Ursache des Motortickens, mal "wissenschaftlich" betrachtet
Hallo Zusammen,
wie oft liest man hier über das AEX/1.4 Liter- Phänomen "Motor tickt", was ich nun leider auch beim Golf meines Sohnes erlebe.....
Weil mir diese ganze Kaffeesatz-Leserei und die damit verbundenen "Erklärungen der Ursache" auf die Nerven gehen, hier ein paar grundsätzliche Gedanken bezüglich der Motor-Mechanik:
Bei 1.000 U/min spielt sich folgendes je Minute (!) im Kurbeltrieb ab:
-Ein einzelner Kolben erreicht 1000-mal den oberen Totpunkt (OT)
-Ein einzelnes Ventil (Auslass/Einlass) öffnet/schließt 500-mal
-Arbeitstakte (Zündungen) ebenfalls 500-mal
Allerdings ist eine minutengenaue Angabe relativ unpraktisch bei der Ursachensuche von regelmäßigen Geräuschen...🙄
Hier die Vorgänge pro Sekunde bei 1.000 U/min:
-Ein einzelner Kolben erreicht ca. 17 mal den OT
-Ein einzelnes Ventil öffnet/schließt ca. 8 mal
-Arbeitstakte (Zündungen) ca. 8 mal
Soweit die Theorie....
Nun geht die Suche los:
Wenn das nervige Ticken bei 1.000 U/min geschätzte 6 mal pro Minute hörbar ist, pass dies schon recht gut zur Ventilsteuerung.
Allerdings tritt in unserem Falle das Ticken nur unter Last, als definitiv nur beim Gasgeben auf !
Ich denke, einem Ventil ist es geräuschlich ziemlich egal, ob unter ihm eine Verbrennung stattfindet oder nicht....
Das würde aber bedeuten, das Geräusch hat mit der Motorsteuerung nichts zu tun, sondern aufgrund der Verbrennungsursache schon eher etwas mit der Belastung auf Kolben oder Pleuellager.
Da, wie oben errechnet, der Kolben bei 1.000 U/min ca. 17 mal pro Sekunde den OT erreicht, wobei 8 Arbeitstakte (Zündungen) stattfinden, bedeutet dies:
-Stichwort "Pleuellagerschaden": Das Pleuellager ist somit 8 mal hochbelastet (Zündung) und 8 mal weniger hoch belastet.
Stichwort "Kolbenkippen": Der Kolben könnte pro Kurbelwellen -Umdrehung 2 mal kippen und wird daher bei 1.000 U/min pro Sekunde ebenfalls 8 mal hochbelastet und 8 mal weniger hoch belastet.
Mein Fazit: Leider passt die Kombination Drehzahl zur Geräuschfrequenz von 6- 8 Herz relativ gut zu der Kolben- oder Pleuellager- Ursache. 🙁🙁🙁
Ich werde nun mal bei Gelegenheit das Ganze mit der Stoppuhr prüfen....
Freue mich auf Feedback und Anmerkungen...!
Erich
Beste Antwort im Thema
Hallo Zusammen,
wie oft liest man hier über das AEX/1.4 Liter- Phänomen "Motor tickt", was ich nun leider auch beim Golf meines Sohnes erlebe.....
Weil mir diese ganze Kaffeesatz-Leserei und die damit verbundenen "Erklärungen der Ursache" auf die Nerven gehen, hier ein paar grundsätzliche Gedanken bezüglich der Motor-Mechanik:
Bei 1.000 U/min spielt sich folgendes je Minute (!) im Kurbeltrieb ab:
-Ein einzelner Kolben erreicht 1000-mal den oberen Totpunkt (OT)
-Ein einzelnes Ventil (Auslass/Einlass) öffnet/schließt 500-mal
-Arbeitstakte (Zündungen) ebenfalls 500-mal
Allerdings ist eine minutengenaue Angabe relativ unpraktisch bei der Ursachensuche von regelmäßigen Geräuschen...🙄
Hier die Vorgänge pro Sekunde bei 1.000 U/min:
-Ein einzelner Kolben erreicht ca. 17 mal den OT
-Ein einzelnes Ventil öffnet/schließt ca. 8 mal
-Arbeitstakte (Zündungen) ca. 8 mal
Soweit die Theorie....
Nun geht die Suche los:
Wenn das nervige Ticken bei 1.000 U/min geschätzte 6 mal pro Minute hörbar ist, pass dies schon recht gut zur Ventilsteuerung.
Allerdings tritt in unserem Falle das Ticken nur unter Last, als definitiv nur beim Gasgeben auf !
Ich denke, einem Ventil ist es geräuschlich ziemlich egal, ob unter ihm eine Verbrennung stattfindet oder nicht....
Das würde aber bedeuten, das Geräusch hat mit der Motorsteuerung nichts zu tun, sondern aufgrund der Verbrennungsursache schon eher etwas mit der Belastung auf Kolben oder Pleuellager.
Da, wie oben errechnet, der Kolben bei 1.000 U/min ca. 17 mal pro Sekunde den OT erreicht, wobei 8 Arbeitstakte (Zündungen) stattfinden, bedeutet dies:
-Stichwort "Pleuellagerschaden": Das Pleuellager ist somit 8 mal hochbelastet (Zündung) und 8 mal weniger hoch belastet.
Stichwort "Kolbenkippen": Der Kolben könnte pro Kurbelwellen -Umdrehung 2 mal kippen und wird daher bei 1.000 U/min pro Sekunde ebenfalls 8 mal hochbelastet und 8 mal weniger hoch belastet.
Mein Fazit: Leider passt die Kombination Drehzahl zur Geräuschfrequenz von 6- 8 Herz relativ gut zu der Kolben- oder Pleuellager- Ursache. 🙁🙁🙁
Ich werde nun mal bei Gelegenheit das Ganze mit der Stoppuhr prüfen....
Freue mich auf Feedback und Anmerkungen...!
Erich
67 Antworten
Mal eine Zwischenfrage als Themenstarter und Betroffener:
Wie funktioniert denn die Ölversorgung für die Hydrostößel ?
Die Hydros sind alle neu, dennoch hoffe ich ja immer noch, das Geräusch kommt von der Ventilsteuerung.
Könnte es sein, dass auch ein neuer Stößel "trocken läuft", weil dessen Versorgung im Zyl.-Kopf "zu ist"....?
Gruß,
Erich
Könnte sein das es an mangelnder Ölversorgung liegt.
Ich wüsste gerne wie es unter dem Ventildeckel aussieht.
Dann könnte ich evtl. Schlüsse über die Ursache des Geräusches ziehen.
Noch eine Bemerkung zum Video; für einen Kolbenkipper o.ä. ist mir das
Geräusch einfach zu leise.
Zitat:
Original geschrieben von Arnimon
Noch eine Bemerkung zum Video; für einen Kolbenkipper o.ä. ist mir das
Geräusch einfach zu leise.
mein Kolbenkipper war deutlich leiser wie im Video, aber der war auch noch im Anfangsstadium, ich würde einen Motor nie solange fahren bis er solche harten Geräusche wie im Video macht, da würde ich lange vorher mal nachschauen...
........ich würde einen Motor nie solange fahren bis er solche harten Geräusche wie im Video macht, da würde ich lange vorher mal nachschauen...
da gebe ich Dir recht, H1B..., aber der Herr Sohn (Student) hat selten Zeit, außerdem ist IHM das Geräusch wurst....
ABER MIR NICHT !!!
Aber interessant: Du findest das Geräusch extrem, für andere ist es quasi normal....! (siehe weiter oben)
Ähnliche Themen
Hier für alle Interessierten:
Ein Schnittbild des Zyl.-Kopfes, wo man gut die Ölversorgung des "Ventilausgleichselementes" erkennen kann !
Sollte tatsächlich die seitliche Zuleitung verstopft sein, geht natürlich auch mit neuem Hydrostößel nix...
http://de.wikipedia.org/wiki/Hydrost%C3%B6%C3%9Fel
ABER: Wäre das Geräusch dann nicht immer zu hören ? Wie schon einmal erwähnt: Einem Ventil ist es doch egal, ob der Motor unter Last arbeitet oder nicht, da es zwangsgesteuert ist... !
Mein Geräusch ist aber nur nur Last hörbar.....
Zitat:
Original geschrieben von Erich F.
Aber interessant: Du findest das Geräusch extrem, für andere ist es quasi normal....! (siehe weiter oben)
ja mir tut sowas weh 🙂
Ist das Geräusch bei höheren Drehzahlen auch da? Zieh mal im Leerlauf einzeln die Stecker von den Einspritzdüsen ab, wenn klackern dann leiser wird ist es der Kolben (dann vermutlich 1. Zylinder). Und wenn es ein Lagerschaden ist müßte der Motor eigentlich schon tot sein, da kommt recht schnell das Ende wenn man damit rumfährt...
Klingt genau wie bei meinem Motor.
Mir kommt es jedoch so vor, als wäre das Geräusch bei dir noch etwas "lauter".
Aus dem Innenraum kann ich das Geräusch auch sehr gut wahrnehmen.
Mach mal ein gescheites 5W40 Vollsynth rein , wäre erst mal der billigste Versuch der Sache auf den Grund zu gehen !
Denke auch das es vom Ventiltrieb kommt , da hilft erst mal nur für eine bessere Schmierung zu sorgen , sollte es danach nicht besser sein , werden wohl neue Hydros fällig !
Zuerst einmal vielen Dank für Eure Anteilnahme und Eure Gedanken !
Geteiltes Leid hilft einfach.... und beflügelt auch die eigene Birne.
@ H1B: Ich hatte vor längerem mal die Einspritzventile der Reihe nach abgeklemmt und beim 1. Zylinder wurde es tatsächlich etwas ruhiger,
was die Ventilsteuerungs-Theorie natürlich leider eher entkräftet.
Wie kommst Du drauf, das es der 1. Zylinder sein könnte ??? Ist der z.B. thermisch belasteter ?
Und um nochmal auf meine ursprünglichen Gedanken zurück zu kommen (siehe allererster Beitrag, der leider einen Schreibfehler hat, weil ich mal Minuten statt Sekunden schrieb) :
Ich werde eine Stroboskoplampe anschließen und hoffe, dass dann ein gewisser Zusammenhang zwischen den Motortakten und der Frequenz des Geräusches erkennbar sein sollte...
Schönen Samstagabend bzw. schönes Wochenende,
Erich
Zitat:
Original geschrieben von Erich F.
Ich hatte vor längerem mal die Einspritzventile der Reihe nach abgeklemmt und beim 1. Zylinder wurde es tatsächlich etwas ruhiger,
was die Ventilsteuerungs-Theorie natürlich leider eher entkräftet.
Wie kommst Du drauf, das es der 1. Zylinder sein könnte ??? Ist der z.B. thermisch belasteter ?
Weiß nicht ob der 1. thermisch belasteter ist (vermutlich ist es so), aber irgendwie fängt beim AEX immer der 1. mit dem Kolbenkipper an, war bei meinem so und kenn ich auch von anderen AEX...
Hatte ein *ähnliches Problem* ...ich weis bis heute nicht, woran es liegt. Hab aber eine Vermutung
Hallo dodo32,
na, dann laß doch mal Deine Vermutung hören, dazu ist so ein Forum doch da, oder ?
Die Geräuschsuche besteht derzeit sowieso nur aus Vermutungen...
Gruß,
Erich
Zitat:
Original geschrieben von Erich F.
Hallo dodo32,na, dann laß doch mal Deine Vermutung hören, dazu ist so ein Forum doch da, oder ?
Die Geräuschsuche besteht derzeit sowieso nur aus Vermutungen...
Gruß,
Erich
Bei mir sind vermutlich die Ventilsitze nicht tief genug geschnitten. Oder ein Ölkanal ist zu. Ich habe mechanische Tassen besorgt und eingebaut aber konnte noch nicht testen. Mir isses in der Garage zu kalt 😉
Bei Dir tippe ich mal auf Hydros? Ventiltrieb also, sagten ja auch schon die Vorredner.
Ist das ein Diesel? Ich konnte das ehrlich gesagt anhand des Videos nicht so genau "entziffern" - hörte sich aber irgendwie so an.
Das sind die Lagerschalen und zwar die oberen. Die unteren werden kaum belastet. Weiß das weil ich meinen komplett überholt habe und mich bei einem Motorinstandsetzer informiert habe. So wie sich das anhört macht der nicht mehr lange. Hydros klappern genauso unter last wie als auch ohne. Nur die FRequenz wird schneller (logisch) bei höherer Drezahl. Die Lagerschalen sind im Stand nicht zu hören, nur unter Last.
Möglichst schnell die Schalen tauschen. Ölwanne runter und von unten tauschen. Geht zügig. ;-)
mfg Rotkehle