Totalschaden Motor
Mein Kuga ist 7 Monate alt, jetzt habe ich einen Totalschaden am Motor ( Pleuellager abgerissen). Ford schiebt den Schaden auf nicht eingehaltenes Wartungsintervall. Das heisst ich soll den Motor selbst bezahlen (Ersatzteile für den Motor können von Ford nicht geliefert werden, es gibt keine).
Ford ist nicht einmal daran interessiert den defekten Motor zu analysieren, ob eventuell ein Materialfehler vorliegt, d.h. ich kann den alten Motor behalten.
Hat jemand ähnliche Probleme mit dem Motor gehabt.
Beste Antwort im Thema
Zitat:
Original geschrieben von pattack
Das Pleuellager ist abgerissen? Kann mir kaum vorstellen, dass dies auf das fehlende Service-Intervall zurückzuführen ist. Wird kaum ein kausaler Zusammenhang bestehen. Zudem fraglich ob dies beim 20'000km-Service überhaupt festgestellt oder kontrolliert worden wäre. Dennoch musst Du Dir das von Ford angeführte Argument wahrscheinlich gefallen lassen - die Garantiebestimmungen sind diesbezüglich eindeutig formuliert.
Pleuellagerschäden gehen zu 99,9% auf fehlendes, zu wenig, falsches, überaltertes, verschlissenes oder verdünntes Öl zurück. Und da ist eine derartig grobe Überziehung des Wechselintervalls eine ziemlich wahrscheinliche Ursache. Es geht also überhaupt nicht drum, ob man im Service einen Fehler hätte erkennen können (hätte man ganz sicher nicht), sondern daß man so einen Ausfall hätte vermeiden können, wenn denn mal das Öl gewechselt worden wäre.
50 Antworten
das sollte kein Vergleich sein, sondern nur ein Beispiel für andere Herrsteller. Das war kein Benziner sondren ein Diesel der A6
Zitat:
Original geschrieben von BluDiesel
Vergiss nicht dass ein V6 anders arbeitet als ein R4. Die Verbrennung und der Verschleiss verhält sich völlig anders. Vergleiche den 2.0 TDI mit dem 2.0 TDCi.. Nicht ein V6 Benzin und 2.0 TDCi. Das ist wie Pizza und Suppe zu vergleichen.Soviel ich weiss benutzt Audi & Co. ein vollsynthetisches Motorenöl, was auch die Wartungsintervalle verlängert. Hat aber auch seine Nachteile...
Zitat:
Original geschrieben von matdrs
das sollte kein Vergleich sein, sondern nur ein Beispiel für andere Herrsteller. Das war kein Benziner sondren ein Diesel der A6
Zitat:
Original geschrieben von matdrs
Zitat:
Original geschrieben von BluDiesel
Vergiss nicht dass ein V6 anders arbeitet als ein R4. Die Verbrennung und der Verschleiss verhält sich völlig anders. Vergleiche den 2.0 TDI mit dem 2.0 TDCi.. Nicht ein V6 Benzin und 2.0 TDCi. Das ist wie Pizza und Suppe zu vergleichen.Soviel ich weiss benutzt Audi & Co. ein vollsynthetisches Motorenöl, was auch die Wartungsintervalle verlängert. Hat aber auch seine Nachteile...
Dann war es der 3.0 TDI und nicht der 3.2 .. denn der 3.2 ist der Benziner
Zitat:
Original geschrieben von BluDiesel
Soviel ich weiss benutzt Audi & Co. ein vollsynthetisches Motorenöl, was auch die Wartungsintervalle verlängert. Hat aber auch seine Nachteile...
Das stimmt, andere Marken verwenden Long-Life Motoröl. Das hält dann 50'000km, ist aber auch doppelt so teuer (bringt daher also auch nicht wirklich einen Vorteil).
Zitat:
Original geschrieben von runtimeerror
Das stimmt, andere Marken verwenden Long-Life Motoröl. Das hält dann 50'000km, ist aber auch doppelt so teuer (bringt daher also auch nicht wirklich einen Vorteil).Zitat:
Original geschrieben von BluDiesel
Soviel ich weiss benutzt Audi & Co. ein vollsynthetisches Motorenöl, was auch die Wartungsintervalle verlängert. Hat aber auch seine Nachteile...
Nicht nur, der regelmässige Gang in die Werkstatt birgt auch allfällige Schäden hervor denn diese werden früh erkannt. Wer alle 50'000 km in die Werkstatt fährt profitiert auch nicht von einem regelmässigen Softwareupdate. Ausserdem ist es besser das Öl häufiger zu wechseln als es lange im Motor zu lassen, auch wenn die qualität gut ist. Ein Motorschaden ist teurer als 1-2 Service mehr!
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Zitat:
Und da ist eine derartig grobe Überziehung des Wechselintervalls eine ziemlich wahrscheinliche Ursache
Wenn 9 tkm Ölüberziehung einen Totalschaden begründen, würde das bedeuten dass sich jeder einzelne Motor beim tatsächlichen Service schon zu 50 Prozent vor seinem garantiertem Tod befindet.
Das möchte ich als realistische Ursache sehr bezweifeln.
Gut möglich das die wissentliche Ölverdünnung durch den DPF hier ganz knallharte Grenzen setzt.
Zitat:
Der Autohersteller darf sein Garantieversprechen davon abhängig machen, ob die von ihm vorgeschriebenen Inspektionsintervalle von einer autorisierten Werkstatt durchgeführt wurden (OLG Nürnberg, Az 8 U 3754/96). Dabei ist es egal, ob der am Fahrzeug entstandene Schaden durch die bei dieser Vertragswerkstatt versäumte Inspektion hätte verhindert werden können. Der Hersteller kann die Garantieleistung verweigern, wenn die im Garantieheft nach Zeit und Fahrleistung festgelegten Wartungsintervalle überschritten werden. Dabei muss er jedoch geringfügige Überschreitungen von einigen Tagen bzw. wenigen Kilometern nach den Grundsätzen von Treu und Glauben hinnehmen. Weil es hierfür keine festen Regeln gibt, sollte man etwa vor längeren Reisen die Inspektion vorziehen oder mit dem Händler schriftlich eine Karenzzeit vereinbaren.
Trotzdem könnte auch ein Konzern Namens Ford so viel Kulanz zeigen und bei einem so jungen Motor zumindest eine 50:50 Kostenteilung anbieten.
Wenn eine Kiste mit 150tkm einen solchen Ausfall zeigt wäre das noch verständlicher.
Und die Moral von der Geschicht, einen Ford kauft man besser nicht?
Zitat:
Und die Moral von der Geschicht, einen Ford kauft man besser nicht?
Nein, man hält sich besser an die Wechselintervalle und die Garantiebedingungen und lässt gerade die erste Ölfüllung mit dem ganzen Erstabrieb nach der Einlaufphase nicht so lange im Motor.
Gruss,
Nipo
Zitat:
lässt gerade die erste Ölfüllung mit dem ganzen Erstabrieb nach der Einlaufphase nicht so lange im Motor.
Oh, dann handelt es sich wohl um einen der extrem seltenen Diesel bei Ford, die nicht vorher schon 2 oder 3 Ölwechsel wollten?
Davon ab, Du glaubst das sich im Motor noch bedeutend Späne bilden die ein abgerissenes Pleuel verursachen?
Geräusche eines gelittenen Lagers würde ich ja noch verstehen, aber keine ölbedingt mechanische Zerstörung dieser Art.
Andere Hersteller begutachten zumindest den Schaden und schauen dann ob zwischen vergessenem Service und Schaden eine Verbindung besteht. Wie Ford bereits im Vorfeld abzuwinken stellt sich kein einziger der hier aufgeführten Hersteller an.
QUELLE AVD:
Zitat:
Die „Schmerzgrenzen" der Hersteller - der AvD fragte nach:
In vielen Punkten herrschte Übereinstimmung: Eine genaue Kilometer- oder Zeitangabe wollten die meisten nicht geben. Bei vielen liegt die Entscheidung bei den entsprechenden Händlern. Und einhellig beschieden alle Hersteller: Jeder Fall wird individuell geprüft. Jeder betonte jedoch, daß die Gewährleistungsabwicklung einer Reparatur, die nachweislich auf Nichteinhaltung eines Inspektionstermins zurückzuführen ist, zumindest recht fraglich sei.
SEAT
Händlerermessen (Die Überschreitung eines kompletten Wartungsintervalls - bei Seat ein Jahr - bezeichnet man dort als "überschrittene Schmerzgrenze".)
RENAULT
Händlerermessen. Bei knappen Überziehungszeiten läßt man Kulanz walten. Im Garantie-Fall muss der Kunde mit einer genauen Prüfung rechnen, inwieweit sich das verspätete Aufsuchen der Vertragswerkstatt auf das Schadensausmaß ausgewirkt hat.
MAZDA
Standardmäßig wird hier eine Überziehung von 3000 Kilometer bzw. bis drei Monate toleriert. Bei Entscheidungen werden ursächliche Zusammenhänge zwischen Schaden und verspäteter Wartung geprüft.
MERCEDES-BENZ
verweist darauf, daß alle derzeit angebotenen Mercedes-Benz-Pkw mit einem "Aktiven Service System - ASSYST" ausgestattet sind. Hiermit wird je nach Fahrweise aus Motordrehzahl, Last, Motortemperatur, Kilometerleistung und Zeit das fahrzeugspezifische Serviceintervall ermittelt. Ca. einen Monat vor dem fälligen Servicetermin leuchtet bei Einschalten der Zündung oder im Fahrbetrieb ein Signal auf. Der Kunde weiß: ein Servicedienst ist erforderlich und hat genügend Zeit, einen Werkstattermin zu vereinbaren. Ist der Servicetermin überschritten worden, blinkt mit dem Einschalten der Zündung die Anzeige - ein Minuszeichen wird vorangestellt und ein Warnton ertönt. Um seine bestehenden Gewährleistungsansprüche zu behalten, wird der Kunde im Serviceheft darauf hingewiesen, den Service-Dienst entsprechend der ASSYST-Vorgabe durchführen zu lassen. Ansonsten kann über einen solchen Anspruch erst nach einer herstellerseitigen Untersuchung entschieden werden.
CHRYSLER
verweist darauf, seine Kunden über die Einhaltung der Serviceintervalle im Kundendienst-Scheckheft und in der Bedienungsanleitung informiert zu haben. Bei Nichteinhaltung gilt: Ansprüche innerhalb der Garantiezeit können erst nach herstellerseitigen Begutachtung gewährt werden.
SUBARU
Generelle Aussage: Die Überschreitung der vorgeschriebenen Kilometerlaufleistung oder zeitlichen Grenze führt zum Erlöschen der jeweiligen Garantien. Individuelle Entscheidungen sind möglich, jedoch abhängig vom technischen Sachverhalt.
CITROEN
Innerhalb der Gewährleistung kommt es zu einer negativen Entscheidung, wenn ein Fehler oder Schaden ursächlich darauf zurückzuführen ist, daß eine Inspektion versäumt wurde. Bei einer Kulanzentscheidung oder im Rahmen der Zusatzgarantien gilt eine Kulanzgrenze von plus/minus 10 Prozent. Es hängt jedoch immer davon ab, ob der mögliche Schaden durch fristgerechte Wartung vermieden worden wäre.
HONDA
Hier wird der Garantieanspruch individuelle auf Basis Werkstoff/Werkarbeitsfehler in Bezug auf unmittelbarem Zusammenhang mit einer Überschreitung der Inspektions- und Wartungsintervalle geprüft.
SAAB
empfiehlt den Kunden die möglichst genaue Einhaltung der Wartungsintervalle. Bei Garantiefällen wird individuell geprüft und entschieden.
AUDI
bittet seine Kunden die jeweiligen von der Serviceanzeige des Fahrzeugs signalisierten Terminierungen, einzuhalten. Sie stellen eine wichtige Entscheidungsgrundlage für Kunden- und Einzelfall-orientierte Problemlösungen dar.
DAIHATSU
Eine Überschreitung der Serviceintervalle wird im Regelfall nicht toleriert und gefährdet unabhängig vom Kausalzusammenhang des eingetretenen Schadens den Garantieanspruch. Grenzfälle beurteilt man individuell und kundenfreundlich.
MG ROVER
Hier gibt es keine generelle Verfahrensanweisung. Das Haus entscheidet individuell und kundenfreundlich.
Jetzt mal im Ernst - es wird doch keiner hier ernsthaft behaupten, dass der Motorschaden von den 9000 km mehr kommt. Sorry aber das ist ja ein Witz, moderne Öle halten viel länger als die Autohersteller vorgeben - da gehts um die Kohle beim Service…
Nach meiner Erfahrung (nicht nur bei Ford) ist nach dem Werkstattbesuch meist mehr kaputt als vorher - nach Ablauf der Garantie (hab jedes Mal Schweiß auf der Stirn wenn ich den Wagen abgebe) sieht bei mir kein Auto mehr eine Werkstatt, es sei denn es lässt sich absolut nicht vermeiden.
Es wird doch keiner glauben, dass sich dieser Schaden beim Werkstattbesuch bei 20.000 km vermeiden hätte lassen nur weil die da eine neue Blörre reinschütten, den Wasserstand des Spritzwassers prüfen und der Azubi zwei mal um die Karre läuft...
Bitte schmeist doch nicht immer Garantie, Gewährleistung und Kulanz durcheinander.
Die Garantie ist eine freiwillige Leistung des Herstellers und durch den überzogenen Intervall futsch, das ist eindeutig.
Die (gesetzliche) Gewährleistung bleibt aber weiterhin bestehen. In den ersten 6 Monaten nach Kauf müßte Ford beweisen, das der Mangel (z.B. Materialfehler nicht schon beim Kauf vorgelegen hat und durch den überzogenen Intervall verursacht wurde). In der Zeit nach dem 6. Monat bis zum 24. Monat nach Kauf muß der Kunde beweisen, das der Mangel schon beim Kauf vorgelegen hat und nicht durch den überzogenen Intervall verursacht wurde.
Zitat:
das der Mangel schon beim Kauf vorgelegen hat und nicht durch den überzogenen Intervall verursacht wurde
.
Würde bedeuten den Motor kostenpflichtig ausbauen und zerlegen zu lassen.
Dann Besichtigung durch einen Sachverständigen und zur Beweissicherung eine Untersuchung mit schriftlichem Prüfbericht in einem Labor für Materialprüfungen.
Danach Ansprüche an Ford und ggf. Klageweg, oder alles umsonst.
Kostet sehr viel Zeit und sicher nicht weniger Geld als gleich einen neuen Motor zu kaufen. Ist aber gar nicht nötig, da ja nur die beschädigten Teile erneuert werden müssten. Diese wiederum sind aber merkwürdiger Weise nicht lieferbar.
Möchte man da vielleicht die Kosten für den Kunden so hoch wie nur möglich halten?
Das stinkt doch zum Himmel -> ab zum Anwalt und fertig aus.
Diese Ignorationstaktik kenne ich selbst nur zu gut. Feel the difference😁
es geht hier nicht ums teuer, wenn du 5000km im Monat fährst ist dir das recht, da hast nur service im kopf wen du alle 20000 km dran denken musst
Zitat:
Original geschrieben von runtimeerror
Das stimmt, andere Marken verwenden Long-Life Motoröl. Das hält dann 50'000km, ist aber auch doppelt so teuer (bringt daher also auch nicht wirklich einen Vorteil).Zitat:
Original geschrieben von BluDiesel
Soviel ich weiss benutzt Audi & Co. ein vollsynthetisches Motorenöl, was auch die Wartungsintervalle verlängert. Hat aber auch seine Nachteile...
ich bin jahre lang audi vw, bmw, opel gefahren, alle sagen ölwechsle nach intervallanzeige, deshalb hab ich da bei kuga da eigentlich auch vorausgesetzt, nicht einmal die werkstat konnte auf anhieb sagen wie das beim kuga ist
Zitat:
Original geschrieben von matdrs
es geht hier nicht ums teuer, wenn du 5000km im Monat fährst ist dir das recht, da hast nur service im kopf wen du alle 20000 km dran denken musst
Zitat:
Original geschrieben von matdrs
Zitat:
Original geschrieben von runtimeerror
Das stimmt, andere Marken verwenden Long-Life Motoröl. Das hält dann 50'000km, ist aber auch doppelt so teuer (bringt daher also auch nicht wirklich einen Vorteil).
@ TE:
Erklär doch mal was genau passiert ist:
- Pleuellagerschaden oben / unten?
- Pleuel abgerissen?
- Pleuelauge oben gebrochen?
- Pleuelauge unten Verschraubung gerissen?
oder was?
Sind weitere Motorteile beschädigt? Kolben? Kurbelwelle? Kopf?
Wie schnell bist Du gefahren als es gekracht hat? Drehzahl?
Sofern die Intervallanzeige noch keinen Service angezeigt hat, wäre auch das ein Ansatzpunkt. Dann wäre die Anzege fehlerhaft und würde einen in die Irre treiben. Wenn ein Intervall maximal 20.000km lang sein darf, sollte die Anzeige eigentlich darauf programiert sein, bei 20.000km den notwendigen Service anzuzeigen, auch wenn er vom Ölzustand her noch nicht notwendig wäre.
Zitat:
Original geschrieben von Mondeo MK4
Geräusche eines gelittenen Lagers würde ich ja noch verstehen, aber keine ölbedingt mechanische Zerstörung dieser Art.
Glaub mir, ich hab schon genügend Pleuellagerschäden gesehen, auch schon bewußt auf Prüfständen provoziert. Die Ursache liegt nahezu immer an unzureichender Schmierung. Materialschäden kannst Du so gut wie ausschließen, da bei einem funktionierenden Gleitlager die metallischen Bauteile nicht in Berührung stehen. Dies aber nur, wenn die Schmierung funktioniert, womit wir wieder beim Öl wären. Denkbar wäre ein falsch eingestelltes (zu enges) Lagerspiel - dies wäre aber schon sehr viel früher aufgefallen, spätestens in den ersten 1000km.
Nein, die Schmierung eines Gleitlagers nimmt nicht linear ab, es ist also völlig irrational, zu behaupten, ein Motor wäre beim 20Tkm Interval schon 50% vor'm Exidus. Ein Gleitlager verschleißt eigentlich kaum, vorausgesetzt, es wird korrekt geschmiert. Das Öl versorgt das Lager immer ausreichend, solange es genügend Viskosität hat, aber je nach Belastung durch Abgas, Kraftstoff, Kondenswasser, etc. können Öle kippen, daher müssen sie eben ab und zu gewechselt werden - und das rechtzeitig.
Reicht die Schmierfähigkeit nicht mehr aus, geht das Lager unter bestimmten Betriebsbedingungen in Mischreibung über, dann geht ein Schaden sehr sehr schnell. Vergiß es einfach, daß sich sowas langfristig durch Geräusche ankündigt (dies gibt es gelegentlich bei Hauptlagern oder Nockenwellen, wenn diese ausschlagen, z.b. durch eine Unwucht - bei Pleuellagern gibt es solche Langzeitschäden eher selten). In einem Motor - und zwar in JEDEM - ist das Pleuellager immer die erste Schwachstelle, wenn die Schmierung mangelhaft funktioniert. Meist entstehen Pleuellagerfresser bei höheren Drehzahlen durch Überhitzung, die Schmierfähigkeit des Öls ist temperaturbedingt, wenn es ohnehin schon vorbelastet ist, kann es bei hohen Lagertemperaturen versagen, ggfs bildet es Dampfblasen. Der Lagerschaden folgt dann innerhalb weniger Minuten indem sich die Kurbelwelle im unteren Pleuelauge festfrißt, in der Regel reißt das Pleuel dann ab. Und ja - sowas kann man ganz sicher vermeiden, wenn man das Öl rechtzeitig wechselt - und wenn der Hersteller einen Wechselintervall vorschreibt, hat das ganz sicher einen Grund. Ja, der Zustand des Öles ist auch von den Einsatzbedingungen abhängig, es gibt Bedingungen, in denen ist das Öl schon vor 20Tkm fertig, dann hat man bei einem Ausfall einen Garantieanspruch. Es gibt ebenso Bedingungen, in unter denen das Öl länger hält - dann wäre ein 20Tkm Wechsel evtl. noch nicht nötig. Der Peugeot-Motor verfügt nicht über einen Ölqualitätssensor, daher gilt für alle der gleiche Wechselintervall. Es ist sicher möglich, daß unter Umständen so ein Öl mal 29.000 km hält, da es aber eben keinen Sensor für's Öl gibt, kann man das im Einzelfall überhaupt nicht abschätzen, und da es sich nicht um ein vollsynthetisches Öl handelt, ist die Wahrscheinlichkeit auch eher gering. Völlig abwegig ist es aber, von vornherein zu glauben, daß ein Schaden bei 29.000km ganz sicher nicht am Öl gelegen haben kann - es ist mit großem Abstand die wahrscheinlichste Ursache.
Eine andere Ursache könnte es sein, wenn der Ölfilter zu ist. Dann öffnet in der Regel ein Überdruckventil, das das Öl am Filter vorbei ungefiltert in den Motor schickt, um den Öldruck aufrecht zu erhalten. Wenn dann Verschmutzungen in die Lager kommen, kann das auch so einen Ausfall verursachen, dies dann nicht mehr temperatur- oder drehzahlabhängig. Aber auch dies wäre vermeidbar gewesen, wenn der Ölfilter rechtzeitig gewechselt worden wäre - womit wir wieder bei der Überziehung des Service-Intervalls wären.
Eine dritte Ursache kann ein hoher Kühlmittelanteil im Öl sein, z.B. durch eine defekte Kopfdichtung, so daß der Lagerschaden nur eine Folgeerscheinung ist. Dies hätte man aber vorher gemerkt, und wäre auch jetzt dem Öl anzusehen, scheidet also eher aus.
Von daher ist die Überziehung des Wartungsintervalls mit Abstand die wahrscheinlichste Ursache, und meines Erachtens wäre dieser Ausfall vermeidbar gewesen.