Transporter gesucht (Dieselfahrverbot)
Moin zusammen,
aktuell fahre ich einen T4 2.5 TDI. Dieser funktioniert einwandfrei und ich bin mit Fahrzeug sehr zufrieden, werde aber ab dem 1. Juli 2019 aufgrund eines Dieselfahrverbots damit nicht mehr legal fahren dürfen. Daher bin ich nun auf der Suche nach einem neuen Kastenwagen, bin aber stark verunsichert, was ich überhaupt mittel- bis langfristig noch fahren darf.
Ich suche nach einem Kastenwagen mit Trennwand und nicht nach einem vollverglasten Bus. Dies stellt sich als Problem heraus, da diese Fahrzeug Nutzfahrzeuge sind und meines Wissens kein Hersteller aktuell ein solches Fahrzeug mit Euro 6d (temp) anbietet. Auch die wenigen verfügbaren Benzinmotoren scheiden praktisch aus, da die Verbräuche indiskutabel hoch sind.
In meiner engeren Auswahl befinden sich zur Zeit
- Ford Transit Custom 2.0 TDCi 77 kW
- VW T6 Transporter 2.0 TDI 75 kW
wobei ich nach Besichtigung und Angebot stark zum Ford tendiere, da dieser bei niedrigerem Preis eindeutig eine bessere Ausstattung bietet.
Beide Fahrzeuge haben Euro 6b (wie alle anderen vergleichbaren Fahrzeuge auch) und es gibt anscheinend keine Sicherheit, dass ein Fahrzeug mit Euro 6b in 3-4 Jahren nicht auch von Fahrverboten betroffen sein wird. Unkenrufe kündigen sogar bereits das Ende von Euro 6d(temp) Dieseln an. Ich bin auf ein Fahrzeug dieser Größe angewiesen und, da ich es privat nutze, habe ich auch keine Möglichkeit an Ausnahmegenehmigungen zu kommen. Eine Fahrzeugkategorie kleiner (Transit Connect, Caddy, etc) ist wegen zu geringer Höhe des Laderaums leider nicht möglich.
Gibt es also Optionen die ich bei meiner bisherigen Suche übersehen habe? Seht Ihr den Kauf eines Euro 6b Diesels kritisch?
Viele Grüße und Frohe Weihnachten
Lukas
PS: Ich bitte allgemeine Diskussionen zu Sinn oder Unsinn der Fahrverbote an anderer Stelle zu führen!
45 Antworten
Ich würde in Deinem Fall auf die E6d-Temp-Versionen warten und zur Überbrückung einen gebrauchten E5 in Erwägung ziehen, sofern diese auch 2019 noch zugelassen sind, sonst halt einen E6. Zur Zukunfsfähigkeit der E6d-Temp wird Dir wohl niemand konzise Auskunft geben können, das wäre dann wohl Teil der Diskussion über den (Wahn-)Sinn der Fahrverbote und somit unerwünscht...
Das wäre in der Tat eine Überlegung wert. Es müsste dann übergangsweise jedoch ein Benziner werden, da ausschließlich Diesel Euro 6 von den Fahrverboten ausgenommen werden sollen (ich wohne in Essen).
Euro 6d TEMP wird für NFZ ab September 2019 für Neuzulassungen verpflichtend. Spätestens dann wird man entsprechende Fahrzeuge hoffentlich bestellen können.
Und ein kleiner Sprinter/Crafter? Mit kurzem Radstand und niedrigem Dach, so als 2,8Tonner?
Also ab 2013 erfüllen die Motoren Euro6.
Oder eine Nummer kleiner (Vito)? Der erfüllt seit 2015 Euro 6 (wobei der 1.6er Diesel wohl auch "schummelt"😉.
Zitat:
@MooVoro schrieb am 26. Dezember 2018 um 17:58:43 Uhr:
Das wäre in der Tat eine Überlegung wert. Es müsste dann übergangsweise jedoch ein Benziner werden, da ausschließlich Diesel Euro 6 von den Fahrverboten ausgenommen werden sollen (ich wohne in Essen).
Das Land NRW und die Stadt Essen haben gegen die Urteile Berufung eingelegt.
An deiner Stelle würde ich deshalb noch abwarten.
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Wenn der vorhandene Wagen noch fährt, abwarten was wirklich kommt! Der Wertverlust ist eh schon gegessen.
Zitat:
@Thomasbaerteddy schrieb am 26. Dezember 2018 um 18:17:21 Uhr:
Und ein kleiner Sprinter/Crafter? Mit kurzem Radstand und niedrigem Dach, so als 2,8Tonner?
Also ab 2013 erfüllen die Motoren Euro6.
Ist mir eine Nummer zu groß. Insbesondere die Gesamthöhe des Fahrzeugs ist problematisch, damit passt er nämlich nicht mehr durch die Tore bei uns.
Zitat:
@Thomasbaerteddy schrieb am 26. Dezember 2018 um 18:17:21 Uhr:
Oder eine Nummer kleiner (Vito)? Der erfüllt seit 2015 Euro 6 (wobei der 1.6er Diesel wohl auch "schummelt"😉.
Hatte mir nur den aktuellen Vito angesehen, der ja ebenfalls nur Euro 6b erfüllt und damit in dieselbe Kategorie wie Transit und T6 fällt. Als junges Gebrauchtfahrzeug ist da vermutlich auch nicht ein so großer Preisnachlass zu erwarten, als dass es bei Ausweitung der Fahrverbote nicht schmerzhaft wird.
Zitat:
@Thinky123 schrieb am 26. Dezember 2018 um 19:56:15 Uhr:
Wenn der vorhandene Wagen noch fährt, abwarten was wirklich kommt! Der Wertverlust ist eh schon gegessen.
Fährt und hat bis 09/19 HU. Als ich mir die Angebote eingeholt hab, waren die Lieferzeiten aber ca. 3 Monate. Ich würde also gerne spätestes bis April eine Lösung haben, In dieser Zeit kann sich natürlich noch was an der gesamten Sachlage ändern.
Evtl doch nen Benziner und dann auf Gas umbauen und fahren?
Mit was für Verbräuchen rechnest du denn bei Diesel bzw Benzin?
Wie hoch ist denn überhaupt die mutmaßliche Jahreslaufleistung?
Ich lese das du den Platz brauchst. Das habe ich verstanden. Wenn du den Platz aber auf relativ wenigen Kilometern brauchst -> Benziner als Option?
Schwierig zu finden, ja. Aber nicht unmöglich. Der "Dieselboom" ging auch nicht spurlos an den Transportern vorbei, Benziner findet man trotzdem noch genug.
»Scharf« eingegrenzte Suche - daher nur 3 Treffer.
Grüße, Martin
Zitat:
@X_FISH schrieb am 28. Dezember 2018 um 02:12:37 Uhr:
Wie hoch ist denn überhaupt die mutmaßliche Jahreslaufleistung?
Aus der Erfahrung der letzten zwei Jahre nehme ich 30-40 tkm an. Darunter befinden sich einige lange Fahrten (>1000km), die meisten Fahrten liegen aber in der Größenordnung 50km. Wobei ich hauptsächlich Autobahn und Stadt fahre (Ruhrgebiet eben).
Zitat:
@X_FISH schrieb am 28. Dezember 2018 um 02:12:37 Uhr:
»Scharf« eingegrenzte Suche - daher nur 3 Treffer.
Vielen Dank für die Suche. Hatte den Vivaro bisher nicht auf dem Schirm. Die Preise sind verdammt i.O., aber schön anzusehen ist er wirklich nicht. Sollte sich nichts anderes ergeben, definitiv eine gute Übergangslösung.
Zitat:
@Bochumer81 schrieb am 27. Dezember 2018 um 23:02:16 Uhr:
Evtl doch nen Benziner und dann auf Gas umbauen und fahren?
Ich muss gestehen, dass ich nicht umfassend informiert bin, welche Details bei einem Gasumbau am Ende eine Rolle spielen. Der Tank müsste aber in jedem Fall unter dem Fahrzeug und nicht im Laderaum platziert sein.
Zitat:
@Bochumer81 schrieb am 27. Dezember 2018 um 23:02:16 Uhr:
Mit was für Verbräuchen rechnest du denn bei Diesel bzw Benzin?
Also den aktuellen T4 fahre ich durchschnittlich bei 7l / 100km. Ich hoffe doch, dass modernere Fahrzeuge da zumindest nicht drüber liegen. Für Benziner hab ich nur eigene Erfahrungswerte aus meiner Zivildienstzeit. Da hatten wir einen Toyota HiAce, der sich 12-13 l / 100km gegönnt hat, und einen T4, den man auch mit 16 l / 100km bewegen konnte. Für neuere Benziner scheint mir ein Verbrauch von durchschnittlich 10 l / 100km als realistisch. Ist aber natürlich von stark von Fahrzeug, Fahrstil, ... abhängig.
Ich finde 7 Liter für deinen Bus schon wenig, aber nun gut, soll ja keine Verbrauchsdiskussion werden.
Diesel 1,20€/Liter und 8 Liter Verbrauch
Benzin 1,40€/Liter und 11 Liter Verbrauch
Lpg 0,60€/Liter und 13 Liter Verbrauch
Hab mal nen Liter aufgeschlagen, soll ja auch nur ne Tendenz darstellen.
Diesel wären dann 9,60 € für 100 km
Benzin wären dann 15,40 € für 100 km
Lpg wären dann 7.80 € für 100 km
Also rein die Spritkosten, Steuer, Versicherung, Kaufpreis & die Gasanlage müsstest du natürlich dir auch noch angucken.
Wie es bei den Fahrzeugen aussieht hab ich keine Ahnung, aber beim Sprinter ist am Unterboden Platz für nen Tank. Müsstest du dir mal ein Angebot machen lassen.
Moin,
Bleibst du in DE oder geht es auch ins Ausland? Wenn du nicht in die ultimative Pampa fährst könntest du schauen, ob du ein CNG Fahrzeug bekommst. Die sind selten - aber es gibt sie durchaus. Keine Ahnung, ob es für dich passt (kann sein, dass dir Fahrzeuge zu klein oder zu groß sind) - aber es wäre eine Möglichkeit.
Die andere Variante wäre - ein Fahrzeug für 2 Jahre zu leasen - und die Hersteller auf die Situation reagieren lassen.
LG Kester
Warum suchst du? Beruflich/Privat?
Ich würde am ehesten auch zu Leasing tendieren, wobei nein, eigentlich würde ich erstmal den alten Wagen weiter fahren und schauen, wie sich die reale Kontrollsituation überhaupt entwickelt. Gibt es kein flächendeckendes Entdeckungsrisiko würde ich einfach „verbotswidrig“ den alten weiter fahren. Meine persönliche Meinung.
Kaufen würde ich in der jetzigen Unsicherheitsphase jedenfalls nichts. Das Risiko bewerte ich definitiv höher. Eigene Erfahrungen aus den Anfängen der Umweltzone bei Privat PKW. Am Anfang gab es Schnellschussaktionen und Kontrollen und nach einem halben Jahr hat sprichwörtlich kein Hahn mehr danach gekräht. Höchstens wenn man dann sowieso in eine Kontrolle gerät und einen schlecht gelaunten Beamten erwischt hat, bekam man noch auf die Finger. Ich jedenfalls müsste diesbezüglich nie ein Bußgeld zahlen.
Zitat:
@MooVoro schrieb am 28. Dezember 2018 um 12:55:02 Uhr:
Vielen Dank für die Suche. Hatte den Vivaro bisher nicht auf dem Schirm. Die Preise sind verdammt i.O., aber schön anzusehen ist er wirklich nicht. Sollte sich nichts anderes ergeben, definitiv eine gute Übergangslösung.
Problem ist eben das der einzige Benziner (der 2.0er) relativ selten gekauft wurde. Die meisten - auch Handwerker - haben für ihre geschlossenen Kasten eher auf einen der Diesel zurückgegriffen. Daher ist das Angebot da relativ mau. 🙁
Zitat:
@MooVoro schrieb am 28. Dezember 2018 um 12:55:02 Uhr:
Ich muss gestehen, dass ich nicht umfassend informiert bin, welche Details bei einem Gasumbau am Ende eine Rolle spielen. Der Tank müsste aber in jedem Fall unter dem Fahrzeug und nicht im Laderaum platziert sein.
Ist - je nach Modell - möglich. Beim T4 war's problemlos, siehe meine Website (Link in Signatur).
Der Haken: Erst mal einen Benziner dafür finden. Beim T4 sind z.B. die 2.5er Benziner meist vor 1995 gekauft worden wenn es ein geschlossener Kasten ist. Und die sind inzwischen meist schon weggegammelt. 🙁
Grüße, Martin