Testergebnisse Alkohol
Da die Threads um die Diskussion Alkohol oder Benzin beide sehr voll sind, mache ich mal einen neuen auf der NUR die Ergebnisse von tatsächlichen Tests von E5 - E100 wiedergeben soll. Er sollte bitte nicht mit der allgemeinen Diskussion "zugemüllt" werden, sondern für alle in kurzer Form Ergebnisse nachlesbar machen.
Hier die allgemeinen Diskussionen:
Alkohol statt Benzin
undFortsetzung: Alkohol statt Benzin
Es soll hier um ERFAHRUNGSBERICHTE mit Mischungsverhältnissen, Leistung, Verbrauch, Folge-Schäden etc. gehen.
Beste Antwort im Thema
Lustig wie kleine Kinder ihre Autos schnell reden: Ich hab das und das, der XY hat das und das und das und sagte er hat 450 PS ich bin langsamer als der XY, also habe ich mindestens 380 PS.
Natürlich sind Werksangaben alle nicht richtig, die sind in Wirklichkeit viel schneller (fragt sich warum sagen die das nicht?) oder viel langsamer (warum dürfen die das?). Aber meiner ist mindestens so schnell wie ein langsamer Lamborghini. Weil ich MTG, WGP und ORk56G drin habe und nächste Woche noch ein KPV einbaue.
Sind schon irre rasantl, solche 8000 Euro Gebrauchtwagen von der mit Hut Fahrer Marke. Nur scheinen sie immer noch nicht schnell genug zu sein um den eigenen Minderwertigskeitsgefühlen weg zu fahren.
Ich glaube, diesen unglaublichen Mist kann man nur im Audi Markenforum vortragen und sich nicht der kompletten Lächerlichkeit preisgeben.
Mit E85 würden solche Fahrzeuge vermutlich die Schallmauer durchbrechen. Also besser nicht Tanken...
Mich interessiert seit 15 Jahren eh nur noch von 100 auf 200km/h weil das im Stadtverkehr ja eh viel wichtiger ist um ruhig mit zu schwimmen...
1359 Antworten
das Phänomen kenne ich auch. dass das Steuergerät in Nullkommanix lernt, halte ich für ausgeschlossen.
was die wirkliche Ursache ist, weiß ich nicht. mich stört das auch nicht wirklich, das es ruckelt, denn es sind wirklich nur wenige 10 Meter.
Zitat:
Original geschrieben von Bert B.
das Phänomen kenne ich auch. dass das Steuergerät in Nullkommanix lernt, halte ich für ausgeschlossen.
was die wirkliche Ursache ist, weiß ich nicht. mich stört das auch nicht wirklich, das es ruckelt, denn es sind wirklich nur wenige 10 Meter.
Ob es evtl. daran liegen könnte, dass die Temperaturbestimmung längere Zeit braucht bis sie sich an die schon leichte Erwärmung des Motors anpasst? Wenn man den dann abschaltet wäre die Temp. schon vorn vornherein grösser. Aber da ich davon fast nichts verstehe, sind das alles nur Spekulationen.
Mich hat es schon aber schon gestört, weil es je nach AussenTemp. und Alkanteil auch länger gehen kann. Einmal sprach mich sogar ein Nachbar darauf an, warum ich immer mal so bockig fahre.
Ich denk schon, dass das STG das schnell lernt... Dazu sind ja die Sensoren da... Aber es kann sein, dass ein STG in den Kaltstartmodus geht, dann dein Gemisch nochmals anfettet und halt in dem Modus eine feste Zeit bleibt... Wenn du jetzt neustartest, sieht es an den Sensoren, dass der Motor warm ist und geht so normal weiter...
Alles spekulationen...
Es hat nichts mit lernen zu tun, sondern mit der Temperatur beim Starten. Der Kaltstart ist fest einprogrammiert... Er kann - je nach aktueller Motortemperatur auch >1 Minute dauern.
Du startest, er sieht die Temperatur und fährt stur das Programm ab. Nach Zeitablauf übergibt er an die Regelung. Je kälter, desto grösser die Zeit. Er kann erst an die Regelung übergeben, wenn die Lambda die Temperatur erreicht hat. Nur: Wie stellt er das fest? Gar nicht... Daher fester Kaltstart. Machst du also aus, dann denkt er, er wurde schon gefahren, ist in der Abkühlphase, der KAT sei also noch warm und viola, du hast Ihn ausgetrickst...
Die programmierte Kaltstartphase ist sehr konservativ eingestellt, man will ja eine falsche Regelung ausschliessen...
Ich hatte es im Winter getestet und gemessen, keine Spekulation.... Seitdem starte ich bei <10°C zweimal...
Habe aber nicht dran gedacht, daß es ja für alle gilt, sonst wäre es längst hier drin gewesen - Sorry, für den vergeudeten Sprit....
Ähnliche Themen
Servus zusammen,
so, hab jetzt mal einige Testergebnisse zu berichten :-)
1) Peugeot 406 1,8 16V mit E55 als Startbenzin => funktioniert einwandfrei ohne Umbauten (geringer Leistungszuwachs)
2) Peugeot 205 1,3 8V Monopointeinspritzer mit E45 => viel ruhigerer Leerlauf, kein "prötten" mehr bei niedrigen Drehzahlen und etwas mehr Power, ohne Umbauten
3) Ford Focus 1,4 16V E53 => ohne Umbau: ab 3000 1/min Leistungszuwachs, darunter leichte einbußen, aber nach 50km Motorkontrolleuchte (wohl zu mager) wird demnächst runtergemixt bis sie dann wohl wieder ausgeht
4) Citroen DS (Oldie) E45 mit leichter Kraftstoffdruckanhebung => einwandfreier Motorlauf (besser wie vorher) und mehr Power ab 2500 1/min
Wie auch sonst berichtet, bis zu einer Motorindividuellen Grenze (40-60%) ohne Umbauten fahrbar (bei Lambdaregelung) oder mit Druckanhebung bei Fahrzeugen ohne Lambdakorrektur.
Also viel Spaß beim Alk saufen (lassen).
Ich frage mich hier immer wieder, wie Ihr die Leistungssteigerung belegt? Könnte es Einbildung sein? Ich glaube nicht so ganz daran...
Mal eine andere Idee - fragt jetzt nicht warum... - hat schon mal jemand versucht, statt Benzin Diesel mit Alk zu mischen und im BENZINER zu fahren? könnte es sein, dass es geht, könnte es sein, dass es im Winter dann nicht mehr geht... Mache mal einen neuen Fred auf... Diesel&Ethanol statt Benzin
Zitat:
Original geschrieben von Fubbel
Ich hatte es im Winter getestet und gemessen, keine Spekulation.... Seitdem starte ich bei <10°C zweimal...
Habe aber nicht dran gedacht, daß es ja für alle gilt, sonst wäre es längst hier drin gewesen - Sorry, für den vergeudeten Sprit....
Demnach hat dann das ruckelnde Fahren mit zu hoher Spriteinspritzung zu tun. Da Ethanol weniger gut zündet, wäre zu viel davon die Ursache für das schlechte Ansprechen aufs Gasgeben.
Ist das so richtig?
Zitat:
Original geschrieben von Fubbel
Ich frage mich hier immer wieder, wie Ihr die Leistungssteigerung belegt? Könnte es Einbildung sein? Ich glaube nicht so ganz daran...
für die Fahrzeuge Ford Focus FFV und Saab 9.x Turbo ist eine Leistungssteigerung sogar seitens der Hersteller angegeben.
und auch ich meine, dass mein Volvo mit Ethanolbetankung mehr Dampf hat. das zeigt sich nicht so in der Endgeschwindigkeit, die ich dem Motor unter Alkohol nicht zumute, sondern in der Beschleunigung und dem damit zusammenhängenden Drehmoment.
grade im unteren Drehzahlbereich <2500 geht er nun besser 😁
Zitat:
Original geschrieben von Fubbel
Ich hatte es im Winter getestet und gemessen, keine Spekulation.... Seitdem starte ich bei <10°C zweimal...
Habe aber nicht dran gedacht, daß es ja für alle gilt, sonst wäre es längst hier drin gewesen - Sorry, für den vergeudeten Sprit....
Zitat:
Original geschrieben von Kokos
Demnach hat dann das ruckelnde Fahren mit zu hoher Spriteinspritzung zu tun. Da Ethanol weniger gut zündet, wäre zu viel davon die Ursache für das schlechte Ansprechen aufs Gasgeben.
Ist das so richtig?
hm, 2x hintereinander starten und der Motorsteuerung eine warme Maschine vorgaukeln mag ja etwas Sprit sparen, aber läuft man dann nicht Gefahr, das der Motor dann wirklich zu mager rennt?
immerhin regelt ja alles gegen die Magersucht beim Ethanolfahren 😉
@Kokos:
Startprobleme sind nicht zuviel Sprit, sondern zu wenig. Der programmierte Wert ist zu niedrig, er ist für Benzin eingestellt. Das waren zumindest bei mir die Messwerte...
@Bert:
gefühlsmässig höhere Beschleunigung - das ist gut 😁 Hatte ich bei der ersten LPG-Fahrt auch. Wer also einen Sprung macht, könnte es merken, aber wer langsam umsteigt, eher nicht *gg*
Beim Kaltstart hat man ja auch andere Leerlaufdrehzahlen - da ist eher die Spritersparnis bzw. unter Benzinbetrieb ist Kaltstart ja 'fett'...
Das mit dem 2x starten hatte ich schon vor 2 Jahren gemacht, da hatte ich noch Benzin getankt. Der Effekt war einfach, dass scheinbar die Lambda-Regelung schneller anspringt, der Kaltstart damit verkürzt wird. Im letzten Winter hatten es die Messungen dann bestätigt.
In der Kaltstartphase ist die Sonde ja noch kalt und meldet Unfug, daher auch der programmierte Kaltstart. Die Sonde ist aber viel schneller warm, als es programmiert ist, damit setzt man besonders bei extrem kalten Temperaturen die Dauer der Kaltstartphase herunter. Auf die Lambda-Regelung wird einfach schneller zugegriffen. Es sind ja nur ein paar Grad, die der Motor durch das erneute Starten wärmer ist. Ob man bei -10°C oder 0°C startet, ist aber ein gewaltiger Unterschied in der Dauer...
Wenn man dadurch wirklich ein 'mager' provozieren würde, dann hätte ich es am Luft/Einspritzverhältnis gemerkt.
Unter Ethanol habe ich aber einen Mager-Start, der schneller vorbei ist - so meine Messungen...
Vielleicht kommt bei mir doch noch ein Blockheizer rein....
Ich weiss auch nicht, ob ich einen 'Normalo' bei -15°C zweimal starten würde - könnte ein Batterieproblem werden....
PS:
Auf das zweimal starten bin ich auch eher durch Zufall gekommen.
Aufgrund eines Bugs ist er im Winter manchmal nach ein paar Sekunden wieder alleine ausgegangen, fuhr kurze Zeit nur elektrisch, bis er dann wieder ansprang...
Das Fahrverhalten des Hybriden in der Kaltstartphase ist etwas anders, als bei warmen Motor. Man spürt regelrecht, wenn die Lambda-Regelung greift. Meine Kalt-Fahrstrecke war bei Bug-Auftreten wesentlich kürzer...
Zitat:
Original geschrieben von Bert B.
hm, 2x hintereinander starten und der Motorsteuerung eine warme Maschine vorgaukeln mag ja etwas Sprit sparen, aber läuft man dann nicht Gefahr, das der Motor dann wirklich zu mager rennt?
immerhin regelt ja alles gegen die Magersucht beim Ethanolfahren 😉
Ich glaube nicht, dass der dann zu mager fährt, es sei denn man fahre bei ganz hohen Drehzahlen und selbst da wissen wir es nicht genau, ob Magerfahren vorliegt. Ich fahre ohnhin ganz selten mit sehr hohen Drehzahlen und wenn, dann auch nur kurz.
Zitat:
Original geschrieben von Kokos
Ich glaube nicht, dass der dann zu mager fährt, es sei denn man fahre bei ganz hohen Drehzahlen und selbst da wissen wir es nicht genau, ob Magerfahren vorliegt. Ich fahre ohnhin ganz selten mit sehr hohen Drehzahlen und wenn, dann auch nur kurz.
ich werde das nicht testen, der geringe Mehrverbrauch schlägt bei mir nicht ins Kontor 🙂
ich fahre sowieso meist Kurz-und Mittelstrecken, da macht das bisken nix mehr 😁
Wann Mager?
Wenn ich - auch in der Stadt - den Kickdown benutze, bin ich bei E85-Betrieb oft mager. Wird sofort quittiert - Lampe an...
Aus meinen Messungen heraus sind hohe Drehzahlen kritisch - damit auch hohes Tempo. Problematisch ist, dass viele Steuerungen ab bestimmten Geschwindigkeiten nicht mehr auf 'Error' gehen - man ist also blind - und das auch noch im gefährlichen Bereich...
Bei mir fängt der gefährliche Bereich bei 3500 U/min an. Da sind die 25% Regelbereich erreicht - also Ende... Bei ca. 145km/h (in der Ebene 3800-4000U/min) ist er eindeutig mager...
Zitat:
Original geschrieben von Fubbel
Wann Mager?
Wenn ich - auch in der Stadt - den Kickdown benutze, bin ich bei E85-Betrieb oft mager. Wird sofort quittiert - Lampe an...
Aus meinen Messungen heraus sind hohe Drehzahlen kritisch - damit auch hohes Tempo. Problematisch ist, dass viele Steuerungen ab bestimmten Geschwindigkeiten nicht mehr auf 'Error' gehen - man ist also blind - und das auch noch im gefährlichen Bereich...
Bei mir fängt der gefährliche Bereich bei 3500 U/min an. Da sind die 25% Regelbereich erreicht - also Ende... Bei ca. 145km/h (in der Ebene 3800-4000U/min) ist er eindeutig mager...
Wegen Magerkeit würde ja sicher ein verstellbarer Benzindruckregler, der auch in schwedischen Foren empfohlen wird, helfen. Der erhöht ja die eingespritzte Menge an Treibstoff. Scheinbar hat das aber hier kaum jemand probiert und es fahren alle mit nur mittleren Drehzahlen.
Auf der andern Seite wird aber behauptet, der Alkohol, von dem bis zu einem bestimmten Bereich auch mehr eingespritzt wird, kühle den Motor (erhöhte Menge und auch erhöhte Verdampfungswärme). Beim Saab FFV z.B. wird angegeben, dass mit Ethanol eine Anreicherung des Treibstoffs zur Motorkühlung hinfällig würde und man somit bei höheren Geschwindigkeiten Treibstoffe spare.
Verdampfungswärme kJ pro kg Benzin 440, Ethanol
910, E85 840
@Kokos
Die Verdampfungswärme macht nicht so viel aus, aber der Ansatz ist richtig:
Eingetragene Energie aus der Verbrennungsenthalpie:
Benzin ca 42 MJ/kg
Ethanol ca 27 MJ/kg.
Energieaustrag per Verdampfung:
Benzin ca 0,4 MJ/kg, Alkohol 0,9 MJ/kg (habs nicht nachgeprüft, klingt aber plausibel).
Bei einer Verbrennung von Kohlenwasserstoffen benötigte Sauerstoffmenge:
C_nH_(2n+2) "Benzin" + (3n+1)/2 O2 ----> n CO2 + (n+1) H2O
C2H5OH "Sprit" + 4.5 O2 -> 2 CO2 + 3 H2O
Molgewicht C = 12, H = 1, O = 16 bedeutet, daß für ein "C8" Benzin ("Iso-Oktan"😉 mit einem Gewicht von 114 g/mol etwa 400g Sauerstoff abgefackelt werden müssen und dieser ist in etwa 1731g Luft enthalten. Man schleppt 1331g Stickstoff als Ballast mit.
Bei Benzin werden also 42 MJ minus 0.4 MJ freigesetzt und dazu sind 1 kg Kraftstoff plus 15.1 Kilo Luft nötig. Was 2.6 MJ je Kilogramm Gasmischung sind.
Gleiche Rechnung für Alkohol:
C2H5OH plus 4.5 O2 -> 2 CO2 plus 3 H2O
46 Gramm Alkohol brauchen also 144 Gramm Sauerstoff bzw. 626 Gramm Luft. Was 13.6 Kilo Luft je Kilo Alkohol entspricht.
Beim Verbrennen von E100 bzw. Alkohol werden also 27 MJ Energie frei, wovon etwa 0.9 MJ für die Verdampfung abzuziehen sind. Bleiben 26.1 MJ auf (13.6+1) Kilo Material, dadurch ergeben sich nur 1.7 MJ Energieausbeute je Kilo Kraftstoff/Luftgemisch.
Wie hoch ist jetzt die Flammtemperatur? Wenn mich meine Wärmekapazitäten und die Berechnung der Abgaszusammensetzung nicht täuschen, haben die Abgase bei der jeweiligen stöchiometrischen Zusammensetzung jeweils etwa 1.3 kJ/kgK. Das heisst die adiabate Flammtemperatur ist bei Alkohol etwa 1.7MJ/1.3kJ = 1300°C, während Benzin bei etwa 2000°C abbrennen würde, wenn es keine Energie an die Umgebung abgeben könnte. Die Flammtemperatur bei Benzin ist praktisch niedriger, da ich mit einer mittleren Wärmekapazität gerechnet hab, richtig sauber müsste man das Ding differenziell durchrechnen, da die Wärmekapazität eine Funktion der Temperatur ist. Der Quantenmechanik sei's gedankt :-(
Daher ist recht klar, daß ein Alkoholmotor zumindest nach meinem theoretischen Stand des Wissens deutlich kälter und damit material- & ventilschonender abbrennen sollte wie Benzin. Theoretisch müsste ab und zu etwas "mager" ausser erhöhten NOx Werten kaum Schaden anrichten. Theoretisch....
/GaryK
PS: Der Unterschied zwischen Theorie und Praxis ist in der Theorie geringer als in der Praxis.