Unterhaltskosten - Schätzung vs Realität

Zitat:

Wissenschaftler des RWI-Leibniz-Instituts für Wirtschaftsforschung sowie Kollegen der Uni Mannheim und der US-Eliteuni Yale haben 6000 deutsche Haushalte mit eigenem Auto befragt und festgestellt, dass Autobesitzer die Kosten im Durchschnitt um mehr als 50 Prozent unterschätzen.

Weiter wird vermutet, dass die ÖPNV-Nutzung und der E-Auto-Absatz deutlich zunehmen würden, würden die PWK-bezogene Nutzung korrekt geschätzt... und es wird empfohlen, zusätzlich zum normalen Kaufpreis auch die geschätzten Unterhaltskosten (ähnlich dem Energieverbrauch von Immobilien/E-Geräten) verpflichtend mit anzugeben.

https://www.sueddeutsche.de/auto/autos-kosten-umwelt-1.4885295

Was sind eure Meinungen dazu? Oder sind euch derartike Kalkulationen (weitgehend) egal?

Beste Antwort im Thema

Ich fürchte schon, dass viele Leute sehr unbedarft an solche Anschaffungen herangehen und dann erst später merken, dass sie sich übernommen haben. Nicht umsonst sind sehr viele Haushalte überschuldet.

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Dabei sollte man aber auch die Laufleistung und nicht nur das Alter berücksichtigen. Ich habe da z.B. ein 15 Jahre altes Auto mit 95 tkm und ein 11jähriges mit 250 tkm. Die Wahrscheinlichkeit, dass bei dem 11-jährigen eine Reparatur nach der anderen kommt, sehe ich viel höher als bei dem 15-jährigen. Zumal da trotz der Laufleistung noch nicht viel getauscht wurde.

Klar Lüge. Ein Fahrzeug mit 6 Jahren und 90000 Kilometer ist also fehleranfälliger als ein Fahrzeug mit 15 Jahren und 225000 Kilometer. Ich hatte noch kein Wagen der bei 90000 Kilometer einen Motor- oder Getriebeschaden hatte. Bei 225000 Kilometer schon und da gibt es noch weitere Dinge wie Kupplung etc die mir bei Laufleistung sorgen machen würden. Natürlich gehe ich mit steigendem Alter auch von einer höheren Kilometerleistung aus. Es ist ja ein Fahrzeug und kein Standzeug.

Zitat:

@Gurkengraeber schrieb am 24. April 2020 um 00:08:06 Uhr:


Das sehe ich auch so. Der Wertverlust hat doch nichts mit monatlichen Kosten zu tun. Wenn ich ein Auto mal gekauft habe, ist das Geld dafür weg und das Auto da. Völlig egal ob es noch 100% vom Kaufpreis wert ist oder 20%. Wie mit jedem anderen Kosumgut auch.

DANKE, so sehe ich das auch!

Außerdem, wer beim Autokauf über den Wertverlust nachdenkt, kann es sich eigentlich gar nicht leisten.

Sehe ich anders. Will ich mein Auto durch ein gleichwertiges Auto ersetzen, muss ich die Differenz zwischen Restwert und Anschaffungspreis aufbringen. Das ist der Wertverlust. Ob ich den nun auf x Jahre oder auf jeden Monat dazurechne spielt doch keine Rolex.

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Zitat:

@Habuda schrieb am 25. April 2020 um 01:10:06 Uhr:


Sehe ich anders. Will ich mein Auto durch ein gleichwertiges Auto ersetzen, muss ich die Differenz zwischen Restwert und Anschaffungspreis aufbringen. Das ist der Wertverlust. Ob ich den nun auf x Jahre oder auf jeden Monat dazurechne spielt doch keine Rolex.

Ist ja richtig!

Nur, wenn ich mir das Auto leisten kann, dann spielt das keine Rolle, Wenn ich mir ein Auto für Summe X kaufe, ist Summe X weg, wenn ich dann irgendwann nochmal Summe Y dafür bekomme, das ist das ein nettes Zubrot..

Der Wertverlust ist doch eh nur ein Theoretischer Wert, vielleicht ist das Auto ja auch am Ende meiner Nutzung gar nichts mehr Wert (Keine Vollkasko und vielleicht Totalschaden, was weiß ich). Deswegen, wer von Anfang an schon das Geld einplant (einplanen muss!), was er am Ende vielleicht noch mal wieder raus kriegt, der kann sich meiner Meinung nach das Fahrzeug nicht leisten.

Zitat:

@DB NG-80 schrieb am 25. April 2020 um 03:32:30 Uhr:



Zitat:

@Habuda schrieb am 25. April 2020 um 01:10:06 Uhr:


Sehe ich anders. Will ich mein Auto durch ein gleichwertiges Auto ersetzen, muss ich die Differenz zwischen Restwert und Anschaffungspreis aufbringen. Das ist der Wertverlust. Ob ich den nun auf x Jahre oder auf jeden Monat dazurechne spielt doch keine Rolex.

Ist ja richtig!

Nur, wenn ich mir das Auto leisten kann, dann spielt das keine Rolle, Wenn ich mir ein Auto für Summe X kaufe, ist Summe X weg, wenn ich dann irgendwann nochmal Summe Y dafür bekomme, das ist das ein nettes Zubrot..

Der Wertverlust ist doch eh nur ein Theoretischer Wert, vielleicht ist das Auto ja auch am Ende meiner Nutzung gar nichts mehr Wert (Keine Vollkasko und vielleicht Totalschaden, was weiß ich). Deswegen, wer von Anfang an schon das Geld einplant (einplanen muss!), was er am Ende vielleicht noch mal wieder raus kriegt, der kann sich meiner Meinung nach das Fahrzeug nicht leisten.

Wenn ich also plane mir alle 3 Jahre einen Jahreswagen zu kaufen, kann ich mir das Auto deiner Meinung nach nur leisten, wenn ich alle 3 Jahre die volle Kaufsumme ansparen kann, weil ich ja mit Restwert = 0 planen muss?

Macht keinen Sinn für mich.

Man muss, um sich langfristig diese Fahrzeugklasse leisten zu können, den Wertverlust ausgleichen. Also muss man diesen sinnvollerweise irgendwo einrechnen. Ob man das darüber macht, dass man alle Y Jahre eine Summe X ausgibt oder eben den kalkulierten Wertverlust monatlich als Sparrate wählt, ist doch egal.

Streng genommen zählt der Wertverlust zu den Kosten des Fahrzeugs, denn den Wert des Fahrzeugs, den es beim Kauf hatte, "verbrauche" ich während der Nutzungszeit. Den Restwert plus Summe X muss ich für einen Ersatzkauf investieren. Das Geld für den Kauf ist genauso "weg" wie für alle anderen Kostenpositionen, die laufend während der Nutzungsdauer anfallen, auch. Wer lieber ohne Anschaffungskosten rechnet, kann es tun, "richtiger" wird die Rechnung dadurch nicht. Wenn ich die Kosten für "mein Leben" insgesamt berechnen wollte, kann ich auch nicht sagen, Ausgaben für Möbel, Unterhaltungselektronik und Wohnen rechne ich nicht, denn das Geld ist sowieso weg.

Grüße vom Ostelch

Gibt echt tolle Apps dafür, man muss nur die Disziplin haben dort alles einzutragen.

Asset.JPG

Sich die Kosten lediglich bewusst zu machen ist eigentlich nur der halbe Schritt.

Ich habe für unseren Wagen, versucht eine echte Vollkostenkalkulation zu erstellen. Um die Ersatzbeschaffung „sicherzustellen“ gehört die Berücksichtigung des Wertverlustes dann zwingend dazu. Ansonsten sind unterschiedliche Finanzierungsvergleiche (Leasing, Firmenwagen) auch nicht möglich.
Lässt man den Wertverlust außer Acht, verschaffe ich mir zwar einen Überblick über die laufenden Kosten, mehr aber auch nicht. Korrekte Schlüsse, was mich der Wagen wirklich kostet kann ich dann nicht ziehen und auch keine vernünftige Wahl über die günstigste Finanzierungsform treffen.

Meine Kalkulation umfasst (angestrebte Haltedauer sind 8 plus X Jahre):
- Diesel/Benzin (anhand prognostizierter Fahrleistung, durchschnittlichem Verbrauch und Dieselpreis)
- Versicherung
- Steuer
- Pauschale für Reinigung
- Inspektionen (inkl. TÜV)
- Reparaturen
- Ersatzräder
-Wertverlust (kalkulatorische Abschreibung des Kaufpreises auf 10 Jahre, Restwert dann „0“)

Für die daraus ermittelte monatliche Belastung habe ich ein separates Konto eingerichtet, auf den der Gesamtbetrag per Dauerauftrag überweisen wird. Zu Lasten dieses Kontos werden sämtliche Ausgaben beglichen, alles in Excel erfasst und über Formeln läuft ein automatischer Abgleich Kalkulation-Ist-Kosten (inkl. Durchschnittsverbrauch und Durchschnittsdieselpreis).

Ob ich richtig liege werden wir sehen, bisher sieht’s nach 4 Jahren gut aus....

Zitat:

@Ostelch schrieb am 25. April 2020 um 08:58:46 Uhr:


Streng genommen zählt der Wertverlust zu den Kosten des Fahrzeugs, denn den Wert des Fahrzeugs, den es beim Kauf hatte, "verbrauche" ich während der Nutzungszeit. Den Restwert plus Summe X muss ich für einen Ersatzkauf investieren. Das Geld für den Kauf ist genauso "weg" wie für alle anderen Kostenpositionen, die laufend während der Nutzungsdauer anfallen, auch. Wer lieber ohne Anschaffungskosten rechnet, kann es tun, "richtiger" wird die Rechnung dadurch nicht. Wenn ich die Kosten für "mein Leben" insgesamt berechnen wollte, kann ich auch nicht sagen, Ausgaben für Möbel, Unterhaltungselektronik und Wohnen rechne ich nicht, denn das Geld ist sowieso weg.

Grüße vom Ostelch

Fakt ist aber, wer sich alle drei Jahre ein neues Auto kauft, fährt teurer, als der, der es 10 bis 15 Jahre fährt.

Zitat:

@Rainer_EHST schrieb am 25. April 2020 um 09:39:55 Uhr:



Zitat:

@Ostelch schrieb am 25. April 2020 um 08:58:46 Uhr:


Streng genommen zählt der Wertverlust zu den Kosten des Fahrzeugs, denn den Wert des Fahrzeugs, den es beim Kauf hatte, "verbrauche" ich während der Nutzungszeit. Den Restwert plus Summe X muss ich für einen Ersatzkauf investieren. Das Geld für den Kauf ist genauso "weg" wie für alle anderen Kostenpositionen, die laufend während der Nutzungsdauer anfallen, auch. Wer lieber ohne Anschaffungskosten rechnet, kann es tun, "richtiger" wird die Rechnung dadurch nicht. Wenn ich die Kosten für "mein Leben" insgesamt berechnen wollte, kann ich auch nicht sagen, Ausgaben für Möbel, Unterhaltungselektronik und Wohnen rechne ich nicht, denn das Geld ist sowieso weg.

Grüße vom Ostelch

Fakt ist aber, wer sich alle drei Jahre ein neues Auto kauft, fährt teurer, als der, der es 10 bis 15 Jahre fährt.

Fakt ist aber auch, dass ein Vergleich von Äpfeln mit Birnen noch nie sinnvoll war.

Irrtum 😁

Je länger die Laufzeit eines Autos um so mehr amor­ti­sie­ren sich die kosten. Da ich eh ein Haushaltsbuch führe, weiß ich die kosten für mein jetziges Auto genau, und da ich ein monatliches Einkommen habe, rechne ich diese Kosten auch aufs Monat um, da kämen bei meinem jetzigen Auto knapp 220€/Monat zusammen, die größten Punkte darin sind der Kaufpreis und die Benzinkosten. Was die Pendlerpauschale ausmacht kann ich leider nicht nachvollziehen.
Es sollte schon jeder auf dem Schirm haben was sein Auto an Kosten verursacht, außer man hat so ein gutes Einkommen das einem das egal sein kann.
Den Vorschlag würde ich schon begrüßen.

Zitat:

@Rainer_EHST schrieb am 25. April 2020 um 10:30:29 Uhr:


Irrtum 😁

Ok, der war gut 😁

Zitat:

@DB NG-80 schrieb am 25. April 2020 um 01:00:42 Uhr:



Zitat:

@Gurkengraeber schrieb am 24. April 2020 um 00:08:06 Uhr:


Das sehe ich auch so. Der Wertverlust hat doch nichts mit monatlichen Kosten zu tun. Wenn ich ein Auto mal gekauft habe, ist das Geld dafür weg und das Auto da. Völlig egal ob es noch 100% vom Kaufpreis wert ist oder 20%. Wie mit jedem anderen Kosumgut auch.

DANKE, so sehe ich das auch!

Außerdem, wer beim Autokauf über den Wertverlust nachdenkt, kann es sich eigentlich gar nicht leisten.

Vorab - ist nicht böse oder persönlich gemeint.
Es sind eben genau solche Milchmädchenrechnungen die dazu führen, dass viele Menschen die realen Kosten völlig falsch einschätzen. Meiner Erfahrung nach sind das meistens die "Barbezahler".

Durch die reine Anschaffung entstehen erstmal überhaupt keine Kosten (wenn man Überführungskosten usw. außen vor lässt). Nehmen wir mal an du hast 100.000€ Barvermögen. Jetzt kaufst du für 50.000€ Goldbarren und hast nur noch 50.000€ Barvermögen. Dein Vermögen hat sich nicht halbiert, es ist immer noch 100.000€, du hast nur umgeschichtet. Beim Auto ist es genau so, nur dass das idR. immer weniger Wert wird. Dieser Wertverlust sind die Kosten und bei einem halbwegs neuen Auto ist das auch der größte Anteil. Den sieht der Barbezahler meistens nur nicht jeden Monat vom Konto abgehen und ich glaube, dass ist der Grund warum das viele nicht verstehen.

Jetzt kann man darüber streiten ob man das so sehen kann oder nicht. Fakt ist aber, WENN du dein Auto irgendwann wieder durch ein neues ersetzen willst, musst du den Wertverlust beiseite legen. Im Idealfall läuft das so ab. Beispiel:

Kauf - Neuwert: 50.000€
1. Jahr 25% Wertverlust -> 12.500€ bei Seite legen
2. Jahr 15% Wertverlust -> 7.500€ bei Seite legen
3. Jahr 10% Wertverlust -> 5.000€ bei Seite legen
...
15. Jahr 0.5% Wertverlust -> 250€ bei Seite legen.
Verschrottung

Somit hat man ein "Auto Konto" und die Karre. Die Summe aus beiden Werten muss immer 50.000€ ergeben. Dann kannst du zu jedem Zeitpunkt raus und wieder ein neues Auto kaufen. Jetzt kann man Streiten ob man das denn überhaupt so genau wissen kann usw. Faustregel: Wert halbiert sich alle 3 Jahre (für halbwegs neue Autos).

Zu den beliebten Sprüchen die ich oft höre und teilweise hier schon gelesen hab:

1) Der Wertverlust spielt für mich keine Rolle, ich fahre es bis zum bitteren Ende.
Falls nicht das bittere Ende des Käufers gemeint ist, ist das quatsch! Auch dann musst den Wertverlust jeden Monat beiseite legen. Woher nimmst du denn sonst das Geld, um nach der Verschrottung ein neues Auto zu kaufen?!

2) Wertverlust interessiert mich nicht. Ich schreibe gleich alles ab und gut.
Wirklich? Kann man so machen. Das heißt dann aber, dass du ein Auto für 50.000€ kaufst und dann sofort nochmal 50.000€ beiseite legst. Das ist zwar doppelt dämlich, aber kann man machen.

Manche realisieren dann das "Problem" des Barkaufs. Du bindest Kapital! Das Geld steht dir nicht zur Verfügung und du musst TROTZDEM jeden Monat Geld beiseite legen! Das ist in vielen Fällen ungeschickt.

So genug klug geschissen!
Zur eigentlichen Frage. Ja kenne ich ganz gut. Pro Jahr sind das:

9.973€ für die Karre
399€ KFZ Steuer
166€ Überführung und Anmeldung
200€ Abschlag bei der Abgabe.
ca. 2000€-2500€ Sprit
1080€ für die Garage

Teurer Spass, aber wenigstens herrscht Klarheit!

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