Unterhaltskosten - Schätzung vs Realität

Zitat:

Wissenschaftler des RWI-Leibniz-Instituts für Wirtschaftsforschung sowie Kollegen der Uni Mannheim und der US-Eliteuni Yale haben 6000 deutsche Haushalte mit eigenem Auto befragt und festgestellt, dass Autobesitzer die Kosten im Durchschnitt um mehr als 50 Prozent unterschätzen.

Weiter wird vermutet, dass die ÖPNV-Nutzung und der E-Auto-Absatz deutlich zunehmen würden, würden die PWK-bezogene Nutzung korrekt geschätzt... und es wird empfohlen, zusätzlich zum normalen Kaufpreis auch die geschätzten Unterhaltskosten (ähnlich dem Energieverbrauch von Immobilien/E-Geräten) verpflichtend mit anzugeben.

https://www.sueddeutsche.de/auto/autos-kosten-umwelt-1.4885295

Was sind eure Meinungen dazu? Oder sind euch derartike Kalkulationen (weitgehend) egal?

Beste Antwort im Thema

Ich fürchte schon, dass viele Leute sehr unbedarft an solche Anschaffungen herangehen und dann erst später merken, dass sie sich übernommen haben. Nicht umsonst sind sehr viele Haushalte überschuldet.

281 weitere Antworten
281 Antworten

Zitat:

@Gurkengraeber schrieb am 24. April 2020 um 00:08:06 Uhr:


Das sehe ich auch so. Der Wertverlust hat doch nichts mit monatlichen Kosten zu tun. Wenn ich ein Auto mal gekauft habe, ist das Geld dafür weg und das Auto da. Völlig egal ob es noch 100% vom Kaufpreis wert ist oder 20%. Wie mit jedem anderen Kosumgut auch.

Kann man so sehen. Das Sofa schreibe ich auch nicht im Haushaltsbuch ab. Auch beim Fernseher interessiert sich niemand für den "Restwert". Allerdings verschwinden Kosten nicht dadurch, dass man sie ignoriert. Die Knete ist futsch. Man sollte sich nur keine lllusionen machen, weshalb sie futsch ist. Im Gegensatz zum Sofa ist aber in privaten Gesprächen der Wertverlust des Autos durchaus ein Thema. Vor allem beim Kauf dient der dann für das gewählte Modell immer als geringer als bei den anderen möglichen Fahrzeugen behauptete Wertverlust als Argument für den Kauf. Auch Extras werden gern mit dem höheren Wiederverkaufswert begründet, wenn das Auto dieses Extra hat. Und auch den Diesel "musste" man nehmen, weil Benziner ja so schwer verkäuflich sind. Die Kosten des Autos kennen zwar nur die wenigsten, das heißt aber nicht, dass sie für die Leute keine Rolle spielen. Wie gesagt, viele wollen es gar nicht so genau wissen (zumindest die bessere Hälfte sollte es nicht 🙂), denn dann kònnte es doch Streß geben. Mit dem Gesamtkosten verhält es sich wie mit den Erzählungen zu Verbräuchen und Durchschnittsgewindigkeiten - sehr häufig nichts als frommer Selbstbetrug.

Grüße vom Ostelch

Zitat:

@MvM schrieb am 24. April 2020 um 00:59:10 Uhr:



Zitat:

@AndyW211320 schrieb am 23. April 2020 um 09:19:29 Uhr:


Abrechnungsperiode 11/17-11/2018: 1050 EUR
Abrechnungsperiode 11/18-11/2019: 980 EUR
Abrechnungsperiode 11/19-11/2020: 750 EUR* (*geschätzt, coronabedingt)

😁

Vor oder nach Abzug der Pendlerpauschale?

Angaben oben für den W212: Alles Privataufwendungen ohne steuerliche Relevanz. Beträge rein Brutto.

Zitat:

@Gurkengraeber schrieb am 24. April 2020 um 00:08:06 Uhr:


Das sehe ich auch so. Der Wertverlust hat doch nichts mit monatlichen Kosten zu tun. Wenn ich ein Auto mal gekauft habe, ist das Geld dafür weg und das Auto da. Völlig egal ob es noch 100% vom Kaufpreis wert ist oder 20%. Wie mit jedem anderen Kosumgut auch.

Man kann den Verlust auf die Nutzungsdauer umlegen. Muss man aber nicht. Wie ich schrieb - wir schreiben den Kaufbetrag als Totalverlust zu 100% ab. Das Geld ist weg. 😁
Macht es auch leichter sich mit den "richtigen" aktuell belegbaren Aufwendungen zu beschäftigen.

Einen Strich unter die Rechnung kann man dann ja machen, wenn der Wagen veräußert wurde. Ob man sich dann für die "saubere" Rechnung mit allen Zahlen was kaufen kann, glaube ich aber nicht. 😉

Zitat:

@AndyW211320 schrieb am 24. Apr. 2020 um 11:20:51 Uhr:


Man kann den Verlust auf die Nutzungsdauer umlegen. Muss man aber nicht. Wie ich schrieb - wir schreiben den Kaufbetrag als Totalverlust zu 100% ab. Das Geld ist weg. ??
Macht es auch leichter sich mit den "richtigen" aktuell belegbaren Aufwendungen zu beschäftigen.

Das heißt, du rechnest die Kosten ohne Kaufpreis, also als reine Unterhalts- und Betriebskosten?

Grüße vom Ostelch

Ähnliche Themen

Zitat:

@Ostelch schrieb am 24. April 2020 um 11:31:07 Uhr:



Zitat:

@AndyW211320 schrieb am 24. Apr. 2020 um 11:20:51 Uhr:


Man kann den Verlust auf die Nutzungsdauer umlegen. Muss man aber nicht. Wie ich schrieb - wir schreiben den Kaufbetrag als Totalverlust zu 100% ab. Das Geld ist weg. ??
Macht es auch leichter sich mit den "richtigen" aktuell belegbaren Aufwendungen zu beschäftigen.

Das heißt, du rechnest die Kosten ohne Kaufpreis, also als reine Unterhalts- und Betriebskosten?

Grüße vom Ostelch

Ja. Aus dieser Rechnung ergibt sich der o.g. Betrag/km.
Wobei es noch eine zweite Rechnung gibt wo ich den virtuellen Verlust (den kann ich ja nur abschätzen) drin habe (zum Spaß).

Eigentlich kommen die hohen monatlichen Kosten des Autos doch nur durch den hohen Kaufpreis bei lächerlich geringem Nutzungszeitraum (6-7 Jahre??).
Immer wieder hört man, alte Autos seien unrentabel, weil die Reparaturen so häufig und teuer würden. Deshalb würde man dann lieber einen Neuwagen kaufen.

Ich sehe das eher so: Aktuell mein W124 230E hat mich in der Anschaffung 1000€ gekostet. Da war das Auto 21 Jahre alt.
An Reparaturen in den letzten 8 Jahren habe ich ca. 7000€ reinsgesteckt. Habe viele Karrosseriearbeiten in der Werkstatt machen lassen. Und Verschleissteile wie Reifen und Bremsen sind auch schon drin.
Benzinverbrauch so bei 9-11 Litern, also durchaus noch vergleichbar mit heutigen Wagen.
Wenn man das jetzt mal umrechnet auf den Neuwagen, der mich 20000€ kostet, kann ich erstmal 20 Jahre mit meinem Wagen fahren, bevor die Reparaturen unrentabel werden.

Auch bei meinen bisherigen anderen Autos Ford Sierra, Opel Kadett, Ford Granada oder Audi 80 passte diese Rechnung.

Und wenn man dann noch sieht, dass bei meinem Wagen der Kilometer bei 22 Cent inklusive aller Kosten liegt, ein Bahnticket für 38 Kilometer (Essen-Dortmund) aber bei 16,10€ (0,42€/km), dann muss ich mir nicht überlegen, ob ich mit Bahn oder mit Auto fahre.
Und selbst die Kosten für's Parken sind in den 22 Cent schon drin. Wenn ich überhaupt mal aus Bequemlichkeit irgendwo kostenpflichtig parke...

Natürlich ist Wertverlust #1 bei den Kosten.
Prestige und "Haben-will" ist einfach zu stark. Dann setzt man schon mal seine mathematischen Fähigkeiten ein, sich das ganze schön zu rechnen. Fakt ist: So viel Reparaturstau kann ein Auto nicht haben, dass es günstiger ist, sich einen Neuwagen zu kaufen. Es sei denn, der Neuwagen wird dann 25 Jahre lang gefahren.

Ab und zu möchte man ja auch mal was neues haben und 2000 Euro Reparaturkosten stecke ich halt ungern in einen Opel Corsa oder Astra mit 200000 Kilometern. Dann ist halt irgendwann mal Feierabend und ich kaufe in der Regel eh Jahreswagen wo der erste große Wertverlust schon mal runter ist
Dann tut es nicht ganz so weh.

Zitat:

@Bert1967 schrieb am 24. April 2020 um 12:56:28 Uhr:


Fakt ist: So viel Reparaturstau kann ein Auto nicht haben, dass es günstiger ist, sich einen Neuwagen zu kaufen.

Manchmal sollte man schon rechnen, ob es sich noch lohnt, den Reparaturstau bei einem alten Auto zu beheben oder ob es besser ist, sich einen anderen, ggf. neueren Wagen zu kaufen. Zumal man dann vielleicht auch die Möglichkeit hat, ein Fahrzeug mit geringeren laufenden Unterhaltskosten zu kaufen. Muss ja kein Neuwagen sein.

Zitat:

@Luke1637 schrieb am 24. April 2020 um 12:51:11 Uhr:


Eigentlich kommen die hohen monatlichen Kosten des Autos doch nur durch den hohen Kaufpreis bei lächerlich geringem Nutzungszeitraum (6-7 Jahre??).
Immer wieder hört man, alte Autos seien unrentabel, weil die Reparaturen so häufig und teuer würden. Deshalb würde man dann lieber einen Neuwagen kaufen.

Ich sehe das eher so: Aktuell mein W124 230E hat mich in der Anschaffung 1000€ gekostet. Da war das Auto 21 Jahre alt.
An Reparaturen in den letzten 8 Jahren habe ich ca. 7000€ reinsgesteckt. Habe viele Karrosseriearbeiten in der Werkstatt machen lassen. Und Verschleissteile wie Reifen und Bremsen sind auch schon drin.
Benzinverbrauch so bei 9-11 Litern, also durchaus noch vergleichbar mit heutigen Wagen.
Wenn man das jetzt mal umrechnet auf den Neuwagen, der mich 20000€ kostet, kann ich erstmal 20 Jahre mit meinem Wagen fahren, bevor die Reparaturen unrentabel werden.

Auch bei meinen bisherigen anderen Autos Ford Sierra, Opel Kadett, Ford Granada oder Audi 80 passte diese Rechnung.

Und wenn man dann noch sieht, dass bei meinem Wagen der Kilometer bei 22 Cent inklusive aller Kosten liegt, ein Bahnticket für 38 Kilometer (Essen-Dortmund) aber bei 16,10€ (0,42€/km), dann muss ich mir nicht überlegen, ob ich mit Bahn oder mit Auto fahre.
Und selbst die Kosten für's Parken sind in den 22 Cent schon drin. Wenn ich überhaupt mal aus Bequemlichkeit irgendwo kostenpflichtig parke...

Du lässt aber außen vor das ein neueres Auto in der Regel mehr Komfort hat für das manche eben bereit sind mehr Geld für auszugeben.
Auch habe ich keine Lust mehr darauf das wenn ich unterwegs bin das der Wagen anfängt zu streiken, nicht mehr startet, die Motorkontrolleuchte geht an usw. Das habe ich nun oft genug bei älteren Autos erlebt. Mit einem Neuwagen passiert sowas in der Regel seltener und das ist es mir auch Wert mehr zu zahlen, das ich keine unvorhersehbaren Kosten für die nächsten 7 Jahre habe ist sowieso Gold Wert. Wie oft ärgerte ich mich immer wieder Geld in so eine alte Schleuder zu verbrennen. Immer war irgendwas kaputt.

Zitat:

@TobiasundNadin schrieb am 24. April 2020 um 13:44:09 Uhr:



Zitat:

@Luke1637 schrieb am 24. April 2020 um 12:51:11 Uhr:


Eigentlich kommen die hohen monatlichen Kosten des Autos doch nur durch den hohen Kaufpreis bei lächerlich geringem Nutzungszeitraum (6-7 Jahre??).
Immer wieder hört man, alte Autos seien unrentabel, weil die Reparaturen so häufig und teuer würden. Deshalb würde man dann lieber einen Neuwagen kaufen.

Ich sehe das eher so: Aktuell mein W124 230E hat mich in der Anschaffung 1000€ gekostet. Da war das Auto 21 Jahre alt.
An Reparaturen in den letzten 8 Jahren habe ich ca. 7000€ reinsgesteckt. Habe viele Karrosseriearbeiten in der Werkstatt machen lassen. Und Verschleissteile wie Reifen und Bremsen sind auch schon drin.
Benzinverbrauch so bei 9-11 Litern, also durchaus noch vergleichbar mit heutigen Wagen.
Wenn man das jetzt mal umrechnet auf den Neuwagen, der mich 20000€ kostet, kann ich erstmal 20 Jahre mit meinem Wagen fahren, bevor die Reparaturen unrentabel werden.

Auch bei meinen bisherigen anderen Autos Ford Sierra, Opel Kadett, Ford Granada oder Audi 80 passte diese Rechnung.

Und wenn man dann noch sieht, dass bei meinem Wagen der Kilometer bei 22 Cent inklusive aller Kosten liegt, ein Bahnticket für 38 Kilometer (Essen-Dortmund) aber bei 16,10€ (0,42€/km), dann muss ich mir nicht überlegen, ob ich mit Bahn oder mit Auto fahre.
Und selbst die Kosten für's Parken sind in den 22 Cent schon drin. Wenn ich überhaupt mal aus Bequemlichkeit irgendwo kostenpflichtig parke...

Du lässt aber außen vor das ein neueres Auto in der Regel mehr Komfort hat für das manche eben bereit sind mehr Geld für auszugeben.
Auch habe ich keine Lust mehr darauf das wenn ich unterwegs bin das der Wagen anfängt zu streiken, nicht mehr startet, die Motorkontrolleuchte geht an usw. Das habe ich nun oft genug bei älteren Autos erlebt. Mit einem Neuwagen passiert sowas in der Regel seltener und das ist es mir auch Wert mehr zu zahlen, das ich keine unvorhersehbaren Kosten für die nächsten 7 Jahre habe ist sowieso Gold Wert. Wie oft ärgerte ich mich immer wieder Geld in so eine alte Schleuder zu verbrennen. Immer war irgendwas kaputt.

Was hast du denn mehr an Komfort?
Irgendwelche Assistenten, die mehr nerven, als sie helfen?
Also ich finde, dass ich schon in meinem Auto sehr viel Komfort habe. Servolenkung, bequeme Sitze, elektrische Spiegel (die ich sowieso bisher nur einmal eingestellt habe) elektr. Fensterheber,...

Und was die Reparaturen angeht. Ich bin bisher einmal mit einem meiner Autos liegen geblieben in den 23 Jahren, die ich jetzt fahre.
Ansonsten gab es eben die übliche Wartung und Reparaturen, die man zeitnah machen kann. Dafür muss ich doch nicht alle 6 Jahre 20-50 tausend Euros ausgeben? Auch bei Neuwagen kommst du ohne Reparaturen nicht weg. Und ich wage sogar zu behaupten, dass ich mit meinem Auto weniger Reparaturen habe, als so mancher Jahreswagen braucht.

Und dieses: "Immer war irgendwas kaputt" kann ich überhaupt nicht nachvollziehen. Die letzte Reparatur bei mir war z.B. vorletztes Jahr zum TÜV das Lenkgestänge.
Meine vorherigen Autos habe ich auch immer 2-3 Jahre ohne Reparaturen gefahren.

Bei mir ähnlich, auch 23 Jahre. 🙂 Einmal mit nem Ford Sierra liegen geblieben, die Kette war gerissen. Aber die Karre hatte auch nur 500€ gekostet. Sonst außer den normalen Inspektionen noch nie eine teure Reparatur selber zahlen müssen. Entweder Gewährleistung oder Kulanz, aber was schwerwiegendes war sowieso noch nie. Autos von Volvo und BMW.

Die Wahrscheinlichkeit das an älteren Fahrzeugen was ist ist aber eindeutig höher und wenn man es nicht selbst machen kann werden sie ziemlich schnell teuer.

Dafür zahlt man im Vorfeld weniger.

Zitat:

@Zyclon schrieb am 24. April 2020 um 17:09:45 Uhr:


Die Wahrscheinlichkeit das an älteren Fahrzeugen was ist ist aber eindeutig höher und wenn man es nicht selbst machen kann werden sie ziemlich schnell teuer.

Das ist eine glatte Lüge :-)
Aber vielleicht aus dieser Perspektive zu erklären:
https://www.focus.de/.../...s-acht-jahren-am-teuersten_id_5351748.html

Wenn nach sechs Jahren die Kosten tatsächlich steigen und man das Auto schnell ersetzt, weil es ja so teuer wird, wird man nie bemerken, dass die Reparaturkosten nach Austausch der entsprechenden Teile wieder sinken.
Stattdessen glaubt man vermutlich, dass die Kosten immer weiter steigen würden.

Ähnliche Themen