Umstieg vom Q5 8R - erste Eindrücke und Erfahrungen
Seit gut zwei Wochen bin ich stolzer Fahrer eines Mercedes GLC 220. Das klingt erstmal nicht spektakulär, wäre ich nicht die letzten 20 Jahre Audi und die 11 Jahre davor VW gefahren: ein also fast mono-loyaler Kunde, der „seiner“ Marke den Rücken gekehrt hat.
Die Beweggründe waren in erster Linie monetär: in unserem Unternehmen bekommen wir über einen Großkunden-Leasing-Vertrag sehr günstige Konditionen. Der GLC ist deutlich günstiger als ein gleichwertiger Q5 oder sogar Q3. Hinzu kommt, dass Audi für mein Empfinden sowohl beim Design als auch bei der Technik ein wenig verschlafen und sich zu lange auf seinen Lorbeeren ausgeruht hat. Mercedes wiederum hat mit dem GLC ein Auto auf den Markt gebracht, das meine Geschmacksnerven ziemlich trifft. Und zu guter Letzt hat sich der VW-Konzern und insbesondere Audi im Rahmen der sog. „Diesel-Affäre“ – sehr diplomatisch formuliert – noch weniger mit Ruhm bekleckert hat als Mercedes und andere Hersteller.
Genug der Vorreden. Nach meiner ersten größeren Ausfahrt in den Ski-Urlaub mit Frau und zwei Kindern wollte ich meine Eindrücke mit der Community teilen. Natürlich kann dabei nicht der Vergleich mit dem Vorgänger (Q5 8R) ausbleiben. Mein Fahrprofil ist ansonsten viel Stadt, meist alleine und nur gelegentlich längere Strecken mit mehreren Personen. Jahresfahrleistung max. 15 Tkm.
Erster Eindruck: ein außen (Offroad Paket + Trittbretter) wie innen (AMG-Line) schönes Auto. Gerade beim Interieur-Design hat Mercedes für meinen Geschmack einen großen Sprung gemacht – weg von dem etwas altbackenen Look hin zu einem stimmigen, modernen Ambiente. Die Sitze (Sitz-Komfortpaket) sind bequem und lassen sich vielseitig verstellen. Auch wenn die Bezüge aus Kunstleder sind wirken sie sehr hochwertig. Meine Kinder fanden die Sitzposition hinten im Vergleich zum Audi sehr tief. Was im Vergleich zu den Bildern im Konfigurator eher unspektakulär rüberkommt ist das Innenraumlicht-Paket. Kann man sich meiner Meinung nach sparen.
Erste Challenge wenn es um einen – wenn auch kurzen – Skiurlaub geht, ist die Unterbringung von Ausrüstung und Gepäck. Was die nackten Zahlen nicht verraten: der Kofferraum fällt im Vergleich zum Q5 deutlich kleiner aus. Zwar gibt es unter dem Boden ein großes Fach, das hilf aber nichts, wenn man sperriges Gut wie Koffer unterbringen muss. Der beladbare Teil ist ziemlich niedrig, so dass auch höhere Tüten nicht gestellt werden können. Zudem vermisse ich die Möglichkeit die Rücksitzbank in Längsrichtung zu verschieben.
Nächster Aha-Effekt: der Skisack. Wow kann ich da nur sagen! Das Ding ist mal ganz anders hochwertig als der bei meinem letzten Audi. Da ist der Preis (fast) gerechtfertigt. Leider ist aber die „Luke“, die beim Umklappen der Mittelarmlehne entsteht viel zu schmal, so dass die Unterbringung von vier Paar Ski + Stöcke zu einem ziemlichen Gefrickel wird. Nervt beim täglichen ein- und ausladen. Weiteres Ärgernis ist die (aufpreispflichtige!) Gepäckraumabdeckung. So eine windige, nur manuell zu betätigende Konstruktion mit der klangvollen Bezeichnung „EASY-PACK Laderaumabdeckung“ ist eines Mercedes für meine Begriffe nicht würdig.
Am Ende haben wir alles irgendwie untergebracht und konnten losfahren. Und es fühlt sich einfach gut an! Ein sehr komfortables und angenehmes Auto. Der Motor klingt v.a. kalt etwas blechern, da die Automatik (im Comfort-Modus) aber stets recht niedertourig unterwegs ist hört man nicht viel, erst recht nicht, sobald Betriebstemperatur erreicht ist. Für meine Bedürfnisse reicht die Leistung mehr als aus, die Abstimmung Motor / Getriebe gefällt mir sehr gut. Das Fahrwerk ist ebenfalls super angenehm und deutlich komfortabler als das Serienfahrwerk im Q5. Man fühlt sich wie in einer Sänfte. Ein tolles Fahrgefühl! Für die bergigeren Landstraßen habe ich den Sport-Modus gewählt. Damit schaltet die Automatik deutlich öfter und früher, der Wagen hängt insgesamt besser am Gas. Macht Spaß! :-) Zum Verbrauch kann ich noch nicht viel sagen, denn ich habe noch nicht mal die erste Tankfüllung leer gefahren. Wenn die Verbrauchsanzeige aber nur halbwegs korrekt ist verbraucht er deutlich weniger als mein 163 PS „Clean Diesel“ im Q5. Warten wir’s mal ab.
Etwas schwachbrüstig kommt die Klimaanlage daher, obwohl bei mir die aufpreispflichtige THERMOTRONIC verbaut ist. Es dauert relativ lange bis es warm im Auto wird (beim Q5 ging das deutlich schneller!). Auch die Entfeuchtung der Luft funktioniert m.E. im „Auto-Modus“ nicht optimal. Um das Beschlagen der Scheiben zu verhindern musste ich die Luftmenge regelmäßig manuell nachregulieren. Eine ähnliche Erfahrung haben wir mit der Sitzheizung gemacht. Auch die ist eher zu schwach dimensioniert.
Die Bedienung bedeutet nach >30 Jahren Audi/VW erstmal Umgewöhnung. Da kommt es schonmal vor, dass beim Versuch den Scheibenwischer anzutippen stattdessen die Automatik in den Modus ‚N‘ schaltet und der Motor aufheult ;-). Ich denke, das wird sich mit der Zeit geben. Ganz glücklich finde ich das Konstrukt „Automatikwählhebel an der Lenksäule“ trotzdem nicht, weil damit die Hebel an der linken Seite der Lenkung überfrachtet werden. Auch die Menüstrukturen und deren Bedienung empfinde ich als nicht besonders intuitiv. Das Touchpad (Bestandteil meines „Flottenpaketes“) erscheint mir bisher komplett überflüssig, aber vielleicht werden wir noch Freunde. Was ganz ordentlich funktioniert ist die Smartphone-Integration. Navigation mit Google Maps lief einwandfrei, ebenso die Audio-Integration via Bluetooth. Die Serien-Lautsprecher-Anlage überzeugt nicht wirklich, da ich meistens Nachrichtensender höre ist das aber nicht weiter dramatisch. Audi hatte zwischen Serie und dem teuren Bang & Olufsen Premium Sound System noch ein „Audi sound system“ im Programm, was für mich immer ein guter Kompromiss war. So etwas würde dem GLC auch gut stehen. Über das viel gescholtene Garmin Navi kann ich noch nichts Negatives berichten. Bisher hat es gut funktioniert und für meine Zwecke ist es mehr als ausreichend. Mag sein, dass das bei Vielfahrern mit häufig wechselnden Zielen anders ist.
Interessant ist wiederum der Abstandstempomat, der sich bei Mercedes DISTRONIC nennt. Im Gegensatz zu meinem in die Jahre gekommenen Q5 arbeitet dieser vom Stand weg, also auch im nervigen innerstädtischen Stopp-&-Go-Verkehr, was sehr angenehm ist. Auf der Autobahn verhält sich der Abstands-Pilot allerdings wenig intelligent: wechselt man von der linken auf die in Deutschland meist komplett freie rechte Spur, so gibt er Gas und überholt gnadenlos rechts. Beim dem alten Q5 war das nicht der Fall. Bug oder Feature? Oder Bedienfehler? Und zu guter Letzt noch die Parktronic Einparkhilfe, die ich etwas armselig finde. Keine Grafik im Display, die Warntöne kommen nur von hinten oder vorne, rechts und links wird nicht unterschieden. Für meine Zwecke zwar ausreichend, aber das geht besser.
Erstes Fazit nach etwa 600 Kilometern: ein schönes Auto, das sehr angenehm zu fahren ist – mit kleineren Schwächen. Mal sehen, wie die Langzeiterfahrungen aussehen. Bisher bereue ich dem Umstieg vom Q5 (noch) nicht.
Beste Antwort im Thema
Zitat:
@Edinovic schrieb am 12. März 2019 um 12:09:21 Uhr:
Hast du Langeweile oder wieso schreibt man einen halben Roman?
Was bist den Du für Einer? Unglaublich!
@Herr Nilson, willkommen im GLC Forum, und danke für den ausführlichen Bericht!!
78 Antworten
Zitat:
@Freddy215 schrieb am 12. März 2019 um 13:48:37 Uhr:
Zitat:
@Saunahaus schrieb am 12. März 2019 um 13:41:00 Uhr:
Für die Einhaltung der Verkehrsregeln bist du ganz allein verantwortlich...Das ist mir schon klar. Wie ich fahre ist meine Entscheidung. Das erklärt jetzt aber nicht was 80km/h ändern. Schneller oder langsamer ändert doch rechts nichts,oder denk ich jetzt falsch?
Ich meine mal gelernt zu haben (1988 ;-), dass man bei Kolonnenverkehr bis 80 km/h auf der Autobahn rechts schneller fahren darf
Zitat:
@Freddy215 schrieb am 12. März 2019 um 13:29:36 Uhr:
Wo ist da die Logik? Was ändert sich rechtlich an 80km/h??
Wenn ich mich recht erinnere, steht in der StVo, dass man außerorts bei stockendem Verkehr rechts max 20km/h schneller fahren darf als links, aber nicht schneller als mit 80km/h.
Somit verhält sich die Distronic regelkonform.
https://www.adac.de/.../
Zitat:
@Freddy215 schrieb am 12. März 2019 um 13:29:36 Uhr:
Wo ist da die Logik? Was ändert sich rechtlich an 80km/h??
Von 80km/h steht nichts in der STVO §7, aber die Rechtsprechnung zeig folgendes:
***
Bildet sich ein Stau auf einer mehrspurigen Fahrbahn – etwa auf der Autobahn – oder ist der Verkehr zumindest zähfließend, kann das Rechtsüberholverbot ebenfalls aufgehoben sein. Dies gilt jedoch in einem vergleichsweise engem Rahmen: In der Rechtsprechung hat sich herauskristallisiert, dass das Überholen rechts nur dann zulässig ist, wenn die linke Spur höchstens 60 km/h fährt und die überholenden Fahrzeuge nicht mehr als 20 km/h schneller fahren, also nicht schneller wie 80 km/h.
***
Allerdings wurde das hier schon mal diskutiert und es zeigte sich, dass es nur zusammen mit 'COMAND' funktioniert. Ohne 'COMAND' überholt er auch mit mehr wie 80 km/h.
Wobei „zähfliessend“ auch interpretierbar ist.
Aber Danke für deine Antwort.
Ich habe Comand. Wenn ich rechts überhole habe ich sowieso die elektronischen Helferlein aus.
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Hallo Herr Nilson,
auch von mir ein ausdrückliches Danke für den ausführlichen Bericht!
Zitat:
@garaventa schrieb am 12. März 2019 um 13:48:23 Uhr:
Hallo Herr Nilson,ich habe diesen ausführlichen und informativen Beitrag mit grossem Interesse gelesen.
Denn bei mir steht der Umstieg von Audi SQ5-Plus (8R) auf GLC 350d in Kürze bevor.
Meine Eindrücke werde ich hier dann zu gegebener Zeit auch schildern.Bis dahin lese ich gerne weitere Details zu Deinen bisherigen Erfahrungen und Vergleichen zwischen GLC und Q5.
Gruss garaventa
Hallo garaventa,
ich hab genau diesen Umstieg Ende 2018 gemacht und bin inzwischen rund 9000 km mit dem GLC 350d gefahren.
Ich hab den Umstieg nicht bereut und kann die meisten Eindrücke von Herrn Nielson bestätigen.
Der einzige echte Rückschritt für mich ist das Comand-System - und das, obwohl der Q5 auch schon eine leicht angestaubte Version des MMI hatte... - Details spare ich mir, da mit der Mopf-Version ja nun MBUX einzieht und das COMAND damit Geschichte ist.
Der für Umsteiger überfrachtete linke Lenkstockhebel erfordert nach wie vor etwas Konzentration beim Betätigen irgendwelcher Scheibenwischerfunktionen, aber das ist Gewohnheitssache, genau wie die Distronic-Bedienung. Hier fehlt mir die "Vorwahlmöglichkeit" einer Wunschgeschwindigkeit vor der Aktivierung, weil ich genau das beim Audi oft genutzt habe.
Die Motor-Getriebe-Kombination des 350d wirkt speziell im Vergleich mit dem SQ5 etwas nervöser und ein wenig hyperaktiv. Das Anfahren geht unharmonischer und das Getriebe schaltet im Vergleich spät hoch und früh herunter, obwohl der 350d schon bei niedrigen Drehzahlen mehr als genug Drehmoment hat. Oben herum geht dem Motor dann durch die 80 PS weniger im Vergleich etwas die Puste aus. Im Ergebnis fühlt sich die Beschleunigung nicht so "linear" an wie beim SQ5. "Langsam" ist der GLC aber definitiv nicht...! 😁
Und das ABC-Fahrwerk ist im Vergleich erheblich bandscheibenschonender und macht viel Spaß!
Klingt insgesamt vielleicht nach leichtem Meckern, ist - bis auf das COMAND 🙄 - aber gar nicht so gemeint. Ich fahre jeden Tag gerne mit dem 350d und würde ihn sofort wieder leasen, z.B. in 2 Jahren mit MBUX...
Viele Grüße und gute Fahrt,
steinchen
Ich hab den GLC Coupé 250 seit Januar düsen Jahres, ich muss sagen das er qualitativ bis jetzt der schlechteste Mercedes war den ich hatte, zuvor waren es ein GLK, ein ECoupe und ein C43 T-Modell, auch diese hatten kleine Macken, aber so viele wie der GLC keiner. Das Problem ist das ich ein Auto brauche und ich keine Lust habe die Rückabwicklung durchzuführen, ich fahre den 2 Jahre und dann Tschüss
Zitat:
@steinchen66 schrieb am 12. März 2019 um 16:38:08 Uhr:
...
Gewohnheitssache, genau wie die Distronic-Bedienung. Hier fehlt mir die "Vorwahlmöglichkeit" einer Wunschgeschwindigkeit vor der Aktivierung, weil ich genau das beim Audi oft genutzt habe.
...
Ich löse das so, sobald ich die Wunschgeschwindigkeit (i.d.R. die erlaubte Höchstgeschwindigkeit) erreicht habe, aktiviere ich die Distronic. Ist dies z.B. 80km/h und ändert sich die erlaubte Höchstgeschwindigkeit auf 100km/h, dann drücke ich den Distronic Hebel 2mal nach oben. Ist das Gegenteil der Fall, 2mal nach unten.
Zitat:
@Edinovic schrieb am 12. März 2019 um 17:20:20 Uhr:
Ich hab den GLC Coupé 250 seit Januar düsen Jahres, ich muss sagen das er qualitativ bis jetzt der schlechteste Mercedes war den ich hatte, zuvor waren es ein GLK, ein ECoupe und ein C43 T-Modell, auch diese hatten kleine Macken, aber so viele wie der GLC keiner. Das Problem ist das ich ein Auto brauche und ich keine Lust habe die Rückabwicklung durchzuführen, ich fahre den 2 Jahre und dann Tschüss
Das mit der Rückabwicklung war schon immer schwierig....
Sonst hätten wir Dich evtl. auch nicht an der Backe!😁
Zitat:
@hoellol1 schrieb am 12. März 2019 um 21:37:01 Uhr:
Ich löse das so, sobald ich die Wunschgeschwindigkeit (i.d.R. die erlaubte Höchstgeschwindigkeit) erreicht habe, aktiviere ich die Distronic…
Trotzdem wäre eine Vorwahlmöglichkeit für 3-4 Geschwindigkeiten super. Da ich viel mit Distronic fahre, nervt das klicken doch schon ein wenig. Täglichen Beispiel:
auf 100 km/h beschleunigen, 1 x nach oben
Vor Orten geht's auf 70 km/h, 3 x nach unten
Orteingang 2 x nach unten
Ortausgang 5 x nach oben
Dazu kommt noch, das ich danach immer noch 2-3 mal _kurz_ nach oben ziehe:-)
Alternativ könnte man zwar nach vorne abschalten und auf die erlaubte Geschwindigkeit gehen um dann wieder zu aktivieren, aber schöner wäre schon ein Tastenfeld am Lenkrad, wo man 3-4 Geschwindigkeiten fest vorgeben könnte, dann könnte man auch 102,72,62,52 etc. programmieren. Evtl. kommt das ja beim Nachfolger.
Zitat:
@C320TCDI schrieb am 12. März 2019 um 13:15:11 Uhr:
Solange man nicht schneller als 80km/h fährt, fährt er rechts vorbei. Darüber bleibt er brav hinter dem Fahrzeug auf der linken Spur. So ist das jedenfalls bei meinem mit Fahrerassi Plus.
Die Distronic ohne Fahrerassi Paket überholt immer rechts.
Zitat:
@steinchen66 schrieb am 12. März 2019 um 16:38:08 Uhr:
Hallo Herr Nilson,
auch von mir ein ausdrückliches Danke für den ausführlichen Bericht!
Zitat:
@steinchen66 schrieb am 12. März 2019 um 16:38:08 Uhr:
Zitat:
@garaventa schrieb am 12. März 2019 um 13:48:23 Uhr:
Hallo Herr Nilson,ich habe diesen ausführlichen und informativen Beitrag mit grossem Interesse gelesen.
Denn bei mir steht der Umstieg von Audi SQ5-Plus (8R) auf GLC 350d in Kürze bevor.
Meine Eindrücke werde ich hier dann zu gegebener Zeit auch schildern.Bis dahin lese ich gerne weitere Details zu Deinen bisherigen Erfahrungen und Vergleichen zwischen GLC und Q5.
Gruss garaventa
Hallo garaventa,
ich hab genau diesen Umstieg Ende 2018 gemacht und bin inzwischen rund 9000 km mit dem GLC 350d gefahren.
Ich hab den Umstieg nicht bereut und kann die meisten Eindrücke von Herrn Nielson bestätigen.
Der einzige echte Rückschritt für mich ist das Comand-System - und das, obwohl der Q5 auch schon eine leicht angestaubte Version des MMI hatte... - Details spare ich mir, da mit der Mopf-Version ja nun MBUX einzieht und das COMAND damit Geschichte ist.Der für Umsteiger überfrachtete linke Lenkstockhebel erfordert nach wie vor etwas Konzentration beim Betätigen irgendwelcher Scheibenwischerfunktionen, aber das ist Gewohnheitssache, genau wie die Distronic-Bedienung. Hier fehlt mir die "Vorwahlmöglichkeit" einer Wunschgeschwindigkeit vor der Aktivierung, weil ich genau das beim Audi oft genutzt habe.
Die Motor-Getriebe-Kombination des 350d wirkt speziell im Vergleich mit dem SQ5 etwas nervöser und ein wenig hyperaktiv. Das Anfahren geht unharmonischer und das Getriebe schaltet im Vergleich spät hoch und früh herunter, obwohl der 350d schon bei niedrigen Drehzahlen mehr als genug Drehmoment hat. Oben herum geht dem Motor dann durch die 80 PS weniger im Vergleich etwas die Puste aus. Im Ergebnis fühlt sich die Beschleunigung nicht so "linear" an wie beim SQ5. "Langsam" ist der GLC aber definitiv nicht...! 😁
Und das ABC-Fahrwerk ist im Vergleich erheblich bandscheibenschonender und macht viel Spaß!Klingt insgesamt vielleicht nach leichtem Meckern, ist - bis auf das COMAND 🙄 - aber gar nicht so gemeint. Ich fahre jeden Tag gerne mit dem 350d und würde ihn sofort wieder leasen, z.B. in 2 Jahren mit MBUX...
Viele Grüße und gute Fahrt,
steinchen
Hallo steinchen,
ich danke Dir für Deinen interessanten Bericht.
Tatsächlich klingt Dein Bericht für meine Ohren so, als ob der von mir in Kürze vollzogene Umstieg vom SQ5 auf den GLC mit Abstrichen in der Funktionalität verbunden sein wird.
Dass 80PS und 80Nm weniger Drehmoment spürbar sein werden, ist mir klar.
Beim CLC-Getriebe hätte ich jedoch wegen des einen Ganges mehr eher vermutet, dass noch füher als bei der 8 stufigen Tiptronic hochgeschaltet werden würde.
Dass aber statt dessen die Gänge höher ausgedreht werden, überrascht mich schon.
Comand sei eine Enttäuschung klingt auch nicht sonderlich hoffnungsvoll.
Leider gehst Du hier aber nicht konkreter auf die wesentlichen Nachteile gegenüber dem Audi MMI ein.
Bleibt zu hoffen, dass Raumangebot, das Soundsystem und usw. meinen Erwartungen eintsprechen wird.
garaventa
Das kann schon sein. Manche Dinge funktionieren halt nur, wenn man bei der Bestellung alle relevanten Optionen angekreuzt hat. In diesem Fall offenbar mindestens Fahrerassi Plus und Comand.
Ich kam seinerzeit (jetzt 1,5 Jahre her) vom S5 zum GLC. Schließe mich der Einschätzung an, dass die Schaltung am Lenkstockhebel und die damit einhergehende Überfrachtung der Hebel auf der linken Seite beim Mercedes ein Nachteil gegenüber Audi ist – ebenso wie das Bedienkonzept der Distronic Plus. Daran gewöhnt man sich aber vergleichsweise schnell.
Nach wie vor vermisse ich Tasten am Lenkrad, mit der ohne vorherige Navigation durch Untermenüs ein schneller Titelwechsel bei der Audio-Wiedergabe möglich wäre. Das geht nur übers Touchpad, was aus meiner Sicht ebenfalls ein Nachteil ist.
Navigation (vergleichen kann ich das MMI aus Modelljahr 2014 und Comand aus Modelljahr 2018) ist ungefähr gleichwertig. Das gilt auch für die Qualität und Einbeziehung von Echtzeit-Verkehrsinformationen. Beide Autos hatten noch kein Carplay – und aus Mietwagen oder von anderer Gelegenheit weiß ich, dass Google Maps auf dem Smartphone beiden Systemen meilenweit überlegen ist.
Der Zugriff auf Fahrzeugeinstellungen ist ebenfalls auf etwa gleichem Niveau. Hier könnten in beiden Welten die Menüs etwas besser strukturiert und aufgeräumter sein.
Wie steinchen66 schon schrieb, dürften sich einige dieser Kritikpunkte mit der Einführung von MBUX im Facelift-, pardon: Mopf-GLC (man muss sich eben auch bei den Nomenklaturen erst an ein paar Mercedes-Eigenheiten gewöhnen... ;-) ) erledigen.
An anderen Fronten hat bzw. hatte m.E. schon der bisherige GLC klar die Nase vorn – zum Beispiel überhaupt die Verfügbarkeit eines Plugin-Hybrid-Modells, was für meine Entscheidung ausschlaggebend war. Auch finde ich die Air Body Control meines GLC deutlich besser als Drive Select/Dämpferregelung seinerzeit beim Audi. Und gerade beim Blick in/auf aktuelle Audi-Modelle finde ich nicht zuletzt das Innen- und Außendesign bei Mercedes deutlich gelungener. Auch der massive Einsatz von Touchscreens in aktuellen Audis überzeugt mich weder optisch noch funktional. Aber das sind zum Teil natürlich auch Geschmacksfragen.
Zitat:
@Herr Nilson schrieb am 12. März 2019 um 13:41:27 Uhr:
Zitat:
@Edinovic schrieb am 12. März 2019 um 12:09:21 Uhr:
Hast du Langeweile oder wieso schreibt man einen halben Roman?
Keiner zwingt Dich meinen "Roman" zu lesen. Ich profitiere viel von Foren, Blogs etc. und den Erfahrungen anderer - egal ob es um Kameras, Fernseher, Espressomaschinen oder eben Autos geht. Ich fälle kaum eine Kaufentscheidung, ohne mich vorher umfassend zu informieren, und zwar nicht beim Hersteller und seinem Marketing-Bla-Bla sondern auf Basis von Nutzer-Erfahrungen. Entsprechend gebe ich gerne auch meine Erfahrungen zurück. Könnte ja sein, dass der ein oder andere, der vor einer ähnlichen Entscheidung steht daran interessiert ist.
Sehe ich genauso. Vielen Dank für deinen ausführlichen Bericht. Mann muss ihn ja nicht lesen.
Manche User wie Edinovic müssen immer wieder mit unqualifizierten Kommentaren das Forum zumüllen.
Zitat:
Hallo steinchen,
ich danke Dir für Deinen interessanten Bericht.
Tatsächlich klingt Dein Bericht für meine Ohren so, als ob der von mir in Kürze vollzogene Umstieg vom SQ5 auf den GLC mit Abstrichen in der Funktionalität verbunden sein wird.
Dass 80PS und 80Nm weniger Drehmoment spürbar sein werden, ist mir klar.Beim CLC-Getriebe hätte ich jedoch wegen des einen Ganges mehr eher vermutet, dass noch füher als bei der 8 stufigen Tiptronic hochgeschaltet werden würde.
Dass aber statt dessen die Gänge höher ausgedreht werden, überrascht mich schon.Comand sei eine Enttäuschung klingt auch nicht sonderlich hoffnungsvoll.
Leider gehst Du hier aber nicht konkreter auf die wesentlichen Nachteile gegenüber dem Audi MMI ein.
Bleibt zu hoffen, dass Raumangebot, das Soundsystem und usw. meinen Erwartungen eintsprechen wird.
garaventa
Hi,
dann werde ich auch mal meinen Senf dazu geben. 🙂 Ich komme ja auch vom 8R SQ (313 PS) und hatte auch anfänglich die Befürchtung ob nominell 55 PS und ein Fingerhut voll Drehmoment weniger mir den Fahrspaß am 350-er verleiden könnten. Aber das genaue Gegenteil ist der Fall, die Minderleistung ist im normalen Stadt/Landstraßenverkehr nicht spürbar, für mich geht der Benz genau so gut von unten heraus wie seinerzeit der SQ. Aber die Luftfederung, die bessere Geräuschdämmung der dezente - weil nicht künstlich verstärkte - Motorsound haben zu einer nicht für möglich gehaltenen Entschleunigung geführt die ihren Gipfel in dem permanenten Gebrauch der SSA findet - ich mutiere zum Weichei.😁
Die Automatik schaltet keinen Deut schlechter als die im Audi, für mich kann das Comand alles was ich brauche (und das zuverlässig), die Sprachsteuerung ist auf jeden Fall besser als im Audi, ich denke die Menü-Struktur ist wie bei vielen Dingen Sache der Gewöhnung (allerdings habe ich erstes das dämliche Touchpad deaktiviert, weil du stellst etwas mit dem Drehregler ein und cancellst das mit deinem Handballen auf dem Pad wieder - suboptimal gelöst), von daher für mich weder in technischer noch in funktioneller Hinsicht eine Verschlechterung.
Kleiner Wermouthstropfen ist das in der Tat schlechter klingende Burmester System in der Standard-Ausführung, aber auch da lässt sich mit geringem Aufwand eine deutliche Verbesserung erzielen die auch einen Langzeitbetrieb erdulden lässt.