Umstieg E91 330d -> F34 335xd
Nach 30 Monaten habe ich meinem E91 330d Lebewohl gesagt und einen F34 335xd begrüßt.
Bestellt am 16.3. - geliefert am 20.5.
Hier mal eine Beschreibung meiner Eindrücke soweit:
Aussenansicht:
In Estorilblau, mit M-Paket, 19“ Rädern und M-Sportbremse ist das Wort Understatement eher fehl am Platz.
Lediglich die Auspuffblenden wirken angesichts der Motorisierung etwas zierlich und lassen mich schmunzeln wenn ich an anderen Fahrzeugen oberarmdicke Doppel-Endrohre sehe, die aussehen als ob 500 Liter Abgas pro Sekunde hindurch müssen müssen.
Hier zeigt BMW bei der Gestaltung der Abgasanlage Fingerspitzengefühl, die Endrohre liefern jedenfalls keinen Anhaltspunkt für polarisierende CO2 Diskussionen.
Das Erscheinungsbild wirkt kräftig und windschnittig, die Air-Breather geben eine hübsche dynamische Note.
Fühle mich durch die Optik minimal an den X6 erinnert, ob ich das wirklich gut finde weiss ich noch nicht :-)
Die treffendste Rückmeldung fand ich bislang: Sieht aus wie ein fliegender Hai.
Innenraum:
Man hat von innen schon schönere Autos gesehen. Die Windschutzscheibe geht tief unter den Abschluss der Motorhaube, das freistehende Naiv wirkt wie nachträglich drauf gesetzt. Besonders wenn man das Display ausschaltet steht da ein vollkommen überflüssiges Stück Plastik im Raum, das die Linienführung unschön unterbricht.
Die Zierleisten im selben Ton wie die Aussenfarbe anzuschauen ist schick (da bekommt dann auch die zu „hoch“ stehende Motorhaube wieder einen optischen Sinn), die Dekorleisten in Aluminium Hexagon sind für meinen Geschmack zu hell, ein etwas dunklerer Ton hätte optische Vorteile und auch praktische, da die Lichtreflexionen weniger vom Fahren ablenken würden.
Das Panoramadach ist kleiner als im e91 und öffnet im Aufstellbetrieb nicht mehr beide Fenster.
Elektronik:
Die Fahrzeugelektronik Im Vergleich zum e9x ist natürlich ausgereifter und komfortabler. Die Automatik ist angenehm unauffällig, der Fernlichtassistent funktioniert endlich, das AAC kann nun abbremsen bis zum Stillstand und auch der Regensensor scheint mehr zu können, Ausnahme ist Nieselregen.
Dem Fahrerlebnisschalter und den damit verbunden Gimmicks stehe ich zweispältig gegenüber.
Das Auto macht dadurch einen Schritt in Richtung Computerspiel, viel unpersönlicher. Die Eco-Pro Rekuperations-Anzeige in Kombination mit dem Sternesammelsystem macht aus jeder Fahrt eine Art Computerspiel, die neckischen KW und Newtonmeteranzeigen im „Sportanzeigen“-Modus lassen ein Gefühl wie im Flugsimulator aufkommen.
Eigentlich will ich aber Auto fahren, hm.
Dieses ganze Display-BlingBling ist in meinen Augen etwas verwirrend. Das HUD kann gut und minimalistisch konfiguriert werden und auch die erweiterten Umfänge der Instrumentenkombi sind voller Information. Die Sprachsteuerung funktioniert gut.
Den großen Bildschirm habe ich deshalb während der Fahrt meist aus, es wäre sehr schön, wenn er sich versenken liesse.
Antrieb:
Ich empfinde mich als Fahrer teilweise etwas abgekoppelt vom Geschehen, hängt sicher auch mit der Automatik zusammen, da ich zuvor Schalter gefahren bin.
Der Motor klingt noch ein wenig bäriger als der 330d, besonders im Sportmodus. Die Beschleunigungswerte fühlen sich stärker an als im 330d auch wenn ich dem Motor noch nicht alles abverlangt habe. Ich freue mich sehr, dieses edle Stück Technik beschleunigen zu dürfen und denke, dass X-Drive bei dem Drehmoment schon seinen Sinn hat.
Zum Verbrauch kann ich sagen daß er sich während der Einfahrphase 1-1,5 Liter mehr als der e91 330d Handschalter nimmt.
Finde ich in Ordnung, da sich 1 Laderegler und 2 Räder mehr im Antriebsstrang befinden.
Antrieb (X-Drive):
Da ich unbedingt den Twinturbo-R6 wollte, musste ich X-Drive mitbestellen. Nach 1000 km kann ich noch nicht eindeutig Position beziehen. Ich vermisse ein wenig den Heckantrieb beim Herausbeschleunigen aus Kurven, weil es sich sportlich anfühlt wenn das Heck ein bisschen kommt. Mit X-Drive bin ich allerdings beim selben Vorgang schneller unterwegs, was rational betrachtet viel sportlicher ist. Das Gewicht von X-Drive auf der Vorderachse ist lästig, ungewohnt bei einem BMW.
Die Spurstabilität von X-Drive it wiederum beeindruckend, Stichwort „einspuriges Aquaplaning in Autobahnkurven“.
Wo beim RWD das Heck gefühlt ein Viertel aus der Spur springt und die ESP-Leuchte in den Stroboskopmodus verfällt, zuckt beim X-Drive nur kurz das Lenkrad.
Zugkräfte an der Vorderachse können also doch Sinn haben ;-)
Fazit:
Ich bin täglich mehr begeistert. Ein sehr schönes Fahrzeug hat BMW da auf die Räder gestellt. Das "analoge" Fahren im e91 war sehr schön, mit dem "digitalen" F34 fühle ich mich aber komfortabler, moderner, sicherer und auch schneller unterwegs.
Beste Antwort im Thema
Nach 30 Monaten habe ich meinem E91 330d Lebewohl gesagt und einen F34 335xd begrüßt.
Bestellt am 16.3. - geliefert am 20.5.
Hier mal eine Beschreibung meiner Eindrücke soweit:
Aussenansicht:
In Estorilblau, mit M-Paket, 19“ Rädern und M-Sportbremse ist das Wort Understatement eher fehl am Platz.
Lediglich die Auspuffblenden wirken angesichts der Motorisierung etwas zierlich und lassen mich schmunzeln wenn ich an anderen Fahrzeugen oberarmdicke Doppel-Endrohre sehe, die aussehen als ob 500 Liter Abgas pro Sekunde hindurch müssen müssen.
Hier zeigt BMW bei der Gestaltung der Abgasanlage Fingerspitzengefühl, die Endrohre liefern jedenfalls keinen Anhaltspunkt für polarisierende CO2 Diskussionen.
Das Erscheinungsbild wirkt kräftig und windschnittig, die Air-Breather geben eine hübsche dynamische Note.
Fühle mich durch die Optik minimal an den X6 erinnert, ob ich das wirklich gut finde weiss ich noch nicht :-)
Die treffendste Rückmeldung fand ich bislang: Sieht aus wie ein fliegender Hai.
Innenraum:
Man hat von innen schon schönere Autos gesehen. Die Windschutzscheibe geht tief unter den Abschluss der Motorhaube, das freistehende Naiv wirkt wie nachträglich drauf gesetzt. Besonders wenn man das Display ausschaltet steht da ein vollkommen überflüssiges Stück Plastik im Raum, das die Linienführung unschön unterbricht.
Die Zierleisten im selben Ton wie die Aussenfarbe anzuschauen ist schick (da bekommt dann auch die zu „hoch“ stehende Motorhaube wieder einen optischen Sinn), die Dekorleisten in Aluminium Hexagon sind für meinen Geschmack zu hell, ein etwas dunklerer Ton hätte optische Vorteile und auch praktische, da die Lichtreflexionen weniger vom Fahren ablenken würden.
Das Panoramadach ist kleiner als im e91 und öffnet im Aufstellbetrieb nicht mehr beide Fenster.
Elektronik:
Die Fahrzeugelektronik Im Vergleich zum e9x ist natürlich ausgereifter und komfortabler. Die Automatik ist angenehm unauffällig, der Fernlichtassistent funktioniert endlich, das AAC kann nun abbremsen bis zum Stillstand und auch der Regensensor scheint mehr zu können, Ausnahme ist Nieselregen.
Dem Fahrerlebnisschalter und den damit verbunden Gimmicks stehe ich zweispältig gegenüber.
Das Auto macht dadurch einen Schritt in Richtung Computerspiel, viel unpersönlicher. Die Eco-Pro Rekuperations-Anzeige in Kombination mit dem Sternesammelsystem macht aus jeder Fahrt eine Art Computerspiel, die neckischen KW und Newtonmeteranzeigen im „Sportanzeigen“-Modus lassen ein Gefühl wie im Flugsimulator aufkommen.
Eigentlich will ich aber Auto fahren, hm.
Dieses ganze Display-BlingBling ist in meinen Augen etwas verwirrend. Das HUD kann gut und minimalistisch konfiguriert werden und auch die erweiterten Umfänge der Instrumentenkombi sind voller Information. Die Sprachsteuerung funktioniert gut.
Den großen Bildschirm habe ich deshalb während der Fahrt meist aus, es wäre sehr schön, wenn er sich versenken liesse.
Antrieb:
Ich empfinde mich als Fahrer teilweise etwas abgekoppelt vom Geschehen, hängt sicher auch mit der Automatik zusammen, da ich zuvor Schalter gefahren bin.
Der Motor klingt noch ein wenig bäriger als der 330d, besonders im Sportmodus. Die Beschleunigungswerte fühlen sich stärker an als im 330d auch wenn ich dem Motor noch nicht alles abverlangt habe. Ich freue mich sehr, dieses edle Stück Technik beschleunigen zu dürfen und denke, dass X-Drive bei dem Drehmoment schon seinen Sinn hat.
Zum Verbrauch kann ich sagen daß er sich während der Einfahrphase 1-1,5 Liter mehr als der e91 330d Handschalter nimmt.
Finde ich in Ordnung, da sich 1 Laderegler und 2 Räder mehr im Antriebsstrang befinden.
Antrieb (X-Drive):
Da ich unbedingt den Twinturbo-R6 wollte, musste ich X-Drive mitbestellen. Nach 1000 km kann ich noch nicht eindeutig Position beziehen. Ich vermisse ein wenig den Heckantrieb beim Herausbeschleunigen aus Kurven, weil es sich sportlich anfühlt wenn das Heck ein bisschen kommt. Mit X-Drive bin ich allerdings beim selben Vorgang schneller unterwegs, was rational betrachtet viel sportlicher ist. Das Gewicht von X-Drive auf der Vorderachse ist lästig, ungewohnt bei einem BMW.
Die Spurstabilität von X-Drive it wiederum beeindruckend, Stichwort „einspuriges Aquaplaning in Autobahnkurven“.
Wo beim RWD das Heck gefühlt ein Viertel aus der Spur springt und die ESP-Leuchte in den Stroboskopmodus verfällt, zuckt beim X-Drive nur kurz das Lenkrad.
Zugkräfte an der Vorderachse können also doch Sinn haben ;-)
Fazit:
Ich bin täglich mehr begeistert. Ein sehr schönes Fahrzeug hat BMW da auf die Räder gestellt. Das "analoge" Fahren im e91 war sehr schön, mit dem "digitalen" F34 fühle ich mich aber komfortabler, moderner, sicherer und auch schneller unterwegs.
15 Antworten
Nichts gegen deine Beiträge Hans, aber du könntest auch einfach auf Antworten drücken statt immer alles zu zitieren, das macht die Sache unübersichtlich und man muss viel mehr scrollen. 🙂
Ich habe nur das kleine HiFi System, das ist einigermaßen okay, aber mehr auch nicht.