Unerreichbare "Schönheits"-Hürden für H-Kennzeichen ab 2012

War heute mal wieder bei verschiedenen Gutachtern und habe auch schon allein diesen Monat mehrere male die HU gemacht (so nach dem Motto:erst mal alles wieder neu prüfen bei KÜS, Dekra o.ä. und dann wird das schon - ach nee - der ist doch nicht so schön - kein H-Kennzeichen.)

Nachdem alles "schön" aussah hieß es die Richtlinien wurden vor einigen Monaten verschärft und nur noch supersupersuperschöne Autos bekommen ein H-Kennzeichen.

Da ich ein Wohnmobil habe (alles original und kein Rost !!!) das von Natur aus nicht "schön" ist,
bekomme ich entweder sofort kein H-Gutachten oder nach Rücksprache mit Kollegen ("der ist ja doch nicht sooo schön"😉 kein H-Kennzeichen.

Ich bekomme auch nicht gesagt, was ich verändern könnte sondern gesagt: "ich mach das bei dem Wagen jetzt doch generell nicht mehr, damit ich nicht meine Zulassung verliere, weil in irgend einer zukünftigen HU jemand sagt, der wäre doch nicht so "schön" und ich bin dann auch noch wegen Steuerbetrug dran.

Kennt jemand diesen irrsinnigen Zustand seit der Gesetzesverschärfung mit der individuellen Auslegbarkeit oder kennt im Ruhrgebiet einen Gutachter, der nicht so hohe Ansprüche an die "Schönheit" hat?

Beste Antwort im Thema

Zitat:

Original geschrieben von odbpolo6n


Nein, das Fahrzeug ist keine "Grotte" sonst hätte der letzte Prüfer
kaum sein OK geben wollen.

Aber die §23-StVZO-Links die hier gepostet wurde sind alles die Alt-
Versionen vom 6.4.2011.

Hat irgend jemad einen Link zu der aktuell gültigen Änderungen des
Anforderungskataloges zum H-Kennzeichen, die zum 01.11.2011 in
Kraft getreten ist ?

Ich lese immer Änderungen ab 1.11.2011.

WAS

ist da geändert worden und

WO

soll das stehen?

Meines Wissens ist das lediglich der Zeitpunkt der

UMSETZUNG

, also des

Inkrafttretens

der im April 2011 beschlossenen Neuregelung.

Wer versucht denn da, uns ins Bockshorn zu jagen?

Und:
Sei mir nicht bös, wenn ich jedenfalls langsam die Lust verliere, Dir helfen zu wollen.
Aber wenn Du nicht einmal eine Ansage machen möchtest, um was für ein Fahrzeug es sich handelt und auch keine Bilder beisteuern magst, so demotiviert mich das persönlich schon etwas.

Im übrigen glaube ich nicht, dass ausschließlich die Lackqualität zur Versagung der H-Zulassung führt.
Da ist doch noch mehr im Busche.

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Dann hilft nur die Umrüstung auf gelbe oder grüne Plakette.
Alternative, scheinbar nicht H-fähige Auto verkaufen und von diesem Geld ein Auto mit grüner Plakette kaufen.

Zitat:

Original geschrieben von odbpolo6n


Hier im Ruhrgebiet sind jedenfalls alle Prüfstellen in Angst und Schrecken
und lehnen im leisesten Zweifelsfalle alles ab.

na dann rufst eben woanders an. du kannst von flensburg bis füssen zu jeder anderen prüfstelle fahren.

guggst du h kennzeichen:
http://www.porno-karre.com/.../DSC05446.JPG

http://www.porno-karre.com/.../DSC05441.JPG

Zitat:

Original geschrieben von deville73


Im Gegensatz zum roten 07er Kennzeichen ist das H-Kennzeichen m.W. nicht an Nutzungsbeschränkungen ausser des Verbots der gewerblichen Nutzung gekoppelt.

H-Kennzeichen unterliegen durchaus Nutzungsbeschränkungen, spätestens wenn der Wagen versichert werden soll. Er darf ausdrücklich nicht als Alltagsfahrzeug genutzt werden und es muss ein Zweitwagen vorhanden sein! Ebenso gibt es eine Nutzungsbeschränkung bezüglich der jährlichen Kilometerleistung. Diese liegt bei 3000km. Dies sollte man bei Wohnmobilen unbedingt beachten!

Ich fahre einen Citroen DS von 1962, der jahrelang in Deutschland als historisches Fahrzeug angemeldet war und daher weiss ich ungefähr wovon ich rede. Jetzt wohne ich in der Schweiz und hier sind die Zulassungsvorschriften sogar noch härter.

Leider gibt es auch keine Härteklauseln, falls jemand sich eine Restaurierung nicht leisten kann. Oldtimer sollen ausdrücklich keine günstigen Alltagswagen sein, wenn man sich keine neuen leisten kann. Das mag hart klingen, ist aber leider so.
Es geht primär darum, erhaltenswerte Fahrzeuge zu erhalten (das war die Sache mit dem "Kulturgut"😉 und nicht um alte Autos möglichst lange zu nutzen (Man denke an die Abwrackprämie). Über den Sinn dieses Ansatzes kann man lange streiten, es ist aber so festgelegt. Schuld ist übrigends nicht nur der böse Staat, der viel Steuern kassieren will, auch nicht der TÜV, sondern auch der DEUVET (Deutscher Veteranen Verband). Dieser elitäre Haufen legt die Messlatte für einen Oldtimer sehr sehr hoch. Teilweise würden die am liebsten nur Vorkriegsfahrzeuge als "echte" Oldtimer anerkennen.
Allein der Gedanke, dass ab nächstes Jahr die ersten Golf II ein H-Kennzeichen bekommen, lässt einige nicht mehr ruhig schlafen.

Zitat:

Original geschrieben von odbpolo6n


Die Situation hat sich nach Telefonat mit dem Umweltamt und der neuen
Zone ab 2012 so weit verschärft, daß ich jetzt das Haus (außer zu Fuß)
gar nicht mehr verlassen darf (sonst täglich 1 Punkt in Flensburg mit
baldigem Führerscheinentzug und Geldstrafen) (Ausnahmegenehmigung
gibt es für mich keine, da die Anschaffung nach 2010 lag).

Da ich kein Einkommen und auch sonst kein Auto habe, fehlt mir leider auch
das Geld um eine Halle und einen Lackierer zu mieten, um die hohen
Qualitätsansprüche an den Lack aus dem neuen §23 zu erfüllen.

Bin wirklich völlig verzweifelt und sehe keinen Ausweg mehr.

Ohne Zweitwagen wirst Du keine günstige Oldtimerversicherung bekommen. Erzähle den Prüfern bloss nicht, dass Du auf den Wagen angewiesen bist und den alltäglich nutzt. Wenn man es ihm ansieht, dann wirst Du ebenfalls keine Chance haben. So ist es kein Wunder, dass Du keine H-Zulassung bekommst.

Es haben zu viele Leute gedacht, dass man mit Oldtimer die Sache mit den Umweltzonen umgehen kann oder dass das günstigere Gebrauchtwagen sind, die sogar steuerlich bevorzugt sind. Auch das sind Gründe, warum die Regeln verschärft worden sind.
Es ist nicht unbedingt §23 verschärft worden, sondern die darin zitierten Richtlinien zu Beurteilung des Fahrzeugs.

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Zitat:

Original geschrieben von Vulkanistor


H-Kennzeichen unterliegen durchaus Nutzungsbeschränkungen, spätestens wenn der Wagen versichert werden soll. Er darf ausdrücklich nicht als Alltagsfahrzeug genutzt werden und es muss ein Zweitwagen vorhanden sein! Ebenso gibt es eine Nutzungsbeschränkung bezüglich der jährlichen Kilometerleistung. Diese liegt bei 3000km. Dies sollte man bei Wohnmobilen unbedingt beachten!

jein...das kommt auf deine versicherung drauf an. da gibts genügend wo du das eben NICHT brauchst. aber es gibt auch genügend die unter einem wert von 50.000€ schon garnet erst anfangen einen oldi zu versichern 😉 pauschalisieren kannst du das nicht.

Zitat:

Allein der Gedanke, dass ab nächstes Jahr die ersten Golf II ein H-Kennzeichen bekommen, lässt einige nicht mehr ruhig schlafen.

und das ist eben der fehler. nur weil man ein feld wald und wiesen oldi fährt der keine 3000€ wert ist gehört man nicht zum "elitären oldikreis"....ich fahre u.a. einen 78er passat. da wirst auf dem olditreffen schonmal schräg angeschaut und gefragt "is das den schon ein oldi?" und vorne fährt ein 96er porsche vor oder ein 94er lambo der natürlich gleich zum highlite des treffens mutiert. nein kein futterneid 😉 ich finde nur auf einem olditreffen gehöhrt sowas nicht hin. ebenso auf der retro classica die "neo classiker"...abesout fehl am platze!

Mit der Versicherung hast Du auch Recht.
Je höher die Auflagen der Versicherung sind (km-Beschränkung, Zweitwagen als Hauptfahrzeug, Garagenpflicht), desto günstiger die Versicherung, da so natürlich die Wahrscheinlichkeit sinkt, dass an den Wagen etwas drankommt.
Es gibt mittlerweile sehr tolerante Versicherungen, die sind aber kaum günstiger. Warum auch, der Wagen wird ja normal genutzt.

Wäre ja schon froh, wenn ich den Wagen überhaupt noch fahren dürfte
oder wenigstens parken dürfte.

Einen Umrüstsatz für andere Plaketten gibt es wohl nicht, wenn für
Vergasermoteren meist aber auch eh nur für rote Plaketten und nachdem
z.B. in Düsseldorf nur noch grüne erlaubt sind und das Ruhrgebiet
2013/14 nachziehen wird, geht eine Umrüstlösung nicht.

Versuche noch den Gesetzestext zu verstehen.
Steht da nicht, dass der Zustand (also Gesamtzustand !) besser
als normale (also verrottete) 30jährige WOMOS sein muss (was er
Mangels Rost bei mir ja wäre) oder bezieht sich das Wort "Zustand"
wirklich auf die Lackqualität?

Zitat:

Original geschrieben von Vulkanistor


...
Ebenso gibt es eine Nutzungsbeschränkung bezüglich der jährlichen Kilometerleistung. Diese liegt bei 3000km. Dies sollte man bei Wohnmobilen unbedingt beachten!

Das mag bei euch in der Schweiz so sein.

Hier jedenfalls liegt die Kilometerbegrenzung keineswegs auf 3000km fest.

Ich selbst habe beispielsweise die Möglichkeit jährlich 5000km fahren zu dürfen, was ich allerdings regelmäßig unterschreite, weil mir die Zeit fehlt. Ich hätte auch noch mehr Kilometer versichern können, gegen entsprechenden Aufpreis, versteht sich.

Ein Erstfahrzeug ist auch bei mir Pflicht. Es muss aber noch nicht einmal meines sein, sondern ich muss lediglich regelmäßigen und unbeschränkten Zugriff darauf haben.

Es kommt halt immer darauf an, was man mit den Versicherern aushandelt.

Eine - wie von Dir beschriebene - Beschränkung in den Einsatzmöglichkeiten ist bei mir nicht vorhanden.
Wenn ich mit dem Wagen zum Einkaufen, zur Eisdiele oder zur Arbeit fahren will, dann mach ich das.
Ohne damit irgendwie in Gefahr zu geraten.

Zum Problem des TE:

Eine gewisse Patina kommt bei Oldtimerfahrzeugen immer mehr in Mode.
Sie symbolisiert den Zahn der Zeit, der ja auch an uns nicht spurlos vorübergeht. (Ich mag garnicht mehr in den Spiegel schauen)
Könnte es sein, dass der ablehnende Prüfer "zufällig" einen Käufer für den Wagen hat?
Hat man ja auch schon gehört, sowas.

na dann einmal einen tag mit der poliermaschine drüber gezaubert und gut. es gibt nahezu keinen lack den man nicht mit wenigen handgriffen wieder hübsch machen kann.

Von wegen Patina ist inn oder mal mit der Poliermaschine drüber.

So perfekt (Gesetzestextauslegung: deutlich besser als normal) bekämme man
das vermutlich selbst mit einer neuen Werkslackierung nicht hin.

In der Ablehnung neuer H-Kennzeichen steckt schon von oben gewolltes
System und wirkliche Angst vor Zulassungsverlust und Anzeigen.

Kann das sogar verstehen, denn für die 104 Euro alle paar Monate
für eine H-Prüfung würde ich als Prüfstelle auch lieber alles
ablehnen bevor ich mir Ärger einhandele.

Und per Anwalt kann man auch keine Prüfstelle dazu zwingen, ein
Gutachten auszustellen oder mich auch nur noch einmal auf
den Hof zu lassen.

Zitat:

Original geschrieben von deville73


Könnte es sein, dass der ablehnende Prüfer "zufällig" einen Käufer für den Wagen hat?
Hat man ja auch schon gehört, sowas.

DAS kann ich aber auch bestätigen! da steht schon ewig hier ein käfer cabrio rum das vom tüv "zerstochen" wurde von unten in sachen rost. ok zu recht den die kiste is´n blende. von oben TOP und von unten flop. nachdem der wagen keine plakette bekommen hat und sogar fast vor ort stillgelegt wurde wegen gravierenden mängeln is n tag später der überraschende anruf vom prüfer himself gekommen "ähhh der wagen is ja so platt, wen sie den abgeben wollten, ich würde ihn nehmen". natürlich zu einem preis weit unter wert....ein schelm wer böses bei denkt! 😉

Wie übel sieht denn das Wohnmobil aus, enn selbst eine Neulackierung nicht ausreichend wäre?

Ja sorry, aber so wirklich wird dir nun auch keiner mehr weiterhelfen können.
Du sagst weder, was es für ein Fahrzeug ist, noch wie der Zustand ist.

Wenn der Wagen einfach in einem schlechten Zustand ist, nützt dir auch keine weiter entfernte Prüfstelle.

An was liegts denn nun genau, dass das H nicht gegeben wird? Nur der Lack?

@ odbpolo6n,
bei mir kommt leider immer mehr der Eindruck auf, dass Du Dich bei dem gebrauchten Wohnmobil verspekuliert hast. Wahrscheinlich hast Du es sehr günstig bekommen und gehofft, mit dem Oldistatus die Umweltplakette zu umgehen.

Es gab tatsächlich mal eine Zeit, da hat 30 Jahre, Originalzustand und (nahezu) Rostfreiheit für ein H-Kennzeichen gereicht. Der Zustand der Inneneinrichtung konnte durchaus sehr verschlissen sein und auch der Lack durfte sehr matt sein. Das ist heute nicht mehr so.

Ich will Dir nichts unterstellen, aber ich fürchte Deinem WOMO wird man die 30 Jahre ansehen können, und das nicht nur vom Design her. Wenn das so ist, dann musst Du es entweder (teuer) restaurieren oder schnellstmöglich verkaufen. Der Vorbesitzer wird bestimmt vor einem ähnlichen Problem gestanden haben. War es aussergewöhnlich günstig? Das wäre die Erklärung dafür.

Zitat:

Original geschrieben von deville73


...
Ich selbst habe beispielsweise die Möglichkeit jährlich 5000km fahren zu dürfen, was ich allerdings regelmäßig unterschreite, weil mir die Zeit fehlt. ...

Asche auf mein Haupt, bei mir waren es auch 5000km, die ich ebenfalls selten erreicht habe 🙄

Hier in der Schweiz ist es tatsächlich schlimmer: Nur 2500km. Die erreicht man sehr gut - leider.

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