Tierisch teuer: Kostenfalle PSCB (Wolfram-Carbid-Bremse)
Moin,
heute erreichte mich der Anruf eines Freundes: Nach 10 tkm sind an seinem Cayenne turbo neue Scheiben und Beläge an der Hinterachse fällig. Bevor sich jetzt jemand eingeladen fühlt, etwas zu seinem Fahrstil zum Besten zu geben: Wir waren neulich ca. 600 km zusammen unterwegs. Der Typ bremst so weich wie ein Katzenpfötchen, wenn er denn überhaupt einmal bremst. Ich kann mir diesen Verschleiß nicht erklären.
Nun zur Überschrift: Der Wechsel kostet im PZ Berlin € 7000.- (beide Scheiben und Beläge an der HINTERACHSE, nicht etwa alle 4 Hufe). Die Materialkosten für die PSCB betragen ungefähr das Siebenfache im Vergleich zur Stahlbremse. Und dies, obwohl die PSCB nichts anderes als eine beschichtete Grauguss-Scheibe mit Alu-Bremstopf ist, nicht zu verwechseln mit der PCCB. Dennoch mag es sinnvoll sein, sich für PSCB oder PCCB zu entscheiden. Nur muss man sich im Klaren sein, dass man nicht nur beim Neukauf zur Kasse gebeten wird, sondern auch bei jeder Revision der Bremsanlage.
Viel Spaß beim Fahren,
Philipp
112 Antworten
Zitat:
@AlbertKreis schrieb am 13. April 2022 um 17:55:55 Uhr:
... braucht man die Bremse wirklich? Nein definitiv nicht. ..... Bei der Grauguss Scheibe habe ich die freie Wahl original Porsche wers mag oder Scheiben aus dem Zubehör, das selbe bei den Belägen da gibts für die Grauguss Scheibe deutlich günstigere und zudem noch bessere Alternativen im Vergleich zum Original Porsche Belag.
Naja, wie knolfi ja schon schrieb, bei einigen (immer mehr) Modellen hat man ja gar nicht die Wahl, die PSCB "ab Werk" abzubestellen, z.B. Taycan. Da die E-Mobile mehr mit Motor als mit Bremse "bremsen" gibt es dort halt ein Rostproblem, daher werden wohl auch e-Macan und Co. in Zukunft ab Werk PSCB haben.....
Ob da bei einer anstehenden Bremsenerneuerung dann auf Grauguss "umgerüstet" werden kann....keine Ahnung, ich befürchte eher nein.
Andere Hersteller lösen das z.T. mit Trommelbremsen, aber wer will schon sowas an einem Porsche haben ;-)
"Doch, wie bei allen größeren Anschaffungen sollte man sich auch immer vorher über mögliche Folgekosten informieren."
Das schreibst Du vollkommen korrekt:"...sollte man sich immer vorher über mögliche Folgekosten....". Genau deshalb habe ich diesen Thread verfasst. Versetze Dich doch bitte für eine Sekunde in folgende Situation: Du hast Deinen Porsche im PZ abgegeben und bekommst Nachmittags den Anruf: "Das Auto ist fertig. Die vier neuen Bremsen haben € 14.000.- gekostet." Für einen Satz Bremsen mit Belägen? Gut, für einige hier wahrscheinlich kein Problem, weil die Bremse länger hält als der Leasingvertrag läuft. Aber hier machen sich auch Gebrauchtwagenkäufer und Erstkunden schlau. Und vielleicht ist ja der eine oder andere nicht von der "man muss sich einen Porsche leisten können"-Fraktion.
Zitat:
@xkman schrieb am 13. Apr. 2022 um 18:34:14 Uhr:
Die vier neuen Bremsen haben € 14.000.- gekostet." Für einen Satz Bremsen mit Belägen? Gut, für einige hier wahrscheinlich kein Problem, weil die Bremse länger hält als der Leasingvertrag läuft.
Das ist genau der Punkt!
Mein Vater sagte immer: wenn Du ein Auto für 100 T Euro kaufst, solltest Du noch 100 T Euro in Reserve haben! Ich habe das die letzten 30 Jahre so gemacht.
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Bei knapp 8% Inflation eine tolle Idee. 😉
Lieber gleich ein eigenes Ersatzteillager im Keller aufbauen. Das verliert wenigstens kein Geld. 😉 Aber mal ehrlich, hat das jemand weiteres schon mal gewechselt, oder ist das der Preis eines Einzelnen dem der Porsche nichtmal gehört?
Zitat:
@Eselvieh schrieb am 13. April 2022 um 23:10:16 Uhr:
Bei knapp 8% Inflation eine tolle Idee. 😉
Lieber gleich ein eigenes Ersatzteillager im Keller aufbauen. Das verliert wenigstens kein Geld. 😉 Aber mal ehrlich, hat das jemand weiteres schon mal gewechselt, oder ist das der Preis eines Einzelnen dem der Porsche nichtmal gehört?
Auf Teile.com kostet die OEM Scheibe incl. Beläge € 1854.-. Für die Bremsen an der Hinterachse also ca. € 3700.- Materialkosten. Welche Beträge Porsche für die Materialkosten und den Einbau verlangt, poste ich gerne, sobald ich die Daten bekomme.
Zum Thema, 100% des Neupreises in Reserve zu halten: Dafür sehe ich keine Notwendigkeit. Aktuell fahren meine Frau und ich unser 75. Auto. Jenseits von Kundendienst/Reifen haben wir bei allen Autos zusammengerechnet vielleicht € 1000.- für Reparaturen ausgegeben. Der Rest wurde entweder über Garantie oder Kulanz von den Herstellern übernommen.
Zitat:
@xkman schrieb am 13. April 2022 um 23:50:45 Uhr:
. Jenseits von Kundendienst/Reifen haben wir bei allen Autos zusammengerechnet vielleicht € 1000.- für Reparaturen ausgegeben. Der Rest wurde entweder über Garantie oder Kulanz von den Herstellern übernommen.
Das deckt sich mit meinen Erfahrungen. Im Übrigen ist dies unabhängig von der Art der Finanzierung des Fahrzeugs (Barkauf, Finanzierung, Leasing), denn in allen drei Fällen muss der Nutzer selbst für Reparaturen aufkommen.
Es ist auch müßig, sich weiter darüber zu echauffieren, dass die Reparatur so teuer ist. Fakt ist, dass dieses Verschleißbild nicht normal ist. Also wenn der Bekannte des TE nicht regelmäßig auf die Rennstrecke geht oder sonst dauernd mit schleifender Bremse unterwegs ist, dann liegt ein Defekt vor und dieser ist bei diesem jungen Fahrzeug noch auf Garantie zu beheben.
Daher mein Rat (ich wiederhole mich): bei 7000€ lohnt es sich einen Gutachter einzuschalten, der das Verschleißbild beurteilt und festlegt, ob ein normaler Verschleiß infolge unsachgemäßer Benutzung oder ein Defekt der Bremsanlage vorliegt.
Meine PCCB hat jetzt 70.000 km in schnell und sehr schnell und 1 x Track hinter sich und zeigt keine heftigen und ungewöhnlichen Verschleißerscheinungen, würde aber kplt. 24 k neu kosten. ca. 6 k pro Rad und geht ohnehin nur achsweise. Die war bei dem Serie, will ich aber auch nicht mißen. Die gehört für mich auf das Auto drauf und bremst hervorragend egal ob naß oder trocken. Ich fahr aber damit nicht im Winter.
Hinten nach bereits 10.000 km schon runter, da stimmt was ganz und gar nicht, egal woraus die Bremse ist und unabhängig der Fahrweise.
Zitat:
@SWAN schrieb am 14. April 2022 um 11:10:50 Uhr:
Hinten nach bereits 10.000 km schon runter, da stimmt was ganz und gar nicht, egal woraus die Bremse ist und unabhängig der Fahrweise.
Nicht ganz, bei meinem 996GT3 halten die Bremsen keine 4000km, dann sind sie fertig. Die Scheiben könnten vielleicht noch etwas, aber die äusseren Beläge sind dann weg. Das ist für mich hier normaler Verschleiss.
Greetz
Zitat:
@Pilot69 schrieb am 14. April 2022 um 11:16:18 Uhr:
Zitat:
@SWAN schrieb am 14. April 2022 um 11:10:50 Uhr:
Hinten nach bereits 10.000 km schon runter, da stimmt was ganz und gar nicht, egal woraus die Bremse ist und unabhängig der Fahrweise.
Nicht ganz, bei meinem 996GT3 halten die Bremsen keine 4000km, dann sind sie fertig. Die Scheiben könnten vielleicht noch etwas, aber die äusseren Beläge sind dann weg. Das ist für mich hier normaler Verschleiss.Greetz
Gut, vermutlich ist der Wagen im Renneinsatz.
Ist dort eine PCCB installiert?
Zu den verschiedenen Tipps:
- PZ stellt sich nach wie vor quer.
- Gutachter wird aktuell gesucht/beauftragt.
Wie viele andere hier auch, tippe ich auf einen Defekt, aber tippen heißt nicht wissen.
Noch eine Anmerkung:
Ich echauffiere mich überhaupt nicht über die Kosten. Ich stelle die Preise für einen PSCB Ersatz Online. Somit können sich alle Interessierten informieren und selbst entscheiden, ob sie sich dieses Feature leisten wollen oder nicht. Bei einigen Modellen erübrigt sich ja die Entscheidung, da die PSCB Serie ist. Das ändert aber nichts an evtl. zu erwartenden Folgekosten.
Wenn es korrekt ist, dass eine Scheibe an der HA neuwertig ist, die andere völlig runter ist, dann stell deinem PZ doch mal folgende einfache Frage: Was mach ich Falsch, dass eine Scheibe runter ist? Auf die Antwort wäre ich wirklich gespannt. Wenn er EPB hat, dann ist da was defekt oder/und, wie schon von anderen geschrieben, am Sattel ist was defekt. Direkt mit Porsche in Stuttgart in Verbindung setzen. Den Rest der Diskussion finde ich mehr oder weniger sinnfrei... Wenn man ein Kreuzchen in der Liste der Sonderaustattung an einer Stelle setzt, das den Preis im 5 stelligen Bereich noch oben hebt, ist es doch naheliegend, dass eine Reparatur diese Teils teuer werden kann. Wenn es dir Bröckchen aus einer Keramikscheibe reißt, weil nach eine Vollbremsung die Klötze festgebacken sind, ok, dann ist das so. Das fällt jedoch eindeutig unter Verschleiß. Und ist richtig teuer. Ist jedoch bei einem fast noch Neuwagen nach 10tkm ein BS runter und drei andere neuwertig, liegt eineindeutig ein Defekt vor
Zitat:
@knolfi schrieb am 14. April 2022 um 11:20:00 Uhr:
Ist dort eine PCCB installiert?
Als er aus der Werkshalle rollte, hatte er PCCB. Dann hat der Vorbesitzer etwas zu lange nicht geglaubt, dass PCCB Rennstrecke nicht kann. So bin ich im Besitz eines Satzes PCCB-Uhrengehäuse, für mehr taugen diese Dinger nicht mehr.
Greetz
Würde ich viel Track fahren, hätte ich ja auch einen GT3 RS mit Stahlbremsen. Beim Turbo S ist die PCCB für mich gesetzt und Voraussetzung im Strassenverkehr, weil Sie immer eine wesentlich bessere Bremswirkung hat, wenn dies tatsächlich zwingend erforderlich ist und dafür ist Sie ja auch gebaut und hervorragend bei jedem Wetter, aber im Winter fahr ich den ja nicht.
Für'n Track eben nicht, aber da reden wir ja auch insgesamt über zwei völlig unterschiedliche Einsatzgebiete und auch insgesamt völlig unterschiedliche Auto's für den überwiegenden Zweck.
Die hier angezeigte PSCB hat definitiv ein technische Steuerungs - Problem in der Bremsanlage.
Das ist für mich zu 100% sicher. Sorry, aber da brauchts nix weiter.
Zitat:
@xkman schrieb am 13. April 2022 um 23:50:45 Uhr:
Zitat:
@Eselvieh schrieb am 13. April 2022 um 23:10:16 Uhr:
Bei knapp 8% Inflation eine tolle Idee. 😉
Lieber gleich ein eigenes Ersatzteillager im Keller aufbauen. Das verliert wenigstens kein Geld. 😉 Aber mal ehrlich, hat das jemand weiteres schon mal gewechselt, oder ist das der Preis eines Einzelnen dem der Porsche nichtmal gehört?Auf Teile.com kostet die OEM Scheibe incl. Beläge € 1854.-. Für die Bremsen an der Hinterachse also ca. € 3700.- Materialkosten. Welche Beträge Porsche für die Materialkosten und den Einbau verlangt, poste ich gerne, sobald ich die Daten bekomme.
Zum Thema, 100% des Neupreises in Reserve zu halten: Dafür sehe ich keine Notwendigkeit. Aktuell fahren meine Frau und ich unser 75. Auto. Jenseits von Kundendienst/Reifen haben wir bei allen Autos zusammengerechnet vielleicht € 1000.- für Reparaturen ausgegeben. Der Rest wurde entweder über Garantie oder Kulanz von den Herstellern übernommen.
Herzliche Gratulation zum ca. 400sten Geburtstag. Habe das mit meinem Autoverschleiß auf deine 75 Fahrzeuge hochgerechnet.
Fakt ist auch, dass ein Auto (angefangen bei Lada und Dacia und endend bei …..) nach 10000km keine Bremsscheibe unter Verschleißmaß haben darf. Das noch einseitig.
Blöde Frage: Was soll eigentlich die PCCB oder PSCB Bremse ( im Strasseneinsatz) besser können als eine Stahlbremse?
Gruß