Turbolader defekt? Muss er wirklich erneuert werden?

Mercedes C-Klasse W203

Hallo liebe Tüftler,

kann mir bitte jemand helfen bei einem Problem.
Ich kenne mich leider mit Mercedes überhaupt nicht aus und eine Bekannte hat mich um Hilfe gebeten, weil die Werkstatt ihr einen neuen Turbolader einbauen will für 2000 Euro.

Der Wagen ist ein C200 CDI Baujahr 2003, 140.000 km, war der erste, der mit Kat ausgerüstet wurde. Wird nur im Kurzstreckenverkehr von einer Rentnerin bewegt.

Jetzt hat sie, eher zufällig am Berg, gemerkt, dass der Wagen oberhalb 2000 U/min kaum noch Leistung hat.

Frage: Kann es überhaupt sein, dass bei Rentnerfahrstil ein Turbolader Schaden nimmt? Kann es sein, dass der KAT zu ist? Gibt es bei Mercedes noch Regelventile (Magnetventil), die defekt sein können?

Danke für's Lesen.

54 Antworten

Ich schau mir dann den Wagen mal an und verfahre nach euren Vorschlägen.

Ich war beim TÜV_Bekannten und der sagte mir, dass eine bessere Diagnose nicht möglich sein wird mit TÜV Equipment, da nur die Trübung erfasst wird und über OBD2 auch nur ganz oberflächlich erfasst wird.

Gibt es ein Auslesegerät für DB, was empfehlenswert wäre? Ich weiss wie unterschiedlich die Geräte sein können, und das es meist schwer ist was passendes zu finden.

Jetzt hat die Dame die Werkstattrechnung fürs Angucken bekommen: 200 Euro für
- Kurztest am Diagnosegerät
- Turbolader freigelegt, Ladedruck zu gering
- und Eiektrizität überprüft (Wusste gar nicht, das man das so nennen kann)

Fazit: Turbolager defekt

Frage, lässt sich der Turbolader leicht freilegen um das Spiel zu überprüfen? Und, wie geschrieben, ein KFZ, dass vermutlich noch nie auf der BAB bewegt wurde.

Das Dumme ist jetzt noch, das sie in 2 Monaten zum TÜV muss, also in Zugzwang gerät.

Turbolader sitzt vorne unten links, Schelle lockern, Rohr abnehmen, das Führt zum Filterkasten, daneben ist noch ein kleinerer Schlauch dran mit stecker, kann man abziehen, ist die vom KGE.
Turbolader sollte nur minimal Spiel haben.
Eventuell ist die Verstellschaufel stark verrust, so das die Verstellgeometrie nicht mehr ausreicht für mehr druck.
Defekte Turbolader machen meist nicht überhörbare geräusche, oder wenn die welle gebrochen ist dreht sich nichts mehr vorne.

Er hat also verstellbare Laderflügel? Steuerung elektrisch oder proportional mechanisch?

Wenn es noch der OM611 ist, ist dieser über Unterdruck gesteuert.
Vorne am Kühlmittelbehälter sitzt die Unterdruckpumpe, der schlauch läuft dann seitlich runter unter den Turbolader.

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Er ist Erstzulassung 10/2003. C2ßß CDI203. Lässt das einen Rückschluss auf die verbaute Motorenreihe zu?

So genau weis ich das nicht, aber ein Bild vom Motor hilft da weiter.

Was steht denn im FZG an PS ?
Vormopf bzw OM 611 hat 144 PS der nachfolger 150 PS

Jein. Der 646 kam ab März fließend in die Serie, offiziell mit 143 PS. Tatsächlich gehen die deutlich besser als der 611, dürften also immer schon die ab Mopf angegebenen 150 PS haben.

Wie schon gesagt: Foto würde helfen. Aber tatsächlich dürfte da nur der Partikelfilter verstopft sein, diese ganzen anderen genannten Horrorszenarien treten erst bei deutlich höheren Kilometerständen auf.

Die Diagnose ist recht einfach, ohne Computer geht es nicht.
Da das Auto sowieso im Notlauf ist, baut der Turbo aktuell keinen Ladedruck auf. Da braucht man die Schläuche nicht prüfen.
Erstmal Fehlerspeicher auslesen, löschen, eine Runde fahren, nochmal auslesen.
Dann hat man eine grobe Richtung zum suchen, wo der Fehler liegt.
Am Turbo wackeln kann jeder, den Schlauch abmachen, dauert ein paar Minuten.
Das Spiel am Turbo ist relativ. Ein bisschen Spiel haben sie alle, aber bevor der Turbo davon kaputt geht, saut der heftig mit Öl. Das sieht man deutlich an der Rauchwolke aus dem Auspuff und am Ölverbrauch.

Den "Stimmen" die meinen, der Turbolader wäre das letzte, was kaputt gehen würde, würde ich (unmassgeblich) auch zustimmen, weil er bestimmt nie gejagt wurde.

Gerade habe ich was drüber gefunden, für den unwahrscheinlichsten Fall:
ATT

Gibt es da Erfahrungen?

Also soll sie unabhängig von allem doch erst nochmal auslesen lassen, in der Hoffnung, dass Mercedes den Ausdruck rausrückt. Und über die Druckdifferenz kann man dann erkennen, ob der KAT zu ist? Oder gibt es da keine Sensoren, die das erfassen?

Eigentlich wollte ich mir den Turbo auf Spiel anschauen, aber wenn es doch der zugesetzte KAT ist (?)

Selberausbrennen würde ich auch gerne mal testen, aber es ist nicht mein Wagen, dann erst mal nicht.
Gäbe es einen empfehlenswerten Aufbereiter?

Was war denn das überhaupt für eine Werkstatt, die den neuen Turbo verkaufen möchte? Mercedes-Vertragshändler oder freie Bude?

Ich tippe bei den Eckdaten und einem ansonsten unbefummeltem Auto auch auf einen verstopften Partikelfilter. Wenn der nicht völlig dicht ist, kann man über SD eine Regeneration auslösen und muss dann einige Zeit mit Drehzahlen über 2000/min herumfahren, bis er sich freigebrannt hat.
Aber dazu muss man erst mal auslesen und den Beladungszustand des Filters feststellen.
Allerdings kann der von der Werkstatt festgestellte zu geringe Ladedruck auch andere Ursachen haben, beginnend bei einem völlig verstopften Luftfilter.
Mir hat z.B. mal ein Marder den Unterdruckschlauch für die Turboverstellung durchgebissen. Hab einen neuen von Meterware abgeschnitten, aufgesteckt und mir nichts weiter dabei gedacht. Ein halbes Jahr später war das Auto zur Inspektion und als ich mal in die Werkstatt ging, lag der Turbolader ausgebaut auf der Werkbank und ein freudestrahlender Mechaniker erklärte mir, der käme neu auf Garantie, weil der Ladedruck sporadisch zu gering sei.
Da war wohl noch ein Fehler wegen des abgekauten Schlauchs gesetzt und der technikgläubige Schrauber hat gleich das halbe Auto zerlegt...

Und dem Marder hast du einen ausgegeben 😉 Gut gelaufen.

Es war eine freie Werkstatt. Als ich beim Bekannten beim TÜV war, sagte der mir über den in der freien Werkstatt, das der bei Mercedes gearbeitet hat und er für ihn "die Hand ins Feuer legt".
Es ist schwierig mit der Glaskugel mit den bisherigen Fakten.

SD, was heisst das? Über OBD2 eine Regeneration anstossen?

Ich geh mal davon aus das mercedes richtig diagnostiziert hat und der Turbolader kein druck aufbaut, das mit dem Unterdruckschkauch würden die prüfen.
Sonst wären das betrügerische Abzockemaschen.
Was ich aber vermute, das die Verstellschaufel verrusst ist, und die ladedruck geometrie nicht mehr passt, weil es einfach klemmt.
Aber wie gesagt das sind alles nur vermutungen, erst einmal sollte das mechanische geprüft werden.
Wo steht denn das FZG? Nähe FD könnte ich mal schauen, ob der TL noch intakt ist und was im Fehlerspeicher drin abgelegt ist bzw ob die werte ok sind.

Partikelfilter würde sich mit MKL bemerkbar machen, OM 611 hatte glaub ich garkein Partikelfilter ab werk, die kamen mit dem MOPF und den modernen Motor raus

Es war a) keine Mercedes-Werkstatt und b) ist nicht gesagt, dass da noch ein 611 drinsteckt.

Frage an den TE: Ist die obere Motorabdeckung von Hand abnehmbar (646) oder mit insgesamt sechs Schrauben befestigt (611)?

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