Unterhaltskosten - Schätzung vs Realität
Zitat:
Wissenschaftler des RWI-Leibniz-Instituts für Wirtschaftsforschung sowie Kollegen der Uni Mannheim und der US-Eliteuni Yale haben 6000 deutsche Haushalte mit eigenem Auto befragt und festgestellt, dass Autobesitzer die Kosten im Durchschnitt um mehr als 50 Prozent unterschätzen.
Weiter wird vermutet, dass die ÖPNV-Nutzung und der E-Auto-Absatz deutlich zunehmen würden, würden die PWK-bezogene Nutzung korrekt geschätzt... und es wird empfohlen, zusätzlich zum normalen Kaufpreis auch die geschätzten Unterhaltskosten (ähnlich dem Energieverbrauch von Immobilien/E-Geräten) verpflichtend mit anzugeben.
https://www.sueddeutsche.de/auto/autos-kosten-umwelt-1.4885295
Was sind eure Meinungen dazu? Oder sind euch derartike Kalkulationen (weitgehend) egal?
Beste Antwort im Thema
Ich fürchte schon, dass viele Leute sehr unbedarft an solche Anschaffungen herangehen und dann erst später merken, dass sie sich übernommen haben. Nicht umsonst sind sehr viele Haushalte überschuldet.
281 Antworten
Würde ich auf jeden Fall kalkulatorisch mit einbeziehen.
Der Käufer meines W211 hatte kurz nach dem Kauf einen Auffahrunfall zu verzeichnen - Taxi hinten in meinen (ähhh seinen) schönen Wagen rein. Hellelfenbeinfarbene Striemen auf dem Lack. Gab 4,5K von der Versicherung. Er selbst hat mit ordentlich Politur den "Schaden" fast zu 100% für lau ausgebessert. 😁
Zieht man das vom Kaufpreis ab, hat er für den Wagen damals ganze 4K bezahlt. Geschenkt.
Kalkulation hin oder her:
- Wer auf dem Land wohnt und in die Stadt zur Arbeit pendelt
- Beruflich flexibel oder ungeregelte Arbeitszeiten hat
- Kinder oder pflegebedürftige Angehörige hat
- Zuverlässig von A nach B kommen muss
Für den ist ein eigener PKW durchaus alternativlos. Gibt ja auch welche mit Vollgarantie und deutlich weniger Verschleiß- und defektanfälligen Teilen, die rechnen sich auch finanziell.
Zitat:
@Tillamook schrieb am 23. April 2020 um 12:06:57 Uhr:
Kalkulation hin oder her:
- Wer auf dem Land wohnt und in die Stadt zur Arbeit pendelt
- Beruflich flexibel oder ungeregelte Arbeitszeiten hat
- Kinder oder pflegebedürftige Angehörige hat
- Zuverlässig von A nach B kommen muss
Für den ist ein eigener PKW durchaus alternativlos. Gibt ja auch welche mit Vollgarantie und deutlich weniger Verschleiß- und defektanfälligen Teilen, die rechnen sich auch finanziell.
So gesehen völlig richtig.. ..aber.. ..auch in solch einem Fall muss das Auto bezahlt werden.
Und wenn es nicht bezahlt werden kann, müsste man im Zweifelsfall mit der Bahn, dem Rad oder einem Roller/Moped fahren.
Das ist das dumme an einer Rechnung.
Sie beinhaltet nackte Zahlen, und keine Ziele die man erreichen möchte.
Gruß Jörg.
Und es geht ja nicht nur um die Frage Auto - ja oder nein. Auch wenn das Auto "alternativlos" ist, bleibt die Frage, welches Auto am wirtschaftlichsten wäre. Auch wenn Wirtschaftlichkeitsgesichtspunkte letztlich immer zu beachten sind, gibt es doch ausreichend Spielraum. Und der wird weidlich genutzt, sonst sähen unsere Autos anders aus. Es gibt sicher auch Menschen, die ein Auto ausschließlich nach Wirtschaftlichkeitsgesichtspunkten kaufen, auch wenn es ihnen jedesmal schon Schmerzen bereitet, es anzusehen, aber die Zahl dürfte sich in Grenzen halten.
Grüße vom Ostelch
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Ich habe seit 1976 meine Fahrzeugkosten erfasst und konnte, nach dem Verkauf, genau sagen, was mich der Wagen pro Kilometer gekostet hat. Früher habe ich es mit einem Fahrtenbuch gemacht, heute erfasse ich die Kosten im Internet bei Spritmonitor. https://www.spritmonitor.de/de/detailansicht/674365.html
MfG aus Bremen
Zitat:
@Ostelch schrieb am 23. April 2020 um 12:25:11 Uhr:
Auch wenn Wirtschaftlichkeitsgesichtspunkte letztlich immer zu beachten sind, gibt es doch ausreichend Spielraum. Und der wird weidlich genutzt, sonst sähen unsere Autos anders aus.
Streng genommen ist eine Auto niemals wirtschaftlich.
Diejenigen welche also rein wirtschaftlich denken haben sicher kein (eigenes) Auto. Diese geben lieber 300 Euro mehr Miete in der Stadt aus, kaufen sich ein Jahresticket für den ÖPNV und haben im Vergleich immer noch etwas über.
Halbwegs wirtschaftlich gedacht würde ein Privatmann sich niemals einen Neuwagen kaufen sondern allenfalls Jahreswagen da da zumindest schon mal ein großer Teil des Wertverlustes nicht mehr anfällt usw.
Aber, eben, wie du schreibst. Für viele der tatsächlichen Käufer (siehe oben: wer wirklich wirtschaftlich denkt hat bestimmt kein eigenes Fahrzeug) spielt die Wirtschaftlichkeit eine eher untergeordnete Rolle bzw. vielfach wird ihm Wirtschaftlichkeit auch "vorgegaugelt" (Leasing/Fianzierung/Firmenwagen u.ä.).
Wr kommen auch ein wenig vom Thema ab. Es ging in der Untersuchung nicht um die Frage, ob ein eigenes Auto wirtschaftlich ist, sondern um die viel schlichtere Frage, ob die Leute wissen, was das Auto tatsächlich kostet.
Was bedeutet schon "Wirtschaftlichkeit", wenn es nicht um Rendite geht? Niemand von uns wollte ein Leben haben, das nur "wirtschaftlich" ist. Deshalb sollte man es bei solchen Fragen rund um die persönliche Lebensführung mit dem Aspekt der Wirtschaftlichkeit auch nicht übertreiben.
Grüße vom Ostelch
Ist eigentlich wie bei allen größeren Anschaffungen bei uns, die Frage was kostet es uns über die Nutzungsdauer/innerhalb der Abrechnungsperiode, oder welchen Vorteill hab ich durch den Neukauf (z.B. Waschmaschine mit geringerem Energieverbrauch...)...
Für uns völlig normal. Auch wenn wir uns etwas "gönnen" - zu verschwenden haben wir nichts.
Ich habe vor kurzem auch mal überschlagen, was mein C70 T5 so kostet. Da ich doch recht wenig fahre, habe ich auch weniger als die 250 Euro p.M. erwartet, aber was soll man machen - wer wenig Kilometer macht, hat auch keine Blechschäden zum Kasse aufbessern 😁
Bei meinem MX-5 habe ich mittlerweile schon ein paar Zubehörteile verkauft (Hardtop, Persenning, Holzschaltknauf...) und damit den Einkaufspreis unter dem Strich halbiert. Natürlich rechnet man sowas auch mit rein 😉
Ja, wenn bei den alten Kisten der Wertverlust durch ist, dann fährt man prima günstig. Der Golf (KP 1,6K) hat einen Schnellverkaufswert von 1K in Berlin. Besser gehts nicht.
Viele sehen ja den wirtschaftlichen Nutzen nicht.
Viele rechnen da auch nicht groß.
ich gehöre zu denen, die nicht rechnen.
Was mein Auto kostet, das kostet es halt.
Es ist meine Sicherheit, (und natürlich auch anderer) dass mein FZ okay ist.
Was er also braucht, bekommt er.
Allerdings gehe ich für meine FZ keinen Cent Schulden ein.
Ist kein Geld da, gibt es auch kein Auto.
Bin lange genug Mofa und Moped gefahren, wo damals meine Spezl schon Autos hatten. Denen wurde es aber zT auch "spendiert" - ich bekam da nix.
Ich sehe es aber auch andersrum.
Keinen Cent auf der Naht, aber ein neues Auto haben, sponsored bei der Bank. Dabei geht es zT aber NUR um das Auto selbst, die Folgekosten ? Reparaturen ? Service ? Neue Reifen ? Tanken ? 😕 Ein Kollege von mir ist so einer. Neuen Ford vor der Tür, aber keinen Semmel beim Brotzeitmann (kommt jeden morgen bei uns an der Arbeit vorbei) kaufen können, weil pleite.. 🙄 Miete wird jeden Monat zusammengekratzt. Neue Reifen ?? Ach scheiß drauf, die gehen diesen Sommer noch... 😰
Wäre für mich so keine Option...
Gruß Jörg.
Die wenigsten werden die Kosten so genau protokollieren wie ein paar User hier. Zum Kauf gehe ich wie gesagt schon davon aus das die Grundkosten inkl Sprit einmal überschlagen werden. Mache ich auch so. Ich frage auch nach was mich ein Service oder Ersatzteile kosten. Das werden wahrscheinlich schon wesentlich weniger Leute machen. Solche Sachen wie Wertverlust sind für mich dann in der Regel zweitrangig. Wenn ich meine Fahrzeuge abgebe ist der Wert in der Regel gering weil sie dann ein paar Kilometer drauf haben und was gravierendes Defekt ist und die Instandhaltung unwirtschaftlich. Das passiert bei meinen Fahrzeugen aber nicht nach 3 Jahren sondern bisher eher so nach 6 oder 7 Jahre. Dann freue ich mich halt darüber was ich noch bekomme und kaufe das nächste Fahrzeug. Der Wertverlust lässt sich damit ja auch garnicht im voraus berechnen weil ich ja nicht weiß wv Kilometer der Wagen hat am Ende (wechsel häufiger den Job) und was kaputt ist. Ob ich jetzt im Monat mal 100 oder 200 Euro für Sprit ausgebe ist mir persönlich aber auch egal. Ich weiß ja woher es kommt und war dann halt entsprechend unterwegs.
Bevor ich mir meinen doch sehr teuren Wagen (klar gibts teurere) geleistet habe, habe ich 1 Jahr lang alle Kosten erfasst, um mir die finanzielle Situation abzusichern. Seit dem Kauf mache ich das nicht mehr. Ändern kann ich nichts mehr. 🙂
Seitdem kommen auch immer mal Sachen mit direktem oder indirektem Bezug zum Auto dazu. Das leistet man sich eben und kauft sich keinen anderen Mist. Auto ist für mich auch ein Hobby, für das Kosten entstehen. Da plane ich auch nicht alles vorher ein. Geld ist auch nur was wert wenn man es ausgibt. 😛
Wertverlust berücksichtige ich gar nicht. Ist in meinen Augen kein Posten, der da relevant ist. Wäre sicher anders, wenn ich in 2 Jahren wieder verkaufen wollen würde... Dann könnte ich aber auch gleich Leasen.
Das sehe ich auch so. Der Wertverlust hat doch nichts mit monatlichen Kosten zu tun. Wenn ich ein Auto mal gekauft habe, ist das Geld dafür weg und das Auto da. Völlig egal ob es noch 100% vom Kaufpreis wert ist oder 20%. Wie mit jedem anderen Kosumgut auch.
Zitat:
@AndyW211320 schrieb am 23. April 2020 um 09:19:29 Uhr:
Zitat:
@SNobbe schrieb am 23. April 2020 um 09:06:55 Uhr:
Frag doch mal einfach in die Runde, wer auf Anhieb sagen kann, wieviel Treibstoffkosten pro Jahr fällig werden.Abrechnungsperiode 11/17-11/2018: 1050 EUR
Abrechnungsperiode 11/18-11/2019: 980 EUR
Abrechnungsperiode 11/19-11/2020: 750 EUR* (*geschätzt, coronabedingt)😁
Vor oder nach Abzug der Pendlerpauschale?