TDi Biodiesel & Heizöl
Ich selber habe einen Golf III Variant 66 Kw / 90 PS Bj. 1995
Ich glaube mit einer Bosch VP37 Verteilereinspritzpumpe.
Das Problem ist das Diesel und Biodiesel oder Heizöl nicht 100%ig
das gleiche ist.
Bei Biodiesel sollen die Schmiereigenschaften nicht do gut sein.
Heizöl ist rot eingefärbt, es ist entschwefelt und da durch hat es
verringerte Schmiereigenschaften.
Ich habe bis jetzt verschiedene Sachen gehört wie man Heizöl mischen
sollte damit die Einspritzpumpe nicht kaputt geht, aber ich weiß
nicht welche richtig ist.
- Durch Zugabe von Additiven sollte das Problem mit der Schmierung
gelöst sein, aber keine Ahnung ob das stimmt.
- Die einen sagen man sollte 5% Biodiesel zum Heizöl dazu mischen,
aber das halte ich für unwahrscheinlich
Das Problem ist, dass Biodiesel alleine schon anscheinend diese
Eigenschaften 100%ig erfüllt, so dass eine Pumpe schneller
verschleißen kann. Zusätzlich ist Biodiesel bei niedrigen
Temperaturen weniger fließfähig als "normaler" Diesel, was die
Sache auch noch mal schwieriger macht. Hinzu kommt noch, dass
Biodiesel Gummidichtungen angeblich aushärten lässt, sodass
z.B. die Einspritzpumpe undicht werden kann. Soweit ich weiß, hat
Bosch auch überhaupt keine Biodieselfreigabe für dies Art Pumpen
erteilt.
1. Welche Erfahrungen habt Ihr denn bis jetzt mit Biodiesel oder Heizöl mit
eurem TDI gemacht?
2. Hilft die Zugabe von Additiven?
3. Muss man irgendwelche Änderungen vornehmen wenn man Biodiesel
oder Heizöl tankt?
4. Wie machen das denn die Schweden oder Finnland?
Dort ist es so das man ganz legal an der Tankstelle Heizöl tanken kann.
5. Muss ich den Golf TDI auf Biodiesel umrüsten lassen? Wenn ja könnt
Ihr mir sagen wie teuer das ungefähr währe?
Vielen Dank schon mal im vor raus.
Snapi
16 Antworten
Biodiesel kann in VW-Motoren ab BJ. 96 laut Hersteller ohne Umrüstung gefahren werden, wenn es der DIN-Norm entspricht. Die Sache hat aber ein paar Haken:
1. Beim ersten Einsatz von Biodiesel nach ein paar tausen Minaraldiesel-KM kann der Kraftstofffilter zugehen. Da hilft nur Tausch, ist nicht teuer und passiert dann so schnell nicht wieder, wenn Du bei Biodiesel bleibst.
2. Ein Zurückwechseln ist ab und zu kein Problem, wenn es im Urlaub mal nicht anders geht. Aber: Nach einigen 10.000 Km Biodiesel sind die Dichtungen "süchtig" nach dem Stoff. Da sie aus nichtquelledem Material sind, nehmen sie zwar Spuren von Biodiesel auf, ändern ihre Form aber kaum. Wenn jetzt regelmäßig Mineraldiesel dazukommt, geben die Dichtungen eben diese Spuren wieder ab und können dabei schrumpfen und verspröden. Dann leckt die Pumpe und es wird unangenehm. Also, bei Biodiesel bleiben!
3. Biodiesel lohnt sich finanziell nicht. Aber das tun Privatautos sowieso nicht, sollte also kein Argument sein.
Dennoch: ca. 10% weniger Energiegehalt, dafür aber besseres Zündverhalten, führen im Schnitt zu 5-8% Leistungsverlust. Damit zu eben diesem Mehrverbrauch. Die Minderpreis gleicht das - je nach Tanke - kaum aus.
4. Über die Ökobilanz von Biodiesel wird viel diskutiert. Das Umestern kostet Energie, genau wie das Bewirtschaften der Äcker. Beim Mineraldiesel schlagen Transport und Raffinerie aber auch zu Buche. Andererseits werden immer dann, wenn Ackerflächen nicht für Lebensmittel bewirtschaftet werden, Unmengen an Giften eingebracht, die später im Grundwasser ihr Unwesen tun. Da muss man sich selbst eine Meinung bilden, ich bin noch nicht restlos überzeugt. Obwohl es mir sehr gut gefällt, dem Staat ganz legal die Mineralölsteuer vorenthalten zu können...
Gute Infos, ausgewogen, gibt es bei http://www.biodiesel-page.de/
mfG Michael
Biodiesel und Schmierfähigkeit
Hallo,
hier steht ja wieder einiges zum Thema Biodiesel.
Also:
I Biodiesel hat eine höhere Schmierfähigkeit als Diesel. Dadurch sinkt der Verschleiß um über 50% und der Motor läuft ruhiger. Das sind Fakten vom Porsche Prüfstand!
II Sollte eine Einspritzpumpe beim Biodieseleinsatz genauso lange halten wie beim Diesel. Mein Passat (Bj. 1996) läuft seit über 300.000 km mit Biodiesel und der ersten Einspritzpumpe.
III Biodiesel und Diesel sind mind. bis CFPP -20 Grad wintertauglich.
IV Die DIN EN 14214 wird in Zukunft europaweit die Standards für Biodiesel regeln. Zudem gibt es in Deutschland ein Siegel der AGQM e.V. die Tankstellen und Produzenten unangekündigt beprobt. Welche Tankstellen sich dem Qualitätssicherungssystem angeschlossen haben erfährt man unter www.agqm-biodiesel.de
Gruß
Chris