Extrem sollen die Berge nicht sein, d.h. es kann noch bequem im höchsten Gang gefahren werden und bergab muß der Tempomat immer noch ganz wenig Gas geben, um die Geschwindigkeit zu halten.
Ich frage mich das deshalb, weil einerseits beim Tempomat durch die konstante Geschwindigkeit die Beschleunigungskräfte (gerade auch bei den Massenträgheitsmomenten im/am Motor) entfallen, aber andererseits wird dann der Motor bergab nur sehr schwach gefordert (schlechter Wirkungsgrad) und bergauf wird jede Menge Sprit verballert, um die Geschwindigkeit zu halten.
Beste Antwort im Thema
Zitat:
Original geschrieben von SRAM
Statt mal einfach das eingangs gepostete Diagramm längst der Linie "konstante Geschwindigkeit = konstante Drehzahl im höchsten Gang" und der Linie "konstante Leistung" mit der Randbedingung "gleiche mittlere Geschwindigkeit" zu integrieren wird seitenweise über "hätte, wäre, könnte, sollte, vieleicht, aber sicher, aber mit meiner XYZ Kutsche ist das ganz anders, na na .... na na na na, ...... " philosophiert.Dabei könntet ihr schon seit Anfang dieses threads die präzise Antwort haben, wenn Ihr NACHDENKEN würdet, statt nur zu tratschen..... [...]
Gruß SRAM
Moin SRAM!
Ich habe es ja versucht, ich bin nur zu doof dazu. 😁 HELP!
Idee:
Annahmen:
- Golf VI 1.4 TSI 118 kW Twincharger DSG7 = alle Daten bekannt, Ausnahme Muscheldiagramm
- vom Golf V 1.4 TSI 125 kW Twincharger ist das MD bekannt, dieses wird benutzt, die Abweichung soll keine Rolle spielen
- Steigung 2 %, Länge 100 km (einfache Rechnung)
- Gefälle 2 %, Länge 100 km (dito)
- Zeit identisch = Durchschnittstempo identisch
- Vorgabe: Tempomat = 100 km/h
Rechenweg für Tempomat:
1. Schritt: 100 km/h = 2.210 U/min im 7. Gang
2. Schritt: konstantes Tempo = konstante Drehzahl = Parallele zur Y-Achse (Ordinate) bei 2.210 U/min, "je höher die Leistung, desto höher"
a) 2% Anstieg auf 100 km Strecke:
-> Leistung berechnen: 100 km/h: 6,38 kW (P Reib) + 9,51 kW (P Luft) + 8,51 kW (P Steig) = 24,40 kW
-> Mitteldruck berechnen: 1.390 cm³, 2.210 U/min, 24,40 kW = 9,35 bar
-> Spezifischer Verbrauch ablesen: 2.210 U/min und 9,35 bar = etwa 250 g/kWh
-> Verbrauch berechnen: 24,4 kWh x 250 g/kWh = 6100 g / 720 g/l = 8,47222... l für 100km
b) 2% Gefälle auf 100 km Strecke:
-> Leistung berechnen: 100 km/h: 6,38 kW (P Reib) + 9,51 kW (P Luft) - 8,51 kW (P Steig) = 7,39 kW
-> Mitteldruck berechnen: 1.390 cm³, 2.210 U/min, 7,39 kW = 2,89 bar
-> Spezifischer Verbrauch ablesen: 2.210 U/min und 2,89 bar = etwa 360 g/kWh
-> Verbrauch berechnen: 7,39 kWh x 360 g/kWh = 2660,4 g / 720 g/l = 3,695 l für 100km
c) Gesamtstrecke 200 km in 2 Stunden:
8,47222... + 3,695 = 12,167222... => Tempomat 6,0836111... l/100km
Rechenweg für konstant Gas geben:
Achtung! Gleiche Gesamtzeit, d.h. berghoch mit 98 km/h = 61 Min und 13 Sek, bergrunter mit 102 km/h = 58 Min und 47 Sek.
Berechnung:
a) 2% Anstieg auf 100 km Strecke:
-> berghoch 98 km/h = 2.166 U/min im 7. Gang
-> Leistung berechnen: 98 km/h: 6,25 kW (P Reib) + 8,95 kW (P Luft) + 8,34 kW (P Steig) = 23,54 kW
-> Mitteldruck berechnen: 1.390 cm³, 2.166 U/min, 23,54 kW = 9,38 bar
-> Spezifischer Verbrauch ablesen: 2.166 U/min und 9,38 bar = etwa 250 g/kWh (auf keine Fall besser, siehe MD)
-> Verbrauch berechnen: 23,54 kWh x 250 g/kWh = 5885 g / 720 g/l = 8,1736111... l für 100km
b) 2% Gefälle auf 100 km Strecke:
-> bergab 102 km/h = 2.254 U/min im 7. Gang
-> Leistung berechnen: 102 km/h: 6,52 kW (P Reib) + 10,10 kW (P Luft) - 8,68 kW (P Steig) = 7,93 kW
-> Mitteldruck berechnen: 1.390 cm³, 2.254 U/min, 7,93 kW = 3,04 bar
-> Spezifischer Verbrauch ablesen: 2.254 U/min und 3,04 bar = etwa 350 g/kWh
-> Verbrauch berechnen: 7,93 kWh x 350 g/kWh = 2775,5 g / 720 g/l = 3,85486111... l für 100km
c) Gesamtstrecke 200 km in 2 Stunden:
8,1736111... + 3,85486111... = 12,02847222... => konstant Gas 6,014236111... l/100km
Mh, kopfkratz. Wie sieht dies mit 360 g/kWh aus?
-> Verbrauch berechnen: 7,93 kWh x 360 g/kWh = 2854,8 g / 720 g/l = 3,965 l für 100km
c) Gesamtstrecke 200 km in 2 Stunden:
8,1736111... + 3,965... = 12,1386111... => konstant Gas 6,06930555... l/100km
Fazit: Gleichstand!
Ursache: Spezifischer Verbrauch "ablesen" = schätzen = ungenau.
Und damit bin ich so doof schlau wie zuvor. HELP! 😉
Bitte korrigiert meine Fehler - danke!
VG myinfo
PS: Die PDF-Datei tschoeke.pdf auf dieser Seite: http://home.foni.net/~michaelbosch/auto/economic/calconsu.htm ist beschädigt. Hat jemand eine unbeschädigte Datei?
"Eine exzellente Einführung bietet hier die folgende Veröffentlichung des Magdeburger Wissenschaftsjournal (= tschoeke.pdf). Ich empfehle die Lektüre bevor ihr an dieser Stelle weiter lest!"
107 Antworten
Zitat:
Original geschrieben von E_scort
OT: Wenn man bei Fahrzeugen mit normalem BKV Vollgas gibt, hat man ja garkein von der Drosselklappe verursachten Unterdruck, den man für die Verstärkung braucht?! D.h. falls die DK z.B. wegen Verschmutzung offen hängen bleibt und der Zündschlüssel in der Hektik abbricht (😁) heißt es Kampf ums Überleben: rechte Wade gegen Motor?
ich weiß zwar nicht was das mit dem thema zu tun hat aber genau deswegen hast du ein rückschlagventil um das zu verhindern 😉
Zitat:
Original geschrieben von FrankmitBoxer
weil der Motor viel Sprit / abgegebener Energie frisst, wenn er sich langweilt.
Hat er Arbeit, wird das Verhältnis günstiger.Daher ist das Ziel, den Motor möglichst (fast)voll zu fordern, und ihn dann abzuschalten (Schubabschaltung).
Man sollte also z.B. nicht mit 25 von erner Roten Ampel zur nächsten rollen, sondern Beschleunigen, und dann so ausrollen lassen, das man nicht(viel) bremsen muss.
Wichtig dabei ist, Möglichst früh hochschalten.
Meist kann man sagen: Gang = Geschwindigkeit/10. oder eben: So den Gang so wählen, das der Motor gerade genug Leistung bringt.
Den Motor mit vollgas bei 1700/min im 5.Gang den Berg hoch "quälen" spart Spritt.
Bitte bei Halbgas.
Bei Vollgas kommst du in den Bereich der "schutzanfettung" und dann sparst du nix mehr sondern verbrennst unnötig viel Sprit.
Alle Infos in diesem Fred gelten doch nur für Benziner oder?
Nein nicht alle. Die sache mit der DK kannst beim Diesel natürlich vergessen.
Aber auch Dieselmotoren haben ein Kennfeld mit unterschiedlichen Wirkungsgraden und im bereich des besten Wirkungsgrades sollte man sich aufhalten.
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Abend
Ja aber beim Diesel müsste doch dann trotzdem Konstant fahrt mit Tempomat sparsamer sein.
Zitat:
Original geschrieben von waldfee-2000
Abend
Ja aber beim Diesel müsste doch dann trotzdem Konstant fahrt mit Tempomat sparsamer sein.
Warum??
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Ich glaub: Zwischen beiden Betriebsarten ist wenig Unterschied.
Minimal günstiger ist aber Konstantgas.
Zitat:
Original geschrieben von maha
Warum??Zitat:
Original geschrieben von waldfee-2000
Abend
Ja aber beim Diesel müsste doch dann trotzdem Konstant fahrt mit Tempomat sparsamer sein.
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Ich glaub: Zwischen beiden Betriebsarten ist wenig Unterschied.
Minimal günstiger ist aber Konstantgas.
Weil ein Diesel mit dauerhaftem Luft Überschuss läuft.
Mir geht es halt darum was besser ist beim Diesel digitale Fahrweise oder dauerhaft zb bei 25000 Umdrehungen.
Weil ein Diesel mit dauerhaftem Luft Überschuss läuft.
Das ist aber keine gute Begründung.
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Die "digitale" Fahrweise kann den Verbrauch unglaublich senken.... wenn man den Motor beim Ausrollen abdreht. Glaub mir, das hab ich früher (in den siebzigern) gemacht. Jetzt ists mir zu umständlich.
Aber ich weiß wovon ich sprech!
DasZitat:
Original geschrieben von waldfee-2000
... oder dauerhaft zb bei 25000 Umdrehungen.
wird er nicht lange mitmachen 😉
Und keinesfalls dauerhaft.
Zitat:
Original geschrieben von Rael_Imperial
Das wird er nicht lange mitmachen 😉Zitat:
Original geschrieben von waldfee-2000
... oder dauerhaft zb bei 25000 Umdrehungen.
Und keinesfalls dauerhaft.
Mir ist mal einer hopps gegangen, als er kurz ein Drittel davon drehen mußte...
😁
Lediglich die Scania Software ist im Gebirge sparsamer, da sie Gefälleabschitte nutzt, um den nächsten Hügel sparsamer anzugehen.
Ohne Tempomat ist es sinnvoll, das Gas am Berg soweit zurückzunehmen, das die Geschwindigkeit konstant bleibt und man nicht versucht, mögliches V- max zu erreichen, was eh nicht funktioniert.
Wenn die Geschwindigkeit auf 65, 70 oder 75 abfällt, reicht es dafür entsprechend Diesel zu geben.
Zitat:
Original geschrieben von meehster
Mir ist mal einer hopps gegangen, als er kurz ein Drittel davon drehen mußte...
😁
Wie das? Das packt ja kaum ein Benziner 😁
Zitat:
Original geschrieben von E_scort
Wie das? Das packt ja kaum ein Benziner 😁Zitat:
Original geschrieben von meehster
Mir ist mal einer hopps gegangen, als er kurz ein Drittel davon drehen mußte...
😁
Verschaltet...
Zitat:
Original geschrieben von snooopy365
Bitte bei Halbgas.
Bei Vollgas kommst du in den Bereich der "schutzanfettung" und dann sparst du nix mehr sondern verbrennst unnötig viel Sprit.
Gibts die Schutzanfettung nicht erst bei höheren Drehzahlen, wenn man die Kiste z.B. stark auf der AB jagt?
Das kommt darauf an ,was sich der Entwicklungsingenieur dabei gedacht hat , und wo die Schwächen des Motors liegen . Kann mich an die Zeiten erinnern , wo es Fahrzeuge gab , die eine sogenannte Testerkennung hatten . Wenn man nicht im Abgastestbereich losgefahren ist ( z.B.Fahrzeugtemperatur 20 Grad , nach dem Start 40 sek Leerlauf usw ) hat das Fahrzeug auf ein anderes Kennfeld umgeschaltet , damit es beim Fahren nicht ruckelt . War sicher nicht im Sinne des Gesetzgebers , aber wahrscheinlich nicht verboten . Auch heute ist es noch so , daß man ja bei Geschwindigkeiten über 120 km/h noch machen kann ,was man will . D.h. ein Kleinwagen der gerade mal 130 läuft wird bis Vollgas abgasmäßig gemessen ( CO²-Ausstoß ) Ein Fahrzeug das aber 260 läuft hat da aber ca. die vierfache Menge , wie die , die in den Papieren steht . Haben sich die Lobbyisten mal wieder durchgesetzt .
Gruß : Rostklopfer