theoretische Haltbarkeit von Auto
Folgende Frage treibt mich schon länger um. Mir fehlt leider das nötige technische Wissen, um sie selber beantworten zu können:
Woran geht ein Auto eigentlich zu Grunde?
Um die Frage diskutieren zu können, würde ich vorschlagen, wir nehmen folgende Bedingungen an:
- Auto wird nach Herstellerangaben Scheckheftgepflegt
- Fahrerprofil ist auf die Kilometer bezogen so was wie 70% BAB / 20% Landstraße / 10% Stadt
- Fahrer geht normal mit seinem Auto um.
- Äußere Faktoren lassen wir mal außen vor (Unfälle oder auch Durchrosten)
- Wir fahren ca 50.000 km im Jahr
Wenn nun alle Services eingehalten werden und der Fahrer sorgsam mit seinem Auto umgeht, woran stirbt denn ein Auto dann?
Beste Antwort im Thema
Die meisten sterben aus Langeweile und werden nach Sueden oder Osten verkauft.
620 Antworten
Ganz so trist sehe ich das nicht mit dem Elektronikversagen. Wann kam denn so viel KFZ-Elektronik in den Massenmarkt? Anfang der 0-ziger?
Klar gab es viele Autos, die da anfangs Schwächen hatten, aber es laufen doch noch jede Menge Autos aus dieser Zeit. Das deutsche Durchschnittsauto wird immer älter, hat inzwischen glaub ich über 8 Jahre auf dem Buckel, stammt mithin also genau aus dieser "Elektronik-Ära". Ich sehe nicht dass die Kisten gerade massenhaft stillgelegt werden...
Zu "Nullziger"?! 😁 Da war grad Ben Hur unterwegs. Der hat sich wohl noch keine Gedanken über Elektronik gemacht 😉
Zitat:
Original geschrieben von driver191
" Nur uncoole/arme/penner fahren mit alten Autos. "Das hat mich jetzt echt hart getroffen, aber da muß ich durch, freue mich allerdings schon wieder auf die ersten richtigen Sonnenstrahlen im " Pennerauto " .🙂
Jaha, mit der Karre gehörst du noch nicht mal zu den Hartzern, sei froh dass sie dich unter die Brücke lassen 😁😁 (Wunderschön, ganz ehrlich!)
Aber so ist das hier leider. Natürlich ist es geschmackssache, ob einem das Design eines alten Autos gefällt oder nicht, aber qualitativ schlagen alte Modelle alles kurz und klein was heute so "produziert" wird. (Werden Motorblöcke heute noch gegossen, oder wird da auch schon geclipst?)
Mein Vater ist derzeit auf autosuche, und hat mit einem Verkäufer von MB gesprochen. Der hat ihm unter der Hand gesagt, dass man die heutigen Benz nach 10 Jahre getrost wegwerfen kann. VW verkäufer meinten, dass ihr Autos für 150.000km wohl sehr guten dienst würden. Auf die Frage "und dann?" wurde nur blöd geguckt. Welcher depp will schon ein auto länger als 150.000km fahren? 🙄
Zitat:
Original geschrieben von Hafnernuss
Welcher depp will schon ein auto länger als 150.000km fahren? 🙄
Da ist leider was dran. Wie viele Käufer machen das denn? >150tkm ist dann irgendwann zum größten Teil der Gebrauchtkäufer. Auf den muss man aber wenig Rücksicht nehmen, man will ja Neuwagen verkaufen. 10 Jahre und 150tkm bei normalem Einsatz ist aber typisches Entwicklungsziel. Wird ein Auto gut gepflegt und schonend gefahren hält der deutlich länger, wird der härter rangenommen sind halt früher mehr Reparaturen nötig. Letztlich würde jedes Auto länger halten, irgenwann will man ein Neues oder hält die Reparatur für wirtschaftlich unsinnig.
Das die neuen Autos nicht mehr so lange halten hat man immer erzählt, in den 80ern waren die neuen Modelle auch schon mit so neumodischem Schnickschnack der nur kaputt geht und viel zu kompliziert. In den 90ern erst recht. Und heute erst, ganz schlimm. Komischerweise werden im Schnitt die Autos immer älter und mit deutlich mehr Kilometern ausrangiert.
Mein aktueller Golf hat auch schon 140tkm runter, muss ich den in 10tkm entsorgen? 😰
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Dass die Haltbarkeit heute schlechter ist, als früher, ist in meinen Augen eine Verschwörungstheorie (wie viele andere auch, die hier im Forum diskutiert werden), gegen die ich gar nicht antreten will und werde! Denn gegen Verschwörungstheoretiker, die mitunter sogar heute noch beweisen können, dass die Amis nie auf dem Mond gelandet sind, oder, dass in den 60er Jahren Außerirdische in der Wüste von Nevada gelandet sind, und deren Hinterlassenschaften heute in der Area-51 lagern, kann man einfach nicht bestehen. Aber, wer will das schon!?
Der Begriff Clipse ist z.B. so ein seltsames Statement:
Wer schon in den 70ern, oder 80ern Auto gefahren ist, kann sich vielleicht noch daran erinnern, dass da an den Zierleisten in gleichmäßigen Abständen Roststellen aufgetreten sind. Das lag daran, dass diese Zierleisten mit Clipsen befestigt waren, wozu das Karosserieblech durchbohrt werden musste.
Dass Zierleisten z.B. heute nur noch geklebt werden hängt ursächlich damit zusammen: Man hat diese potentiellen Roststellen damit wirksam eliminiert! In freier Wildbahn sieht man heute keine Autos mehr, die wie manche Fahrzeuge in den 80ern schon nach 5 Jahren ausgesehen haben!!
Auch haben sich die Anforderungen der Kunden an das Fahrzeug gewaltig verändert: Heute zählen die technischen Gimmicks mehr denn je!
Ein iPhone 4Gs ist heute so was von uncool und out! Hat zwar mal fast 850€ gekostet, aber mit so einem Handy traut sich fast keiner mehr auf die Straße... Warum eigentlich???
Ähnlich ist der Innovations-Zyklus bei Autos: Wir lassen uns da hinter den Karren spannen, und wollen immer das Beste und Neueste! Da es uns ja finanziell im Vergleich noch recht gut geht, machen wir das Spiel sogar dankbar mit! So ein Auto wird fast so leichtfertig gewechselt, wie ein Handy!
Hat man in den 80ern noch gesagt, dass ein Durchschnittsauto so um die 100.000 Kilometer hält, sind es heute 300.000 und mehr!
Und es ist da in den wenigsten Fällen der Rost, wie noch in den 80ern, der die Fahrer von ihrem mobilen Zuhause trennt, sondern echte Verschleiß-Reparaturen, die manchmal, wirtschaftlich betrachtet, nicht mehr sinnvoll sind!
Es sei denn, es handelt sich um ein Liebhaber-Fahrzeug: Da ist dann jeder Preis plötzlich wieder O.K.!
Da werden ganze Karman Ghia aus Kalifornien importiert, und mancher weiß nicht mal, dass er den u.U. benötigten Vorderbau heute noch in Deutschland neu kaufen kann...
Die heutigen Fahrzeuge sind in meinen Augen keinesfalls schlechter, als deren Vorgänger!
Die benötigen unter Umständen mehr Wartung, weil die Technik komplizierter wurde, alleine schon wegen der mittlerweile immer mehr verschärften Abgas-Normen.
Doch die Durchschnittsfahrer wechseln heute eher ihr Fahrzeug, weil ein technisches Gimmik da noch nicht realisiert werden kann, denn, weil es einem schon mit 70.000 Kilometern unter dem Hintern wegrostet! Und so was gab es in den 70er und 80ern sehr oft!!!
Das Auto verkommt langsam zu einem Wegwerfartikel für die Leute, die es sich leisten können, wie ein iPhone etc.
So Long...
Der hat eine Million miles geknackt: 😁
http://www.8thcivic.com/.../...5-800-000-miles-still-going-strong.html
Irgendwo auf Seite 80 schreibt der, dass der erste Motor 620.000 miles gehalten hat trotz überzogenem Ölwechsel mit 5w-20 (alle 32tkm oder so). Ein Pleullager hat sich verabschiedet, aber noch die erste Steuerkette drin. 😎
Der Motor hat in der Zeit 0 Wartung bekommen, außer den Ölwechseln.
Zum Thema was geht mit guter Pflege finde ich diesen Wagen viel interessanter .
http://www.youtube.com/watch?v=7oxAjgq24Ts
Wenn schon, Dann diesen. Praktisch alles original. Der thread davor erklaert wie die Million gechafft wurde. Es sind auch ein paar Video's auf YouTube.
Gruss, Pete
Zitat:
Sehe ich genauso. Es ist halt heutzutage wichtiger, dass jeder 2 meter 50 wagen eine PDC und einen mindestens 8" großen Bildschirm im KI hat um was wert zu sein. Dass der Sitz nach 2 Jahren durchgefault ist, interessiert eh keinen mehr. Und nach Fünf Jahren ist ja schon richtig viel, sobald der Facelift heraussen ist, muss schon getauscht werden. Nur uncoole/arme/penner fahren mit alten Autos. Entschuldigt, dass ich vielleicht etwas forsch wirke, aber dass ist der Eindruck den ich gewinne. Kenne leute, die fahren 2002er Audis oder 2005er Mercedes und beschweren sich, dass das Auto schon soo alt sei (obwohl technisch alles tiptop ist)....
So etwas bringt mich dann doch zum erbrechen, vor allem wenn ich mir dann anhören muss "Warum reparierst du bei deiner Gurke denn noch was, ist doch schon bald 18 Jahre alt"... Die Genugtuung bekomme ich eigentlich nur dann, wenn ich die betreffenden Personen dann abholen darf, weil doch wiedermal ein LLK o.ä. gesprengt wurde.
Wie schon mehrfach angesprochen, denke ich auch, dass Autoproduzenten immer mehr eine Soll-Lebensdauer von unter 10 Jahren anstreben. Das auto soll dann auf einmal in einem gigantischen Knall draufgehen, vorher sollte möglichst nix sein. Dann sagt man sich "ja hat nur 10 Jahre gehalten, sonst war aber nix, also kauf ich mir wieder einen Benz/BMW/audi/wasauchimmer"
Und im Gleichen satz wird von "Umweltfreundlich", "Ressourcenschonend" und "Recycling" gesprochen. Also Keiner kann mir erzählen dass das Reparieren eines 15 Jahre alten Autos umweltgefährdender oder Ressourcenvergeudender wäre, als sich alle 5 Jahre ein neues auto zu kaufen.
Ein exzellenter Beitrag, dem ich selbstredend meinen "grünen Daumen" gegeben habe und den ich auch voll und ganz unterstreiche. Ich stimme mit jedem Wort zu, wobei die Äußerung, dass nur Arme oder eben Sozial Schwache ältere Autos fahren, ganz sicher als überspitzte Formulierung einzustufen ist - man versucht diese Meinung seitens der Autohersteller zu erzeugen, auch indem man die Soll-Lebensdauer, wie du das nennst, vorher berechnet und auch offen propagiert.
Es ist lediglich unehrlich, wenn man im selben Atemzug von Umweltfreundlichkeit spricht, da stimme ich ebenfalls voll zu.
Eine Anekdote aus meinem Berufsleben im Autohaus: Wir hatten ein älteres Ehepaar in Kundschaft, das sehr lang an einem völlig abgewirtschafteten Renault 19 fest hielt und den fast fünfzehn Jahre lang in zweiter Hand fuhr, bis die beiden aus Altersgründen nicht mehr fahren konnten. Sonst hätten die Leute den länger behalten, da bin ich mir sehr sicher! Immer wieder wurden horrende Rechnungen bezahlt, wenn was war - jeder andere hätte das Auto schon längst verschrotten lassen, aber der weit über 80 Jahre alte R19-Fahrer sagte mir einmal lächelnd, als ich ihn im Vertrauen (wir kannten uns gut), ansprach, wieso er den R19 trotz der wissentlich nicht sehr guten Substanz immer wieder reparieren ließe: "Wissen Sie, Herr H., es ist immer noch einfach billiger und auch umweltfreundlicher, als wenn ich für das Bisschen, was meine Frau und ich noch mit dem Auto fahren, noch einen neuen Wagen kaufen würde". 🙂
Da hat das Alter doch weise gemacht 😉
Einen Neuwagen zu kaufen weil er umweltfreundlicher ist, ist ein Freigenblatt. Besser die alten Fahrzeuge länger fahren, damit spart man mehr Ressourcen. Das ist aber halt nicht cool und bringt einem kein Ansehen.
Das hatten wir irgendwo schonmal.
Nehmen wir eine alte Karre, nennen wir sie Mercy W126 560SEL (oder irgendne Amischluffe) km um die 150tkm.
Nehmen wir jetzt irgendeine neue mobile Toilette, die die Fertigungshallen verlässt, nennen wir sie Ford Ka.
Dieser muss erstmal 300tkm ca. fahren, um auf die gleiche Umweltbilanz zu kommen, die der Mercy zu dem Zeitpunkt hat. Dann darf der Mercy in der Zeit aber auch nicht bewegt werden.
Rechnung incl. Sprit und Fertigung und allem.
Wenn wir uns jetzt die noch besseren E-Autos vorknöpfen und uns nur die Fertigung der Bakterien anschauen, wird einem vollkommen schlecht.
Das ist alles Volksverblödung erster Güte!
Ich hatte auf meinem Oldsmobile 98 regency mal aus voller Überzeugung den Energiesparer-Aufkleber aus den 80ern gepappt. Irgenwann wurden mir die Diskussionen zu zeitraubend. 😁
mfg
Zitat:
Original geschrieben von Provaider
Das ist aber halt nicht cool und bringt einem kein Ansehen.
Das provoziert aus meiner Sicht direkt eine andere Frage: Braucht man eine solche Form von "Ansehen"? Leute, die mich nur wegen einem neuen und teuren Auto gut finden würden, auf die kann ich eigentlich gut und gern verzichten.
Dass das Ersetzen eines laufenden Autos durch ein neues der Umwelt nichts bringt, wissen wir wohl inzwischen. Vergleichen muss man aber ein neues Auto mit einem anderen, und da sieht die 500er S-Klasse gegenüber dem Elektroauto alt aus, sofern sie nicht größtenteils mit 4 Insassen belegt ist.
Was dahinter steht, wenn Frau Merkel vorgeblich "Umweltpolitik" betreibt, ist natürlich klar:
- Umweltzonen, Umweltprämie: Subvention der Autobauer
- E10: Subvention der Agrarindustrie
- Atomausstieg: Rettung der Kohleindustrie
Zitat:
Original geschrieben von italeri1947
Das provoziert aus meiner Sicht direkt eine andere Frage: Braucht man eine solche Form von "Ansehen"? Leute, die mich nur wegen einem neuen und teuren Auto gut finden würden, auf die kann ich eigentlich gut und gern verzichten.
Nein, eine solche Form von Ansehen sollte man nicht benötigen. Gibt natürlich trotzdem welche, die das brauchen...
Ist leider auch viel weiter verbreitet, als man denken würde 🙁
Zitat:
Original geschrieben von NoirDesir
Was dahinter steht, wenn Frau Merkel vorgeblich "Umweltpolitik" betreibt, ist natürlich klar:
...
- E10: Subvention der Agrarindustrie
Falsch - Subvention der Mineralölkonzerne 😉
Ethanol hat in Deutschland leider keine Lobby, sonst müssten wir uns nicht mit diesen lächerlichen 10% begnügen...