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TDCI mit Box getunt

Ford Mondeo

Hallo,

habe vorgestern zwei Tuningboxen ausprobiert. Beide haben laut Daten fast gleiche Leistungsdaten. In der Praxis sieht die Sache aber etwas anders aus.
Habe zum testen die Beschleunigung im 3. Gang von 2000 U/min - 4000 U/min gemessen.
Messungen: Ab 1500U/min vollgas geben und ab 2000Umin. die Stoppuhr laufen lassen. Die Teststrecke sollte möglichst gerade sein.

Mondeo Kombi TDCI 130PS, Bj.02, 5 gang, Trend
Serie: ca. 7 sec 130ps 330nM
1. BOX ca.6,65 Angabe ~ 155PS 390Nm
2.Box ca6,25 ~ 156ps 380nM

Die 1. Box tritt deutlich Kräftiger an, die 2. war eher ein sanfter genosse.
WAS HALTET iHR DAVON ?

Könnte die 2. Box mehr Leistung haben als die 160PS?

21 Antworten

Was ist Sicherheit?

Hallo Unilev,

du weißt doch gar nicht, wie diese Sicherheit definiert ist. Ich verstehe natürlich dein Anliegen. Ich bin ja auch der Meinung, dass man die Gesamtfahrweise betrachten muss, wobei auch die Auswahl der Strecken eine Rolle spielt. Ich fahre z.B. sehr selten auf der Autobahn schneller als 130. Zu 90 Prozent fahre ich langsamer als 110 km/h.
Dann wird es wohl doch keine Rolle spielen, wenn ich ein Chiptuning hätte und die Mehrleistung 30 Mal im Jahr zum Überholen für jeweils 7 Sekunden in Anspruch nehme.
Dann belaste ich meinen Motor über die Jahre hinweg weniger, als wenn ich mit einem nicht getunten Fahrzeug auf Autobahnen möglichst 160 bis 190 fahre.

Zu den Sicherheitsreserven:
Einmal angenommen, die Ingenieure und Mathematiker rechnen alle Komponenten des TDCIs mit 130 PS durch und kommen auf folgendes Ergebnis:
5 Motorschäden vor 100.000 km auf 1 Millionen Fahrzeuge und zusätzlich 10 Motorschäden vor 250.000 km.
Das würde man in der Automobiltechnik als sehr sicher bezeichnen. Wo ist denn jetzt deine Grenze?
Was würde es dir nutzen, wenn die selben Leute für ein Auto mit Chiptuning die Zahlen sich vervierfachen würden?

Zumindest bei ordentlicher Fahrweise wäre es extrem unwahrscheinlich, einen Motorschaden zu bekommen.
Vielleicht sollten sich zu diesem Problem die Fahrzeugtechniker melden. Ich glaube jedenfalls (bis jetzt) dass es sich nicht um absolute Sicherheiten, sondern immer nur um relative Sicherheiten handelt. Es geht sich also nur darum, wie wahrscheinlich oder wie unwahrscheinlich etwas ist. Es geht sich nicht darum, ob etwas immer geht oder nie geht.

Und immer gilt:
Wenn das negative Ereignis (z.B. Motorschaden, vom Blitz getroffen werden usw.) bei einem selbst eintritt, dann nützz es nicht zu wissen, dass es eigentlich unwahrscheinlich gewesen ist...

Viele Grüße

Norbert

also im Bereich Maschinenbau kenne ich die Sicherheiten natürlich nicht, aber im Bereich Mechatronik hält man sich an den Richtwert 2..4 für S.

Das heißt nicht, man legt einen Motor auf XXX PS aus, sondern dimensioniert jedes Bauteil nach der Art der Belastung (Zug, Druck, Biegung... blablabla), wobei der Belastungsfall (statisch (wenn auch so gut wie nie), schwellend und wechselnd) mit eingeht.

Im Maschinenbau gibt es denke ich viel mehr Sonderanfertigungen für Bauteile als in meinem Mechanikbereich, wenn beide auch sehr verwandt sind - S ist also genauer zu erreichen.

Zudem kommt es gerade im Automobilbau zu sehr vielen so genannten "Angstlösungen" - wir haben sehr, sehr viele Dozenten aus der Branche.

Angslösungen heißt: eine Schraube wird dimensioniert und wegen des exemplarischen Sicherheitsfaktors von 3 werden meinetwegen 3 Schrauben vorgesehen, die Teil Y halten sollen.
Der Konstrukteur jedoch versieht die Baugruppen dann aber mit meinetwegen 8 Schrauben -> 5 Angstschrauben.
Da setzen Gott sei dank oft die Schlaumeier ein, die zum Chef rennen und sagen: "Chef, das geht 20% billiger!", weil sie nochmal nachgerechnet haben 🙂

Aber selbst dann darf "S" nicht unterschritten werden. Ok? 🙂

Im zivilen Bereich ist S höher als im militärischen - das liegt daran, dass man sich Testzeit sparen will. im Militärbereich testet man halt viel öfter, ob ein Teil hält.

Deswegen werde ich es nicht akzeptieren, dass hier behauptet wird, die COmmonrail liegt bei S=1 :-)

Nachtrag:
Einzig und allein Fiat wird in der Dimensionierung von Bauteilen pfuschen. Ich erinnere mich an einen Ulysse, bei dem man die Heckscheibe separat aufklappen konnte. Da gab es eine Mitnehmerscheibe mit einem Langloch für den Scheibenwischer. Hier wurde offensichtlich GAR NICHT dimensioniert, sondern einfach "zusammengesteckt", denn das Langloch hatte aufgrund der hertzschen Pressung bereits eine sehr deutliche Verformung durch den Stift erhalten.

Zitat:

Deswegen werde ich es nicht akzeptieren, dass hier behauptet wird, die COmmonrail liegt bei S=1

Das wäre ja auch wirklich Unsinn.

Dann würden die meisten hier wohl schon mindestens einen Motorschaden hinter sich haben 😉

Aber man sieht an der Diskussion deutlich, dass das Thema Dimensionierung und Sicherheit von jedem etwas anders aufgefasst wird. Und genau da liegt ja die Kunst (oder Nicht-Kunst) des jeweiligen Autoherstellers. Ein gesundes Mittelmass zwischen Sicherheit und Kosten zu finden ist wirklich nicht so leicht.

WeKoe

Der Sicherheitsfaktor.
Gaaaanz grob : wenn ich z.B. eine nötige Rohrdicke von 30 mm berechnet habe und ich möchte doppelte Sicherheit haben, dann nehme ich ein Rohr von 2x30 mm, also 60 mm.
Dementsprechend bei einer Sicherheit von 2,5 insgesamt 75 mm und so weiter....

Gruss
WeKoe

So So

Hallo Werner,

danke für die Erklärung des Sicherheitsfaktors. Ich hatte mir schon gedacht, dass etwas relativ oberflächliches dabei herauskommt. Die Ermittlung von S für ein einfaches Element (wie z.B. ein Metallrohr) ist betimmt sinnvoll.
Aber wie sieht es bei einem komplexen Teil wie z.B. einem TDCI-Motor aus? Ich bin mir da ganz sicher, dass man hier nicht mehr mit Sicherheiten, sondern mit Wahrscheinlichkeiten hantieren muss. Mir scheint, der Sicherheitsfaktor ist eine theoretische Größe, bei der davon ausgegagnen wird, dass es keine Materialfehler, keine Materialermüdung, keine Spannungsrisskorosion gibt.
Ein weiteres Problem ist die tatsächliche Belastung. Diese kann durch Bedienfehler viel größer ausfallen als vorher großartig gerechnet.
Beispiel: Es wird tagelang durchgerechnet, wie stark die Steuerkette für den Nockenwellenantrieb sein muss. Anschließend wählt man S = 2.
Leider macht der Fahrer entscheidende Fehler: Bei Schnee bremst er ohne die Kupplung zu treten. Der Wagen geht aus und die Kette bekommt Schläge, die 10 Mal höher sind als durch ruckartigen Gangwechsel.

Was nutzt es jetzt, wenn man statt S= 2 S= 5 gewählt hat?
Wie sieht es mit Zylinderkopfdichtungen aus? Gibt es hier etwa Sicherheiten? Ich würde auch hier eher von Wahrscheinlichkeiten sprechen.

Viele Grüße

Norbert

es wird JEDES Teil einzeln dimensioniert und für die Berchnung einer Steuerkette braucht man keine Tage 😉

Je nach Form, Dicke, Radien, Kerbradien und dergleichen gibt es Berechnungsformeln, die alles mit berücksichtigen. Es muss nur bei jedem Teil EInzeln betrachtet werden, wie es belastet wird. Wenn man auf Wahrscheinlichkeiten wert legen würde, wäre man am Bobbo 🙂

Und was Bremsen angeht: bei nem 100 PS Auto haben diese eine Hitzeleistung von 1000PS auszuhalten 😉

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