Verantwortung im Straßenverkehr

Es liegt auf der Hand, daß besonders Fahrer von leistungsstarken Motorrädern die eigenen Grenzen und die des Motorrades auch auf öffentlichen Straßen immer mal wieder ausloten (bzw. versuchen das zu tun).
Allerdings sollte dies stets mit einem gewissen Augenmaß erfolgen.
Als Verkehrsteilnehmer allgemein sollte man vielleicht manchmal daran erinnert werden, daß die eigenen Interessen (egal welcher Art) zurückzustecken haben, wenn das Risiko nicht mehr abschätzbar ist.

Ich poste normalerweise Links zu solchen Berichten wie folgt nicht. Allerdings hat mich dieser Unfall selbst sehr betroffen gemacht, weil er a.) auf meinem Arbeitsweg liegt b.) mich selbst hätte erwischen können.
Vielleicht einfach mal lesen, Bilder anschauen und mal in sich gehen, ob es der potentielle Zeitgewinn von wenigen Minuten wert war, dieses Risiko einzugehen......

KLICK

RIP

Beste Antwort im Thema

Zitat:

@lemonshark schrieb am 28. September 2016 um 14:38:08 Uhr:


Das Gros der Autofahrer fährt im Rahmen der Gegebenheiten "richtig", ansonsten hätten wir komplettes Chaos und täglich zigtausende von Unfällen. Es sind wenige Einzelne, die riskanten Bockmist bauen, Prozentsatz sicher einstellig.

Nein, es sind viele die riskanten Bockmist bauen, nur führt nicht jeder riskante Bockmist zum Unfall.
Da liegt dein Denkfehler.

Alleine das Thema Abstand beherrscht ein Großteil der Autofahrer nicht, nur zum Glück muss man selten eine Gefahrenbremsung machen......so könnte man das weiter ausbauen.
Würde täglich bei jeder Sicherheitsabstandsunterschreitung eine Gefahrenbremsung notwendig sein hätten wir alleine zu diesem Thema täglich mehrere Millionen Unfälle.
Genau so ist es mit dem überholen, riskant überholt wird täglich Millionen mal, zum Unfall führt es glücklicher Weise nur einige hundert Male.

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Zitat:

@Bobber07 schrieb am 3. Oktober 2016 um 12:00:44 Uhr:


Stimmt. Und ein "Überquer-verbotsschild" für Wild ist auch völlig ausreichend.

Wieso muss man immer alles dreimal wiederholen? Es braucht bei diesen Wetterverhältnissen keinen Geisterfahrer um dich vom Moped zu fegen.
Du siehst selber nichts und hast (gerade mit 17 und Anfänger) keine Ahnung wie man im Fall der Fälle reagiert. Ich weiss was ich machen muss, wenn plötzlich nixmehr geht. Trotzdem fahr ich bei solchem Wetter nicht über Land.
Und deshalb wäre die Maschine heute stehen geblieben. Fahr mitm Bus oder ich nehm dich mit. Völlig egal, was auch immer.

Und nein, offensichtlich darf man auf garnichts vertrauen. Leider...

Ich denke der Junge wird da nicht aus Langeweile unterwegs gewesen sein.
Ich bin seit meinem 16 Lebensjahr auch auf 2 Rädern unterwegs, also fast 40 Jahre. In diesen 40 Jahren wollten mir mehrere Autofahrer das Leben nehmen, ich kann mich aber an keine Situation erinnern wo ich mir selbst eingestehen musste das ich einen groben Fehler gemacht habe und gerade noch so mit dem Leben davon gekommen bin.
Also wo ist der Fehler zu suchen ?

Klar habe ich immer eine Gefahrenabwägung gemacht bevor ich aufs Bike gestiegen bin, ungern oder gar nicht bin ich an Feiertagen oder Wochenenden bei schönem Wetter gefahren, was sich da auf der Straße tummelt ist oft kriminell.

Aber trotz alledem kann man sich nicht hinstellen und sagen "Selbst Schuld wenn man bei Nebel aufs Bike steigt !"
Wenn man so etwas sagt verlange ich, das man im nächstem Satz dem Unfallverursacher selbst die Pest an den Hals wünscht und das er den Rest seines Lebens täglich an seine Tat erinnert wird und die Strafe selbst ihm das Leben so richtig schwer macht.

Der Junge hat vermutlich keinen Fehler gemacht.

Danke Dicker

Zitat:

@Bobber07 schrieb am 03. Okt. 2016 um 10:58:37 Uhr:


Hat doch keiner behauptet.

Wir drehen uns im Kreis,

Aber ok, natürlich gehört der Volldepp im Nissan weggesperrt. Denke allerdings das weiss er selbst. Hilft halt keinem mehr...

Zurück zum Thema:

Ohne verantwortungsvolles Handeln beim Verkehr wäre ein geordneter Verkehr nicht möglich. Auch wenn in vielen Situationen keine Zeit bleibt für Verantwortung, man kann sie weder hinter sich lassen, noch aus ihr fliehen. In der Fahrschule lernt man schon: "Augen auf nach der Sperrstunde - Vor Kneipen mit Betrunkenen rechnen." Verantwortung im Verkehr heißt vor allem, vorausschauend fahren und eine sich anbahnende Entwicklung frühzeitig erkennen, um das eigene Fahrverhalten an die entsprechende Situation anzupassen.

Gestern bin ich mit dem Motorrad einem Golfkombi hinterhergefahren und sehe, dass der hintere rechte Reifen fast platt ist. Hat auch schon Gummigeräusche gemacht. An der nächsten Ampel fahre ich neben den Golf links und schreie mit aufgeklappten Helm rüber, das ihr Reifen hinten rechts fast platt ist. Sie schaut mich entsetzt und überrascht an und fragt: "Bei mir?"

"Ja bei Ihnen. Fast platt."

"Ok"

Sie fährt mir noch ca. 10km hinterher, nachdem ich sie an dieser Ampel noch ganz überholt hatte. Sie fährt an drei Tankstellen vorbei. Ich denke mir: "Ich glaube sie weiß nicht warum der korrekte Reifendruck so wichtig ist."

Verantwortung im Strassenverkehr ist ein weit gestecktes Gebiet.

Gruss
W.

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Zitat:

@Bobber07 schrieb am 3. Oktober 2016 um 12:18:15 Uhr:



Zitat:

@Bobber07 schrieb am 03. Okt. 2016 um 10:58:37 Uhr:


Hat doch keiner behauptet.

Wir drehen uns im Kreis,

Stimmt, aber Dein einer Post las sich hat so als wenn man selbst Schuld an seinem Ableben ist wenn man sich z.B. bei Nebel aufs Bike setzt und dann von der Straße gepustet wird.

Ok, ich gehe jetzt Rasen mähen......

...ach nee ist ja Feiertag, ok. dann gehe ich feiern.

Zitat:

@Wolfgang Wegner schrieb am 03. Okt. 2016 um 12:22:42 Uhr:


Sie fährt an drei Tankstellen vorbei.

Da kann man auch Luft tanken??

Bisher hat das immer der süsse Typ im verschwitzten Overall gemacht... 😉

Zitat:

@Bobber07 schrieb am 3. Oktober 2016 um 07:46:17 Uhr:



Zitat:

@MrFleetwood schrieb am 01. Okt. 2016 um 22:35:55 Uhr:


Als Moppedfahrer - baller ja selber genug rum :-) musst schon aus Sellbsterhaltungstrieb immer für die Anderen mitdenken und "Fluchtmöglichkeiten" offen halten.

Exakt.
Und wenn früh morgens Nebel zu erwarten ist, lass ich meinen Jungen sicher nicht auf seiner 125er zur Schule/Arbeit fahren. Schon garnicht über Land. Gerade weil dieser eben sehr wahrscheinlich nicht die erforderliche Weitsicht, Erfahrung und Selbsteinschätzung hat. Wenn dir n Fuchs auf die Fahrban rennt legts die Maschine und dich im besten Fall in den Graben. Im schlimmsten auf die Gegenfahrbahn. Der LKW mit 60 bremst dann auch nicht mehr...
Natürlich hat er keine direkte "Schuld" an dem Unfall. Aber ich käme nie auf die Idee bei solchen Verhältnissen aufm Bock durch die Pampa zu fahren.

Du versuchst mit allen Mitteln den Täter in Schutz zu nehmen. Der Junge hat doch Schuld - er war unerfahren, was hätte ihm noch passieren können, wie gefährlich war das doch....er hätte in der Arbeit anrufen können das er heute nicht kommt - zu gefährlich.
Aber das verbotene Überhohlen bei Nebel - das ignorierst du mal schön....

Merkst du was?
Der Bub hat NICHTS, aber mal überhaupt gar nichts falsch gemacht. Er ist arglos, sicher vorsichtig da nebelig und noch etwas unerfahren zur Arbeit - mit dem Mopped, weil er noch nicht Auto fahren darf. So hätte er Erfahrung im Straßenverkehr sammeln können und wäre möglicherweise ein etwas besonnener Anfänger im Auto geworden.
Soll er zu Fuß gehen? Was wenn er stolpert? Schuhmacher hatte beim Skifahren nen Helm auf - und nu?

Einzig und alleine der Autofahrer hat wissentlich und vorsätzlich so ziemlich alles falsch gemacht was geht und bewusst in Kauf genommen das was passieren wird. Aber da die zu erwartenden Strafen dafür geradezu lächerlich sind, ist er das Risiko gerne eingegangen und wird die Strafe auf einem Ohr absitzen.
Was droht im denn? Maximal ne Bewährung, ein paar tausend Euro - na und? Lächerlich.
Alleine der finanzielle Schaden für das Opferumfeld - rechne mal den Lohnausfall für das gesamte Leben- sowas sollte ein Täter ersetzen müssen !

Fährt jemand bei regennasser Straße -erlaubt sind 100km/h- mit 80/90km/h, erwischt Aquaplaning und rauscht in ne Bushaltestelle. Da sterben sagen wir drei Menschen.
Endlos tragisch, zweifelsohne. Aber sowas würde ich als Unfall bezeichnen - kaum zu vermeiden und Verkehrsregeln wurden eingehalten. Jaja, werden Einige nun den Finger heben, 40km/h....bitte bleiben wir etwas realistisch, ja?
Aber das hier ist mE vorsätzlicher Mord. Auch wenn er nicht vorhatte den speziell den Bub zu töten - ihm war sein verantwortungsloses Handeln bewusst und er hat es billigend in Kauf genommen.

Zitat:

@MrFleetwood schrieb am 03. Okt. 2016 um 17:19:28 Uhr:


Du versuchst mit allen Mitteln den Täter in Schutz zu nehmen.

Ganz ruhig brauner... 🙄

Das ist bereits durch. Wiederhole jetzt nicht alles nochmal.

Es gibt durchaus Alternativen. Und (ja, zum 4. Mal jetzt) es braucht keinen Geisterfahrer um dich vom Moped zu holen. Vor allem bei solchen Wetter.

Klar ist es dumm bei Nebel zu überholen. Erst recht mehrere FZ auf einmal. Wenn nen A6 gekommen wäre, wär der Nissanfahrer jetzt im Rollstuhl.

Aber bei Nebel fährt keiner mit ein bisschen Weitsicht Motorrad. Gut, Menschen zwischen 12 und 20 ersetzten das mit Übermut. Dafür gibts aber Eltern. Die machen sich jetzt Vorwürfe. Bringt auch nixmehr. Bei mir gäbs das jedenfalls nicht. Mehr hab ich dazu nicht gesagt. Von Schuld war keine Rede.

Zitat:

@MrFleetwood schrieb am 2. Oktober 2016 um 00:35:55 Uhr:



Aber oft genug hab ich als Autofahrer den Eindruck das die Jungs da auf den Bikes schlechtes Gras geraucht haben und nicht checken das sie es sind, die im Fall des (Un)Falles den Kürzeren ziehen.....

Und was soll man als Motorradfahrer dann tuen?
Vom Gasgehen ist schon klar, eventuell schonmal bremsen! Kann man machen, wenn dir dann aber so ein Blechkutscher mit zugeringem abstand gefolgt ist (warum fährt der den jetzt hier so langsam.. der blöde Biker...) dann haste so einen Reaktionsträgen Blechkutscher auch mal fix im Heck hängen u. dann geht das gejammer los, warum du als Motorradfahrer den gebremst hast..!

MfG Günter

Zitat:

@Bobber07 schrieb am 3. Oktober 2016 um 17:35:41 Uhr:



Zitat:

@MrFleetwood schrieb am 03. Okt. 2016 um 17:19:28 Uhr:


Du versuchst mit allen Mitteln den Täter in Schutz zu nehmen.

Ganz ruhig brauner... 🙄
Das ist bereits durch. Wiederhole jetzt nicht alles nochmal.
Es gibt durchaus Alternativen. Und (ja, zum 4. Mal jetzt) es braucht keinen Geisterfahrer um dich vom Moped zu holen. Vor allem bei solchen Wetter.

Kannst oder willst du es nicht verstehen?
Wenn wir deiner Argumentation folgen, dann ist das Opfer IMMER einkleinwenig MITSCHULDIG an dem was ihm passiert ist, den alternativen gibt es immer!
So funktioniert das aber bei uns nicht, auch wenn einige Winkeladvokaten gerne in diese Richtung argumentieren!
Der junge Mann ist vollkommen zurecht dort gefahren, basta!
Der Autofahrer hat ganz alleine in einer freien Entscheidung, anscheinend sogar noch trotz Überholverbot (?) u. dichtem Nebel dort Überhol, somit trägt er die Schuld ALLEINE!
Jetzt noch einen "Anteil" auf den Jungen Mann "abwälzen" damit der Nissan Fahrer sein Gewissen beruhigen kann in Richtung: der hätte ja nicht dasein müssen, nee das geht garnicht!!

MfG Günter

Zitat:

@MrFleetwood schrieb am 3. Oktober 2016 um 03:13:05 Uhr:


@ Erwachsener
Ich weiß um unser "Rechtssystem" :-) Mir ist vollkommen klar das das nur ein Unfall mit Todesfolge ist.
Was würdest du sagen, wenn bei dir das Telefon klingelt und du so eine Botschaft bekämst?
"Oh, danke Herr Officer. Unfälle passieren halt. Ich organisier dann mal die Beerdigung."

Du steigerst dich ganz schön rein, aber lass mal die Moralkeule stecken und lerne zu differenzieren. Selbstverständlich wäre ich genauso geschockt, verstört und wütend, wenn es mein Sohn wäre (und zufällig habe ich einen 17-jährigen Sohn!). Das ist eine ganz normale menschliche Reaktion. Aber was die Gesellschaft in so einer Situation tut, steht auf einem anderen Blatt, und ich will es dir klipp und klar sagen - in einem Land, wo Täter durch Blutrache, Lynchmobs oder ähnliche wutgesteuerte Selbstjustiz zur Verantwortung gezogen werden anstatt durch ein faires Gerichtsverfahren, will ich keinesfalls leben.

Zitat:

@Diedicke1300 schrieb am 3. Oktober 2016 um 11:59:34 Uhr:


...
Der Nissan QASHQAI ist kein SUV sondern ein etwas höher gelegter aufgeblasener Kompaktwagen.
Und was jetzt hier untermotorisierte Kleinwagen zu suchen haben ist mir auch ein Rätsel, nur das Topmodell vom QASHQAI schafft es mit Mühe unter 10 Sekunden von 0 auf 100, also auch kein Auto in dem man nun Größenwahnsinnig werden könnte.

Also ich fühl(t)e mich darin sehr sicher (zu sicher?) und finde den Wagen schon groß (10 bis 20 % schwerer als Kompaktklasse) und gut motorisiert. War zwar nur der kleine Diesel, den ich gefahren bin, aber der ging schon gut - Tacho 180 lief der dauerhaft ohne Mühe und bis 3.000 U/min hat der wirklich sehr gut gezogen, darüber wurde er eben etwas müde. Der große Benziner geht in 9 Sekunden von 0-100 km/h, was zwar heute nur müde belächelt wird, aber beim Golf 1 beinahe als lebensmüde galt.

Was ein Renault Modus (ca. 1.200 kg) mit einem Volvo 940 anstellt, das weißt du?

Ist eben so. Freilich, wenn einem so ein Qashqai im Nebel entgegenkommt, dann wär´s besser ein "richtiges" SUV oder ein Oberklassewagen, in dem man sitzt. Eigenschutz geht vor? Natürlich.

Wenn man verantwortungsbewusst damit umgeht - habe ich kein Problem damit - überhaupt nicht. Wenn aber die Leute so damit umgehen wie ich das oft sehen muss... eingebaute Vorfahrt, Vollkaskomentalität und frei nach "der andere wird schon bremsen/beiseite fahren".

Wäre es eigentlich konsequent nach solch einem Unfall die Mobilität des eigenen Kindes zu überdenken?
Man kann nicht ändern was bereits passiert ist, aber könnte man verhindern was noch passieren kann?

Ich weiß, da krieg ich jetzt eins auf die Mütze, weil Freiheit, Verantwortung, das lernt man selbst nur so, durch Ausprobieren, dadurch, dass man auch Gefahren eingeht, Risiken kennenlernt, nicht durch Einschränkung/Verbote. Muss eben jeder selbst wissen - ich war dieses Jahr zweimal auf dem Oktoberfest. Also nicht, dass jemand meint, ich sperre mich jetzt daheim ein.

Motorradfahren ist eine der schönsten und faszinierensden Sachen überhaupt.

Und ich war bisher der Meinung es wäre Sex 🙂

Aber OK, es steht jedem frei seiner Obsession nach zu gehen... 🙂

HTC

Zitat:

@Diedicke1300 schrieb am 3. Oktober 2016 um 11:47:07 Uhr:


Aber .... ausgeschildertem Überholverbot und kurviger Strecke

Beides an der Unfallstelle nicht der Fall.

Es handelt sich um eine kerzengerade, übersichtliche Strecke und deshalb auch um einen von zwei Bereichen zwischen Flughafen und A94, in denen das Überholen erlaubt ist.

Unfallursache war schlicht und ergreifend das hirnlose Überholen ohne Sicht. Dafür ist es völlig unerheblich, ob die Strecke ohne Nebel einsehbar ist und ob da Überholverbot ist oder nicht. Bestraft wird der Fahrer nach geltendem Recht, das nebenbei bemerkt bei fahrlässiger Tötung Freiheitsstrafe bis zu 5 Jahren vorsieht. Ein kreativer Staatsanwalt könnte es auch mit Totschlag versuchen......

Dem Jungen eine wie auch immer geartete Mitverantwortung unterzuschieben, ist mehr als geschmacklos.

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