Mercedes C 250d T: Motor-Talk Dauertester

Mercedes C-Klasse S205

Berlin - So voll wie derzeit war es selten auf dem Dauertester-Parkplatz der MOTOR-TALK-Redaktion.

Ein Skoda Superb

heischt mit knallrotem Lack und Sportline-Optik nach Aufmerksamkeit.

Ein Kia Sportage

setzt SUV-Qualitäten wie die hohe Sitzposition und Allradantrieb dagegen. Der dritte Dauertester versucht es mit Eleganz: Unser Mercedes C 250d T trägt "selenitgrau metallic" und den klassischen Daimler-Kühlergrill mit Stern oben drauf.

Die wichtigsten Daten unserer Dauertest-C-Klasse:
  • Modell: Mercedes C 250d T-Modell
  • Motor: 2,2-Liter-Turbodiesel
  • Getriebe: Neungang-Wandler-Automatik, Hinterradantrieb
  • Leistung: 204 PS (150 KW) bei 3.800 U/min
  • Drehmoment: 500 Nm bei 1.600–1.800 U/min
  • Höchstgeschwindigkeit: 245 km/h
  • Beschleunigung 0–100 km/h: 6,9 s
  • Verbrauch laut Hersteller: innerorts 5,4 l; außerorts 3,9 l; kombiniert 4,5 l
  • CO2-Ausstoß: 117 g/km
  • Erstzulassung: 22.03.2017
  • Laufleistung bei Testbeginn: 2.700 km
  • Abmessungen Länge: 4,702 m, Breite: 1,810 m, Höhe: 1,457 m
  • Radstand 2,840 m
  • Kofferraumvolumen: 490–1.510 l
  • Gewicht: 1.660 kg
  • Zuladung: 575 kg
  • Anhängelast: 1.800 kg
  • Basispreis Mercedes C 250d T: 46.029 Euro
  • Testwagenpreis (Liste): 72.727 Euro

Mercedes C 250d T Vorstellung: Viele Vertreter-Extras

Mercedes hat diese C-Klasse mit vielem vollgeladen, das Geschäftsreisende mögen. Einem Tank mit 66 Litern Fassungsvermögen zum Beispiel. Serienmäßig passen nur 50 Liter rein, 60 Euro kostet das Zusatzvolumen. Ärgerliche Peanuts, die aber gut angelegt sind. Sehr schön, aber verschwenderisch teuer: das

Designo-Interieur in Sattelbraun für 3.510 Euro.

Der elektrisch verstellbare Fahrersitz mit Memory-Funktion kostet trotzdem extra (952 Euro), Beifahrer müssen per Hand vor- und zurückrutschen. Außerdem fehlte uns auf Anhieb der schlüssellose Zugang. Nicht nur die Zentralverriegelung muss per Hand geöffnet werden, der Schlüssel muss zum Starten auch ins Schloss.

Rund 67 Prozent der verkauften C-Klassen gingen 2016 in die Hände von Dienstwagen-Kunden. Bei den Kombis, die etwa 60 Prozent des C-Klasse-Anteils ausmachen, liegt der Anteil höher. Das ist im Vergleich mit Konkurrenten wie dem Audi A4 oder dem BMW 3er gar nicht viel. Trotzdem:

Lange Strecken sind das Metier des C 250d T.

Da kommt das Fahrassistenzpaket Plus ins Spiel (Abstandstempomat Distronic, aktiver Spurhalter etc.), die Luftfederung Airmatic oder die LED-Scheinwerfer mit Kurvenlicht oder das große, kompliziert zu bedienende Infotainment Comand Online.

Erster Eindruck Mercedes C 250d T Dauertester

Man steigt gerne ein in die C-Klasse. Die Sitzposition passt, die edlen Sitze umschließen Hüften und Brustkorb gut. Sportlich sitzt man, angenehm tief, das Lederlenkrad liegt gut in der Hand. Das dunkle, lackierte Holz sieht etwas spießig aus und ist kratzempfindlich. Die offenporigen Dekore wirken moderner. Trotzdem: Elegant wirkt unser Kombi mit Exclusive-Ausstattung innen wie außen - für beides zusammen muss man allerdings rund 2.740 Euro ausgeben.

Die C-Klasse fährt sich deutlich agiler und direkter als die größere E-Klasse. Die Lenkung ist erfreulich zackig. Vom Straßenbelag lässt sie nicht allzu viel an die Fingerspitzen, aber doch genug. Mercedes stimmt

Lenkung und Gaspedal tendenziell leichtgängig ab

, unser Kombi ist da keine Ausnahme. Die sogenannte Komfort-Direktlenkung variiert die Lenkübersetzung je nach Geschwindigkeit.

Im Stadtverkehr ist das sehr angenehm. Im Comfort- oder Eco-Modus treibt man entspannt im Verkehr mit und schafft Verbräuche von wenig mehr als 7 Litern, wenn es einigermaßen läuft. Der alte 2,1-Liter-Diesel OM 651, der

nach und nach durch OM 654 ersetzt

wird, macht hier einen guten Eindruck.

Er nagelt allerdings hörbar

und klingt angestrengt, wenn man ihn tritt. Drehmoment nutzen und die angenehme Neungang-Automatik früh hohe Gänge einlegen lassen, heißt die Devise. Dazu animiert die C-Klasse. Deshalb sind wir sie vermutlich auf den ersten 2.800 Kilometern auch mit einem Schnitt von 6,6 Litern gefahren. Ohne sie zu schonen, aber mit viel Langstrecke.

Die große Distanz steht dem C 250d aus einem weiteren Grund besser: Das Luftfahrwerk Airmatic federt ausgezeichnet (von schwingend komfortabel bis moderat straff, je nach Modus). Die C-Klasse rollt aber

bei niedrigen Geschwindigkeiten recht hölzern

ab. 17- statt 18-Zoll-Räder und damit mehr Gummi auf der Felge könnten helfen.

Trotz kleiner Irritationen: Wir jammern auf sehr hohem Niveau. Grobe Schnitzer leistet sich der Mercedes nicht. Allerdings stehen die harten Tests noch aus. Wie der mit seinen 490 bis 1.510 Litern Kofferraumvolumen eher kleine Kombi sich auf dem großen Familienurlaub oder bei schweren Transportaufgaben schlägt? Wir halten Euch auf dem Laufenden, den Spritverbrauch findet ihr

bei Spritmonitor

.

Unsere anderen Dauertester:Kia SportageSkoda SuperbMazda 6 KombiHyundai i20Mercedes 190 ENissan LeafMitsubishi ASXPorsche 911 Carrera 4 Cabriolet, Typ 996Kia Venga
191 Antworten

Nicht schlecht, aber 72 000 für eine C Klasse? Das sind ja über 50% oberhalb des Basismodels. Finde die Aufpreispolitik der deutschen Hersteller extrem, da sind die Asiaten deutlich angenehmer. 3 Ausstattungslinien ohne einzelne Extras und gut ist.

Zitat:

@Calucha schrieb am 2. Juni 2017 um 13:54:50 Uhr:


Nicht schlecht, aber 72 000 für eine C Klasse? Das sind ja über 50% oberhalb des Basismodels. Finde die Aufpreispolitik der deutschen Hersteller extrem, da sind die Asiaten deutlich angenehmer. 3 Ausstattungslinien ohne einzelne Extras und gut ist.

Bei den Asiaten ist es doch in der Regel nicht besser - es wirkt einfach nur so.

Was bringen denn die tollen Pakete oder Ausstattungslinien, wenn ich eigentlich nur drei oder vier Extras will? Beispiel Mazda CX-5: Bin ich da mit der Basis zufrieden, möchte aber das Navi haben, werden aus 25.000 Euro mal eben mindestens 29.000 Euro. Denn dafür muss die Ausstattungsvariante Center-Linie gewählt werden.

Da ist mir der modulare Ansatz bei VW und Co. dann doch lieber. Auch wenn die Abhängigkeiten da alles andere als transparent sind.

Zitat: "Diese C-Klasse begleitet uns für ein 1/2 Jahr durch den Alltag, als T-Modell..."
Es steht nichts im Beitrag über die Km-Leistung in diesem Zeitraum, doch nicht etwas 100Tkm???

diese Sitze...das ist doch Bestechung, da kann doch kein Redakteur objektiv berichten :D
aber 72k für ne C-Klasse :eek: :D

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26000€ für Extras...und sobald das Teil zugelassen vom Hof rollt ist es nur noch 55000€ wert. Und dann wundert sich die Autoindustrie warum keiner mehr privat Neuwägen kauft.

Es ist immer wieder das Gleiche bei den Tests, immer mit Airmatic, dann
wird´s einfach! Wir haben bzw. hatten ja mehrere Mercedes Modelle,
aber unser C220d war eine Katastrophe. Avantgarde Fahrwerk viel zu
hart, trot 17 Zöller, Avantgarde Sitze schweißtreibend. Platz für 186 cm
groß und kräftig, naja etwas wenig. Der Rest paßt, handlich extrem
sparsam und zügig genug.
Trotzdem haben wir ihn nach einem Jahr und 35.000 km verkauft und
suchen nun einen geeigneten Nachfolger, was echt schwierig ist auf
dem Markt.
Ab achtet mal drauf, in allen Tests werden C-Klasse mit Airamtic zur
Verfügung gestellt. Ich denke MB weis schon warum!
TS

Zitat:

@Stormblazer schrieb am 2. Juni 2017 um 14:11:16 Uhr:


26000€ für Extras...und sobald das Teil zugelassen vom Hof rollt ist es nur noch 55000€ wert. Und dann wundert sich die Autoindustrie warum keiner mehr privat Neuwägen kauft.

Vor allem irritiert mich, dass so einfache Dinge wie Keyless, elektrische Vordersitze oder eine Sensor gesteuerte Heckklappe fehlen. Das ist doch heute schon Standard oder nicht ? Ich Frage mich, wo die 26.000€ Ausstattung sind ?

boahr ist das Cockpit kitschig

Zitat:

@Calucha schrieb am 2. Juni 2017 um 13:54:50 Uhr:


Nicht schlecht, aber 72 000 für eine C Klasse? Das sind ja über 50% oberhalb des Basismodels. Finde die Aufpreispolitik der deutschen Hersteller extrem, da sind die Asiaten deutlich angenehmer. 3 Ausstattungslinien ohne einzelne Extras und gut ist.

Diese Zeiten sind (leider) auch etwas vorbei. Dies hat den Grund das diese Aufpreis- und Optionspolitik offensichtlich in Europa einfach gewünscht wird (erhöhte Individualisierung).

Mein Lexus gibt es in 6 Austattungsstufen wobei die höchste Austattung mit eigentlich allen Optionen im Vergleich zur Einstiegversion ziemlich genau das doppelte kostet.

Gleichstand hier.

Zitat:

@Killed_in_Action schrieb am 2. Juni 2017 um 14:22:17 Uhr:



Zitat:

@Stormblazer schrieb am 2. Juni 2017 um 14:11:16 Uhr:


26000€ für Extras...und sobald das Teil zugelassen vom Hof rollt ist es nur noch 55000€ wert. Und dann wundert sich die Autoindustrie warum keiner mehr privat Neuwägen kauft.

Vor allem irritiert mich, dass so einfache Dinge wie Keyless, elektrische Vordersitze oder eine Sensor gesteuerte Heckklappe fehlen. Das ist doch heute schon Standard oder nicht ? Ich Frage mich, wo die 26.000€ Ausstattung sind ?

Nein ist nicht standard, wieso sollte es auch. Ist bei Audi oder BMW auch nicht anders. ZB keyless go möchte ich gar nicht in meinem auto haben, finde deshalb die Auswahlmöglichkeiten sehr gut.
20 Tsd euro Ausstattung gehen sehr schnell. Alleine das navi und die designo sitze sind schon 7tsd.

Zitat:

@chris1133 schrieb am 2. Juni 2017 um 14:33:19 Uhr:



Zitat:

@Killed_in_Action schrieb am 2. Juni 2017 um 14:22:17 Uhr:



Vor allem irritiert mich, dass so einfache Dinge wie Keyless, elektrische Vordersitze oder eine Sensor gesteuerte Heckklappe fehlen. Das ist doch heute schon Standard oder nicht ? Ich Frage mich, wo die 26.000€ Ausstattung sind ?

Nein ist nicht standard, wieso sollte es auch. Ist bei Audi oder BMW auch nicht anders. ZB keyless go möchte ich gar nicht in meinem auto haben, finde deshalb die Auswahlmöglichkeiten sehr gut.
20 Tsd euro Ausstattung gehen sehr schnell. Alleine das navi und die designo sitze sind schon 7tsd.

Naja, bei deutschen Autos sind viele Dinge anscheinend nicht selbstverständlich :D
Generell ja schön, wenn DU sowas nicht haben willst, aber warum müssen denn die Leute die sowas wollen so dermaßen viel dafür bezahlen, vor allem für Selbstverständlichkeiten ?

Der Stern ist stark bei Motor-Talk.
Der Besuch des Daimler Chefs hat viele Früchte getragen.
Man weiß ja, was man zukünftig bzgl Objektivität zu erwarten hat.
Der Redaktion weiterhin viel Spaß beim Oldtimer rasen und C-Klasse fahren :)

..72k für ne C-klasse :):eek::eek:, mein lieber scholli.. dafür krieg ich doch auch nen porsche :D

Zitat:

@Killed_in_Action schrieb am 2. Juni 2017 um 14:38:31 Uhr:



Nein ist nicht standard, wieso sollte es auch. Ist bei Audi oder BMW auch nicht anders. ZB keyless go möchte ich gar nicht in meinem auto haben, finde deshalb die Auswahlmöglichkeiten sehr gut.
20 Tsd euro Ausstattung gehen sehr schnell. Alleine das navi und die designo sitze sind schon 7tsd.


Naja, bei deutschen Autos sind viele Dinge anscheinend nicht selbstverständlich :D
Generell ja schön, wenn DU sowas nicht haben willst, aber warum müssen denn die Leute die sowas wollen so dermaßen viel dafür bezahlen, vor allem für Selbstverständlichkeiten ?

Es ist eben nicht selbstverständlich sonst wäre es Serie. Ich bin übrigens nicht der einzige der kein keyless fan ist. Ich kenne mehr Leute die in ihren Autos keins haben als die das haben. Und wenn man sich so bei mobile umschaut bei aktuellen Autos, ist dies nicht so extrem verbreitet, das man von einer Selbstverständlichkeit ausgehen kann.

Aber ist ja auch egal. Wer es möchte kann es bestellen ,wer es nicht mochte dann halt nicht.

Finde diese Auswahlmöglichkeiten gut.

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