Unplausible Fehlermeldungen, Motor startet nicht mehr, Fehlerspeicher "tot" und nicht erreichbar
Hallo zusammen, ich habe ein gigantisches Problem mit meinem Ford Focus MK3 Baujahr April 2011. Der 116 PS Diesel ist eingentlich super zuverlässig und hat mittlerweile fast 130.000 km auf dem Buckel, aber nun seit einer Woche in der Werkstatt mit einem unbekannten Fehlerbild:
Letzte Woche kamen mitten in der Fahrt bei 50km innerorts auf dem Display unplausible Fehlermeldungen im Sekundentakt: Motorstörung, Servolenkung, Reifendruck...Ich fuhr zur nächsten Haltemöglichkeit und versuchte dann im Stehen den Motor über den Start-/Stopp Knopf auszustellen und wieder zu starten. Der Motor lies sich daraufhin bis heute nicht mehr starten und steht seit einer Woche in meiner Werkstatt. Es wurde natürlich versucht den Fehler auszulesen. Allerdings sind alle Auslesemöglichkeiten "tot", d.h. es ist kein Auslesen von Fehlern möglich, egal über welche Schnittstelle man es versucht. Es wurde auch die Batterie geprüft und nochmal sicherheithalber geladen, wobei Autoradio und elek. Zentralverriegelung ja noch funktionieren. Strom ist also da...
Dann gab es Rücksprache mit Ford Köln und es wurde empfohlen alle CAN-BUS Leitungen im Auto gemäß Schaltplan zu prüfen (durchzumessen), was ein gewaltiger Aufwand ist. DIe Überprüfung wurde erstmal auf die CAN-BUS Leitungen zwischen Hauptsteuergerät und Motorsteuergerät aus Kostengründen eingeschränkt. Diese CAN-BUS Leitungen sind in Ordnung, d.h. nicht unterbrochen. Das ist der aktuelle Stand.
Ich habe jetzt die große Sorge, dass dies der Beginn einer langen und kostspieligen Fehlersuche ist. Eigentlich sind m.W. die CAN-BUS Leitungen sozusagen gedoppelt in High und Low-Leitungen. D.h. ein kompletter Ausfall einer Leitung ist eigentlich recht unwahrscheinlich, oder? Hat irgendjemand einen Tipp, welche nächste Prüfung /Reparatur unter Berücksichtigung von Zeit und Kosten sinnvoll sind? Ein neues Hauptsteuergerät z.B. kostet halt über 1000 EUR und kann nicht zurück gegeben werden.
Vielen Dank vorab!
29 Antworten
..... Also von meiner Seite aus keine Ratschläge mehr. Das war lediglich das, was man eventuell selber prüfen kann bzw. kostengünstig machen lassen kann.
Ab jetzt musst du dich wohl auf die Werkstatt verlassen bzw. die blinde Komponententauscherei über dich ergehen lassen.... Leider
Gruß
Zitat:
@escalator schrieb am 26. Juni 2018 um 13:44:24 Uhr:
Zitat:
@Rolli 3 schrieb am 26. Juni 2018 um 13:26:27 Uhr:
Er hat doch Start/Stop. Also kein Zündschloss.Diese Logik ist nicht logisch. Auch Fahrzeuge mit Start/Stop können ein Zünschloß haben!
Sorry. Hab das Wörtchen "Knopf" hinter Start/Stop vergessen.
Okay Rolli3, dann wäre das zumindest geklärt...irgendwelche Tipps noch in meiner Sache? Oder hilft nur noch beten :-)
........ beten....
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Nur noch eine Sache, auch wenn eher beten angesagt ist. Mein Ford war nur 3 Tage vorher wegen eines Kunpplungsschadens in der Werkstatt. Danach hat alles für 3 Tage wieder wunderbar funktioniert und ich konnte ca. 160km fahren bis es zu dem ausführlich geschilderten Problem kam. Bei der Reparatur musste auch der Russpartikelfilter ausgebaut werden (um an eine verdeckte Schraube zu kommen). Ich sehe dort keinen Zusammenhang, aber muss das trotzdem mal erwähnen, weil ich mittlerweile keine Idee mehr habe, warum der Motor nicht startet und keine konkrete Fehlerursache eingrenzbar ist.
Und noch ein anderes Detail, auch wenn es vielleicht auch unwichtig ist. Als die Fehlermeldungen im 2-3 Sekunden Takt kamen und ich anhielt, um den Motor per "Startbutton" abzustellen, wie üblich, ging dies zunächst nicht. Ich habe es dann glaube ich 2-3mal versucht und dann ging der Motor endlich aus. Keine Ahnung, ob das noch ein Ansatzpunkt ist...vielleicht lag es auch an meiner Nervosität :-)
Ich versuche jetzt nur die letzten, wenn auch unwahrscheinlichsten Ansatzpunkte mit euch zu teilen...
Schönen Tag und ein gutes Spiel heute Abend gegen Südkorea!
Hallo,
wurde beim Kupplung machen vielleicht irgendwas vergessen wieder anzuschließen?
Oder wurden vielleicht irgendwelche Kabel vertauscht?
@TimFox:
Hat deine Werkstatt die Leitungen wirklich gemessen oder nur eine Sichtkontrolle durchgeführt?
Bei solchen Fehlern brauchst du eine Werkstatt mit Elektronik Know-how!
Das Fehlerbild deutet jedenfalls auf ein Bus-Problem hin.
Die Batterie würde ich nur in Erwägung ziehen, wenn beim Ausleseversuch die Bordnetzspannung einbricht.
Noch eine Idee:
Könnte Marderfraß sein, hatte ich mal unter ähnlichen Umständen. Aber die sind eher in der kalten Jahreszeit aktiv, oder?
Zitat:
@FordDriver01 schrieb am 30. Juni 2018 um 18:12:15 Uhr:
Noch eine Idee:
Könnte Marderfraß sein, hatte ich mal unter ähnlichen Umständen. Aber die sind eher in der kalten Jahreszeit aktiv, oder?
Ja. Eher in der kalten Jahreszeit suchen Sie sich ein warmes Plätzchen.
Da bietet sich das gerade abgestellte Auto förmlich an.
Das schließt aber nicht aus, dass das im Sommer nicht passieren kann.
Aber das sollte man in der Werkstatt bei einer Sichtprüfung feststellen können.
Das Motorsreuergerät sitzt doch in etwa unter dem rechten Scheinwerfer (wenn man vor dem Auto steht) ?
Ist zumindest bei meinem so.
Aber da unten laufen etliche Kabel lang.
Ja genau, Fahrerseitig sitzt das vorn hinter der Front. Rad und Innenkotflügel (Plastikschutz) weg dann kommt man gut dran.
Gruß
Guten Morgen,
erstmal vielen Dank ins Forum für alle bisherigen Rückmeldungen. Das Beten hat geholfen :-)
Gestern Nachmittag wurde der Fehler gefunden. Vorweg, der Marder ist unschuldig. Vielmehr war es menschliches Versagen beim Einbau des Getriebes. Von unten, also wenn das Auto auf einer Hebebühne steht, ist der Fehler nicht zu entdecken. Wenn man hingegen u.a. die Batterie inkl. Batteriekasten ausbaut, kann man direkt darunter auf eine Trägerplatte schauen (siehe Bild). Dort wird mit 2 Schrauben das Getriebe befestigt. Leider wurde bei dem Ein- und Ausbau ein Kabel eingeklemmt. Es hat viele Stunden gedauert den Fehler zu finden... Das Kabel steht vereinfacht gesagt in Verbindung mit Batterie und BCM.
Warum es nicht sofort zum Ausfall kam, sondern erst nach 3 Tagen / 200km ist so zu erklären, dass das vorgeschädigte Kabel, bzw. die Isolierung bis dahin noch hielt und erst beim Beschleunigen des Auto am dritten Tag es Kontakt zum Träger gab und dann das BCM verrückt spielte und die vielen unplausiblen Fehlermeldungen produzierte. Das Auto wird heute in der Werkstatt repariert. Die spannende Frage ist jetzt, ob Folgeschäden entstanden sind. Das ist aktuell noch unbekannt...
Eines noch, der MK3 ist ein tolles Auto. All der Ärger hat nichts mit Ford zu tun. Ich habe jetzt schon gut 300.000km mit MK2 und MK3 gefahren und bisher wirklich überschaubare ausserplanmäßige Reparaturen gehabt.
Hallo,
super das du die Ursache hier postest. Somit ist vielen geholfen.
Leider ist das nicht üblich frei nach dem Motto.... Wissen für mich absaugen und dann können mich alle mal ICH HABE MEIN ERGEBNIS....
Gruß
Hallo zusammen,
nachdem das Kabel fachmännisch repariert wurde ist wieder alles in Butter! Ich habe heute nochmal 80km abgerissen ohne irgendwelche Auffälligkeiten...kleiner Fehler mit großer Wirkung!
TimFox das mit diesem Datenbuskabel kenne ich,genau so beim Getriebeeinbau ist es auch schon anderen Werkstätten passiert. Wenn man Pech hat liegt der Datenbus ständig auf Masse und dann geht garnichts mehr. Bei meinem Fall war es zum Glück nur sporadisch Warnlampen an.