Übliche Siedepunkt-Werte nach neue Bremsflüssigkeit?
Hallo liebe MT-Gemeinde,
unlängst habe ich einem Bekannten, der Hobby-Schrauber ist, den 4er Golf (Benziner, 1.4 16V) zur Vorbereitung auf das jährlich zu machende "Pickerl" (quasi der österreichische TÜV) in die Hände gegeben. Für die Begutachtungsplakette selbst muss er das Fahrzeug wiederum an einen Bekannten weitergeben, der eine freie Werkstatt hat und zur gesetzlichen Überprüfung berechtigt ist.
Kostenmäßig hatte ich mit höchstens um die 30 Euro gerechnet, weil ich um den Preis selbst einige Werkstätten kenne. Wie er mir das das Fahrzeug übergab, staunte ich nicht schlecht, als er von mir 80 Euro verlangte. Er meinte, dass die Bremsflüssigkeit gewechselt werden musste. Das wurde vorgenommen, ohne mich vorher darüber telefonisch zu informieren. Daher vermute ich mal mit Abzocke, um sich ein wenig Geld in die Tasche zu stecken. Habe öfters gehört, dass rund um die Bremsen gerne mal getrickst wird, um eine lukrative Nebeneinnahme zu generieren.
Er konnte mir weder sagen, ob eine DOT 3 oder DOT 4 Bremsflüssigkeit reingekippt wurde, noch welchen (Nass)Siedepunkt die alte Flüssigkeit erreicht hatte. Hat aber stolz bestätigt, dass der Wechsel ordentlich vorgenommen wurde, also mit Entlüften, und nicht nur etwas aus dem Vorratsbehälter entnommen und ein wenig Flüssigkeit nachgeschüttet.
Laut dem Begutachtungsbericht liegt der (Trocken)Siedepunkt nun bei 201°. Letztes Jahr lag der bei 190°. Entweder wurde das entsprechende Messgerät bewusst falsch bedient oder man hat fälschlicherweise DOT 3 reingegeben. Den laut allgemeinen Richtlinien liegt der Trockensiedepunkt bei 205°, während es bei DOT 4 bei 230° sein müsste (DOT 5.1 sogar 260°).
Wie ist Eure werte Meinung dazu? Also ich werde das bei einem Automobilclub überprüfen lassen und das mit der Bremsflüssigkeit reklamieren, wenn sich herausstellen sollte, dass weder DOT 4 verwendet und der Wechsel weder ordentlich vorgenommen wurde.
Viele Grüße,
allesVWoderwas
16 Antworten
2-3 drei Jahresfristen haben die meißten Fahrzeuge und das ist auch höchst sinnvoll.Wer es nicht glaubt hat vermutlich noch keinen festgerosteten Radbremszylinder oder ABS-Block in den Händen gehabt.Im Vorratsbehälter messen ist auch eher suboptimal, besser wäre es aus technischer Sicht am rechten Hinterrad die Messung durchzuführen.Drückt man neue Flüssigkeit durch kommt am Rad häufig nur noch schwarze Brühe raus und das nicht erst nach 5-10 Jahren.
Kann sein, hab wenig Erfahrungen damit. Bei mir war ein Zylinder nach 15 Jahren angerostet und hat geklemmt. Ich bremse aber rel wenig, oft mit Motorbremse, defensiver Fahrer.
Das Argument, Wasser käme hauptsächlich durch Kolbenbewegung in Bremszylinder hat mich überzeugt. Werde meine Wechselintervalle verkürzen.