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Verbrauch bei hohen Geschwindigkeiten?

Themenstarteram 2. Juni 2015 um 20:25

Hallo,

ich frage mich aktuell, welche technischen Hintergründe es hat, dass ein Diesel bei 200 km/h signifikant weniger verbraucht, als ein Benziner.

Wenn ich mir diesen Test in der Autobild ansehe, dann sind die Unterschiede extrem.

http://www.autobild.de/.../diesel-oder-benziner-vergleich-3487175.html

Beinahe schon +100% Mehrverbrauch.

Das lässt sich weder mit dem gering höheren Energiegehalt von Diesel, noch mit dem Wirkungsgrad des Dieselmotors erklären, zumindest nicht ohne weiteres.

Oder sinkt der Wirkungsgrad des Benziners bei derart hohen Geschwindigkeiten noch einmal deutlich? :confused:

Beste Antwort im Thema

Abwarten. Diesel hat 14% mehr dichte als Benzin, diese Menge kannst du "sofort" mental abziehen. Diesel zu Benzin bedeutet Faktor 1.14 Aufschlag um auf gleiche CO2 Emissionen zu kommen. Nach http://www.autobild.de/bilder/was-kostet-vollgas--28601.html#bild13 ist der 1.4TSI und der 2.0TDI quasi gleichauf, der Größte Teil des Verbrauchsunterschieds ist auf die unterschiedliche Dichte der Kraftstoffe zurückzuführen.

Mein uralter 3.0i braucht bei Volllast (240 km/h) laut BC etwa 35l/100km. 20l/ @ 200km/h sind normal. Wirkungsgrad obenrum übrigens unter 20%. Neue Benziner kommen nahe des Bestpunktes an die 40% Grenze langsam heran und viele haben unter Last ca 30% vorzuweisen. 14% Dichtekorrektur abgezogen und der Unterschied zum Diesel ist in l/100km gerechnet nicht mehr so hoch. Übrigens sind die Benz Kompressoren verflixt sparsam, da diese sehr lange nahe Lambda=1 laufen. Wie unterschiedlich Konzepte sein können: http://www.autobild.de/bilder/was-kostet-vollgas--28601.html#bild1 ... ein Cayenne mit Cw x A wie eine Telefonzelle kommt bei 200 km/h auf fast 30l/100km. Der 180er Kompressorbenz liegt bei gerade mal 13l Super, weniger als ein 1.4 TSI.

Zudem ist der Vergleich Diesel vs. Benziner etwas unfair. U.a. da beide ein sehr unterschiedliches Emissionsprofil haben. Diesel kotzen unter Last ohne Ende NOx raus, während der Otto wenig NOx und verflixt viel CO und HC aufweist. Dürfte ein Otto mehr NOx emittieren, so wäre der sparsamer.

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Zitat:

@Drahkke schrieb am 2. Juni 2015 um 22:29:57 Uhr:

Das liegt einfach daran, daß ein Diesel mengengeregelt (mehr Sprit in gleiche Luftmenge pro Hub) gesteuert wird und ein Benziner qualitätsgeregelt (Mischungsverhältnis des Gas-Luft-Gemisches ändert sich bei höherer Leistung) und bei hohen Drehzahlen die Volllast-Anreicherung des Benziners erheblich mehr Sprit zur Verfügung stellt als im Teillastbereich.

Umgekehrt wird ein Schuh draus, der Diesel ist qualitätsgeregelt, die Luft-Kraftstoffzusammensetzung ändert sich, der Ottomotor ist quantitätsgeregelt, die Luftmasse (und dazugehörige Kraftstoffmenge für Lambda 1, in Anfettungbereichen <1) ändert sich...

Ansonsten liegt ein Hauptgrund wie schon erwähnt in der kälteren Abgastemperatur beim Diesel, die ein Anfetten überflüssig macht...

Zitat:

@bbbbbbbbbbbb schrieb am 6. Juni 2015 um 00:21:11 Uhr:

Vor ein paar Monaten bin ich Renaults 1.2 TCe (115 PS) über 600 km Autobahn gefahren. Ich hatte viel Zeit und hab den Tempomat auf verschiedene Geschwindigkeiten eingestellt. Bei Richtgeschwindigkeit Tacho 130 (war ein 125 er Schnitt) kam nach ca. 80 km konstant gefahrene Fahrstrecke ein Wert von 7.5 l / 100 km raus. Das schafft mein 2.5 R6 auch. Nur bei konstant Tacho 100 (95 er Schnitt) war er einen dreiviertel Liter auf 100 km sparsamer als meiner.

War am Wochenende 700km mit meinem 1,4l TSI und Zylinderabschaltung unterwegs, davon ca. 250km Schweizer Autobahn. Gesamtschnitt ca. 6,3. In Deutschland habe ich versucht so 120-140 zu fahren. Die Schweizer Autobahn habe ich mit knapp über 5l zurückgelegt. Was bedeutet, die deutsche Autobahn konnte auch mit knapp unter 7l zurückgelegt werden. Die Zylinderabschaltung war vorallem im Schweizer Bereich viel in Betrieb. In Deutschland war ich meist 10km/h zu schnell unterwegs(da ich mein Tempo dem Verkehrsfluss angepasst habe) bzw. Verkehrslage zu unruhig um die Zylinderabschaltung lange auszunutzen.

Wie ist eigentlich der Renault in deinem Vergleich vom Luftwiderstand zu bewerten?

am 8. Juni 2015 um 11:22

Zitat:

@Diabolomk schrieb am 8. Juni 2015 um 12:17:05 Uhr:

War am Wochenende 700km mit meinem 1,4l TSI und Zylinderabschaltung unterwegs, davon ca. 250km Schweizer Autobahn. Gesamtschnitt ca. 6,3. In Deutschland habe ich versucht so 120-140 zu fahren. Die Schweizer Autobahn habe ich mit knapp über 5l zurückgelegt. Was bedeutet, die deutsche Autobahn konnte auch mit knapp unter 7l zurückgelegt werden. Die Zylinderabschaltung war vorallem im Schweizer Bereich viel in Betrieb. In Deutschland war ich meist 10km/h zu schnell unterwegs(da ich mein Tempo dem Verkehrsfluss angepasst habe) bzw. Verkehrslage zu unruhig um die Zylinderabschaltung lange auszunutzen.

Klingt nach guten, fast dieselverdächtigen Werten. Ist meine Kenntnis richtig, dass die ZAS nur bis 120 km/h funktioniert?

Zitat:

Wie ist eigentlich der Renault in deinem Vergleich vom Luftwiderstand zu bewerten?

Es handelte sich um einen Renault Scenic als Kurzversion, aktuelles Modell. Schaut zwar (wind)schnittig aus, ist aber vermutlich vom cw x A - Wert schlechter als meiner. Das sollte bei konstant 100 km/h aber nicht sehr relevant sein, und auch dort hat mich die Verbrauchsersparnis nicht umgeworfen, immerhin vergleiche ich hier einen konstruktiv 21 Jahre alten Sechszylinder ohne Turboaufladung und Direkteinspritzung mit einem neu entwickelten und sehr kleinvolumigen Turbo R4 mit Direkteinspritzung.

Die ZAS geht bis Tacho 140, im Idealfall. 120 sind tatsächlich so der Bereich, wo es meistens aktiv ist. Allerdings sind auch hier die möglichen Einsparungen nicht so hoch wie bei viel niedrigerem Tempo bzw. im Stadtverkehr. Da kommt man einem Diesel tatsächlich recht nah, vermutlich so einen halben Liter.

Ein Scenic, das erklärt doch einiges gegenüber deiner 21 Jahre alten Konstruktion, deren Übersetzung du schon verbessert hast ;) Dazu kommen ja noch Faktoren wie, was würde deine Konstruktion mit EU6 Verbrauchen? Oft kosten ja Abgasbehandlungsmaßnahmen auch Sprit.

am 8. Juni 2015 um 11:49

Immerhin ist der Verbrauchswert (in beiden Fällen laut NEFZ - Zyklus) um rund 40 % niedriger angegeben. Dazu passen die 11 % Ersparnis bei 100 km/h und rund 0 % Ersparnis bei 130 irgendwie nicht. Vor allem zeigt es auf, dass ein Großteil der Ersparnis auf Maßnahmen, welche den Prüfstandsverbrauch optimieren, beruhen.

Der Minderverbrauch durch meine optimierte Übersetzung ist übrigens enttäuschend gering, wie ich immer wieder feststelle. Auch mit der Serienübersetzung habe ich schon knapp unter 7 l / 100 km geschafft (beim Autobahnschleichen mit Tacho 100).

Noch ein Wort zu den Abgasemissionen: Warmgelaufene Motoren sind in weiten Lastbereichen alle nahezu gleich sauber, aus diesem Grund unterscheidet die AU vom TÜV auch nicht zwischen den Euronormen, egal ob Euro 1 oder Euro 4, alle müssen die gleichen Grenzwerte erfüllen. Verbrauchsnachteile aufgrund der strengeren Euronormen sind daher nur beim Kaltstart zu erwarten, wenn überhaupt.

am 8. Juni 2015 um 12:11

Wie war denn deine Durchschnittsgeschwindigkeit beim Golf?

Also nicht geschätzt sondern nach BC.

40%? Wo?

Durchschnitt laut BC so 95, Stau und Stadtverkehr vor und nach der Autobahn waren auch dabei.

am 8. Juni 2015 um 13:56

Zitat:

@Diabolomk schrieb am 8. Juni 2015 um 15:52:21 Uhr:

40%? Wo?

Angabe Renault: 5.9 l / 100 km. Angabe BMW: 9.7 l / 100 km. Sind 39.2 % weniger, welche sich in der Praxis nicht bestätigen.

am 8. Juni 2015 um 14:02

Ganz gut, hatten beim 110er Schnitt 6,6l benötigt. Hatten keinen Stau, dafür lief er bei München auch mal seine 180.

Zitat:

@bbbbbbbbbbbb schrieb am 8. Juni 2015 um 15:56:48 Uhr:

Zitat:

@Diabolomk schrieb am 8. Juni 2015 um 15:52:21 Uhr:

40%? Wo?

Angabe Renault: 5.9 l / 100 km. Angabe BMW: 9.7 l / 100 km. Sind 39.2 % weniger, welche sich in der Praxis nicht bestätigen.

Achso, ich dachte auf die ZAS bezogen.

Man muss halt bedenken, der Nefz fährt im besten Fall nen 83er Schnitt und beim alten BMW zu hohe Drehzahlen da ja die Gänge im Nefz vorgegeben sind. Alleine durch die bessere Getriebeabstimmung sind ja neuere Fahrzeuge schon sparsamer, was man ja im Alltag nicht gleich bemerkt.

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