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V6 gar kein V6?

VW Golf 4 (1J)

Hallo Leute.
Ich hab mir mal Gedanken gemacht über die Zylinderanordnung bei meinem V6. Müssten da nich jeweils 3 Zylinder zueinander wie ein V angeordnet sein?
Sonst wär ja der V6 ein VR6 - wenn sie in "R"eihe liegen
Oder VW hat einfach eine neue Modellbezeichnung verwendet.

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56 Antworten

der v6 ist ein vr6 motor! es ging damals irgendwie um imagegründe!

Was mir aufgefallen ist, da hat ja sowieso jeder Hersteller seine eigenen Brandnames. Ein Beispiel:
Der TDI bei VW (Gesammtkonzern) heist ja bei anderen Konzernen auch anders: DITD, DTI...
Ich vermut auch mal, dass einfach der Name zählt.
Nicht umsonst heißt der neue Bora wieder Jetta

Ja, aber DTI oder i-CDTI oder HDI sind ja auch andere Dieselmotoren, das sind natürlich nicht alles die 1.9er von VW.

"normale" V-Motoren haben einen Zylinderwinkel von 60° und manchmal auch mehr, bis 90°. Der VR6 oder VR5 hat einen Zylinderwinkel (gemessen wenn der Kolben in der Mitte steht) von 15°.
Der Begriff Zylinderwinkel ist dabei nicht ganz richtig, weil es mehr der Winkel der Pleuel ist, denn die Kolben laufen fast parallel zueinander und haben einen Winkel von etwa 5°. Die Kurbelwelle sieht allerdings wie die eines V-Motors aus, weil hier 2 Pleuel auf einer Achse sitzen, im Gegensatz zum Reihenmotor.
Wegen des geringen Zylinderwinkels müssen beim VR-Motor die Pleuel sehr lang sein (was auch Vor- und Nachteile hat).
Wenn man den Motorblock von oben, bei abgenommenen Zylinderkopf ansieht, sieht man, daß bei der VR-Anordnung die Zylinder optimal platzausnutzend angeordnet sind (bei nem VR5 sieht es aus wie das Olympialogo).
Allerdings entsteht bei dieser dichten Zylinderanordnung natürlich ein erhöhter Kühlaufwand. Daher haben die VR-Motoren auch wie die Formel1-Motoren eine Kolbenkühlung: die Kolben werden von unten im OT mit Öl bespritzt.

Zitat:

Original geschrieben von MartinVR6


Wegen des geringen Zylinderwinkels müssen beim VR-Motor die Pleuel sehr lang sein (was auch Vor- und Nachteile hat).
Allerdings entsteht bei dieser dichten Zylinderanordnung natürlich ein erhöhter Kühlaufwand. Daher haben die VR-Motoren auch wie die Formel1-Motoren eine Kolbenkühlung: die Kolben werden von unten im OT mit Öl bespritzt.

Hallo

Sehr interessant Dein Beitrag!

Könntest Du vielleicht einige Vor- und Nachteile der langsamen Pleuel erläutern und wenn möglich weshalb die Pleuel langsam sein müssen bei der VR-Anordnung?

Haben eigentlich die "herkömmlichen" Reihen- bzw. V-Motoren keine Kolbenkühlung? Haben das nur die F1 und VR6 Motoren?

Im Voraus vielen Dank für die Infos!

MfG

Der 1.8T hat in den stärkeren Versionen auch eine Kolbenbodenkühlung, ich denke, leistungsstarke Autos generell.

Zitat:

Original geschrieben von vr6_24v


Könntest Du vielleicht einige Vor- und Nachteile der langsamen Pleuel erläutern und wenn möglich weshalb die Pleuel langsam sein müssen bei der VR-Anordnung?
Haben eigentlich die "herkömmlichen" Reihen- bzw. V-Motoren keine Kolbenkühlung? Haben das nur die F1 und VR6 Motoren?

bei einem Reihenmotor oder V-motor mit 90° Zylinderwinkel oder Boxermotor kann sich die Zylinderwand nah an der Kurbelwelle befinden, so sind die kürzesten Pleuel realisierbar.

Bei geringem Zylinderwinkel eines V-Motors werden die Zylinderwände zur Kurbelwelle immer dünner und irgendwann würden sich die Zylinder überschneiden, deswegen müssen sich die Kolben weiter entfernt von der Kurbelwelle bewegen, Folge: lange Pleuel (nicht langsam).

Lange Pleuel Nachteil:

- mehr bewegte Masse > größere Momente, mehr Trägheit

Lange Pleuel Vorteil:

- geringere Drehbewegung > kürzere Kolben möglich oder ruhigerer Kolbenlauf

es gibt noch mehr Vorteile und Nachteile, aber das scheinen mir die wichtigsten zu sein. Allerdings bin ich auch kein Motorbauer.

Die Kolbenbodenkühlung ist relativ aufwendig und teuer (das Öl fließt dabei durch Bohrungen der geschmiedeten Kurbelwelle. Deshalb wird jeder Motorenbauer sicherlich versuchen diese Kühlung zu umgehen. Daher wird man die Kolbenbodenkühlung wohl auch eher bei teuren Aggregaten finden und bei "Volksmotoren" eher nicht.

@MartinVR6
Danke für die Infos.
Schön, dass es auch solche, informative Beiträge gibt, wo man was dazulernen kann!
MfG

noch zur Kolbenbodenkühlung:
mit dieser Kühlung lassen sich auch dünnere Kolbenboden realisieren, wodurch die Kolben selber leichter gebaut werden können. Und bei bewegter Masse muss man jeden Gramm sparen, da bedeutet je nach Motor 5 Gramm weniger nen PS mehr (erinnere mich an solche Aussagen von nem M5-Motorentwickler).
Und noch zum Hubraum, weil wir mal dabei sind:
500 ccm³ (1/2 Liter) pro Zylinder sind kühltechnisch bei einer Auslegung auf hohe Motorleistung für Ottomotoren das optimale. Das sagt jeder Motorenbauer. Deswegen kann ein Motor, dessen Hubraum pro Zylinder weit von 0,5 L abweicht nicht so optimal sein.

Hmm, meine Aprilia RSV hat genau 500 ccm pro Zylinder und geht wie Sau, könnte also was dran sein... :D
Ach ja, ccm = Kubikzentimeter,
ccm³ bedeutet Kubikzentimeter hoch 3, also praktisch cm^6

Zitat:

Original geschrieben von Cupra4


Der 1.8T hat in den stärkeren Versionen auch eine Kolbenbodenkühlung, ich denke, leistungsstarke Autos generell.

Die hat sogar mein (ex) 150er

;)

TDI gibts nur beim VW/Audi Konzern, sprich VW, Audi, Seat usw., warum? Ganz einfach, Name geschützt, deshalb nennt Opel die anders ;)

Im Fiat Wohnmobil gibt's auch einen 2.5er der TDi genannt wird. Ob das so rechtens ist weiß ich nicht, vielleicht hat VW das verpennt.
MfG

Also soweit ich weiß ist das TDI geschützt, hatte mal einen Verkäufer bei uns gefragt. Vielleicht hat VW ja heimlich Fiat aufgekauft, dann fahren wir jetzt alle Ferrari! :D

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