Verbotswidrig auf dem linken Seitenstreifen parken! - Entschuldigender/Rechtfertigender Notstand?

Hallo liebe Community,

gestern bin ich als Österreicherin nach Deutschland gefahren und als ich dringend für große Jungs musste, suchte ich den zentrumsnahen Bahnhof in der überfüllten Innenstadt auf, um einen unmittelbar drohenden bedeutenden Nachteil von sich abzuwenden. Ich weiß leider nicht, wo es in der Stadt einen "Mäci" gibt. Leider war verkehrstechnisch viel los und es gab nur ein zähes Weiterkommen. Auf der rechten Fahrbahnseite waren alle Parkplätze besetzt, auch weil es ab 14 Uhr gratis ist. Da es mit der Verrichtung der Notdurft bereits Spitz auf Knopf stand, stellte ich den Wagen kurzerhand auf den erspähten, freien Parkplatz auf der anderen Straßenseite gegen die Fahrtrichtung ab. Hauptsache man behindert den Straßenverkehr nicht. Um ein verkehrsbehinderndes Rangiermanöver zu vermeiden, hätte ich einen weiten Umweg fahren müssen, da es in dem Bereich eng zugeht. Außerdem blieb keine Zeit für ein aufwendiges Drehmanöver. Zudem wäre ich Gefahr gelaufen, dass wer anderer mit die Parkfläche vor der Nase wegschnappt. Auch wusste ich nicht, wo ich sonst noch auf die Schnelle hätte parken können!
Das Ärgerliche ist obendrein, dass in der Nähe ziemlich viele Polizisten standen, die wahrscheinlich nach Flüchtlingen Ausschau halten oder sowas. Sie hatten mich sehr wohl wahrgenommen, aber niemand von denen schritt ein. Ok, ist in dem Moment wohl nicht deren Aufgabe!

Kaum hatte ich mein großes Geschäft erledigt, stand auch schon der Parkraumwächter gehwegseitig neben meinem Fahrzeug. Die Verwarnung klemmte bereits an der Scheibe. Ich versuchte mich zu erklären. Auch dass der aus der Tat drohende Schaden nicht unverhältnismäßig schwerer wiegt als der Nachteil, den ich damit abwenden wollte, und in meiner Lage von einem mit den rechtlich geschützten Werten verbundenen Menschen kein anderes Verhalten zu erwarten war. Doch der Verwarnungsgeldverteiler meinte, er könne es nicht stornieren, weil es bereits ausgedruckt wurde.

Im Anschluss sprach ich eine ein Katzensprung entfernte Polizistin an und konfrontierte sie damit. Sie belächelt es, verstand meinen Frust und fügte hinzu, dass Sie es selbst für eine Lappalie hält. Aber diese Regelung gab es eben schon immer!

Was meint Ihr, macht es Sinn, den Sachverhalt anzufechten? Würde eventuell ein entschuldigender oder rechtfertigender Notstand greifen? Wie würdet Ihr das angehen?

Offen gestanden, wusste ich auch gar nicht, dass in Deutschland das Linksparken auf Straßen mit Gegenverkehr verboten ist. Ich habe mir dabei nie was gedacht. In Österreich wurde es bei mir nie geahndet. Woher sollte ich auch wissen, dass man das in Deutschland nicht darf. Ich meine, gerade bei Ausländern kann man da doch ein Auge zudrücken und einen dezenten Hinweis hinterlassen! Auch nach der Grenze (auf deutscher Seite) kann ich keinen Hinweis erkennen, wonach auf die Verkehrsvorschriften zu achten wäre (abgesehen von der Höchstgeschwindigkeit in Ortschaften, auf Landstraßen und auf Autobahnen).

Bedanke mich vorab für jede Hilfestellung!

Liebe Grüße,
allesVWoderwas

Beste Antwort im Thema

Umgekehrt ist es auch nichts anders. Die österreichischen Knöllchenschreiber interessiert auch nicht das man das Verkehrsrecht Austrias in Deutschland nicht in der Fahrschule nicht gelehrt wird.
Andere Länder anderer Sitten. Und in Österreich wird man kaum mit 15€ davonkommen.

179 weitere Antworten
179 Antworten

Zitat:

@Lancelot59 schrieb am 19. Dezember 2017 um 10:18:14 Uhr:


Was für ein Aufriss wegen einer Lappalie.......

Nun, jeder wie er mag.

Die TE kann ja gerne mal mit der zuständigen Verwaltung sprechen, ob die das Bußgeld zurücknehmen, und dann berichten, wie es ausgegangen bzw. ob es für sie ausgangen ist.

Ich bin der Meinung, dass sich das nicht ausgeht.

So genug der Austriazismen 😉

Wie wuerde selbiges Verhalten als Deutscher in einem Forum von Oesterreich oder Niederlanden behandelt werden wenn man wie die TE argumentiert?

Zitat:

@mattalf schrieb am 19. Dezember 2017 um 10:34:24 Uhr:


Wie wuerde selbiges Verhalten als Deutscher in einem Forum von Oesterreich oder Niederlanden behandelt werden wenn man wie die TE argumentiert?

Ich gebe mal eine Prognose ab:
"Das geschieht den Piefkes recht, sollen sie halt aufpassen!" 😉

Zitat:

@mattalf schrieb am 19. Dezember 2017 um 10:34:24 Uhr:


Wie wuerde selbiges Verhalten als Deutscher in einem Forum von Oesterreich oder Niederlanden behandelt werden wenn man wie die TE argumentiert?

Gar nicht.

In Österreich könnte man sich ausheulen, wenn die Bindung vom Leihski angerostet wäre und der Verleiher keinen Rabatt gegeben hat.

Und in den Niederlanden würde man sich mit dir befassen, wenn der Radweg vermüllt war und du durch das erzwungene Schlangenlinien-Fahren das Abend Büfett im Billighotel verpasst hast.

Ähnliche Themen

Zitat:

@allesVWoderwas schrieb am 18. Dez. 2017 um 22:0:57 Uhr:


Der Shell-Mitarbeiter hat mich total an der Nase herumgeführt und nur nach Ausflüchten gesucht, warum die anderen dort stehen durften. Es klingt fast wie Diskriminierung. Zumindest kann man nicht von Gleichbehandlung reden.

Auf seinem Privatgelände kann der Shell-Mitarbeiter parken lassen wen er will und wegscheuchen wen er will. Er kann auch verfügen, dass auf seinem Grund nur grüne Autos parken dürfen, ohne dass Du als Fahrer eines roten Autos etwas dagegen tun könntest.

Aber auch auf öffentlichem Grund gilt der Grundsatz: Es gibt keine Gleichheit im Unrecht.

Soll heißen:
Auch wenn alle um Dich herum genau so falsch parken wie Du und alle anderen kein Knöllchen bekommen, musst Du Deins trotzdem bezahlen...

Nun hört doch mal mit den Verwirrungen durch Tatsachen auf. Dann kann die Dame ihr Abschlussplädoyer - welches aus der 12ten gleichen Laier von der bösen Welt bestehen wird - halten und der Thread friedlich einschlafen.

Also ich würde anregen, künftig neben dem rechtfertigenden Notstand auch die rechtfertigende Notdurft für die Außerkraftsetzung der StVO heranzuziehen 😁

Ich finde diese Idee besch... eiden.

Zitat:

@BMWRider schrieb am 19. Dezember 2017 um 14:30:25 Uhr:


Nun hört doch mal mit den Verwirrungen durch Tatsachen auf. Dann kann die Dame ihr Abschlussplädoyer - welches aus der 12ten gleichen Laier von der bösen Welt bestehen wird - halten und der Thread friedlich einschlafen.

Das würden die Koprophagen in unseren Reihen außerordentlich bedauern...

Zitat:

@twindance schrieb am 19. Dezember 2017 um 21:25:30 Uhr:


Also ich würde anregen, künftig neben dem rechtfertigenden Notstand auch die rechtfertigende Notdurft für die Außerkraftsetzung der StVO heranzuziehen 😁

Wenn man sich mal ueberlegt das man eventuell wirklich keine moeglichkeit hat wo man fix bequem auf die Huette kann, weil der Verkehr elendig langsam vorwaerts geht und immer nur 2 Autos ueber die Ampel kommen, waerend einem der Stift deutlich klar macht das es jetzt soweit ist und die Wehen einsetzen. In dieser Situation kommt sicherlich zum Schwitzen noch das Aussetzen der klaren Denkfaehigkeit. 😁 Kann man da wirklich noch Entscheidungen treffen? 😁 😁

Für diese Patienten empfehle ich ein Reisemobil - da hat man/frau alles Nötige dabei.

Es kann doch nicht so schwer sein, nachträglich noch die Beweise vorzulegen, dass es wirklich ein Notstand war 😁

Hi!

Zitat:

@Bahnfrei schrieb am 19. Dezember 2017 um 07:50:23 Uhr:



Zitat:

@hellcat500 schrieb am 19. Dez. 2017 um 05:28:26 Uhr:


Ich finde es allein schon einen Skandal, dass Österreich gegen unsere Maut klagt

Oh, in dem Fall bin ich Oesterreich ausnahmsweise mal dankbar. Wenn schon Maut, dann sollte sie EU-weit einheitlich sein. So wie Dobrindt es jetzt vorsieht ist es eine reine ABM. Prinzipiell hast du schon Recht, alle kassieren bei den Deutschen und nun wollen sie es selbst mal so handhaben wie alle anderen. Deutschland kann schon sooo gemein sein.

Vorab möchte ich klarstellen, dass ich Österreich als Land sehr mag und Familie dort habe. Ich lebe sehr nahe an der Grenze und bin oft dort, beruflich sowie privat.

Wenn aber ein Österreicher sich über Tickets in D beschwert, wird es lächerlich. Beim Falschparken in A werden zuerst die Piefkes hochgenommen, dann lange nix, dann die Käseköpfe und schließlich die Eingeborenen, wenn es sich gar nicht vermeiden lässt.
Außer in Wien, da ist jeder sofort fällig.
Österreich ist noch deutlich mehr Obrigkeitsstaat als Deutschland und die Kosten dort sind fast überall höher als in D. Da wird man die 15 Eur für ein Ticket in D schon noch bei über haben.

Zu den Verkehrsregeln: die deutsche StVO ist recht übersichtlich und sie gilt für alle in D. Genau wie die Verkehrsregeln in jedem anderen Land für alle dort Fahrenden gelten. Über die Spezialitäten muss man sich im Vorfeld informieren. In manchen Ländern pinseln sie die Randsteine an, um Parkverbote anzuzeigen. Es gibt Länder, in denen man linksherum in Kreisverkehre hineinstechen muss. Manchmal findet man Mindestgeschwindigkeiten für linke Spuren auf Autobahnen vor.
Manche Länder geben den Fahrern im Kreisverkehr Vorfahrt, andere den Ein-/Ausfahrenden.
So what? Ich muss mir das halt ansehen oder bei Dingen wie Parken kurz bei Passanten nachfragen,w ie das hier läuft. Oder eben zahlen. Passiert mir auch ab und zu.

Was die Maut betrifft, so hat unsere Regierung den denkbar blödesten Weg gewählt, vermutlich um noch mehr Beamtenpöstchen zu generieren und den schwachsinnigen "Ausländermaut" - Gedanken nicht aufgeben zu müssen.

Es gibt nur einen einzigen vernünftigen Weg: Deutschland führt eine Maut für die Nutzung von Bundesstraßen und Autobahnen über Jahresvignette für alle ein, analog zu CH.

Über die Kosten kann man sprechen, ich denke so an 300 Eur p.a. für einen PKW.
Als zweckgebundene Abgabe für den Ausbau des Fernstraßennetzes.

Zudem ist die KfZ-Steuer komplett abzuschaffen. Mitsamt ihrer Verwaltung. Der Zoll hat ohnehin genug zu tun, wenn er dann bei der Grenzsicherung mitwirkt.

Die Überwachung der Maut wird durch Polizei und LKW-Mautbrücken erfolgen. Die Polizei könnte dann wieder mehr Streife fahren und weniger hinter Büschen herumlungern und an Abzockstellen anständige Bürger zu kriminalisieren. Strafe für Mautbetrug: 1.500 Eur. Sofort zu entrichten, sonst wird das Fahrzeug konfisziert.

Die ökologische Lenkungswirkung ergibt sich rein aus dem Spritpreis, der allerdings heute bereits viel zu hoch ist.
Die Ökosteuer auf Kraftstoffe ist somit abzuschaffen und die Mineralölsteuer auf Benzin dem Satz beim Diesel anzupassen oder etwas darunter festzusetzen.

Das wäre vernünftig. Aber passieren wird es allein schon deshalb nicht, weil der deutsche Michel lieber mehr für seine Individualmobilität bezahlt, als auf hohe KfZ-Steuern für große Autos zu verzichten, die er, zerfressen von Neid, den Fahrern dicker Autos aufgebürdet sehen möchte.

Deshalb kann man in D so schön gegen das Volk regieren: aktiviere den Neidreflex, zocke noch mehr Steuern ab und saniere den Ruheständler- und Beamtenstaat dort, wo es den Berufspolitikern nützlich ist.

Was glaubt Ihr wie gut es uns allen gehen könnte, wenn wir gemeinsam an mehr Wohlstand für Steuerzahler arbeiten würden, anstatt immer nur denjenigen die mehr haben, schlechtes zu wünschen?

HC

Zitat:

@PeterBH schrieb am 19. Dezember 2017 um 23:24:34 Uhr:


Für diese Patienten empfehle ich ein Reisemobil - da hat man/frau alles Nötige dabei.

Falschpaken wäre es aber immer noch. Es sei denn, sie würde während der Fahrt das Örtchen aufsuchen.

Zitat:

@tomold schrieb am 19. Dezember 2017 um 22:46:46 Uhr:


Das würden die Koprophagen in unseren Reihen außerordentlich bedauern...

Du meinst die Koprophilen. 😎

Deine Antwort
Ähnliche Themen