Variant, Wasser im Kofferraum
Liebe Community,
Bei meinem Passat B4 Kombi, Bj94, Facelift sammelt sich immer wieder Wasser in beiden Seitentaschen (dort wo sonst das Warndreieck und der Verbandskasten verstaut werden). Von der Menge her: bei leichtem Regen/Nieseln über Nacht ca. 5 Esslöffel voll auf jeder Seite. Das Wasser befindet sich ganz unten, direkt am Boden (nicht im Plastik-Ablegekasten darüber). Das Wasser sammelt sich auch im Stand (nach einigen Stunden) wenn es regnet oder auch nur nieselt - also kein Spritzwasser vom Fahren.
Gemacht habe ich bereits:
- die Antennenfußdichtung erneuert
- die Zwangsentlüftungsklkappen neu versiegelt und eingeklebt (sie waren komplett lose)
- die Rücklicht-Dichtungen sehen sehr gut aus, wurden gereinigt (die Rückleuchten waren von innen auch komplett trocken)
- die Karosseriefugen unterhalb des Rücklichts werden neu versiegelt und neu lackiert
Ich habe mit einer Giesskanne etliche Male versucht, die undichte Stelle zu finden. Gesehen habe ich aber nichts (jedenfalls nicht unmittelbar nach dem Gießen).
Ich habe auch über die Fensterscheiben gegossen - es war jedoch innen kein Wasser zu sehen.
Habt ihr noch eine Idee, was es sein kann und wie ich das testen kann?
liebe Grüße: Emma
Beste Antwort im Thema
So, ich habe die erste Wassereintrittsstelle gefunden und behoben.
Es war (wie Hans und Niksson u.a. vermutet hatten) die Karosseriedurchführung der Tankverriegelungsstange. Ich habe die Gummidurchführung hinter der Tankklappe herausgezogen und den anhaftenden Schmutz entfernt. Da sie schon etwas spröde war, habe ich sie mit Silikonspray wieder "gängig" gemacht. Dann habe ich noch etwas Fett auf die Abdichtfläche gegeben und nun läuft dort kein Wasser mehr durch.
Die drei Fotos zeigen den Abrinnweg des Wassers von oben nach unten.
Jetzt bleibt mir noch, die beiden anderen Stellen (rechts und links) zu finden.
Dazu mehr in meinem nächsten Posting.
viele Grüße: Emma
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39 Antworten
Hallo,
nun zu den anderen Undichtigkeiten. Auch nach intensivem Begießen der hinteren Seitenscheiben habe ich keinen Wassereintritt feststellen können (keine Tropfen zu sehen und auch keine Nässe tastbar). Auch die Abläufschläuche vom Schiebedach waren im sichtbaren und tastbaren Bereich (bis zu ihrem Verschwinden in der D-Säule) trocken. Da es bei uns bereits den ganzen Tag geregnet hat, hätte dann doch bei den Scheiben und den Ablaufschläuchen etwas sein müssen.
Was ich aber gefunden habe: unterhalb der Rücklichter ist im Kofferraum beidseits eine etwa handgroße, rubbelige, unebene Fläche zu sehen, die wohl lackierte Dichtmasse ist (siehe Fotos).
Wenn ich Wasser außen an die Rücklichter gieße, bilden sich nach ca. 30 Sekunden an den bezeichneten Stellen Wassertropfen, die dann nach unten ablaufen und nach einigen Stunden Regen dort eine kleine Pfütze bilden.
Das Wasser läuft also nicht direkt herein, sondern scheint sich irgendwie langsam aber stetig "hereinzuziehen".
Die von außen sichtbare Fuge unterhalb der Rücklichter wurde schon vor einer Woche abgedichtet und neu lackiert.
Fragen:
- Kann es noch eine andere Stelle geben / eventuell hinter der Stoßstange?
- Kann der Grund ein Auffahrunfall vor 3 Jahren sein?
- Reicht es, die sichtbare Wassereintrittsstelle von innen unterhalb der Rückleuchten mit einer Dichtmasse "zuzuschmieren"? Oder ist das Pfusch und es rostet dann darunter weiter?
- Oder muss die Stoßstange ab und von außen abgedichtet werden - und wenn ja, wo?
viele Fragen und viele Grüße: Emma
Hinter der Stoßstange laufen dort drei Bleche zusammen. Da hilft nur, die Fuge freizulegen, den Rost zu behandeln und das dann von außen neu abzudichten.
Von innen wird das Murks, selbst wenn es gelingt und nichts mehr rein laufen sollte gammelt es im Blechstoß ja dann weiter.
Edit: Ob das ohne Auffahrunfall auch so aussehen würde, kann ich im Moment noch nicht mal sagen.
Hast Du eine Gasanlage verbaut?
Zitat:
@Ronny & Claudia schrieb am 10. November 2015 um 18:29:15 Uhr:
Hast Du eine Gasanlage verbaut?
Ja, habe ich. Eine Stargas Venturi Anlage. Die läuft jetzt seit fast 10 Jahren und ca. 180.000km.
Vor zwei Monaten musste allerdings der Verdampfer erneuert werden, da er von der Wasserseite her undicht wurde.
Die Durchführung zur Tankverriegelung kann nur Wasser durchlassen, wenn man direkt nen
Schlauch draufhält, schließe ich daher schonmal aus. Deiner Beschreibung nach kommt es ja
dann doch über die Abdichtung der Rückleuchten rein und wenn da schon nach einem
Unfall repariert wurde, wäre es durchaus möglich, daß die Dichtungen nicht mehr ganz plan
anliegen...
Der Tankstutzen sieht von innen auch unauffällig aus, daher schließe ich den mal auch aus.
Wäre auch untypisch beim Passat, das ist eher eine Opel - Krankheit...Trotzdem immer mal
gründlich mit Schlauch oder Kärcher von unten her reinigen. Ist halt ein Drecknest...
In den Staufächern haben sich am Boden schon dezente Rostpickel entwickelt auch da solltest
Du was tun - natürlich erst, wenn´s denn auch dicht ist.
Gruß Eiche.
Heute habe ich wieder einige Stunden mit der Leck-Suche zugebracht. Leider aber immer noch nichts gefunden.
Was ich jetzt aber ausschließen kann ist
1. das Schiebedach mit seinen Ablaufschläuchen und
2. die hinteren Seitenfenster (ich hatte die ganzen Verkleideungen abgebaut und keine Wasserspuren gefunden) (dafür habe ich aber die Gunst der Stunde genutzt und hinten die schon lange geplanten Lautsprecher eingebaut).
Egal wo ich mit der Kanne Wasser darübergieße, es ist nie etwas direkt zu sehen. Manchmal bilden sich ein oder zwei Tropfen (wie weiter oben auf den Fotos eingezeichnet). Manchmal auch nicht - ich weiß einfach nicht weiter.
Also: wer weiß noch was und kann mir helfen?
Grüße: Emma
Das klingt jetzt vielleicht komisch ..
Babypuder
an den stellen die bekannt sind, oder auch großflächig verteilen und abwarten ..
Zitat:
@Panzerschubse schrieb am 11. November 2015 um 20:44:29 Uhr:
Das klingt jetzt vielleicht komisch ..
Babypuder
an den stellen die bekannt sind, oder auch großflächig verteilen und abwarten ..
Hallo Panzerschubse,
eine außergewöhnliche Idee. Ich nehme an, du meinst dass man dann die Laufwege der Tropfen sehen kann. Ich werde mir morgen mal so etwas besorgen.
Emma
So außergewöhnlich ist das gar nicht. Allerdings bedarf es etwas Geduld, bis man
ein Ergebnis sieht, heißt Verkleidungen ab lassen und abwarten, was beim nächsten Regen
passiert. Die Wasserschlauch-Methode ist eben auch nicht immer so aussagekräftig,
weil man ja dabei mit Druck Wasser auf Stellen gibt, wo normaler Regen nie hinkommt.
Ich denke noch immer, daß die Abdichtung der Rückleuchten was durchläßt.
Gruß Eiche.
Statt Puder kann man auch farbige Sprühreide nehmen.
Damit sollten sich die Spuren verfolgen lassen.
Da kannst Du pudern so lange Du willst.
Auf den Bildern im ersten Post auf dieser Seite ist es doch ganz gut zu sehen, dass die Dichtmasse unterwandert wird. Auf dem ersten Bild sieht man schon einen Wassertropfen und auf dem zweiten eine rostige Stelle. Dort dringt Wasser im Bereich der Blechstöße ein.
Um das sinnvoll behandeln zu können, muss die Dichtmasse innen wie außen entfernt werden, sonst sieht das irgendwann aus wie bei meinem VR.
Zitat:
@Hans-57 schrieb am 11. November 2015 um 22:13:01 Uhr:
Auf den Bildern im ersten Post auf dieser Seite ist es doch ganz gut zu sehen, dass die Dichtmasse unterwandert wird. Auf dem ersten Bild sieht man schon einen Wassertropfen und auf dem zweiten eine rostige Stelle. Dort dringt Wasser im Bereich der Blechstöße ein.
Um das sinnvoll behandeln zu können, muss die Dichtmasse innen wie außen entfernt werden, sonst sieht das irgendwann aus wie bei meinem VR.
Hallo Hans,
ich vermute genauso wie du, dass sich das Wasser durch kleinste Risse/Brüche in der Dichtmasse, ähnlich wie eine Kapillarwirkung, in den Innenraum hineinzieht. Dazu passt auch, dass es nicht von der Menge des darübergegossenen Wassers abhängt, sondern eher von der Dauer. Mein Wagen war nach einem Auffahrunfall zusammengestaucht und musste wieder "gestreckt" werden - vielleicht ist die Dichtmasse ja bei diesen Prozeduren kaputt gegangen?
Aber was soll ich nun tun?
Muss wirklich die komplette Dichtmasse unter den Rückleuchten entfernt werden?
Und was ist mit den Abdichtungen, die außen hinter der Stoßstange versteckt sind?
Alles raus? Auch von Innen?
Und wer macht denn soetwas - machen das Lackierereien?
Grüße: Emma
Ja, so ein Unfall ist sicherlich nicht förderlich für die Haltbarkeit des Fahrzeuges. Bei meinem Serienunfall war ich damals eigentlich das erste Fahrzeug im Crash, als die Einschläge von hinten dann aufhörten war ich nur noch zweiter, weil die mich dann auch noch auf meinen Vordermann aufgeschoben hatten.
Ich habe die Heckpartie also auch erst nach der Reparatur untersucht, als ich die Nässeschäden bemerkt habe.
Zitat:
@Emma Peel schrieb am 11. November 2015 um 23:28:01 Uhr:
...
Aber was soll ich nun tun?
Muss wirklich die komplette Dichtmasse unter den Rückleuchten entfernt werden?
Da Du den Bereich zwischen Stoßstange und Rücklicht ja erst neu lackiert hast würde ich dort erst einmal nichts machen und mich auf die Bereiche beschränken, die später durch das Rücklicht und die Stoßstange wieder abgedeckt werden.
Die senkrechte Stoßfuge wurde sicher neu versiegelt, damit ist sie aber nicht mehr homogen und Wasser könnte zwischen der alten und der neuen Versiegelung durchsickern ohne dass man das von außen sieht. Sollten hier also Risse, und seien sie noch so klein, zu finden sein, muss die Fuge auch wieder raus.
Wichtig ist dann, die waagerechte Fläche unter den Rückleuchten, die man auf Deinem dritten Bild sieht, genau zu kontrollieren, ob es da Risse oder Abplatzungen gibt. Dazu auch die Rücklichtdichtung entfernen und alles noch mit einem geeigneten Instrument abklopfen. Sobald es nicht mehr klingt wie lackiertes Blech, ist was faul. Dann die Dichtmasse in dem Bereich entfernen und auf Tiefe gehen.
Zitat:
Und was ist mit den Abdichtungen, die außen hinter der Stoßstange versteckt sind?
Alles raus?
Ja, Stoßstange ab und den Bereich ebenfalls akribisch kontrollieren. Hier war bei mir besonders viel Dichtmasse verarbeitet, was die Rostausbreitung sehr begünstigt hat. Die Stoßfuge verläuft dann hier nach vorn, bis zu einem senkrechten Stehfalz. Diesen Übergang, über dem Stehfalz, sehe ich als besonders kritisch an.
Zitat:
Auch von Innen?
Ja, das rostet sonst unter der Dichtmasse weiter, und wenn die erst von selbst abfällt, ist es schon fast zu spät. Ich würde innen dann auch keine Dichtmasse wieder draufschmieren, sieht doch sowieso keiner.
Zitat:
Und wer macht denn soetwas - machen das Lackierereien?
Na Du!!!

Im Ernst, ich würde Dir empfehlen, das selbst zu machen. Karosseriewerkstätten und Lackierereien machen das zwar auch, ich würde mich da aber nicht mehr drauf einlassen. Dort wird, aufgrund des Fahrzeugalters und damit es für den Kunden bezahlbar bleibt, die Sache meist auf die Schnelle und nicht gründlich genug ausgeführt. In der Regel ist das Ergebnis dann nicht so dauerhaft, wie man sich das wünscht.
Besonderes Equipment ist dazu eigentlich nicht erforderlich, Auffahrrampen sind allerdings hilfreich.
Hallo Hans,
zuerst einmal vielen Dank für deine ausführliche Antwort. Du hast mich überzeugt, dass der Wassereintritt wohl in den schadhaften Abdichtungen zu suchen ist.
Mir ist es genauso wie dir ergangen: Nach dem Unfall war ich richtig froh, dass der Wagen überhaupt wieder hergerichtet (im wahrsten Sinne des Wortes) werden konnte. Nun sind drei Jahre vergangen und ich habe mich entschieden, den Wagen noch viele Jahre weiter zu fahren. Neben den technischen Reparaturen habe ich ihn vor einigen Wochen auch rundherum wieder optisch schön machen lassen (Roststellen entfernen und lackieren). Dabei wurden die beiden sichtbaren Stoßfugen unter dem Rücklicht neu versiegelt, weil sie von oben nach unten gerissen waren (aber kein Rost zu sehen). Durch diese beiden Risse konnte ich mit einer Injektionsspritze Wasser in den Kofferraum "hineindrücken".
Anscheinend hat diese Reparatur aber nicht gereicht und es sind wohl noch mehr Risse da (nur eben nicht von aussen so sichtbar).
Da es heute Nacht regnen soll, habe ich mir eben den vorgeschlagenen Babypuder besorgt und werde eine Seite im Kofferraum mal ausstäuben - vielleicht kann man dann ja durch Laufspuren genau die Stelle finden, die das Übel verursacht.
Zur wohl unumgänglichen Reparatur: Was muß ich denn genau machen?
Nur die gerissenen Stellen bis zum Blech auskratzen - oder alles abkratzen?
Was mache ich mit dem dann sichtbaren Blech (Rostblech)?
Rostentferner auftragen? Grundierung?
Mit welcher Spachtelmasse verschließe ich die Spalten denn dann? Trockenzeit?
Habe ich noch was vergessen?
Gruß: Emma
Wenn´s wirklich durch die Abdichtung der Stoßfugen einsickert, müssen diese
freigelegt und neu gedichtet werden. Erst nach dem Entfernen der Dichtmasse
zeigt sich der Rostbefall an den verdeckten Stellen. Da hier schon lackiert wurde
empfehle ich Dir, mit einem Dremel zu arbeiten, so kann man relativ punktgenau
den Rost entfernen, anschließend grundieren - ein feiner
Pinselstrich ist hier besser als Farbnebel aus der Srühdose...
Karrosseriedichtmasse sollte anschließend zum Verschließen der Fuge ausreichend sein.
Nach der Trocknung in Wagenfarbe überlackieren.
Von innen her keine Dichtmasse auftragen, da würde ich nach der Rostbeseitigung nur
mit Hohlraumwachs oder -Fett konservieren.
Gruß Eiche.