Verankerung/Verschraubung von Sicherheitsgurt im Fond rechts plötzlich gelöst

Mercedes E-Klasse W213

Hallo allerseits 🙂

ich hätte gerne eure Meinungen und Ratschläge über folgende Geschichte gehört:

vorletzte Woche Freitag abend hat sich die Verankerung/Verschraubung des Sicherheitsgurtes des rechten Vordersitzes gelöst, als sich meine Tochter angeschnallt umdrehte, um etwas auf den Rücksitz zu legen. Das Auto stand zu dem Zeitpunkt noch.
Plötzlich hielt sie den Teil des Gurtes in der Hand, der eigentlich bombenfest sitzen sollte.
Beim ansehen konnte ich keinerlei Ausrisse erkennen, als ob sich das Teil einfach so, ohne große Gegengewalt, wie z.B. bei einer scharfen Bremsung oder Aufprall, gelöst hätte.
Ich war total geschockt, mochte mir nicht ausdenken, was bei einem Unfall hätte passieren können! 😰
Mein Mann hat das Auto gleich in der darauffolgenden Woche in eine Mercedes -Werkstatt gebracht. Wir waren beide im Glauben, dass dieser Schaden auf Kulanz repariert werden würde, denn so ein derart wichtiges und sicherheitsrelevantes Teil des Fahrzeuges sollte man nicht einfach auf einmal in der Hand halten müssen.
Der Werkstattmeister steckte den Gurt wieder rein und bei je zwei Tests hatte er ihn ebenfalls in der Hand und meinte, er sei nie richtig befestigt worden.
Auch bestätigte er unsere Annahme, dass uns die Reparatur nichts kosten würde und machte einen Termin zwei Tage später aus.
Als mein Mann das Fahrzeug brachte, meinte der Mechaniker, das würde uns 500€ kosten.
Der dann dazu gerufene Werkstattmeister klärte die Situation aber und sagte, das Teil werde bei Mercedes eingeschickt und er müsse auf eine Antwort warten, wir müssen aber wahrscheinlich nicht zahlen.
Das war letzten Donnerstag. Diesen Dienstag (Wochenende und Feiertag dazwischen) rief er an und behauptete, er hätte das defekte Teil bei Mercedes eingeschickt und die Kostenübernahme wäre abgelehnt worden.
Erstens glaube ich niemals, dass das Einschicken und die Antwort von Mercedes so schnell vonstattenging und zweitens kann ich einfach nicht fassen, dass wir die Reparatur zahlen müssen.
Ich bin sowas von schockiert und sauer!
Leider haben wir keine Bilder gemacht, weil wir dem Werkstattmeister vertrauten.

Übrigens haben sie noch eine Software aufgespielt, womit der Gurtstraffer auf der Fahrerseite auf einmal funktioniert. Das hat er seit dem Kauf nicht. Aber seitdem erscheint auch die Fehlermeldung "Pre-Safe ohne Funktion"

Wir haben das Auto am 07.11.2018 gekauft, Datum der Erstzulassung ist der 20.02.2018.
Zu dem Zeitpunkt hatte das Auto erst einen Erstbesitzer, das Autohaus verschwieg uns allerdings, dass dieser Erstbesitzer eine Autovermietung war. Wir hätten das Auto dann nämlich nicht gekauft.
Das hätte uns vielleicht eine Warnung sein sollen, dass man diesem Autohaus, in dessen Werkstatt wir das Fahrzeug gebracht haben, nicht vertrauen kann.
Hätten wir von Anfang an gewusst, dass man die Kosten auf uns abwälzen will, hätten wir einen Vorkostenanschlag verlangt oder wären gleich in eine günstigere Werkstatt gegangen.
Selbst Hand anzulegen haben wir uns wegen dem Airbag, der in der Verschalung ist, nicht getraut, wir sind darin nicht so firm.

Sorry wegen dem langen Beitrag, aber ich weiß mir keinen Rat mehr und hoffe innigst, ihr könnt mir vielleicht einen geben 🙂

Liebe Grüße, LilianDark

22 Antworten

Sobald eine Inspektion in einer freien Werkstatt erledigt wurde, gibts bei Mercedes (aus verständlichen Gründen) keine Kulanzleistungen mehr. Sowas sollte man immer auf den Schirm haben.

@Chief_SL

und die Garantie wurde auch nicht verlängert. Warum sollte Mercedes da kulant sein? Der Wagenbesitzer spart an der Garantie, geht in keine Mercedes-Werkstatt, warum soll man dann kulant sein?

Es ist aus meiner Sicht ja schon ein sehr merkwürdiger Defekt mit extremer Sicherheitsrelevanz. Da könnte man als Hersteller immer kulant sein. Sowas kann ja eigentlich nicht durch Benutzung kaputt gehen.
Gut, dass das Auto wieder da und die Summe noch nicht bezahlt ist. Das ist besser als wenn man das Geld zurück fordern muss 🙂
Ich würde mich in diesem Fall auch dagegen wehren.

Hallo ins Forum,

Zitat:

@nicoahlmann schrieb am 8. Oktober 2022 um 12:10:16 Uhr:


Es ist aus meiner Sicht ja schon ein sehr merkwürdiger Defekt mit extremer Sicherheitsrelevanz. Da könnte man als Hersteller immer kulant sein. Sowas kann ja eigentlich nicht durch Benutzung kaputt gehen.

wenn es denn ein Defekt war. Wenn irgendwer daran rumgeschraubt hat (z.B. weil der Gurt bei irgendeiner Sache (z.B. Kabeldurchführung von was auch immer Sound-Nachrüstung) im Weg war) und es danach mit zu wenig oder zu viel Moment angezogen wurde, dann ist's kein Herstellerthema. Dies muss ja nicht durch den jetzigen Nutzer gemacht worden sein und es wäre jetzt nicht so überraschend, wenn man bei einem Ausbau einer individuellen Sache nicht so sorgfältig wie beim Einbau vorgegangen ist.

Man kann an den Abrissspuren bzw. an dem Bauteil schon sehen, ob da jemand nach der Werksmontage dran war und/oder ob das Teil ordnungsgemäß montiert war. Wenn es da Hinweise auf nachträgliche Veränderungen gibt, ist Mercedes als Hersteller raus.

Das Problem hier ist natürlich, dass es keine Bilder o.ä. gibt. Allerdings muss das Teil ja irgendwo sein und wenn es keine Kulanz-/Garantiesache ist, hat man m.E. auch Anspruch auf Aushändigung des Teils. Schließlich ist man ja Eigentümer auch des defekten Teils und durch die eigene Kostenbelastung gibt's auch keinen Ersatz. Von daher würde ich jetzt auf die Aushändigung des Teils bestehen, gerade um die möglichen Beweise (ggf. auch gegen den Voreigentümer) zu bekommen.

Viele Grüße

Peter

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Das ist natürlich möglich. Aber wäre dann MB nicht mit dem defekten Teil zum Kunden gegangen und hätte gesagt "hier sehen sie, da hat jemand dran rumgewerkelt". Das wäre dann transparent.
Das Teil verschwinden zu lassen und aus 500 Euro dann 1000 zu machen ist nicht so sehr vertrauensfördernd finde ich.

Hallo ins Forum,

das Problem ist hier immer der Vorbehalt. Mercedes gibt an, dass es auf Kulanz geht, will das Teil aber haben. Stimmt dann was nicht, bekommt die Werkstatt nur die Meldung, dass es keine Kulanz gibt. Die Werkstatt hat dann das Teil also gar nicht mehr, wenn sie dem Kunden das Ergebnis mitteilen muss.

Egal wie, irgendwo muss das Teil ja sein und zur Klärung der Frage muss es jetzt wieder auftauchen.

Die Erhöhung des Preises sollte die Werkstatt auch erklären. Ich habe da aber so eine Vermutung, die auch die Kulanzabweisung erklären könnte. Irgendwer hat das Teil zu fest angezogen und da nach fest ab kommt, ist auch das Gegenstück im Fahrzeug dadurch defekt gewesen. Dieses musste jetzt mit ausgetauscht werden.

Viele Grüße

Peter

Zitat:

@212059 schrieb am 8. Oktober 2022 um 21:41:58 Uhr:


Hallo ins Forum,

das Problem ist hier immer der Vorbehalt. Mercedes gibt an, dass es auf Kulanz geht, will das Teil aber haben. Stimmt dann was nicht, bekommt die Werkstatt nur die Meldung, dass es keine Kulanz gibt. Die Werkstatt hat dann das Teil also gar nicht mehr, wenn sie dem Kunden das Ergebnis mitteilen muss.

Wie schon geschrieben bezweifle ich, dass das Teil innerhalb von nicht mal 1 1/2 Tagen Mercedes erreicht hat, es begutachtet und eine Absage erteilt wurde, aber leider kann ich das nicht beweisen.
Ich weiß nicht, ob ich das Recht habe, den Beweis vom Autohaus zu verlangen.

Zitat:

Egal wie, irgendwo muss das Teil ja sein und zur Klärung der Frage muss es jetzt wieder auftauchen.

Ich vermute, es wurde einfach entsorgt. Ich glaube nicht, dass ich da jemals wieder drankomme.

Zitat:

Die Erhöhung des Preises sollte die Werkstatt auch erklären. Ich habe da aber so eine Vermutung, die auch die Kulanzabweisung erklären könnte. Irgendwer hat das Teil zu fest angezogen und da nach fest ab kommt, ist auch das Gegenstück im Fahrzeug dadurch defekt gewesen. Dieses musste jetzt mit ausgetauscht werden.

Viele Grüße

Peter

Deine Vermutung könnte durchaus berechtigt sein, aber auch das wird das Autohaus abstreiten.

Mir ist der Gedanke gekommen, mal beim ADAC anzufragen und da das oben irgendwer noch erwähnt hat, war er gar nicht so falsch.
Erst mal eine Einschätzung von der Sachlage zu bekommen, ohne gleich einen Rechtsanwalt hinzuzuziehen war meine erste Intention, als mir mein Mann erzählt hat, was das Autohaus für eine Nummer abzieht.

Pffft. Ich habe einen S213 der ebenfalls im Zeitraum wie deiner gebaut wurde.
Da werde ich gleich mal nachschauen gehen. Bislang war das Gurtschloss jedenfalls noch nicht auffällig.
Ich weis jetzt auch nicht wo man da nachfragen muss, aber zu jedem Fahrzeug gibt es für jede sicherheitsrelevante Verschraubung ein Protokoll. Darüber könnte man zumindest rauskriegen ob die Schraube jemals mit korrektem Drehmoment angezogen war und ob evtl eine Nacharbeit stattgefunden hat.

MfG

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