Toyota Yaris Verso (1,3 lVVTi + LPG-Anlage von BRC): Motor geht im kalten Zustand aus
Hallo,
ich fahre einen 2000er Toyota Yaris Verso (Schlüssel-Nr.: 5013, 414. Laufleistung: 306.000 km. Gasbetrieb seit ca. 50.000 km), mit dem ich normalerweise total zufrieden bin.
Das Getriebe hat ca. 40.000 km gelaufen. Die Wartung ist gemacht. Kerzen und Luftfilter sind neu, Temperaturschalter ist neu, Bremsscheiben sind fast neu. HU ist in einem Jahr, bislang war mein Auto eigentlich problemlos. Eigentlich möchte ich mit meinem Auto noch 200.000 km zurücklegen.
Seit dem Tausch des Temperaturschalters ist die Check-Motor-Leuchte aus.
Seit einiger Zeit geht der Motor im kalten Zustand (automatisch: Benzin-Betrieb) aus, wenn ich die Kupplung getreten habe, ansonsten zieht er im kalten Zustand sehr schlecht.
Hat er erst einmal von kalt auf warm und damit auf Gasbetrieb umgeschaltet, so läuft er tendenziell ok. (Tendenziell, weil auf der letzten Fahrt die Geschwindigkeit von 160 km/h auf 127 km/h (trotz Vollgas) gesunken ist. Es könnte evtl. etwas mit dem Gegenwind (Sturm) zu tun haben, aber so ganz geheuer war mir das nicht. Ich hatte das Gefühl, als würde er nicht mehr richtig ziehen.)
Schalte ich im warmen Zustand auf Benzin um, so läuft er gut weiter und hat erwartungsgemäß etwas mehr Leistung als mit Flüssiggas.
Die Werkstatt hat Fehlzündungen am Zylinder 1 festgestellt, die Kompression im kalten Zustand ist auf Zylinder 1 und 3 zu gering (Scheibenkleister: ich weiß die Werte nicht).
Außerdem hat sie festgestellt, dass viel zu wenig von dem Additiv für Flüssiggasbetrieb (genau genommen: fast kein) hinzu dosiert wurde. Zündanlage und Kraftstoffanlage sind ok.
Die Werkstatt führt die Kaltaussetzer auf beschädigte Ventilsitze durch den Gasbetrieb zurück.
Klar, Du hast keine Glaskugel auf dem Tisch, aber Deine Erfahrung würde mich interessieren:
- Ist die Diagnose der Werkstatt glaubhaft?
- Was kann man machen?
- Um wie viele Kilometer würden neue, gehärtete Ventilsitze die Laufleistung des Motors vermutlich verlängern?
- Welche Werkstatt kannst Du mir empfehlen?
- Was kostet so eine Reparatur?
- Wie lange dauert eine solche Reparatur? (Hintergrund: Brauche ich eine Unterkunft?)
Vielen Dank für Deine Hilfe.
Gruß
Andreas
Beste Antwort im Thema
Schon beim lesen der Überschrift dachte ich an
abgerauchte Ventilsitze, da ja Toyotas nicht gasfest sind.😁
Somit ist die Vermutung der Werkstatt schon sehr naheliegend.😁
Wenn du Gasfeste Ventilsitze reinmachen läst kannst
du das Additiv Geraffel entsorgen, wie lang es hält kann keiner sagen
aber 200tkm + sollten locker drin sein.😎
47 Antworten
Hallo,
ich danke Euch sehr für Eure Gedanken, werde aus ihnen aber nicht ganz schlau.
Ich verstehe, dass ihr auch keinen konkreten Verdacht habt, was mit wahrscheinlich kaputt ist. Stimmt das?
Gruß
Andreas
Warscheinlich! Hm!
Vom Fehlerbild und von der Laufleistung ist es sehr eindeutig ein Ventileinbrand, feststellbar durch Kompressionsdruckmessung bei kaltem Motor oder noch besser durch Endoskopierung.
Sollte der fehler nur im Benzinbetrieb sein, so kann es auch ein defekter Benzininjektor sein, die kann man dann Zylinderselektiv tauschen und beachten, ob der Fehler mitwandert.
Das ist mal konkret! Danke!
Ich fahre nachher in eine Werkstatt und werde das mit dem Benzininjektor prüfen lassen. Sollte das nicht die Ursache sein ...
🙁 hole ich mir Angebote für die Sanierung der Ventile ein - dann aber gleich gasfest.
Hast Du einen Tipp, wer das besonders gut kann?
Neue Info:
Zur Werkstatt habe ich es aus Zeitgründen noch nicht geschafft, aber:
Ich war auf Benzinbetrieb auf der Autobahn unterwegs. Nach 8 km Autobahnfahrt habe ich an der Ausfahrt die Kupplung getreten und der Motor ging aus. Ein weiterer Test an der nächsten Kreuzung: wieder aus.
Dann habe ich auf Gas umgestellt und der Motor lief durch.
Dasselbe habe ich 6 Stunden später mit demselben Resultat noch einmal getestet.
Doch ein Fehler in der Benzin-Anlage? Nein. Dann würde er doch nicht auf der Autobahn beschleunigen können, oder?
Ratlos wünsche ich Euch einen schönen 3. Advent
Andreas
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Verstopfte Injektoren und Benzinfilter sind bei langjährigem Gasbetrieb völlig normal, da das Benzin ständig im Kreis gepumpt aber nicht verbraucht wird.
Somit lagern sich feinste Schmutzpartikel und wachsartige Stoffe unten an den Injektoren an - solange bis entweder gar kein Sprit mehr durchkommt, der Injektor "pinkelt" oder sogar undicht wird, da er vor lauter Dreck nicht mehr schliessen kann.
Das merkt man dann am schnellsten im Leerlauf, da in dem Bereich der Injektor am genauesten arbeiten muss, sehr kurze Öffnungszeit+Dreck ergibt Nachregeln durch Lambdasonde, die aber im Kaltstartbetrieb noch nicht arbeitet. Irgendwann kommt dann die Motorkontrollleuchte.
Wenn er im Kaltstart läuft und warm nicht mehr, kann das auch auf eine defekte Lambdasonde hindeuten - könnte man auch mal einfach ausstecken und testen...
Du kannst deinen Benzintank ziemlich weit runter leer fahren und einen Injektorreiniger z.B. von LiquiMoly ausm Baumarkt reinkippen um eine evtl. Reinigung hinzubekommen.
Danach empfehle ich dringendst den Benzinfilter zu wechseln - falls er noch einen hat...das wird ja auch schon gern weggespart...
Ich kompensiere das, indem ich im Sommer erhöhten Ethanolanteil von ca 50% fahre und 30ml 2-Takt-Öl mit dazukippe - was aber auch heisst: Ich fahre mindestens 2x im Jahr meinen Benzintank leer.
Hey, Cadillac!
Das klingt super. Das entspricht meinem Gefühl: Mein Auto ist nicht tot, sondern krank.
Weiß jemand, wie man den Benzinfilter bei Yaris Verso wechseln kann? Für andere Toyota finde ich etwas, bei meinem habe ich keine Ahnung, wo der Filter sitzt.
Ist das eine komplizierte Arbeit? Kann das eine frei Werkstatt? Oder gar ich selber? (bin Nichtraucher, Batterie würde ich vorher abklemmen)
ohne Gewähr:
nach kurzem googlen sitzt der Filter wohl direkt am Tankmodul...keine Ahnung was das an deinem Yaris für ne Arbeit ist - schön sicher nicht...
Vom Corolla hab ich das gefunden (leider nicht in deutsch)
https://www.youtube.com/watch?v=hVjtqOaOwQ0
Kann mir vorstellen, dass beim Yaris ein ähnliches System eingesetzt wird...
Vielleicht hast Du Schwitzwasser im Tank. Bekommt man durch reinkippen von paar doppelten Gläschen reinen Spiritus wieder weg.
Kommt oft vor, wenn Autos wenig bewegt werden. D.H. wenig getankt wird. Dürfte auf Gasautos entsprechend zutreffen. Nun sag nicht, Du hast auch E10 drin? Der Biosprit zerfällt irgendwann und hält nicht ewig, drum darf man diesen Sprit nicht lange lagern. Mal komplett leer fahren und neu tanken. Gegebenenfalls alte Brühe ablassen.
??? Erst empfiehlst du Ethanol reinzukippen und dann behauptest du E10 wäre schlecht...nu was denn?
Ich tanke E85 seit langem...mir ist noch keins kaputt gegangen....
Es ist ganz sicher das Ventilspiel...lass es bitte messen und du weißt bescheid. Kette ist es definitiv nicht. LMM hat der glaube ich gar nicht, sondern einen Saugrohdrucksensor. Also auf zum Ventilspiel messen!
DonC. Ich erklär´s. Bin kein Chemiker, mit meinen einfachen Worten: Spiritus (Alkohol) ist mischbar mit Wasser. Sonst würde ja 36% Klarer in der Flasche getrennt schwimmen, unten 2/3 Wasser, oben 1/3 Alkohol.
Benzin und Wasser mischen sich aber nicht. Wasser "rollt" als Schluck am Tankboden herrum wie Fettaugen auf der Oberfläche in einer köstlichen Suppe. Darum ein Schuss Spiritus. Dies bindet das Wasser und wird so aus dem Tank mit abgeführt und "tropfchenweise" mit "verbrannt", eher verdampft. Saugt die Benzinpumpe Wasser allein, würde es den Motor zum Aussetzen bringen, gar zum Absterben.
Man sagt, die chemische Zusammensetzung von E10 zerfällt in seine Einzelbestandteite, wenn die Brühe lange ungebraucht "rumsteht". Darum sollte man eher kein E10 in Kanistern lange lagern. Will man Sprit lagern, lieber Super oder Super Plus nehmen. Gasfahrer tanken im Regelfall mehr Gas als Sprit. Manche sind dann auch eher geizig mit Benzin nachtanken. Ein voller Benzintank reicht ein Jahr und länger, wenn man stets rechtzeitig Gas nachtankt. E85 Fahrer verballern ja den Sprit angro. Dieser steht ja nicht ewig im Tank gelagert herum wie bei vielen Gasern. Die Tankgewohnheiten kann man darum nicht miteinander vergleichen.
"Man sagt....." - hast du auch praktische Erfahrung?
Ich habe dir auch was geschrieben....nämlich ich fahre das schon viele Jahre und mir ist noch keines kaputt gegangen- obwohl mein Altbestand schon 4 Jahre im Kanister ist....
E10 zerfällt auch nicht im abgeschlossenen Kanister oder Tank. Das halte ich für ausgemachten Schmarrn.
Selbst wenn sich Bestandteile trennen sollten, einmal schütteln oder eben fahren und schon isses wieder gut.
Und doch mein E85 ist ewig im Tank, da ich LPG fahre.
Ich kenne bisher nur entweder - oder Fahrer.
Hallo,
ich wollte doch jetzt noch einmal - sorry für die Verspätung - den letzten Stand meiner Erkenntnisse hier notieren:
* Zylinderkopfdichtung ist undicht
* Reparatur zu teuer
* Auto wird in den Export verkauft
Ich bedauere es sehr, denn ein besseres Auto hatte ich bisher nie.
Hier nun ein paar Spekulationen zur Ursache:
* Ich bin eine Strecke von ca. 200 km Autobahn mit fast Vollgas gefahren.
* Das Temperatur-senkende Additiv war falsch eingestellt und dosierte nur ca. 10 % der erforderlichen Menge hinzu.
* Die Temperatur im Verbrennungsraum war zu hoch.
* Die Zylinderkopfdichtung wurde undicht.
Neue Hinweise, die ich erhalten habe:
* Motor im Autogasbetrieb nur bis max. 4.500 Umdrehungen drehen.
* Vollgasfahrten unter Autogas - auch kurzzeitige - sind absolut tabu.
* Ventile alle 40.000 km, besser alle 20.000 km checken lassen.
Danke für alle, die mit diskutiert und überlegt haben.
Jetzt fahre ich einen Mitsubishi Colt Z30; 1,3 l; 70 kW; Baujahr 2010 und überlege, ob ich Autogas nachrüsten soll. "Auf in die nächste Runde" habe ich aber keine Lust. Insofern fahre ich derzeit auf Benzin.
Beste Grüße
Andreas
Zitat:
@ToyotaYarisVerso2000 schrieb am 24. Juni 2015 um 12:08:36 Uhr:
Neue Hinweise, die ich erhalten habe:
* Motor im Autogasbetrieb nur bis max. 4.500 Umdrehungen drehen.
* Vollgasfahrten unter Autogas - auch kurzzeitige - sind absolut tabu.
* Bullshit
* Bullshit
Google mal nach Yaris und Zylinderkopfdichtung - oder gar Haarrisse im Motor. Das ist nicht gerade selten anzutreffen. Dichtungen geben irgendwann auf, passiert auch unter Benzin oft genug. Wenn Gas drin ist, dann hätte es dir "jeder" vorher sagen können.