Tod am Stauende
Man soll ja – wenn man sieht, daß vorne alles bremst und steht – langsam an das Stauende heranfahren, die Warnblinkanlage einschalten und den rückwärtigen Verkehr im Auge behalten
Das größte Problem sind wohl schlafende LKW-Fahrer, siehe Foto.
Habt Ihr anwendbare Tricks, um nicht von einem LKW zermatscht zu werden?
Ich würde notfalls über die Standspur oder ins Grüne flüchten ...
148 Antworten
Ich halte am Stauende auch immer 5-10 Meter Abstand zum Vorderman. Ich habe, wenn ich letzter im Stau bin, immer den 1.Gang drin und halte den Rückspiegel im Auge und suche mir schon vorher ne Lücke, in die ich flüchten kann. Da ich mich im Stau meistens auf der ganz rechten Spur befinde (da gehts normalerweise deutlich schneller vorran), bleibt mir fast immer die Standspur (falls vorhanden) als Ausweichmöglichkeit.
Vom Aussteigen auf der Autobahn halte ich nichts. Die Fahrgastzelle des Autos bietet dir deutlich mehr Schutz, als dein T-Shirt. Selbst wenn du nicht direkt vom Fahrzeug getroffen wirst, kann es immernoch sein, dass du von rumfliegenden Wrackteilen erwischt wirst.
Der Unfall am Kreuz Köln-Ost, auf der A4, mit dem einen Toten (der sicherlich auch Auslöser für diesen Thread war), ereignete sich direkt vor meiner Haustür (ca. 2km Luftlinie) und ich fahre die Strecke gerade jetzt in den Ferien häufiger zur Arbeit, weil dann normalerweise nicht soviel Verkehr ist...
Wenn ich bei jedem Laster 300m vorher aussteige kann ich ja bei jedem Stauende aussteigen. Wenn er etwas kräftiger bremst braucht der LKW keine 100m zum Stillstand.
Problematisch vor allem deshalb da es meist doch nicht am Ende sofort bis zum kompletten Stillstand kommt. Und dann immer aus dem Auto springen? Nee, lieber nicht, dann schlängelt sich grad ein Motorradfahrer durch oder ein PKW-Fahrer von links.....
Gruß Meik
Also ich muss sagen, Aussteigen auf der Autobahn hinter einem Stau würde ich auch nicht. Der Aussteige-Vorgang dauert schlicht und einfach zu lang, um damit eine Sicherheit für sich herstellen zu können. Lieber auf der rechten Spur mit der Option Standspur bleiben. Oder bei nicht vorhandener Standspur 30-50m Abstand zum Vordermann, dann kann das auch noch glimpflich ausgehen. Aber Aussteigen?? Niemals!
Gruß Tecci
Nochmals der Hinweis auf die Abfolge meiner Schilderung.
Vom Laster im PKW zerquetscht werden?
Deutlich:
Letzte Option.
Mit genug Abstand kann man z.B. am vorher stehenden Laster auf dem Seitenstreifen vorbeifahren ....
Anders sieht es aus, wenn ein Laster querliegt und Du gerade noch bremsen kannst und hinten kommt der nächste Laster angedonnert.
Ich warte da sicher nicht in meinem PKW!
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Ähm, wir reden hier von einem Stauende und nicht von einem Unfall, der unmittelbar von einem passiert. Und auch da hättest du gar keine Zeit, deine geschilderte Vorgehensweise auch nur annähernd durchzuziehen....
Zitat:
Original geschrieben von Tecci6N
Ähm, wir reden hier von einem Stauende und nicht von einem Unfall, der unmittelbar von einem passiert. Und auch da hättest du gar keine Zeit, deine geschilderte Vorgehensweise auch nur annähernd durchzuziehen....
Vielleicht solltest du mal meinem Link auf der 1. Seite folgen, dort berichtet ein Forumsteilnehmer von seinem REALEN Erlebnis.
Zitat:
Original geschrieben von pv125
Vielleicht solltest du mal meinem Link auf der 1. Seite folgen, dort berichtet ein Forumsteilnehmer von seinem REALEN Erlebnis.
Und auch dort steht ganz klar geschrieben (wie auch im Topic), dass es an einem Stauende war. Nicht mehr und nicht weniger. Wenn eine Situation eintritt, wie madcruiser sie in seinem letzten Post beschrieben hat, nämlich dass direkt vor einem ein Unfall passiert, hat man mit Sicherheit im ersten Moment kein Auge für den rückwärtigen Verkehr. Am Stauende mag das mit dem Aussteigen unter glücklichen Umständen noch funktionieren, aber nicht bei nem Unfall direkt vor einem.
Wo ist der Unterschied zwischen einem plötzlich hinter einer Kurve oder Kuppe auftretendem Stauende und einem plötzlich auftretenden Unfall? In beiden Grenzsituationen ist es ratsam auch den rückwärtigen Verkehr im Blick zu haben, was für mich für meine gesamte Autobahnfahrt gilt!
Ich kann dir zu jederzeit sagen wo sich in meinem Umfeld Fahrzeuge befinden ohne dafür extra in die Spiegel zu schauen.
Vor 2 Jahren bin ich unmittelbar nach dem Unfall an ein "Stauende" gekommen. Ein Kleinlaster war umgestürzt und blockierte 2 der 3 Fahrspuren.
Panisch umherlaufende Menschen, mangelnde Ersthilfefähigkeit etc. habe ich dabei alles live erlebt.
Ich bin erst hinter die Unfallstelle gefahren (nur lebende Helfer sind gute Helfer), habe geholfen und mich wieder vom Acker gemacht.
Für mich erstaunlich war, das über 30 Leute planlos umherirrten und sich und andere in Gefahr brachten.
Das beste waren gemütlich im Auto sitzende Arbeiter der Autobahnmeisterei. Die mussten erstmal zur Abgabe eines Notrufes aufgefordert werden.
Nach dem wir die Person unter dem Kleinlaster geborgen hatten (10 Mann stellen den Ruck-Zuck mit 1-2-3 wieder auf die Räder), und ein zufällig vorbeikommender Rettungssani die erste Hilfe übernahm, habe ich den Verkehrsfluss organisiert.
Einziger Job:
Arztfrage stellen und weiterwinken.
Die Gaffer waren zum Ko...n, und haben in Folge auch auf der Gegenseite einen Stau produziert.
Tecci, Du kannst noch so viele Wenns und Abers bringen, entscheidend bei der Bewältigung kritischer Situationen ist ein vorher eingeübtes Raster zu haben.
Besser als kopflos umher zu rennen oder panisch sitzen zu bleiben.
Und auf einer leeren Autobahn kannst Du tatsächlich als erster zu einem Unfall kommen, den Du nicht live gesehen hast. Dann liegt eben der Laster quer und hinten kommt keiner. Dann gilt es entweder hinter den Laster zukommen, oder aber schnellst möglich alle in Sicherheit zu bringen.
Und das sind möglichst viele Meter hinter der Leitplanke.
Zitat:
Original geschrieben von pv125
Wo ist der Unterschied zwischen einem plötzlich hinter einer Kurve oder Kuppe auftretendem Stauende und einem plötzlich auftretenden Unfall?
Ich sehe da schon einen Unterschied. Die Schnelligkeit, mit der eine Notbremsung eingeleitet wird, hängt von der Schrecksekunde ab, und deren Länge wird durch die Erfahrung in der jeweiligen Situation bestimmt.
Auf eine durch bremsende Vorderleute (Bremslichter !) erforderliche Bremsung ist jeder Autofahrer mehr oder weniger eingestellt. Aber wer hat schon mal erlebt, dass direkt vor ihm mehrere ineinanderfahren? Das dürften die wenigsten sein.
Im Übrigen gebe ich dir recht, auf der Autobahn sehe auch ich sehr oft in die Rückspiegel.
Durch das Lesen dieses Threads ist mir mein Verhalten am Stauende erst bewusst geworden. Nach Einschalten des Warnblinkers sehe ich immer mit einem Auge in den Innenspiegel, bis der Hintermann seinen auch an hat (oder die Geschwindigkeit ein "ungefährliches" Maß erreicht hat).
Zitat:
Original geschrieben von Düsentrieb77
Aber wer hat schon mal erlebt, dass direkt vor ihm mehrere ineinanderfahren? Das dürften die wenigsten sein.
Direkt vor mir (ich war 5m hinter ihm, eine Spur weiter links) ist schon mal ein Auto mit offensichtlich einseitig beladenem Anhänger, bei ca. 130km/h ins Schleudern geraten. Da war nichts mehr mit bremsen, da konnte ich nur noch Vollas geben, soweit wie möglich nach links rüber ziehen, Augen zu und durch. Das war verdammt knapp, der schleudernde Anhänger hätte mich um ein Haar erwischt. Als ich realisiert hatte, was da gerade passiert ist, war ich schon ein paar hundert Meter weiter und hab in dem Moment garnicht daran gedacht, die Polizei zu rufen oder anzuhalten. Das wäre im Nachhinein mit Sicherheit besser gewesen, weil ich wohl das letzte Fahrzeug war, das an dem schleudernden Auto vorbeigekommen war und hinter mir niemand mehr auf der anfangs noch stark befahrenen Autobahn zu sehen war.
Zitat:
Original geschrieben von madcruiser
Tecci, Du kannst noch so viele Wenns und Abers bringen, entscheidend bei der Bewältigung kritischer Situationen ist ein vorher eingeübtes Raster zu haben.
Besser als kopflos umher zu rennen oder panisch sitzen zu bleiben.
Da brauchste dir bei mir keine Gedanken machen 😉 Aber deswegen würde ich trotzdem nicht hinterm Stau aussteigen, sondern lieber auf die Seite fahren. Aber egal, soll jeder so machen wie er will.....
Aussteigen würde ich möglichst nicht.
In gewisser Hinsicht gebe ich Madcruiser Recht: Schemata, zB. was tu ich wenn ein Laster plötzlich ausschert, sind ein Anhaltspunkt. Sonst muß man aber flexibel reagieren.
Nochmal zum Aussteigen:
Findet ihr es denn nicht wesentlich sinvoller, einfach ein bischen Platz zum Vordermann zu lassen und nach einer geeigneten "Fluchtmöglichkeit" (Seitenstreifen, Lücke für Rettungsfahrzeuge) ausschau zu halten?
Wenn ich mit meinen 65PS im Ersten Vollgas gebe, bin ich im Nullkommanix auf 50km/h und mindestens 100m weit weg vom Stauende (vorrausgesetzt, der Standstreifen ist frei).
Wenn ich aussteigen würde (Gurt lösen, Aussteigen, Laufen, Verstecken) und das alles noch in Panik, dann würde ich mich doch viel länger im Gefahrenbereich aufhalten, oder seht ihr das etwa anders?
Ausderdem Frage ich mich wohin du flüchten willst. Einigermaßen sicher ist es nur hinter der Leitplanke; also hast du zwei Möglichkeiten: hinter die rechte Leitplanke, also einmal ums Auto rumlaufen oder hinter die Linke auf die Gegenfahrbahn - besonders wohl würd ich mich dabei nicht fühlen...
Und was macht ihr mit Beifahrern oder Kindern im Auto?
Zitat:
Heranfahren bzw. Heranbremsen an das Stauende:
Möglichst 50 bis 100 m Abstand zum vorherstehenden Fahrzeug halten und Gurt lösen.
Grund: Man wird früher gesehen und kann dem Hintermann durch Auffahren zusätzlichen Bremsweg einräumen.
Jeweils an das äußeren Fahrbahnrand fahren.
Gasse für den Hintermann bilden.Sind 5 bis 10 Fahrzeuge hinter mir, schließe ich langsam die Lücke und der starre Rückspiegelblick endet.
hier endet in 99,99 % aller Fälle der Vorgang.
Zitat:
Die letzte Option:
Rechtzeitiges Verlassen des Fahrzeuges und Verschanzen hinter der Leitplanke (Verlassen der BAB nach Rechts).
Mussten meine Mitfahrer und ich Gott sei Dank noch nicht wahrnehmen.
Ihr könnt selbstverständlich weiter diskutieren, aber nach meiner Auffassung gibt es auch ganz vereinzelt Situationen bei denen Aussteigen angesagt ist.