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TMC-Empfang - Navi via PDA

VW Touran 1 (1T)
Themenstarteram 7. September 2004 um 8:11

Hi Community,

ich hatte seinerzeit über die Probleme mit dem Empfang des TMC-Signals in meinen Truthahn berichtet und euch um Hilfe gebeten.

Die Ausgangssituation war: PDA IPAQ H 5550 + Navigon MN|4 + GNS 9830 + Brodit aktiv mit Lautsprecher.

Hier jetzt die abschließenden Ergebnisse:

1. Der Empfang via Wurfantenne bringt kein ausreichenden TMC-Empfang.

2. Keine der von GNS angebotenen - teuer zuzukaufenden Teile - bringt eine verwertbare Lösung, die über die FAKRA-Stecker am RCD300 eingeschleift werden könnte.

3. Der Y-Adapter ist zwar theoretisch ein vorstellbarer Ansatz, lässt sich aber - siehe 2. - nicht (mangels verfügbarer FAKRA-Adapter) anschließen ... Fazit rausgeschmissenes Geld. Weder Bosch, Blaupunkt noch VW bieten derzeit einen passenden Adapter an.

4. GNS denkt zur Zeit über eine direkt implementierbare Lösung nach.

5. Wer die GNS 9830 bestellt um den Free-TMC-Empfang nutzen zu können, sollte ausschließlich die Version bestellen, die gleich bei Auftragserteilung statt der Wurfantennte mit einem fest installierten Normstecker an einem abgeschirmten Antennenkabel ausgeliefert wird.

Das nachträgliche Umrüsten kostet Zeit und zusätzliches Geld.

6. Der Free-TMC-Empfang ist bekannter Maßen in Norddeutschland schlecht und sendetechnisch lückenhaft. In Ost-, West- und Süddeutschland ist der Empfang deutlich besser und stabiler. Das bedeutet für Nutzer in Norddeutschland, dass die folgende Lösung zwar eine deutliche Besserung bringt, aber keinesfalls für einen ununterbrochenen Empfang garantiert.

Das ist aber nach meiner Erfahrung auch nicht zwingend erforderlich, weil es reicht, wenn ca. alle 5 bis 10 Minuten eine vollständige Signalauswertung möglich ist.

Im übrigen unterliegt der TMC-Empfang allen Problemen des normalen UKW-Empfangs (Wetter, Funkschatten, Reflexionen usw.), so dass es auch bei besten technischen Vorausetzungen auch aus anderen Gründen zu vorübergehenden Empfangsstörungen kommen kann.

Auf eine praktikable Lösung bin ich durch Zufall und etwas Glück gestoßen, wobei das Prinzip in jeder auf Radio-Einbauten spezialisierten Werkstatt in kurzer Zeit realisiert werden kann.

Für Interessenten in Hamburg und näherer Umgebung möchte ich aber - wegen der sehr guten Beratung und der professionellen Umsetzung gern auf die Firma

Radio-Spitzeck - Inhaber Herr Hamer - Walddörferstraße 157 (Stadtteilgrenze Wandsbek und Hinschenfelde) verweisen.

Die Lösung:

GNS-9830 mit Antennenadapter + passive Flexi-Antenne von Bosch + abeschirmtes Antennenverlängerungskabel + Dauerstromanschluss über die rückseitigen Kabel des Zigarettenanzünders.

Die GPS-Antenne wird im mittleren oberen Deckelfach versenkt, die Kabel werden über einen Ausschnitt im Fachboden verdeckt herausgeführt.

Das PDA-spezifische Strom- und Datenkabel wird rückseitig vom Zigarettenanzünder unter das Ablagefach mit der Gummimatte unter dem Aschenbecher verlegt.

Der Stecker für die Stromversorgung vom Adapterkabel wird mit den Leitungen vom Zigarettenanzünder fest verlötet (dadurch ganz sicher keine Wackelkontakte.

Die Plusleitung wird getrennt und über einen Schalter geführt, der in der Schalterblende nebem dem ESP-Schalter eingeklinkt wird; dadurch kann die Leitung jederzeit stromlos gemacht werden, wenn längere Standzeiten anstehen oder ein "elektrischer Reset" nötig ist. Zur Absicherung der Leitungen dient die Sicherung, die im Stecker weiterhin erhalten bleibt.

Ebenfalls verdeckt wird das Antennenverlängerungskabel hinter den Armaturenverkleidungen und unterhalb der Handschuhfachverkleidung bis zur Verkleidung der rechten vorderen A-Säule geführt; dort wird auch die pasive Flexi-Antenne (ca. 45 cm) am Holm versteckt.

Die PDA-Halterung wird mittels eines speziell angepassten Easymounts an der oberen linken Schraube der Radiobefestigung verankert. Die gemeinsame Blende von Radio und Klimaanlage wird in der Breite des Mounts um ca. 2 mm ausgefräst (Dremel oder Feile). Eine neue Abeckung in Reserve für den späteren Weiterverkauf kostet 15,- EUR.

Das einzige sichtbare Kabel bei dieser Lösung ist ca. 12 cm lang und führt vom Fuß der Brodithalterung (Lade- und Datenkabel) direkt hinter die Radioabdeckung.

Das war's! Zeitaufwand für den Umbau nicht viel mehr als eine Stunde, wenn der Fachmann Ahnung hat, wie die Verkleidungen abzubauen sind.

Kosten ca. 70,- EUR für die Antenne und die Arbeit des Technikers. Der Easymount ist mit Preisen zwischen 15 und 25,- EUR unverhältnismäßig teuer für ein Stück gestanztes Blech.

Aber die Preise für PDA-Ersatzstifte stehen auch in keinem Verhältnis zum Materialwert des Plastiks - dass ist der Tribut an eine Technologie, wo der Zubehörmarkt wie blöde an den Assessoirs verdient - siehe Brando-Display-Schutzfolie.

Den Mount habe ich mit einem schwarzen Lederbeutel aus dem Pfeifenfachhandel verkleidet und dann sieht die ganze Konstruktion richtig edel aus.

Eigentlich wollte ich euch ein paar Fotos einstellen, aber weil man außer der Halterung nichts mehr sieht, habe ich letztlich darauf verzichtet.

Selbst meine Frau ist von dem Einbau restlos überzeugt, nachdem sie nicht andauernd auf einige Meter Kabel und Wackelkontakte im Stecker achten muss.

Wenn ihr noch Fragen zu diesem Einbau habt, dann meldet euch gern.

Euch allen, die ihr mir viele gute Tipps und Hilfestellungen geschrieben habt, nochmals herzlichen Dank für das Brainstorming.

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5 Antworten

Hallo medicus,

das hört sich ja ziemlich interessant an. Habe dazu anoch folgende Fragen:

TMC ist doch ein Verkehrsfunk der seit einiger Zeit von diversen Radiostationen ausgestrahlt wird. Wenn ich dich richtig verstanden habe, ist zum Empfang ein spezieller Receiver notwendig?

Du schreibst Du navigierst mit einem PDA. Kann dein PDA, bzw. deine Navi-Software das TMC-Signal auswerten und eine Umleitung daraus berechnen, oder werden die TMC-Nachrichten nur abgehört ohne weitere Verarbeitung?

LG

Norbert

am 7. September 2004 um 10:49

Hallo Norbert,

medicus benutzt die Software Navigon MobileNavigator 4 diese Software liest die Verkehrsmeldungen mit der entsprechenden TMC - GPS-Maus aus und bietet damit eine dynamische Navigation wie in einigen Festeinbauten.

Das Funktioniert i.d.R. ziemlich gut.

Mehr Infos bekommst Du unter www.pocketnavigation.biz da gibt es auch ein sehr gutes Forum.

Gruß

Mario

Themenstarteram 7. September 2004 um 11:35

So ist es ...

 

@mario 1968,

... und besser hätte ich es nicht zusammenfassen können; deshalb nur der Hinweis auf zwei weitere Foren, die sich mit PDAs und Off-Board-Navigation beschäftigen, nämlich navi4u und das österreichische Forum pocket.at - nur wegen der möglichen Meinungsvielfalt und so ... ;-)

@monotouran,

da du dich für das Thema zu interessieren scheinst, noch ein paar Erläuterungen:

On-Board-Navigation: alle fest verbauten Navi-Einrichtungen, typischerweise als Radios, die man am besten gleich bei der Neuwagenbestellung beauftragt.

Ein nachträglicher Einbau ist allerdings immer möglich.

Alle erforderlichen Gerätschaften sind fest im Fahrzeug verbaut, Betrieb meist über eine CD/DVD, die dauerhaft einen CD-Spieler besetzt - deshalb für Audio unbedingt einen CD-Wechsler einplanen. Free-TMC bei einigen Systemen möglich, bei anderen nur auf Umwegen, siehe unten.

Off-Board-Navigation: Realsisierung für einen PDA, Handheld o.ä. mit einer Software darauf (Navipgrogramm) und separater GPS-Maus.

Doppelnutzen des PDA auch außerhalb des Fahrzeuges und bei Benutzung einer Blue-Tooth-Maus auch Outdoor-Navigation als Fußgänger, Wanderer, Radfahrer oder Biker möglich.

Typische, systembedingte, bisweilen sehr abhilferesistente Schwierigkeiten mit allen Komponenten ... siehe bitte die genannten Foren.

Wer wenig mit Computern etc. zu tun hat, der ist mit einer On-Board-Lösung - trotz der auch dort bekannten Probleme - besser bedient.

Wer einen PDA auch sonst nutzen kann oder will und sich mit Computern auskennt, hat einen größeren Mehrwert mit einer Off-Board-Lösung.

Zum Thema TMC:

Eine vollständige TMC-Implementierung von Free-TMC gibt es bisher nur mit MN|4 von Navigon; diese Lösung wiederum ist nur mit der einzigen auf dem Markt befindlichen GPS-Maus 9830 von GNS.

Eine Mitbewerbermaus (Holux) ist ein 100%iger GNS-Clone. Navigon bietet zu seinem Programm eine Kabel-Maus und eine Bluetooth-Maus an, ein modulares System, in das jeweils ein TMC-Empfänger eingesetzt werden kann.

Die TMC-Box, die du angesprochen hast ist ein Modul, dass bei einigen Autoradios zur zusätzlichen Auswertung der TMC-Informationen nachgerüstet werden kann.

Alle anderen Navipgrogramme, die z.Zt. mit TMC-Routing werben, nutzen entweder eine Kopplung mit dem Handy (gebührenpflichtig), dafür just in time möglich, oder den Weg über das Internet, wobei man vor Fahrtantritt die zu diesem Zeitpunkt vorhandenen Verkehrsmeldungen in das Navipgrogramm einspielt; mit einem internetfähigen Handy ist und entsprechendem Netzzugang ist darüber auch eine Quasi-Just-in-Time Nutzung der TMC-Nachrichten möglich (wiederum kostenpflichtig).

Unter praktischen Gesichtspunkten ermöglicht derzeit allein die Navigon-Lösung einen wirklich brauchbaren und ereignisnahen TMC-Betrieb.

Es ist aber zu erwarten, dass andere Firmen mit der direkten TMC-Nutzung in den nächsten 1 bis 2 Jahren ihrer Navigationsprogramme nachziehen werden (TomTom, Destinator, Route66, Falk Navigator usw.).

Alles weitere dann über die Navi-Fachforen oder per PN, weil es für die Mehrzahl der Touranbesitzer auf diesem Board nicht von vorrangigem Interesse sein wird.

Re: TMC-Empfang - Navi via PDA

 

Zitat:

Original geschrieben von medicus237

Hi Community,

Euch allen, die ihr mir viele gute Tipps und Hilfestellungen geschrieben habt, nochmals herzlichen Dank für das Brainstorming.

Hallo "Inseldoc" ;)

freut mich das es noch innovative Bastler gibt, die Dir helfen konnten.

Allzeit guten Empfang

Vadder

Themenstarteram 8. September 2004 um 7:52

Na ja, ...

 

Moin Vadder,

... Bastler trifft es nicht ganz ... der Mann ist nicht nur ein erstklassiger Fachmann in Sachen Car-Audio und Funktechnik, sondern auch jemand, der Wert auf handwerklich und qualitativ hochwertige Arbeit legt.

Leider gibt es davon viel zu wenige und die wiederum sind kaum bekannt oder können sich nur mühsam auf dem Markt behaupten.

Kommerzielle Schrauber gibt es genügend, aber Leute die ihre Leidenschaft zum Beruf gemacht haben und auch für schwierige Probleme "einfache" und handwerkliche Lösungen parat haben, die kannst du leider an den Fingern von ein bis zwei Händen abzählen.

Schön, mal wieder von dir gehört zu haben.

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